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viewtopic.php?f=3&t=276&p=477475#p477475«Gianni Infantino hängt wie eine Marionette an den Fäden der Saudi»
Der Philosoph Gunter Gebauer empfindet den Präsidenten des Weltfussballverbands Fifa als eine «ganz grosse Zumutung». Und bricht eine Lanze für dessen Vorgänger Joseph Blatter.
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Der Fussball spielt also bereitwillig mit.
Er hat eigentlich überhaupt nichts zu sagen. Das ist doch die Tücke, mit der die arabischen Staaten die Fifa aufs Glatteis führen. Der Fifa-Präsident Gianni Infantino glaubt, die Zügel in der Hand zu haben, doch er hängt wie eine Marionette an den Fäden der Saudi. Der Fussball macht sich klein, er begibt sich in Abhängigkeit. Die Engländer als dezidierte Kapitalisten sind ganz vorne dabei. Allerdings haben sie, anders als die deutsche Bundesliga, auch keine Regelung, die vorschreibt, dass die Mehrheit der Anteile beim Klub verbleiben muss. Aber was bisher in England investiert wurde, erscheint im Vergleich zu den Aufwendungen der Saudi mittlerweile nur noch als ein Vorspiel. Und gemessen an deren Gesamtinvestitionen im Finanz- und Industriesektor sind die Summen im Fussball immer noch vergleichsweise gering.
Fussball ist ein globaler Sport. Kann man da überhaupt Bedingungen an die Teilhabe knüpfen?
Ich frage mich eher, ob ein solcher Sport, der weltweit betrieben wird, der so viele Anhänger hat, wirklich von einem kleinen Gremium von Männern mit einem einzigen Mann an der Spitze, der auch noch das letzte Wort haben will, regiert werden kann. Darauf wäre meine Antwort: Nein. Aber er wird es tatsächlich. Es ist eine Anmassung, was die Fifa und ihr Präsident der Welt zumuten.
Sie empfinden den Fifa-Präsidenten als eine Zumutung?
Als eine ganz grosse Zumutung! Unter Infantino ist der Fussball mehr denn je ein fabelhaftes Bereicherungssystem. Man hat vorher über Joseph Blatter geschimpft. Gut, er ist auch irgendwie da hineingekommen als ein raffinierter Taktiker, aber als Fifa-Präsident hat er eine ganze Menge recht kluger Initiativen ergriffen und durchgesetzt. Immerhin hat die Fifa unter Blatter nach Korruptionsfällen eine Ethikkommission eingerichtet – die Infantino recht schnell wieder abgeschafft hat. Warum? Weil sie den Funktionären gefährlich werden kann. Aber genau das war ihr Sinn.
Es ist manchmal hart ein :vfb: Fan zu sein - aber immer geil!