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cordoba
Granadaseggl
Meine Bemerkung war nicht ironisch gemeint...
....bis auf den letzten Satz.
Der OeR folgte m.W. einst dem selbstauferlegten Kodex, keine Toten zur Schau zu stellen.
Damit haben sie wohl gebrochen, sofern es sich nicht um ein Fake-Video handelt.

Ich pflichte hier also Tamasi bei.
Das Video ist schaebig und zynisch.
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cordoba
Granadaseggl
darkred hat geschrieben:Würde es gerne verstehen.
Tote im ÖR zeigen ist zynisch und in Verbindung mit Maradonas Wirken dort schäbig?


Die Bloßstellung eines offensichtlich kranken, scheinbar unmündigen Menschen ist schäbig.
Erst recht, wenn dies im Gewand der Satire geschieht.
Einen solchen Beitrag zudem mit Bildern von Toten zu unterlegen, die - wie überfahrenes Wild - im Kofferraum eines Personenkraftwagens pferchen, ist mindestens zynisch.

Möglich, dass ich mit meiner Ansicht aus der Zeit gefallen bin, aber hey....


p.s.
Das mit der Beschwerde an den Rundfunkrat überlege ich mir vielleich doch...
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darkred
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Halbdaggl
Ich habe mir den Beitrag nun das zweite Mal angeschaut und kann Deine Empörung, zumindest in der Schärfe, nicht teilen.
Okay, hier werden zwei Geschichten erzählt (Maradonas ... öhm ... "sportliches Engagement" und die Brutalität des Drogenkartells in Sinaloa), deren Verquickung und Bebilderung man durchaus kritisch sehen kann. Dennoch ist das die bittere Realität im Alltag dieser Stadt. Und gerade bei der Frage "Wer bezahlt denn Maradona hier siebenstellige Beträge für sein Engagement" wirkt diese Verquickung schon nicht mehr so weit her geholt, weil man sich ja doch fragen muss, woher die Kohle bei einem Verein kommt, der sich weder Trainingsplatz noch eine Geschäftsstelle leisten kann... :?:

Bei der Bloßstellung eines "offensichtlich kranken, unmündigen Menschens" bin ich aber endgültig raus.
Wir sprechen hier über eine Person des öffentlichen Lebens, die zeitlebens die Öffentlichkeit suchte und somit auch zwangsläufig von ihr heimgesucht wird. Es hat DM doch niemand gezwungen sich das Hirn wegzukoksen. Wenn man sich den Medien verkauft, dann schwimmt man mit Ihnen oben auf der Welle ... aber dann halt auch mal im Abwasserkanal. So läuft das doch nun mal...

Und natürlich ist da ein pervertiertes System von Menschen um ihn herum, die es "nur gut meinen" und dann eben mal 30.000 € für ein kurzes Interview aufrufen. Er wird bis zum bitteren Ende gemolken und da kann man in der Tat ein Stück weit Mitleid empfinden, ohne Frage. Aber am Ende sehe ich das gemäß der Lebensweisheit "wie man sich bettet so liegt man". Das mag nun zynisch klingen, aber mein Bedauern über den Verfall eines Kickers der sein gesamtes Leben in Saus und Braus verbracht hat, hält sich dann doch in Grenzen.

Und inhaltliche Merkmale für eine "Satire" kann ich in dem Beitrag nicht finden ... außer du meinst dieses untermalende mexikanische Geklimper. Nö, die Realsatire liefert der dezent hirnfrittierte Diego schon selbst...

cordoba
Granadaseggl
Du meinst also, ich soll mir das Schreiben an den Rundfunkrat sparen...

Maradonna gibt sich eo ipso schon genug der Laecherlichkeit durch gezeigte 'Unzurechenbarkeit' preis (unwillentlich).

Frueher hat man auf Personen, die bereits auf dem Boden lagen, nicht mehr eingetreten.
Das war und ist uebrigens als Zeichen von Staerke zu deuten, nicht von Schwaeche.


