1. Liga

tommes hat geschrieben:@fkAS
Ich sehe den Fußball wohl zu romantisch.
Die Auer gaben ihm DIE Chance, 2. Liga-Trainer zu werden. Da erwarte ich von einem Cheftrainer auch ein bisschen mehr Dankbarkeit und Treue. Für mich sollte ein Cheftrainer auch etwas Vorbildfunktion haben.
Mir gefällt das eben nicht. Wie so vieles im heutigen Fußball.

Das überrascht mich jetzt. Du bist doch derjenige, der sagt, mit Geld kann man jeden kriegen. Geb dem Tuchel 5 Mio und der trainiert den VfB... genau sowas macht nun Schalke und ich kann's Tedesco nicht verdenken, wenn er die Gelegenheit wahrnimmt.

Da seh ich keinen Unterschied. Immerhin hatte Tedesco einen Vertrag mit Ausstiegsklausel. Dann kann er die auch ziehen. Und entscheidend ist doch dass du sagst, mit genügend Geld geht alles.

Edit zu Tuchel: schlimmer fand ich, den Vertrag einfach nicht mehr zu erfüllen und ein Jahr vor Ende das Sabbatical einzuschieben... ggfs sogar in Erwartung eines lukrativen angebots

tommes hat geschrieben:Traue Tedesco einiges zu.

Er sich wohl auch. Sonst würde er nicht gleich als zweite Station im Profifußball gleich eine der undankbarsten Aufgaben überhaupt annehmen.

Er hat sich wohl auch vor Jahren schon selbst mehr zugetraut als die damals Verantwortlichen beim VfB.
Schade. Er wäre sicher ein guter Mann für unsere Zweite gewesen und von da ist es nicht mehr weit auf den Stuhl des Cheftrainers. Er könnte heute auch da sitzen wo Hannes Wolf sitzt.

Aber egal. Vorbei. Er soll sich beweisen. Zuzutrauen ist es ihm grundsätzlich, aber da muss alles passen.
Schalke will nächstes Jahr sicher wieder die CL-Plätze erreichen. Ohne internationalen Wettbewerb und mit einem guten Kader kann das klappen, muss aber nicht. Die Konkurrenz ist gross.

Zu Tedesco und VfB - da ging's glaub ich weniger darum, was ihm zugetraut wird. Die haben ja eine Möglichkeit gesucht, ihn zu entlasten, damit er nebenher den Trainerlehrgang machen kann. Bei Hopp hat er ja dann auch erst die U16 bekommen. Dabei hat sich der VfB sicher ziemlich dumm angestellt. Andererseits hab ich damals auch Tedesco nicht verstanden, weil er ja meinte, er wäre sehr gern beim VfB geblieben. Dann hätte er ja zumindest sagen können, dass er ein Angebot von Hopp hat und nachfragen, ob der VfB dagegen halten will. Würde ich bei einem langjährigen Arbeitgeber, bei dem ich eigentlich bleiben will, machen.

Tommes:
Wie dankbar sind Vereine, wenn ein paar spiele verloren gehen.

Klinsi:
Undankbar finde ich Schalke nun wirklich nicht. Scheitert er da kommt er mindestens wieder in der zweiten Liga unter, scheitert er nicht spielt er mit seinen zweiten Verein vorne mit und in der Folge in El oder cl. Gibt schlimmeres.

de mappes hat geschrieben:Sie meint den langerak

Wird verneint.

Manolo: Warum scheitern so viele Trainer in Gelsenkirchen? Trainer, die zuvor gute Arbeit abgeliefert haben und dies nach bestem Wissen und Gewissen auch in Gelsenkirchen machen?

Trainer, die dort Erfolg haben, Platzierungen erreichen, die für die internationalen Wettbewerbe qualifizieren, auch international erfolgreich sind.

Schalke sieht sich als Nummer 3 in Deutschland, hinter Bayern und Dortmund. Sie wollen also jedes Jahr ChampinsLeague spielen und vielleicht zwischendurch mal den Pokal holen. Wer das nicht schafft ist raus.
Und manchmal bist du auch raus, wenn du dich für die CL qualifizierst, aber nicht so attraktiv spielst wie Dortmund. Das nenne ich eine undankbare Aufgabe.

Das du danach als Trainer immer wieder einen Job bekommen wirst, steht auf einem anderen Blatt. Da gibt es auch nicht viel wo dagegen spricht...

In diversen Schalkeforen liest man sowas wie:

fehlendes Puzzlestück zur Meisterschaft
Endlich wieder Chancen auf Platz 1?
Da entsteht ein Meisterteam




Edith plärrt: Schreib mal wieder...


ILSUB!!!

Klinsi:
Tedesco kommt von Aue, da ist Schalke trotz allem eine super chance. Ich wäre an seiner Stelle zwar eher zu Bayer gegangen, aber da hatte er wohl ein luxusproblem.

Kauz

https://www.11freunde.de/artikel/leon-g ... -interview

ein passendes Gegeninterview

Schön und gut, aber wie oft rechnet der eigenrauch denn noch mit dem fussball ab?
Bis es sich für ihn rechnet?

tommes hat geschrieben:Interview mit Yves Eigenrauch.
Was er sagt, gefällt mir.
http://sportbild.bild.de/bundesliga/ver ... sport.html

Tante Käthe würde sagen: "Der hat den Fußball nie geliebt.". Gibt er ja auch selbst offen zu.

