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publicenemy
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Granadaseggl
Angesichts der Kosten für neue Spieler ist der Betrag hoch, obwohl darin auch Provisionen für z.B. Vertragsverlängerungen enthalten sind. Vermutlich hat der VfB aber auch für den Verkauf von Spielern bezahlt durch (1) Übernahme von Gehaltsanteilen und (2) Beraterhonorare als Verkäufer anstelle des Käufers. Ich würde darauf wetten, dass es zumindest bei Ibesevic so war.




Nilkheimer hat geschrieben:Ihr habt Euch dran gewöhnt, das sieht man. Rettungslos verloren.


Wieso. Ich würde auch mindestens zwölfeinhalb nehmen, wenn ich mich mit so Fußballerheinis rumschlagen müsste.

publicenemy hat geschrieben:Der Etat ist vermutlich nicht die richtige Bezugsgrösse. Ich nehme an, dass der Verein nur bei Vertragsänderungen bzw. neuen Verträgen bezahlt. Falls es Honorare gibt, die von den regelmässig bezahlten Gehältern abhängen, zahlen diese doch hoffentlich die Spieler.


Darum geht’s doch, dächte ich. Gibt’s nicht eine Regel, nach der nur die Spieler ihre Berater bezahlen dürfen? Das Geld kommt im Endeffekt natürlich von den Vereinen.





CoachingZone
Halbdaggl
Also, ich verstehe die ganze Aufregung nicht. Wollen wir gute Spieler haben? Dann muss man auch deren Berater bei einem Wechsel und/oder bei einer Vertragsverlängerung bezahlen, weil das nun mal so Usus ist. Sonst wechseln die begehrten Spieler halt zu anderen Vereinen, die mit mehr Scheinchen winken.

Wenn einen das stört, dann müsste die ganze Berater-Bezahl-Praxis geändert werden - und da müssten ja nicht nur national, sondern auch international ALLE Vereine an einem Strang ziehen. Das passiert nie im Leben. Alternativ könnte das natürlich auch die FIFA regeln. Aber unterbunden wird diese Praxis meiner Meinung nach nie. Dann läuft das halt unter der Hand weiter.

Finde es aber spannend, dass Heldt bundesligaweit das meiste Geld an die Berater zahlt - da können wir uns jetzt ziemlich genau vorstellen, wie zu seiner Zeit als VfB-Manager das Geld verschleudert wurde.

Dass die Unaussprechlichen nicht führend sind, liegt meiner Meinung nach auch daran, dass halt viele Spieler gerne zu eben diesen wechseln wollen. Viel Geld müssen die vermutlich nur dann in die Hand nehmen, wenn sie einen Spieler um (fast) jeden Preis verpflichten wollen (Gomez, Götze, Lewandowski, ...).

Das Einzige, worüber man sich aufregen könnte, ist die Tatsache, dass Vereine wie Mainz deutlich weniger Ausgaben für Berater tätigen, dafür aber das bessere Team haben. Heißt also, dass man den Verein attraktiv machen und die richtigen (günstigen) Spieler finden muss, wenn man diese (Berater-)Kosten senken will.
Wenn die Unfähigkeit einen Decknamen braucht, nennt sie sich Pech.

- Charles Maurice de Talleyrand -


Manolo
Grasdaggl
CoachingZone hat geschrieben:Finde es aber spannend, dass Heldt bundesligaweit das meiste Geld an die Berater zahlt - da können wir uns jetzt ziemlich genau vorstellen, wie zu seiner Zeit als VfB-Manager das Geld verschleudert wurde.


finde ich gar nicht. wenn bsp heldt mehr für berater deren spieler bleiben oder ablösefrei kommen als in ablösen investiert hat, kann das sogar extrem sparsam sein.
Hier könnte ihre Werbung stehen.


CoachingZone
Halbdaggl
Nilkheimer hat geschrieben:Ich wollte eigentlich darauf hinaus, dass es PERVERS ist, irgendwelchen dahergelaufenen Deppen für nichts und wieder nichts solche Unsummen nachzuwerfen.

Aber Ihr seid ja scheint's schon blind und diskutiert nur im Binnenlogischen.


Bin ja im Prinzip bei dir. Aber was willsch machen?

Ist ja eigentlich genauso pervers, wie Wohnungsmaklern die Courtage nachzuwerfen.

Handelt sich halt bei beidem um ein begrenztes Gut, um das sich viele streiten.

Und soweit ich weiß, hat die FIFA zumindest mal Mindeststandards und eine Akkreditierung eingeführt. Macht es in Summe zwar auch nicht besser, sorgt aber wenigstens dafür, dass nicht "jeder Depp" spontan mal als Berater fungieren und abkassieren darf.
Wenn die Unfähigkeit einen Decknamen braucht, nennt sie sich Pech.