Wir koennen auch gerne den Begriff der 'Wuerde' diskutieren, im Speziellen, wer nun in dem Beitrag die Wuerde verliert. Der Beklagte oder der Klaeger.
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darkred
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Halbdaggl
Ich meine nachvollziehen zu können wie Du da denkst ... und das ehrt dich per se schon mal.
Mein Punkt in der Unterscheidung in causa "Eintreten am Boden" ist die, dass es sich hier um eine Person des öffentlichen Lebens handelt, die sich dieser Öffentlichkeit nie vehement entzogen hat. Im Gegenteil...
Und da ist es dann nun mal wie überall im Leben ... there are two sides to the medal.

Hasenrupfer
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Grasdaggl
Yep, Boris Becker ist da DAS Paradebeispiel.

Ein halbwegs berühmter Schauspieler, glaub es war der Bleibtreu, hat das mal schön auf den Punkt gebracht: er meinte, dass man auch als bekannter Mensch noch besoffen aus dem Club torkeln kann - ohne, dass es am nächsten Tag in der Bild steht, wenn man einfach dieses Spiel nicht mitmacht.


Knallgöwer
Lombaseggl
Die Dopingagentur überprüft folgenden Vorfall:
Martin Hinteregger ... hatte beim 1:0-Sieg am Sonntag gegen Hoffenheim nach eigenen Angaben eine Viertelstunde vor Schluss "eine Nadel gesetzt" bekommen. Anschließend bekam der Österreicher von einem Betreuer eine Tablette in die Hand gedrückt, die er einnahm.

https://www.spiegel.de/sport/fussball/m ... 82788.html
Wie stark du tatsächlich bist, erfährst du erst dann, wenn "stark sein" deine einzige Option ist!


Bundes-Jogi
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Grasdaggl
Knallgöwer hat geschrieben:Die Dopingagentur überprüft folgenden Vorfall:
Martin Hinteregger ... hatte beim 1:0-Sieg am Sonntag gegen Hoffenheim nach eigenen Angaben eine Viertelstunde vor Schluss "eine Nadel gesetzt" bekommen. Anschließend bekam der Österreicher von einem Betreuer eine Tablette in die Hand gedrückt, die er einnahm.

https://www.spiegel.de/sport/fussball/m ... 82788.html


Sollte Hoffenheim da nicht Einspruch gegen die Wertung des Spiels einlegen? *duckundweg*
„Selbst das wildeste Tier kennt doch des Mitleids Regung“ – „Ich kenne keins und bin deshalb kein Tier“ (Richard III).

Bundes-Jogi
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Grasdaggl
Ich weiß nicht, wer von Euch in der ARD gerade die Doku über Schmerzmittelabhängigkeit im deutschen Profifussball anschaut. Wer es nicht schaut, sollte es sich in der Mediathek anschauen. Ein Beispiel ist ein VfB-Spieler, der nach dem Europapokal-Finale gegen Chelsea in Stockholm starke Magenblutungen wegen der Einnahme von Voltaren und weiterer Einnahme von Ass. Der damalige Mannschaftsarzt Dr. Fröhlich nennt natürlich den Namen des Spielers nicht.

Es ist 1998, der VfB Stuttgart, für den Frölich damals tätig ist, steht im Europapokal-Finale der Pokalsieger, der spätere Bundestrainer Joachim Löw coacht das Team. Ein Höhepunkt in der Vereinsgeschichte und für die Spieler, der mit einer 0:1-Niederlage gegen den FC Chelsea endet. Für einen Stuttgarter Spieler nimmt der Abend nach Abpfiff noch einen dramatischen Verlauf.

VfB-Spieler erbrach Blut
Dieser Profi, sagt Frölich im Rückblick, habe vom medizinischen Stab "aufgrund von Beschwerden" Diclofenac, bekommen, den Wirkstoff in Voltaren. Seine weitere Erinnerung: Nach Ende des Endspiels spuckt der Spieler Blut. Frölich setzt ihn und sich selbst in ein Taxi, während das restliche Team zu einer Party auf ein Schiff fährt. Auf dem Weg zum Hotel musst der Fahrer anhalten, weil der Spieler Blut erbricht. Frölich gibt dem Spieler Infusionen und wacht an seinem Bett.

