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Southern Comfort
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Halbdaggl
Tamasi hat geschrieben:Hauptsach', Eselcon hat Arbeit.

Aber ist ja super, dass wohl ausgerechnet Kellers Intimfeind Curtius den Vorfall gemeldet hat. So ein Burgfrieden ist halt einfach nicht so langweilig wie dieser "echte Frieden", den die ganzen Spießer immer wollen.



Ich lass das mal hier fallen... ginge ggf. auch woanders.

https://www.sueddeutsche.de/sport/dfb-b ... -1.5280682
Das Huhn wurde in den Urlaub geschickt. ENTSPANNT EUCH ALLE MAL!


Bundes-Jogi
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Grasdaggl
Keller hat ja zugunsten von Koch auf seinen Platz in den FIFA- und UEFA-Gremien verzichtet, und der scheint sich wohl seither als der Schatten-Präsident zu sehen. Auf sein Kappe geht ja auch das Regionalliga-Chaos. Denn in Bayern befinden sie sich immer noch in der Rückrunde der Saison 2019/20. Aber die Spiele fallen seit Monaten aus. Die anderen Regionalligen haben die vorige Saison abgebrochen. In Bayern sind alle Spiele abgesagt oder annulliert, aber die Saison 2019/2020 wollen sie irgendwann 2021 noch zu Ende spielen. Ob dann 2022 die Saison 2020/2021 gespielt wird? Oder überspringt man eine Saison? Man weiß es nicht.
„Selbst das wildeste Tier kennt doch des Mitleids Regung“ – „Ich kenne keins und bin deshalb kein Tier“ (Richard III).

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Koch ist im Moment der mächtigste Mann im DFB - wieder einmal

Ein Kommentar von kicker-Chefredakteur Rainer Franzke

Präsident Fritz Keller und Generalsekretär Dr. Friedrich Curtius das Vertrauen entzogen - die Präsidenten der Regional- und Landesverbände des DFB sind nur einen ersten Schritt gegangen. Dr. Rainer Koch, 1. Vizepräsident Amateure des DFB, ist - wieder einmal - der mächtigste Mann in dem mit über 7,1 Millionen Mitgliedern weltweit größten Sportfachverband.
Den Intimfeinden Keller und Curtius bleibt keine Wahl, sie werden ihre Ämter niederlegen müssen. Keller stürzte über den inakzeptablen Vergleich Kochs mit dem Nazirichter Freisler, Curtius wohl über ominöse Beziehungen mit externen Beratern und über das Misstrauen, dass ein großer Teil der über 400 Mitarbeiter in der Frankfurter Zentrale gegenüber dem Generalsekretär seit geraumer Zeit hegt.
Den großen Schritt, auch Koch und Schatzmeister Stephan Osnabrügge (je 13 Nein-Stimmen und 3 Enthaltungen bei 37 Stimmberechtigten bei der Vertrauensfrage) zum Rücktritt aufzufordern, wagten die Spitzenfunktionäre nicht. Aus Sorge, dass der DFB dadurch (vorübergehend) handlungsunfähig würde. Einstimmig lehnte die Berliner Tagung auch die Einberufung eines außerordentlichen Bundestages ab.
Koch hat Kellers Entschuldigung angenommen - oder doch nicht?
Koch, der sich seit jeher als Vermittler in den DFB-Gremien und an der Schnittstelle Amateure- Profis sieht, kam erneut eine entscheidende Rolle zu. In einem Vier-Augengespräch nahm er zwar die Entschuldigung Kellers entgegen, aber im Grunde nicht an; eine Bewertung des Sachverhalts will er den "dafür zuständigen Gremien überlassen."
Der Multifunktionär, Präsident des Bayerischen und des Süddeutschen Verbandes und Mitglied der UEFA-Exekutive, hat seit seinem Einzug in das DFB-Präsidium im Jahr 2007 eine Fluktuation an dessen Spitze erlebt, wie es sie in der Geschichte des im Jahr 1900 gegründeten Verbandes nie zuvor gegeben hat.
Mit Theo Zwanziger, Wolfgang Niersbach, Reinhard Grindel und nun voraussichtlich auch Fritz Keller warfen in diesen 14 Jahren vier der insgesamt 13 Präsidenten das Handtuch beziehungsweise wurden zum Rücktritt gedrängt. Koch selbst bewarb sich nie um das Amt des Präsidenten - nun steht auch er unter Zugzwang.


https://www.kicker.de/koch-ist-im-momen ... 67/artikel
„Selbst das wildeste Tier kennt doch des Mitleids Regung“ – „Ich kenne keins und bin deshalb kein Tier“ (Richard III).




