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fkAS
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Halbdaggl
Ausm Interview mit Gentner
Was für ein Typ Trainer ist Hannes Wolf?
Ein absolut positiver Typ. Er ist sehr kommunikativ und legt sehr viel Wert auf Details. Kleinigkeiten, auf die vielleicht nicht immer so viel geachtet wurde. Taktische Dinge, sowohl im Spiel mit als auch im Spiel gegen den Ball.
Zum Beispiel?
Am Anfang der Saison haben wir im Training hauptsächlich Elf gegen Elf gespielt. Hannes Wolf versucht uns gezielt im Passspiel zu verbessern, um das Spiel schneller zu machen. Wie muss ich meinen Mitspieler anspielen, damit er den Ball bestmöglich weiterverarbeiten kann: Auf den inneren Fuß oder besser auf den äußeren? Ein weiteres Beispiel: Positionstreue. Der Trainer definiert je nach Gegner genau die Anordnung bei zwei defensiven Mittelfeldspielern. Entweder nebeneinander oder diagonal verschoben. Alles Kleinigkeiten, die ein Ziel haben: Spielerische Lösungen zu finden und das Spiel nach vorne schnell zu machen.
Klingt nach einem festen System. Wieviel Individualität lässt es dem Einzelnen?
Die ist nach wie vor gegeben. Vor allem im vorderen Bereich, wo wir über viel individuelle Qualität verfügen. Dort will uns Hannes Wolf bewusst taktisch auch nicht überfrachten.

Mal sehen, wie sich das mit der Positionstreue auf Gentners Spiel auswirkt.



CoachingZone
Halbdaggl
Wir spielen ja fast mit einer Zweitliga-Mannschaft, die im letzten Jahr als Zweiter in die Bundesliga aufgestiegen ist. Und es ist beeindruckend, wie die Jungs zusammen mit unseren tollen Neuzugängen im Sommer diese Entwicklungsschritte genommen haben.


Cool, wie man diese Mär von der "Zweitligamannschaft" hier mal wieder aufrechterhält:

in dieser Saison u.a. verstärkt mit:
- Kyriakos Papadopoulos, IV, von Bayer Leverkusen, Leihe mit KO
- Naby Keita, ZM, von RB Salzburg, 15 Mio € Ablöse
- Oliver Burke, RA, 15 Mio € Ablöse
- Timo Werner, MS, vom VfB, 10 Mio € Ablöse

in der vergangenen Saison nach verpasstem Aufstieg u.a. verstärkt mit:
- Davie Selke, MS, von Werder Bremen, 8 Mio € Ablöse
- Emil Forsberg, LA, von Malmö FF, 3,7 Mio € Ablöse
- Marcel Sabitzer, LA, von Rapid Wien, 2 Mio € Ablöse, mit Zwischenleihe nach RB Salzburg

Da ist in zwei Saisons insbesondere viel Geld in die Hand genommen worden, um die Offensive zu verstärken. Defensiv kann ein Zweitligakader nämlich durchaus mit der 1. Bundesliga mithalten, aber den Unterschied nach ganz oben macht dann halt die Qualität in der Offensive. Und die besitzt Leipzig aufgrund der enormen Investitionen, die selbst für den Großteil der Vereine der Bundesliga außerhalb jeglicher Reichweite sind.

Ändert natürlich nichts daran, dass RB Leipzig einen jungen und vielversprechenden Kader zusammengestellt hat, der von einem kompetenten Trainer gecoacht wird. Aber halt auch, weil man aufgrund eines reichen Großsponsors unabhängig vom FP viel Geld hineingesteckt hat. Das kann sich sonst kein Zweitligist leisten (auch der VfB nicht).

Und das wird dann auch gerne so dargestellt, dass nämlich der hippe, junge Underdog völlig überraschend die alten Herren aufmischt. Ganz so ist es halt nicht. Wenn man genau hinschaut.



PS Der taktische Teil ist natürlich sehr spannend. Danke @Airwin.
Wenn die Unfähigkeit einen Decknamen braucht, nennt sie sich Pech.

- Charles Maurice de Talleyrand -


Iron
Grasdaggl
Die sind halt heiß auf Liga 1, dazu haben viele eben Qualität. Wenn man aber sieht wie die Werner Flanken von Mitspielern noch erlafen werden während bei uns relativ früh abgeschaltet wurde...

Wir hatten einfach eine Kacktruppe.

hades
Granadaseggl
Wobei natürlich die Aussage stimmt, dass man mit der Mannschaft spielt, die letztes Jahr in der zweiten Liga nur Zweiter geworden ist. Die einzige namhafte Verstärkung ist Timo Werner. Dazu wurde der Kader ergänzt um einen jungen Spieler aus der österreichischen Liga, was bedeutet, man weiß es nicht, ob der es in einer schnelleren und stärkeren Liga packt sowie ein schottisches Talent aus der zweiten englischen Liga, für den die selben Zweifel gelten.
Das sind keine Verstärkungen sondern lediglich Perspektivspieler, auch wenn sie viel gekostet haben.

