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Re: TV-Gelder - Bundesliga

Verfasst: 30. März 2016 21:37
von witzfeld
Schon bitter, jetzt fangen die Traditionsvereine an zu betteln. offensichtlich an der Grenze der Armut angelangt.

Re: TV-Gelder - Bundesliga

Verfasst: 30. März 2016 21:46
von publicenemy
Welche Typen von Vereinen haben wir dann?

- zukünftige Superliga: Bauern, BVB
- Traditionsvereine: VfB, SGE, HSV, Köln, Werder, Hertha
- Plastik: Bayer, TSG 1899, Wolfsburg
- interessiert keinen: H96
- Emporkömmlinge: Mainz, Augsburg, Ingolstadt, Darmstadt
- wollen mehr, schaffen´s aber nicht: BMG, S04

Re: TV-Gelder - Bundesliga

Verfasst: 31. März 2016 08:06
von de mappes
find ich in ordnung und gerechtfertigt.
gab ja mal derartige erhebungen, die zeigten, wie die zuschauerresonanz bei den übertragenen spielen aus der bundesliga abgebildet werden kann...da lagen wir ganz gut und hoffenheim glaub ich am ende.
gleicht auch die wettbewerbsnachteile durch die plastikclubs ein wenig aus...wird aber nehme ich an ohnehin scheitern

Re: TV-Gelder - Bundesliga

Verfasst: 31. März 2016 08:35
von Auswurf
einziges ziel müsste der ausschluss von sponsoren geführten vereinen und werksclubs sein.
Das wird nicht gelingen und deshalb bin ich sogar eher für die ausweitung des solidaritätsprinzips.
Sprich - gleiches geld für alle.

Re: TV-Gelder - Bundesliga

Verfasst: 31. März 2016 10:27
von FLX81
Ich finde das einen guten und fairen Ansatz und das nicht nur weil es uns hilft. Auch kleinere, interessante Klubs wie Darmstadt dürften davon profitieren. Und Clubs wie Golfsburg muss man wirklich nicht noch mehr Geld in den Rachen werfen, nur weil sie mit ihren sponsorbedingten besseren finanziellen Voraussetzungen auf Platz 2 - 5 kommen.

Re: TV-Gelder - Bundesliga

Verfasst: 31. März 2016 12:56
von Tifferette
Dazu ein Kommentar von 11Freunde:

Der HSV, aller sportlicher Verfehlungen der Vergangenheit zum Trotz, liegt bei den Einschaltquoten auf dem fünften Platz, bekommt aber über zehn Millionen weniger als Wolfsburg oder Leverkusen, deren Einschaltquoten oftmals nicht einmal gemessen werden können.


http://www.11freunde.de/artikel/warum-e ... hen-wuerde

Man muss bloß aufpassen, dass man der Verlockung widersteht und nicht die Mäzen-Debatte einbaut. Dann gibt es nämlich ganz schnell einen Bumerang, in diesem Fall: Kühne.

Re: TV-Gelder - Bundesliga

Verfasst: 31. März 2016 13:19
von fkAS
Ist aber dann doch eher nur ein Boomerängchen. Prinzipiell zwar ein richtiger Einwand, aber wenn man die Dimensionen vergleicht, mit denen Kühne den HSV pampert und dagegen Hopp, VW und Bayer stellt, dann kann man den Kommentar von 11Freunde schon stehen lassen.
Grundsätzlich find ich die Idee, TV-Gelder auch nach Attraktivität zu verteilen, sinnvoll. Es wird manchen Mäzenatenverein, aber wohl eher noch Vereine wie Augsburg, Mainz etc., deren Erfolg in der Tabelle dann nicht mehr so hoch gewichtet wird, treffen. Andererseits kann ein Verein duch Erfolg und attraktive Spielweise auch seine Einschaltzahlen erhöhen. Wenn RB bspw. nach oben kommt, könnte es durchaus sein, dass die sich vor dem ein oder anderen Traditionsverein einsortieren. D.h. als Abwehrinstrument gegen Emporkömmlinge mit Mäzenen ist die Neuverteilung nicht besonders zielgenau.

Re: TV-Gelder - Bundesliga

Verfasst: 31. März 2016 13:22
von Tifferette
Damit hätte ich dann aber auch kein Problem - wenn solche Vereine populär werden, dann ist es in der Sache okay, ihnen mehr Geld zu geben. Ich will jetzt nicht schreiben "dann haben sie es halt verdient", weil es mir komisch vorkommt. Aber in der Sache ist es so, dass sie dann den Schritt von der Retorte zum von Fanseite akzeptierten Fußball"verein" vollzogen haben.

Re: TV-Gelder - Bundesliga

Verfasst: 31. März 2016 13:29
von Plan B
Aha, endlich mal wieder ein Diskussion zum Thema "Traditionsverein".
Das Anliegen mag ja grundsätzlich berechtigt sein, aber es am Thema "Tradition" festzumachen, ist leider falsch.