Ja toll. Wenn alle gehen, weiß man wieder nicht, wer die Guten und wer die Bösen waren.

Jedenfalls, während sich das ganze Land heute fragt, ob man einem Mann mit Himmlerbrille die Verbreitung antisemitischen Zeugs vorwerfen kann, nur weil er antisemitisches Zeugs verbreitet, oder ob nicht der Vorwurf der Verbreitung antisemitischen Zeugs das schwerere oder einzige Vergehen sei, habe ich mir mal diesen “unsäglichen” Freisler-Vergleich angeschaut.

Mich hat nämlich die ganze Zeit irritiert, dass man nichts über den Zusammenhang erfahren hat. Von verschiedenen Websites kann man sich zusammenfriemeln, dass die Bemerkung im kleinen Kreis gefallen war und von einigen wenigen Personen gehört wurde, und dass es eine Reaktion auf eine Rede von Rainer Koch war. Jetzt wüsste ich schon gern, was der Koch gesagt hat, um den Keller so die Contenance verlieren zu lassen – ich kann ja schlecht zehn Jahre lang posaunen, dass der Kontext immer wichtig sei, und mich dann völlig ohne zufriedengeben, wenn einer Freisler sagt. Also? Weiß man nicht.

In der Süddeutschen fängt ein Artikel über die Sache folgendermaßen an:

“Nazi-Vergleiche sind immer falsch und nie zu entschuldigen.”

Das hätte Roland Freisler auch nicht besser sagen können.


Spielgerät
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Granadaseggl
Tifferette hat geschrieben:In der Tat.

Und: der Koch scheint es wieder zu überleben. Das ist schon faszinierend.


In dessen Wade haben sich Kistner und Aumüller von der SZ verbissen. Das wird Koch nicht überstehen, da bin ich mir ziemlich sicher

https://www.sueddeutsche.de/sport/dfb-a ... -1.5291883

https://www.sueddeutsche.de/sport/dfb-r ... -1.5288339
Es bringt jetzt gar nichts, mit dem Kopf die rote Laterne einzuhauen
- Fabian Seneca Wohlgemuth -


Bundes-Jogi
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Grasdaggl
Tifferette hat geschrieben:In der Tat.

Und: der Koch scheint es wieder zu überleben. Das ist schon faszinierend.



Hoffentlich nicht.

Ja, der Kontext und Details der Koch-Rede wären interessant. Denn eigentlich wäre mir der Keller nicht so vorgekommen, als würde er mir nichts andere Leute mit Nazi-Verbrechern vergleichen. Vielleicht wäre ein Vergleich mit Filbinger (der ja laut Oettinger ein Gegner des Nazi-Regimes gewesen sein soll) passender gewesen.

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„Selbst das wildeste Tier kennt doch des Mitleids Regung“ – „Ich kenne keins und bin deshalb kein Tier“ (Richard III).


Ja, aber irgendwann nächstes Jahr oder so. Da bleibt noch viel Zeit, sich bitten zu lassen, doch noch zu bleiben. Jetzt mal rein als böse Unterstellung.

Übrings, Fritz Kellers Entschuldigung klingt aufrichtig. Ich kicke die Leute gern, wenn sie sich nicht gescheit entschuldigen (Jens Lehmann hat in dieser Disziplin neulich einen saupeinlichen Tiefpunkt erreicht), da will ich auch darauf hinweisen, wenn’s einer richtig macht.



Tifferette
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Grasdaggl
Puh, "haftender Vorstand nach 26 BGB". Da geht es aber mal wieder böse durcheinander. Man haftet natürlich nur für eigene, schuldhafte Pflichtverletzungen.
"They may be drinkers, Robin, but they are also human beings."

