Re: Fußball
Verfasst: 4. Januar 2021 23:11
Also die Teams, die sich mehr Chancen herausspielen, deren Chancen sind im Durchschnitt auch besser?
CoachingZone hat geschrieben:Zurück zum Fußball:
Habe eine nette Statistik auf tm.de gefunden, die sich mit der Qualität und Häufigkeit hochkarätiger Chancen bei den Clubs der 5 Topligen Europas beschäftigt, und will die natürlich nicht vorenthalten, auch weil unser Team da in beiden Kategorien durchaus im vorderen Viertel zu finden ist.
Nilkheimer hat geschrieben:Schlacke
Goofy hat geschrieben:Also die Teams, die sich mehr Chancen herausspielen, deren Chancen sind im Durchschnitt auch besser?
Goofy hat geschrieben:Wenn eine Mannschaft immer ausserhalb des Strafraums schießt, dann haben die vermutlich sehr viele Chancen. Aber halt keine guten Chancen.
Die müssten im Diagramm ganz links ganz oben stehen, richtig?
Und wenn eine Mannschaft sich dauernd durch den Strafraum kombiniert, aber nur aus kurzer Distanz frei vor dem Tor schießt, und ihnen das nur selten gelingt: Dann haben die wenig Chancen. Aber extrem gute Chancen.
Die müssten ganz rechts unten stehen. Richtig?
Plan B hat geschrieben:Spiegelt sich das dann auch in der Anzahl an erzielten Toren wieder?
Plan B hat geschrieben:Interpoliert kann man aber schon eine Gerade durchlegen. Alles eine Frage des inneren Statistikgewissens (Auf einer entsprechenden Grafik haben auch drei Physiker den Nobelpreis erhalten für die Entdeckung, dass das Universum sich beschleunigt ausdehnt - ein bisschen mehr dahinter war dann schon noch, aber egal).
Da hat Goofy dann schon recht. Der Verein, der mehr Chancen hat, hat im Verhältnis auch hochwertigere Torchancen.
Nach Angaben von „Reviersport“ ist die Zeit von Sinan Kurt beim SV Straelen schon wieder vorbei. Dem Bericht der Zeitschrift zufolge wurde der Vertrag des 24-Jährigen am Wochenende aufgelöst. Klubboss Hermann Tecklenburg sei mit den Leistungen des früheren Bayern-Talents nicht zufrieden gewesen. Weil Kurt offenbar zu den Topverdienern im Kader zählte, forcierten die Verantwortlichen nun eine Trennung. Beide Seiten – der SV Straelen und Kurt – sollen eine Einigung erzielt haben. Es heißt zudem, dass die Trainingsleistungen des Spielers „nicht zu den besten gehört haben sollen“. Zuletzt stand Kurt bereits nicht mehr im Kader des West-Regionalligisten.
Hasenrupfer hat geschrieben:Nie gehört von dem, und daher leider au nie dieses erste Tor gesehen...
Net schlecht.
Wobei, wurden die Holländer nicht ziemlich verarscht während dieser Junta-WM? Glaub, da wurde alles getan, um dem Regime den Triumph zu ermöglichen.
Seit einer Viertelstunde rannte die argentinische Nationalelf im heimischen Stadion "Gigante de Arroyito" von Rosario gegen ihre Gegner aus Peru an. Vergeblich: Das Überraschungsteam der Weltmeisterschaft bot an diesem 21. Juni 1978 den Gastgebern tapfer Paroli. Dabei benötigten die Argentinier in den verbleibenden 75 Minuten dieses Spiels mindestens vier eigene Tore bei null Gegentreffern, um noch in das Finale einzuziehen - eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Eigentlich.
Wenig später stand es 6:0 für Argentinien.
Denn die Peruaner schalteten in diesem letzten Spiel der damals noch existierenden Zwischenrunde plötzlich drei Gänge runter: keine Grätschen und Sprints mehr, statt Druckspiel nur noch lustlose Pässe. So traf der argentinische Stürmer Mario Kempes in der 21. Minute mühelos zum 1:0, und rund 50 Spielminuten später hatten die Peruaner schon fünf weitere Tore kassiert.
Argentinien stand im Finale der Fußball-Weltmeisterschaft. Doch dass sie das allein spielerischer Überlegenheit zu verdanken hatten, schien mehr als zweifelhaft.