- Charles Maurice de Talleyrand -



CoachingZone
Halbdaggl
Noch was zum Aufregen... Anscheinend ist es nicht nur üblich, dass der Berater beim Wechsel vom aufnehmenden Verein Geld erhält, nein, es ist wohl "nicht unüblich", dass der Berater auch an der Ablösesumme prozentual beteiligt wird, zumindest, wenn er Roger Wittmann heißt.

Nicht der FC Bayern mit seinem monumentalen Personalbudget von mehr als 200 Millionen Euro steht an der Spitze der Liste, sondern Schalke 04 (Etat: circa 80 Millionen). Auf diese Tabellenführung ist der Klub aus Gelsenkirchen allerdings nicht stolz. Manager Horst Heldt wies zügig darauf hin, dass der erste Platz ein vorübergehendes Phänomen sei. Überraschend, wie Heldt die hohen Ausgaben begründete: Nicht durch das Kaufen von Spielern, sondern das Verkaufen seien die Beraterkosten stark gestiegen.

Schalke verkaufte im vorigen Sommer Julian Draxler an den VfL Wolfsburg, Kyriakos Papadopoulos nach Leverkusen und Jefferson Farfán an Al-Jazira in Abu Dhabi. An sämtlichen Transfers waren Berater Roger Wittmann und dessen Agentur Rogon beteiligt. Das könnte Argwohn wecken, liefert aber auch eine Erklärung: Offenbar wurden die Spielerverträge nach dem gleichen Muster gestaltet und sahen eine Beteiligung des Beraters am Weiterverkauf des Spielers vor. Eine solche Vereinbarung ist, so sagen Kenner der Materie, nicht obligatorisch - aber auch nicht unüblich.

Dass auch Hoffenheim auf den oberen Rängen der Kostentabelle auftaucht, lässt sich ebenfalls durch einen Wittmann-/Rogon-Effekt erklären. Im Sommer verkaufte die TSG den von Wittmann vertretenen Brasilianer Roberto Firmino für 40 Millionen Euro an den FC Liverpool. Bei mutmaßlich zehn Prozent Beteiligung kamen etwa vier Millionen Euro abhanden. Ein gutes Geschäft für den Klub war es trotzdem: Firmino kam auf Wittmanns Vermittlung einst für vier Millionen Euro zur TSG.


http://www.sueddeutsche.de/sport/bundes ... -1.2935893
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Tifferette
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Grasdaggl
Das richtig Krasse ist nicht so sehr die Beteiligung an der Ablösesumme (was für sich genommen schon krass ist, aber egal). Sondern die Beteiligung am WEITERverkauf. Ich gehe davon aus, dass der Berater dann für eine Transaktion 2x kassiert.

Wahnsinn.
"They may be drinkers, Robin, but they are also human beings."

(Batman)


fkAS
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Ich bin bisher immer davon ausgegangen, dass der Verein, der die Ablöse zahlt auch die Berater finanziert. Wenn die Ausgaben auf der Seite des abgebenden Vereins auftauchen, ist das eben wie wenn der andere Verein weniger Ablöse gezahlt hätte. Der Skandal ist eigentlich nur, dass Berater für recht wenig Leistung enorm viel verdienen.

Tamasi
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Grasdaggl
Ich kann mir vorstellen, dass bei solchen "Der Berater verdient beim Weiterverkauf"-Klauseln auch derjeniege bedacht wird, der auf Vereinsseite dieser Klausel zugestimmt hat. Unter der Hand natürlich. Nicht umsonst (!) arbeiten ja manche Manager / Trainer gerne mit dem Spielerberater ihres Vertrauens zusammen.

Magath zum Bsp.: Sorry, da kann mir keiner sagen, dass der - bei seinen umfassenden Shoppingtouren - nicht ein nettes Weihnachtsgeschenkle vom Spielerberater bekommt.


CoachingZone
Halbdaggl
Tifferette hat geschrieben:Das richtig Krasse ist nicht so sehr die Beteiligung an der Ablösesumme (was für sich genommen schon krass ist, aber egal). Sondern die Beteiligung am WEITERverkauf. Ich gehe davon aus, dass der Berater dann für eine Transaktion 2x kassiert.


Sorry, aber ich habe den Artikel so verstanden, dass die Beteiligung des Beraters an der Ablösesumme, die der abgebende Verein erhält, die "Beteiligung am Weiterverkauf" ist. Dass der Berater dann auch vom aufnehmenden Verein noch ein stolzes Sümmchen erhält, das war ja schon vorher bekannt.

Bin aber bei dir, dass das alles wirklich krass und wahnsinnig ist. Die pure Goldgrube für Leute, die eigentlich erst mal nur das Auge für den wertvollen Fußballer haben müssen, und eine Belastung für die Vereine, die da gemolken werden auf Teufel komm raus.
Wenn die Unfähigkeit einen Decknamen braucht, nennt sie sich Pech.

- Charles Maurice de Talleyrand -