Paleto Gaffeur hat geschrieben:Fan-Identifikation ist zwar ein unabdingbarer Bestandteil des Geschäftsmodells Profifußball, aber hier zählt das Arschloch-Argument absolut NULL (außer bei beuerfans, die sich dieser Fußball-Heuschrecke nach bestem Wissen und Gewissen angeschlossen haben grade um Erfolge feiern und damit ihre traurige Existenz etwas erhellen zu können).
Nehmen wir einmal an, Du hättest durch Deine Arbeitsleistung maßgeblich dazu beigetragen, dass das Unternehmen bei dem Du angestellt bist einen Börsengang hinlegt, zu einer AG wird und dabei viel Kohle scheffelt. Nun aber, da Dein Unternehmen eine AG ist, wozu Du maßgeblich beigetragen hast, wirst Du in der zweiten Reihe kaltgestellt. Deine Fähigkeiten, die maßgeblich mit dazu geführt haben das Unternehmen dahin zu bringen wo es jetzt ist, werden plötzlich angezweifelt.
Jeder normale Arbeitnehmer wird sich in so einer Situation fragen, ob diese Ausbootung gerecht ist. Das Problem ist, dass hier eines der wichtigsten Prinzipien einer Leistungsgesellschaft tangiert ist, nämlich das Leistungsprinzip
Leistung muss sich lohnen und wenn jemand, egal an welcher Stelle, den Verdacht haben muss, dass sich seine eigene Leistung nicht nur nicht lohnte, sondern dass er jetzt regelrecht zum Opfer seiner Leistung wurde, dann wird man denjenigen, die das getan haben in der Regel wenig gewogen sein. Es gibt definitiv Charaktere (z.B. mich) die solche Leute dann Arschlöcher nennen.
Jetzt wieder auf die Ausgangsebene gehoben: das Geschäftsmodell des Profifussballs lebt von der irrationalen Identifikation seiner Fans mit Mannschaften und Vereinen, sowie Coca Cola oder Pepsi von Ihrer Marke leben. Die Fans erwarten völlig zweifellos eine sehr hohe Identifikation der Spieler mit ihrem Verein. Das ist eines der Hauptthemen in Fussballforen, vor allem nach einer Niederlage.
Mein Kommentar ist nun so zu verstehen, dass in der von mir zitierten "Arschlochspirale", einem zugegeben etwas ungenauen Begriff
, jeder, von jedem - also Verein, Spieler, Fans - eine hohe Identifikation mit der "gemeinsamen Sache" erwartet, aber wundersamer Weise zu beobachten ist, dass keiner der Geschäftspartner noch dazu bereit ist dies selbst einzulösen. Auch die Fans übrigens nicht.