Unabhängig davon. Schon meine Liste würde mit der von publicenemy nicht ganz übereinstimmen. Wer definiert das denn?

Re: TV-Gelder - Bundesliga

Verfasst: 31. März 2016 13:31
von Tifferette
Der Punkt ist, dass das ja eben nicht an dem sehr ausgelutschten "Traditionsverein"-Blabla festgemacht werden soll, sondern an Dingen, die einigermaßen messbar sind. Zum Beispiel Zuschauerinteresse, und so weiter. Da wird es natürlich kritisch werden, was wie dort einfließt. Aber es ist zumindest ein objektivierter Ansatz, den man völlig losgelöst von Tradition verfolgen kann.

Blöd ist nur, dass das dann sehr günstig für die Hühnchen werden dürfte. Diese Kröte würde ich aber schlucken. Im Notfall.

Re: TV-Gelder - Bundesliga

Verfasst: 31. März 2016 13:37
von Plan B
Aber sogenannte selbsternannte (?) Traditionsvereine haben das angestossen.

Und wen interessieren schon die Bauern? Wer hat dem wird gegeben. Warum soll dass im Profifussball anders sein als in anderen kapitalistischen Wirtschaftszweigen?

Re: TV-Gelder - Bundesliga

Verfasst: 31. März 2016 13:41
von Auswurf
Aber sogenannte selbsternannte (?) Traditionsvereine haben das angestossen

aber ohne speziell darauf rumzureiten- siehe tiffi

wie gesagt,
ich steh auf gleiches geld für alle - gerade weil immer wieder beklagt wird, wie sehr die schere zunehmend auseinander geht. Man muss ja schon zugeben, dass zb. wir, nicht wegen mangelnder fernsehgelder seit jahren gegen den abstieg spielen. Gleiches muster beim hsv und mit abstrichen bei werder

Warum soll dass im Profifussball anders sein als in anderen kapitalistischen Wirtschaftszweigen?


weil der fan das so möchte..
und der zahlt ja auch den ganzen scheiss.
Auch sollte die klassengesellschaft in der bundesliga eigentlich nicht im interesse der dfl sein
- rein vermarktungsmässig

Re: TV-Gelder - Bundesliga

Verfasst: 31. März 2016 13:46
von Tifferette
Plan B hat geschrieben:Aber sogenannte selbsternannte (?) Traditionsvereine haben das angestossen.

Ja und? Ändert doch nichts daran, dass sie allgemein auf die Popularität und den Zuschauerzuspruch abstellen. Natürlich ist der bei "Traditionsvereinen" (wie auch immer man das definiert) höher als bei Laborratten. Ich verstehe aber Dein Unbehagen, richtigerweise sollte man daher eben gar nicht erst mit Tradition anfangen. Damit macht man argumentativ eine Flanke auf, und zwar auf unnötige Weise. So ähnlich mit den Investoren.

Plan B hat geschrieben:Und wen interessieren schon die Bauern? Wer hat dem wird gegeben. Warum soll dass im Profifussball anders sein als in anderen kapitalistischen Wirtschaftszweigen?

Also ich muss schon über meinen Schatten springen um etwas gutzuheißen, von dem auch die Bauern profitieren. Keine kleine Hürde, das...

Re: TV-Gelder - Bundesliga

Verfasst: 31. März 2016 14:03
von Plan B
Mein letzter Absatz war Sarkasmus.
Aber leider nur partiell. Die Bauern sind geldmässig soweit enteilt, es spielt doch keine Rolle ob es schlussendlich ein Faktor 5 oder 8 oder wasauchimmer (<20?) ist.

Und als Unzufriedener mit dem System wähle ich mit Erststimme RBL, die AfD des deutschen Profifussballs. :|

Re: TV-Gelder - Bundesliga

Verfasst: 31. März 2016 14:17
von fkAS
Guter Kommentar dazu in der Zeit: http://www.zeit.de/sport/2016-03/bundes ... rt-tv-geld
Die Pro-Argumente werden gewürdigt. Das erste Contra mit Bayern kriegt dabei noch mehr, find ich nicht ganz stichhaltig. Man muss die Gelder ja nicht linear verteilen. Die weiteren Contras find ich stärker: neue Herausforderer bringen auch Innovation (das musste man sogar RR und Hopp zugutehalten). Und weitere Gelder nach Zuschauerinteresse setzen Anreize dazu, das kleinere Vereine sich Mäzene suchen.
Wobei, wenn man das Innovationsargument ernst nimmt, dann könnte man auch dafür plädieren, die TV-Gelder noch gleichmäßiger zu verteilen. Bei den Sponsoren und internationalen Geldern tut sich die Schere ja weit genug auf.