Ich hätte ihn gefragt, warum er nicht in Bielefeld geblieben war.

Yves sagt es, wie es ist. Zum Glück gibt es noch Unhirngewaschene da draußen.

Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten soll. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer." -- (470 - 399 v. Chr.), Sokrates


Sorry, aber ich find es immer schwierig, wenn man als alter sich über junge (entwicklungen) mokiert. Geben wird es das aber auch noch die nächsten 2000 Jahre. Man darf sich also schon einmal auf das Interview von dem heute aktiven spieler xy freuen, der in 20 Jahren über die neue schlimme Entwicklung spricht.

Er findet die wirtschaftliche Dimensionen nicht mehr vertretbar. Das kann man natürlich auch so sehen. Das könnte man aber auch schon zu seiner aktiven Zeit so sehen. Ich kann mich jedenfalls noch an zahlreiche Gespräche mit meinem alten Nachbar erinnern; der schon Mitte der 90er mehr oder weniger die gleichen Klagen hatte wie Eigenrauch jetzt. Nur hat er natürlich nie professionell gekickt und somit auch nie für einen normalsterblichen unnormal Summen überwiesen bekommen. Damit ist sein Klagen für mich nachvollziehbarer.

Und dann auch noch diese letzte Antwort: ich würde ja gerne arbeiten, aber wegen meiner Ansichten ( die viele teilen) ist das schwierig. Richtig wäre, dass er nicht, weil er als erleichtert (Vermarktung pur) selbst ach so wenig verdient hat

Frag mich auch, wer diese echte Typen sein sollen (nach denen ruft man auch schon immer). 'Echt" ist man sich eigentlich, wenn man so ist, wie man ist. Insofern ist der Zocker Krude genauso ein Typ, wie der ruhige Baumgartl oder der laute Wagner.

Also ich wäre ja auch dafür, dass man im Fussball Obergrenzen einführt, allein dafür dass sich die Summen die in den Sport fließen unter Kontrolle gebracht werden. Aber so etwas würde nur über komplette Zentralvermarktung hinbekommen, aslo nicht nur TV sondern auch Merchandising.

Aber Eigenrauch ist da auch nicht ganz konsistent, er hat in dem 90ern vom System profitiert, war das gleiche damals, nur war der Einsatz nicht so hoch.

RedBlues hat geschrieben:Aber Eigenrauch ist da auch nicht ganz konsistent, er hat in dem 90ern vom System profitiert, war das gleiche damals, nur war der Einsatz nicht so hoch.

Eben. Und er war schon damals so hoch, dass er Lichrjahre von den Kumpels unter Tage entfernt war. Gestört hat es aber die wenigsten - im Gegenteil man hat den Leuten durch gute Unterhaltung willkommene Ablenkung geboten. Die kann man wiederum auch eher bieten, wenn man professionell arbeitet.

Finde es daher auch sehr seltsam, wenn man über einen Beruf spricht, und dann gegen Professionalisierung ist. Wenn man etwas nur aus Spaß an der Freude ausüben will, sollte man es als Hobby ausüben. Tut man es nicht und verhält sich unprofessionell findet das kein Arbeitgeber prickelnd. Dito wenn man öffentlich Mist erzählt, was den Arbeitgeber schadet. Eigenrauch könnte sich da ja mal bei normalen Arbeitnehmer erkundigen. Und wenn er schon dabei ist, kann er bei der Vereinigung der Profifussballer nachfragen, wie viele mit 22 Jahren wirklich ausgesorgt haben.

Auf die Gefahr hin, dass ich die romantische Stimmung kille:

Jeder in diesem Business verkauft sich so gut er kann. Auch der Yves...

Ich nehm’s zur Kenntnis – für mich gibt’s da eigentlich keine Stellung zu nehmen, er redet eben für sich, nicht für einen Verein oder eine Interessengruppe. Seine Statements sind nachvollziehbar: offensichtlich hat er sich nie richtig wohlgefühlt im Fußballprofi-Milieu, in dem es vornehmlich um Ficken, Autos und Sportwetten ging. Ironischerweise würde er unter den Profis heutzutage wahrscheinlich mehr Freunde finden.

Es geht nur um mehr, mehr, mehr.

Da hat er ja recht. Mehr und mehr und mehr und kein Ende in Sicht. Dem Fußball würde es gut tun wenn das Interesse etwas nachlässt.

Da gab es durchaus auch andere. Thomas Broich zum Beispiel (vgl. Film "Tom meets Zizou").
Intellektuelle Fussballprofis sind halt eher selten. Ist halt ein Proletensport.


ps.

Nice Weather hat geschrieben:[..] Ficken, Autos und Sportwetten .

Der Thread fehlt hier noch.

tommes hat geschrieben:Die heilige Kuh Fußball wird jedenfalls so lange gemolken, bis sie keine Milch mehr gibt.

Absolut. Und trotz der enormen Euphorie beim VfB im Moment (ohnehin nur kurzfristig) kann ich mir durchaus vorstellen, dass bis dahin nicht mehr so viel Zeit vergeht.

Nein, da ist noch jede Menge Luft. China und die USA fangen gerade erst an, sich für diesen Sport zu interessieren.