Der Vorwurf, dass man sich um das viele Geld eine fertige Mannschaft gekauft hat, geht also ins Leere. Womöglich auf Kosten der Traditionsvereine.

Ich bin allerdings nach wie vor sehr zurückhaltend, was die wahre Leistungsstärke der Truppe betrifft. Sie haben eben momentan einen Flow, wie man das schon oft gesehen hat. Vieles erinnert an Hoffenheim vor ein paar Jahren. Die sind auch nach der Euphorie im grauen Mittelmaß eingenordet worden. Ähnliches erwarte ich bei Leipzig.

RedBlues
Halbdaggl
Und wieder geht es um einen Verein bei dem RR die Weichen stellt, bzw gestellt hat.

Egal wie viel Geld er auch zur Verfügung haben sollte, ...
Die Bilanz ist einfach beeindruckend.


Iron
Grasdaggl
Haber hat geschrieben:was Politiker im Osten nicht hinbekommen schafft Ralle u.a. (bis jetzt) in Leipzig


oder dieser Österreicher... Mit der Kohle kann man sicher viel schlechtes anstellen, aber ohne sie wären viele junge Spieler erst gar nicht dort.



CoachingZone
Halbdaggl
hades hat geschrieben:Wobei natürlich die Aussage stimmt, dass man mit der Mannschaft spielt, die letztes Jahr in der zweiten Liga nur Zweiter geworden ist.


Stimmt. Warum auch immer sie "nur" zweiter geworden sind - Umstellung auf den "neuen" Trainer, junge Spieler, die sich erst an die Härte der 2. Liga anpassen mussten, die Grippewelle, die die Mannschaft rund um das entscheidende Spiel gegen Freiburg erfasste - in jedem Fall hatten sie damals schon einen Kader, der vom Budget her deutlich über dem Durchschnitt der anderen Zweitligisten lag. Und der damals eben beispielsweise im Sturm mit Selke verstärkt wurde, was RB satte 8 Mio € gekostet hat - eine Investition in solcher Größe wäre keinem anderen Zweitligisten möglich gewesen.

hades hat geschrieben:Die einzige namhafte Verstärkung ist Timo Werner. Dazu wurde der Kader ergänzt um einen jungen Spieler aus der österreichischen Liga, was bedeutet, man weiß es nicht, ob der es in einer schnelleren und stärkeren Liga packt sowie ein schottisches Talent aus der zweiten englischen Liga, für den die selben Zweifel gelten.
Das sind keine Verstärkungen sondern lediglich Perspektivspieler, auch wenn sie viel gekostet haben.


Nun ja, bei Keita wusste RR sicherlich, wofür er das viele Geld ausgegeben hat, und hinter Burke waren ja einige große Vereine her. Außerdem - welcher Verein in der Bundesliga außer den Unaussprechlichen und Dortmund kann für zwei Perspektivspieler mal eben jeweils 15 Mio € ausgeben???

hades hat geschrieben:Der Vorwurf, dass man sich um das viele Geld eine fertige Mannschaft gekauft hat, geht also ins Leere. Womöglich auf Kosten der Traditionsvereine.


Habe ich nicht behauptet. In Leipzig werden die Spieler natürlich auch weiterentwickelt, aber halt auch mal eben Toptalente für einen Preis verpflichtet, den sich die "Traditionsvereine" ohne Geldonkel nicht leisten können.

hades hat geschrieben:Ich bin allerdings nach wie vor sehr zurückhaltend, was die wahre Leistungsstärke der Truppe betrifft. Sie haben eben momentan einen Flow, wie man das schon oft gesehen hat. Vieles erinnert an Hoffenheim vor ein paar Jahren. Die sind auch nach der Euphorie im grauen Mittelmaß eingenordet worden. Ähnliches erwarte ich bei Leipzig.


Wird man sehen, wie es in der kommenden Saison läuft,

wenn die Euphorie des "ersten Mals Bundesliga" verflogen ist,
wenn aus den guten Freunden dann echte Konkurrenten geworden sind,
wenn die ersten "Stars" aufmucken,
wenn sich die Konkurrenz ein Stück weit auf den Stil der Leipziger eingestellt hat,
wenn die Luft ausgeht. Oder so. Oder vielleicht auch nicht.

Vermute aber, dass RR da schon aus Hoffentheimlich gelernt hat.



Mir ging es in meinem Beitrag jedenfalls um die meiner Meinung nach "falsche" Inszenierung als kleiner Zweitligaaufsteiger-Außenseiter. Die ich nicht für den Tatsachen entsprechend halte.
Wenn die Unfähigkeit einen Decknamen braucht, nennt sie sich Pech.

- Charles Maurice de Talleyrand -

Iron hat geschrieben:Er macht es schon gut aber es ist auch keine Kunst. Eine Diktatur mit massig Kohle. Kein Umfeld das stört... Keine Fans die mitbestimmen wollen...