Das Turnier von 1978 ist als mysteriöse Skandal-WM in die Fußball-Geschichte eingegangen. Während außerhalb der Stadien in der argentinischen Militärdiktatur Zehntausende Menschen gefoltert und ermordet wurden, erkaufte sich der Gastgeber allem Anschein nach den Weg bis ins Finalspiel. So gilt das Turnier für den argentinischen Journalisten Ezequiel Fernández Moores als "die offensichtlichste politische Manipulation im Sport seit den Olympischen Spielen 1936".
Der Verdacht, der Wettbewerb könnte manipuliert sein, kam schon während des Turniers auf. Im Spiel zwischen Brasilien und Schweden pfiff Schiedsrichter Clive Thomas etwa ab, während der Ball nach einem Eckstoß noch durch die Luft und Sekunden später ins Tornetz rauschte. Im Finale gegen die Niederlande schließlich erreichte der argentinische Mannschaftskapitän Daniel Passarella direkt vor dem Anpfiff, dass der gegnerische Stürmer René van de Kerkhof seinen eingegipsten Arm mit weichem Stoff umwickeln musste - obwohl er schon fünf WM-Spiele mit unverpacktem Gips bestritten hatte.
"Er hat bewusst versucht, uns aus unserer Konzentration zu bringen", sagte der Niederländer später über Passarella. Und das argentinische Team von Trainer-Legende César Luis Menotti wurde an diesem Abend mit einem 3:1-Sieg Weltmeister.
Auffällig war aber vor allem das Duell zwischen Argentinien und Peru, und zwar schon in der Ausgangslage: Die entscheidenden Partien ließ Turnierorganisator Argentinien ausgerechnet in der eigenen Gruppe nicht - wie heute üblich - gleichzeitig austragen, sondern nacheinander. So wusste der Gastgeber nach dem 3:1-Sieg des Erzrivalen Brasilien gegen Polen, dass gegen Peru ein Sieg mit vier Toren Differenz nötig war. Während der größte Erfolg der Argentinier bis dahin ein unspektakuläres 2:0 gegen Polen gewesen war, hatten die Underdogs aus Peru souverän ihre Vorrundengruppe gewonnen und den niederländischen Vizeweltmeistern ein torloses Unentschieden abgetrotzt.
Hasenrupfer hat geschrieben:Wenn (man) die Käsköpf halt diese WM gewinnen (lässt), wären sie danach um einiges entspannter geworden, und diese ganze 80er-Rivalität hätte vermutlich nie solche Ausmaße angenommen. Mit dem Höhepunkt Riikard-Völler.
So spielten die Morde keine Rolle, als Weltmeister Deutschland im Auftaktspiel gegen Polen ein mageres 0:0 ablieferte und wenig später nach der "Schmach von Córdoba" mit einer peinlichen 2:3-Niederlage gegen Österreich ausschied. Auch moralisch zeigten die Deutschen eine dürftige Leistung: Kaum hatte das Team im zentralargentinischen Asochinga Quartier bezogen, empfing DFB-Präsident Hermann Neuberger dort den ins argentinische Exil geflohenen Weltkriegsveteran und Hitler-Verehrer Hans-Ulrich Rudel. "Warum soll ich ihn nicht begrüßen?", erwiderte Bundestrainer Helmut Schön auf kritische Journalistenfragen, "er hat im Krieg Hervorragendes geleistet."
Ähnlich desaströs stand es um das Unrechtsbewusstsein der deutschen Delegation bezüglich ihres Gastgeberlandes. "Belasten tut mich das nicht, dass dort gefoltert wird. Ich habe andere Probleme", sagte etwa Nationalspieler Manfred Kaltz, und sein Teamkapitän Berti Vogts schwärmte über das "Land, in dem Ordnung herrscht. Ich habe keinen einzigen politischen Gefangenen gesehen". DFB-Pressechef Wilfried Gerhardt schließlich erklärte: "Wir fühlen uns nicht dafür zuständig, als Sportverband politische Systeme zu begutachten."
Luque hat später gesagt, angesichts des Schattens der Diktatur könne er auf diese WM nicht stolz sein: »Im Nachhinein betrachtet, hätten wir diese Weltmeisterschaft niemals austragen dürfen.«
Dabei benötigten die Argentinier in den verbleibenden 75 Minuten dieses Spiels mindestens vier eigene Tore bei null Gegentreffern, um noch in das Finale einzuziehen - eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Eigentlich.