Der Spieler habe, erinnert sich Frölich, neben der verordneten Tablette noch Aspirin genommen, in Eigenregie. Doch Aspirin erhöht das Risiko von Magen-Darm-Blutungen. Der Spieler überstand die Nacht. Irgendwann hörte sein Magen auf zu bluten.

https://www.t-online.de/sport/fussball/ ... rauch.html


Eine krasse Geschichte. Den Filmemachern ist der Name des Spielers bekannt, aber sie dürfen ihn - natürlich - nicht nennen. Trotzdem frage ich mich, wer das gewesen sein könnte. Aber das geht mich auch nichts an, aber das ganze hat mich doch geschockt.
„Selbst das wildeste Tier kennt doch des Mitleids Regung“ – „Ich kenne keins und bin deshalb kein Tier“ (Richard III).


Balbriggan
Granadaseggl
Erschreckend. Aber jetzt nicht unbedingt verwunderlich.
Mich wundert es dass dieses Thema so nebensächlich behandelt wird. In einer TV Reportage über die 54er Mannschaft gab Albert Sing ja interessante Einblicke was alles gespritzt wurde.
In den 80ern fuhr die komplette Nationalelf zum Klümper nach Freiburg um sich mit dem Müll zu versorgen und behandeln zu lassen.

Bundes-Jogi
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Grasdaggl
Balbriggan hat geschrieben:Erschreckend. Aber jetzt nicht unbedingt verwunderlich.
Mich wundert es dass dieses Thema so nebensächlich behandelt wird. In einer TV Reportage über die 54er Mannschaft gab Albert Sing ja interessante Einblicke was alles gespritzt wurde.
In den 80ern fuhr die komplette Nationalelf zum Klümper nach Freiburg um sich mit dem Müll zu versorgen und behandeln zu lassen.


Stimmt. 1954 argumentierte der DFB, das seien Vitamin-Injektionen gewesen, komischerweise erkrankten etlich Spieler an Hepatitis. Und Klümper war in den 70er ja einer der Doping-Guru. Zu seinen Patienten zählt Boris Becker. Und die Freiburger Uni-Klinik war ja auch das Doping-Mekka.
„Selbst das wildeste Tier kennt doch des Mitleids Regung“ – „Ich kenne keins und bin deshalb kein Tier“ (Richard III).

de mappes
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Stimmt. 1954 argumentierte der DFB, das seien Vitamin-Injektionen gewesen, komischerweise erkrankten etlich Spieler an Hepatitis.


vielleicht wegen verschmutzter nadeln?
oder wohin führt diese Vermutung?

glaube übrigens, dass jedes land/verein sein "Freiburg" hatte
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Bundes-Jogi
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Grasdaggl
de mappes hat geschrieben:
Stimmt. 1954 argumentierte der DFB, das seien Vitamin-Injektionen gewesen, komischerweise erkrankten etlich Spieler an Hepatitis.


vielleicht wegen verschmutzter nadeln?
oder wohin führt diese Vermutung?

glaube übrigens, dass jedes land/verein sein "Freiburg" hatte



Nein, damals gab es noch keine Einwegspritzen. Da wurden die Spritzen jedes Mal neu aufgezogen, und ja, vermutlich hat man dann die Nadeln nicht vor jeder Injektion sterilisiert.
„Selbst das wildeste Tier kennt doch des Mitleids Regung“ – „Ich kenne keins und bin deshalb kein Tier“ (Richard III).




Bundes-Jogi
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Grasdaggl


Und flüssiger hoch konzentrierter Traubrenzucker ist ja auch nicht ungefährlich, Traubenzucker wird und wurde ja bei Diabetikern genommen, wenn man im Unterzucker war. Okay, bei Leistungssportlern ist das Verbrennen des Zuckers ja besser und wird schneller abgebaut.

Und ich will nicht den Helden von Bern ans Bein pinkeln. Die Geschichte mit dem VfB-Spieler ist aber verstörend-. Man muss sich das geben, er hat mehrmals Blut erbrochen. Natürlich ist das kein Einzelfall. Man denke an Toni Schumacher Buch "Anpfiff" von 1987, worauf ihn Köln gefeuert hat und Beckenbauer ihn aus der N11 geworfen hat.
„Selbst das wildeste Tier kennt doch des Mitleids Regung“ – „Ich kenne keins und bin deshalb kein Tier“ (Richard III).