(Batman)

Bundes-Jogi
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Grasdaggl
Der Koch hat innerhalb des DFB mehrere Stimmen, als Präsident des BFV, als Präsident des Süddeutschen Fußball-Verbandes und als Vize-Präsident des DFB. Vor der Reformation mussten die Leute da einen "Dispens" wegen Ämterhäufung an den Papst entrichten. Mit ein Auslöser der Reformation.
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Hasenrupfer
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Grasdaggl
Tifferette hat geschrieben:In der Tat.

Und: der Koch scheint es wieder zu überleben. Das ist schon faszinierend.


Hatte ja Tradition in Nachkriegsdeutschland, evtl war der Breisgauer Kellermeister doch auf der richtigen Fährte.



Dass Jude Bellinghams Aussagen zu Felix Zwayer ein sportrechtliches Nachspiel haben, ist mittlerweile so sicher wie das Amen in der Kirche.
[…]
Dass der 18-Jährige im Feuereifer nach der verlorenen Partie redete, könnte ihm sportrechtlich mildernd ausgelegt werden, ebenso, dass Zwayer eine mangelhafte Leistung dargeboten hatte. Doch dass er - trotz Zwayers Vorgeschichte - eine Manipulation insinuiert, wird Folgen haben für den 18-Jährigen. Für unsportliches Verhalten sieht die Rechts- und Verfahrensordnung sogar Sperren von bis zu sechs Monaten vor. Bei Bellingham dürfte es freilich um einen weitaus kürzeren Zeitraum gehen. Nicht ausgeschlossen, dass er mit einer (hohen) Geldstrafe davonkommt. Vieles wird auch von seiner Stellungnahme abhängen, zu der der DFB-Kontrollausschuss aufrufen wird.


Meine Stellungnahme wäre ein Zeitungsartikel über Zwayers nachgewiesene Schiebung, und vielleicht eine Aufforderung an den DFB, gefälligst auch die ganze Latte an anderen Bestechungsvorwürfen glaubhaft abzuarbeiten, die im Verband seither angefallen ist. Den Namen Freisler würde ich vermutlich auch irgendwie unterbringen.


Mit Blick auf die ordentliche Gerichtsbarkeit ist gegen den BVB-Profi offenbar eine Strafanzeige gestellt worden wegen Beleidigung, übler Nachrede und Verleumdung und zwar von dem DFB-Schiedsrichterbeobachter Marco Haase, der im Verbands-Schiedsrichter-Lehrstab des Niedersächsischen Fußballverbandes tätig ist.

Haase erklärte gegenüber der Allgemeinen Zeitung der Lüneburger Heide: "Diese Aussagen treffen alle Unparteiischen bis zur Basis auf Kreisebene, die Woche für Woche unterwegs sind und dafür sorgen, dass der Spielbetrieb aufrecht erhalten wird und es fair auf unseren Sportplätzen zugeht."

Haases Anzeige richtet sich demnach auch gegen den ehemaligen Top-Schiedsrichter Manuel Gräfe, der den Hoyzer-Skandal maßgeblich aufgedeckt hatte, Zwayers Rolle seitdem kritisch sieht und dies auch entsprechend geäußert hat.


In Deutschland wird in allen Schichten und Bereichen geschmiert bis zum Gehtnichtmehr, und wer das Thema anspricht, kriegt ein Problem. Unfassbar. Dass unbescholtene Kreisliga-Schiris lauter Fehlentwicklungen ausbaden müssen, ist nicht Bellinghams Schuld, sondern die des DFB, der seinerzeit Zwayer nicht die Lizenz wegnahm, sondern ein halbes Jahr (meine ich) sperrte, um sich daraufhin bis heute in jedem Spiel angreifbar zu machen, in dem diese Durchschnittspfeife eingesetzt wird. Was für eine Lappentruppe.

Ich finde, dass jeder Schummler und Schlamper die Gelegenheit zur Rehabilitation bekommen sollte, aber es ging da nicht um den Entzug der Lebensgrundlage, sondern um eine Tätigkeit, die neben dem Beruf ausgeübt wird. Korrupte Schiris sollten nicht mehr mitmachen dürfen.

Zum Glück wird diese lächerliche Anzeige laut Schickhardt eh im Papierkorb landen.