Wieso soll das keine Kunst sein. Man kann nicht jedem ein paar hundert Millionen in die Hand drücken – da gibt’s Leute im Fußball, die schon wesentlich mehr Geld zum Fenster rausgeschmissen haben. Die Leute werden auch nicht gezwungen, dort zu spielen.


de mappes
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Spamferkel
Werbung und gelaber über das Getränk. Mehr will er nicht...und fas Publikum wollte erstliga fussball...egal wo im osten das klappt
Wahre fankultur eben
Don't criticize what you can't understand

Airwin
Cool, wie man diese Mär von der "Zweitligamannschaft" hier mal wieder aufrechterhält:

in dieser Saison u.a. verstärkt mit:
- Kyriakos Papadopoulos, IV, von Bayer Leverkusen, Leihe mit KO
- Naby Keita, ZM, von RB Salzburg, 15 Mio € Ablöse
- Oliver Burke, RA, 15 Mio € Ablöse
- Timo Werner, MS, vom VfB, 10 Mio € Ablöse



@coaching zone


...kommt darauf an wie man den hasenhüttl da verstehen will. Einerseits stimmt es, dass er in der Regel mit der zweitligamannschaft des letzten jahres + 2 neuen spielt ( meistens keita und werner) . Andereseits stimmt es natürlich, dass leipzig schon in der letzten saison kein "normaler" zweitligist war.


Und dass sie am 12ten spieltag weniger punkte als wir jetzt hatten, stimmt natürlich auch :mrgreen: .

Frank N Furter
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Himbeertoni
Iron hat geschrieben:Er macht es schon gut aber es ist auch keine Kunst. Eine Diktatur mit massig Kohle. Kein Umfeld das stört... Keine Fans die mitbestimmen wollen...


https://bit.ly/2x1Kpuf

catweazle hat geschrieben:Interessant. Auch direkte Eckbälle sind doch eine reichlich merkwürdige Sache. Nach meinem Gefühl entstehen verhältnismäßig weitaus weniger Tore nach Eckbällen als aus dem Spiel heraus. Falls ja, wäre es doch sinvoll, bei einer Ecke den Ball sicher ins Spiel zu bringen und dann weiterzuspielen, als den Ball einfach vors Tor zu dreschen. Hab nach kurzem Googeln einen Artikel dazu gefunden: https://www.11freunde.de/artikel/ein-re ... usgewertet


Mal gucken. “nur 1,27 Prozent aller Ecken führten zu Torerfolgen”. Der Artikel zitiert auch eine andere Studie, die den Torerfolg nach Ecken bei 2 Prozent sieht. Googelt man ein bisschen weiter, dann sieht man dass das keine neue Erkenntnis ist: für ein Tor brauchst du ungefähr 50 Ecken, anscheinend eher mehr. Wirklich verblüffend – als durchschnittlicher Fußballglotzer fühlt sich das anders an, man geht wirklich nicht gerade dann aufs Klo, wenn’s Ecke gibt.

Aber entstehen nach Ecken “weitaus weniger Tore als aus dem Spiel heraus”? Nö. Eine “Eckenszene” dauert nur wenige Sekunden: der Ball fliegt vors Tor, wird in Richtung Tor geköpft oder geklärt, oder vielleicht gibt es einen kurzen Tumult oder so – ich denke, 10 Sekunden pro Eckenszene sind extrem großzügig. Die Nettospielzeit beträgt etwa 60 Minuten, das wären 360 Ecken, wenn ein Spiel nur aus Ecken bestünde. Macht etwa 4,5 Tore, und das ist wirklich sehr konservativ gerechnet.

Die spannende Frage ist, ob man aus diesen ein bis zwei Prozent auch drei oder vier machen kann. Mit einer kurzen Ecke bleibt man viel eher in Ballbesitz und befindet sich in Tornähe. Aber der Gegner steht geordnet in der Abwehr, so aussichtsreich ist das auch wieder nicht. Das heißt auch wenn bei Ecken die Gefahr eines Konters gegeben ist, ist die Idee nicht so schlecht, den Ball vors Tor zu dreschen. Varianten einstudieren ist leicht gesagt, gerade im öffentlichen Training. Ein bisschen mehr Abwechslung wäre vielleicht nicht schlecht. Keine Ahnung – wenn sich ein Mitspieler zur (kurzen) Ecke hinbewegt, riecht der Gegner den Braten oft schnell.


Iron
Grasdaggl
Unter Westfalen hat geschrieben:Nachdenkenswert.
Früher haben wir bei kurzen Ecken, wie auch bei Rückpässen, gebuht und gepfiffen.
Heute ist das Teil des Spielsystems.
Bei Rückpässen wurde am Sa aber gepfiffen...

Unter Westfalen
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Grasdaggl
Iron hat geschrieben:
Unter Westfalen hat geschrieben:Nachdenkenswert.
Früher haben wir bei kurzen Ecken, wie auch bei Rückpässen, gebuht und gepfiffen.
Heute ist das Teil des Spielsystems.
Bei Rückpässen wurde am Sa aber gepfiffen...

Auch allem bei dem manuellen?
Im Stream kriegt man die Äußerungen der Zuschauer nicht richtig mit. Außerdem, wenn die Engländer kommentieren, kann ich nicht so schnell übersetzen, wie die denken.
:(
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.