Southern Comfort hat geschrieben: Und daher ist es imho auch zulässig das Pferd von hinten aufzuzäumen, wie beim deutschen Reinheitsgebot: Deine Leistung soll aus nichts anderem bestehen als Mühe, Schweiß und Tränen. Alles andere ist Doping...
Ja, das ist der "fürchterliche Ungeist" den wir gemeinsam genährt und kultiviert haben die letzten Jahre, als gelte es die arme Sau nochmal von Marathon nach Athen auf seinem Sterbeweg zu begleiten. Ich verstehe absolut was Du meinst, nur kannst Du einem heutigen Sportler nicht mehr sagen, er solle sich bitte auf Mühe, Schweiß und Tränen beschränken. Wenn Du der behandelnde Arzt bist, nimmst Du in Kauf, dass der dauerhaft immunsupprimierte Sportler, der er oder sie zumindest im Ausdauerbereich nun mal ist, schwere Schäden nimmt, bei den heutigen Möglichkeiten sich wegen falschen Idealen von Ruhm Ehre und nicht zuletzt Geld "zu Tode zu schinden". Du tauscht an der Front nur die Dopingdebatte gegen eine der "unterlassenen Hilfeleistung" ein.
Nee, das muss man schon irgendwie realistischer und praktikabler angehen. Aus meiner Sicht wäre das sinnvollste, ein unabhängiger Sportarzt bestellt von einem internationalen Verband untersucht Profisportler und solche, die es gerne werden wollen. Gesunde Sportler, die keine Medikamente benötigen, werden für die professionelle Ausübung zugelassen - unanfechtbare Willkürentscheidung des Verbandes - kranke oder kränkelnde Kandidaten werden vorsichtshalber ausgeschlossen. Dann hätten wir schon mal die 50% unangenehmsten "Doping"-Geschichten vom Tisch.
Den Rest machen die Molekularbiologen klar, auch in dem jeder Sportler Blut-, Urin-, Haar- und Speichelproben regelmäßig abgeben muss, die noch über 20 Jahre zur Nachtestung aufbewahrt werden. Wer nachträglich überführt wird
irgendein Medikament genommen zu haben, muss zeitbezogen Titel zurückgeben und vor allem: muss alle seine Kollegen aus einem Umlagefond, ähnlichem dem Rettungsfond der Banken, nachträglich für die Ausfälle aus professioneller Tätigkeit entschädigen. Zwei ganz primitive Maßnahmenvorschläge meinerseits, die schon ne Menge Wirkung erhoffen ließen, als konstruktivere Alternativen.