Re: TV-Gelder - Bundesliga

Verfasst: 31. März 2016 14:26
von Tifferette
Ja, das ist so ein wenig Pest oder Cholera. Auf der einen Seite hat der Kommentator Recht, dass solch eine Regelung Verhältnisse zementiert und Rumwurschteln belohnt. Der Vergleich Mainz/Frankfurt ist da schon schlüssig. Auf der anderen Seite könnte es schon ein kleines Bollwerk (also ein "Bollwerkchen") gegen die Laborratten sein.

Gleichzeitig darf man ja aber auch nicht vergessen, dass die Verteilung der Gelder erstens nicht die einzige Einnahmequelle der Clubs ist. Da kommen Teilnahmen am internationalen Geschäft dazu, sowie die erfolgsbezogene Verteilung der Fernsehgelder (die im Grundsatz ja wohl auch beibehalten werden wird). Und zweitens kann man, wie von Dir schon genannt, an der Skalierung drehen. Auf das richtige Maß kommt es an.

Re: TV-Gelder - Bundesliga

Verfasst: 31. März 2016 14:35
von de mappes
Auswurf hat geschrieben:
Aber sogenannte selbsternannte (?) Traditionsvereine haben das angestossen

aber ohne speziell darauf rumzureiten- siehe tiffi

wie gesagt,
ich steh auf gleiches geld für alle - gerade weil immer wieder beklagt wird, wie sehr die schere zunehmend auseinander geht. Man muss ja schon zugeben, dass zb. wir, nicht wegen mangelnder fernsehgelder seit jahren gegen den abstieg spielen. Gleiches muster beim hsv und mit abstrichen bei werder

Warum soll dass im Profifussball anders sein als in anderen kapitalistischen Wirtschaftszweigen?


weil der fan das so möchte..
und der zahlt ja auch den ganzen scheiss.
Auch sollte die klassengesellschaft in der bundesliga eigentlich nicht im interesse der dfl sein
- rein vermarktungsmässig


mangelnde (fernseh) gelder spielen natürlich auch mit eine rolle bei den Ursachen unserer jährlichen abstiegssorgen

Re: TV-Gelder - Bundesliga

Verfasst: 31. März 2016 14:40
von Auswurf
sagen wir, wir hätten jährlich 10 melonen mehr auf dem konto,
dann träfe das auf den hsv etc auch zu und am ende kloppen sich wieder alle um die selben spieler,
die dann wieder mehr kosten.
Was ich aber eigentlich meinte war, dass wir bislang (nach meisterjahre) die kohle zum fenster rausgeschaufelt haben, egal wieviel reinkam

Re: TV-Gelder - Bundesliga

Verfasst: 31. März 2016 14:59
von BlauesTrikot
Auswurf hat geschrieben:sagen wir, wir hätten jährlich 10 melonen mehr auf dem konto,
dann träfe das auf den hsv etc auch zu und am ende kloppen sich wieder alle um die selben spieler,
die dann wieder mehr kosten.
Was ich aber eigentlich meinte war, dass wir bislang (nach meisterjahre) die kohle zum fenster rausgeschaufelt haben, egal wieviel reinkam


Weil der VfB keine Sparkasse ist.
Ich hätte das Forum nicht erleben möchten, wenn wir gespart hätten und unsere Ziel nicht erreicht.
So kann dem VfB wenigstens keiner Vorwürfe machen, wie hätten nicht alles versucht, wenn auch leider mit untauglichen Maßnahmen.

Re: TV-Gelder - Bundesliga

Verfasst: 31. März 2016 15:00
von de mappes
ja das stimmt auch.
und dennoch wären halt einige vereine, die uns überholt haben, bei für uns günstigerer Verteilung eher in Reichweite und wir automatisch weiter oben.
dass man es trotzdem verkacken kann ist klar, aber die Wahrscheinlichkeit ist verringert

Re: TV-Gelder - Bundesliga

Verfasst: 31. März 2016 15:03
von Southern Comfort
10 Millionen... Wenn es überhaupt soviel wird. Ein Löwennanteil geht da sicher nach Dortmund, Schalke und natürlich den FCBäh... Mal schauen wieviel da für VfB, Bremen + X übrig bleibt.

Und selbst dann wird sich selbst mit Einnahmensäule 3 nicht viel an den Kräfteverhältnissen ändern. Da erhöht VW/Red Bull/SAP/Bayer halt kalt lächelnd das Sponsoringpaket um den Betrag, der beim TV fehlt.

Re: TV-Gelder - Bundesliga

Verfasst: 31. März 2016 15:12
von Plan B
10 Millionen pro Saison? Das langt dann zukünftig gerade mal für drei Zweitligaspieler mit Potential wie bisher auch mit weniger Geld.
Das ändert an den Kräfteverhältnissen gar nix.

Die m.E. einzig wirkliche Option für den VfB und andere Vereine aus diesem Kreislauf rauszukommen ist eine solide Jugendarbeit und das diese Talente dann auch wertgeschätzt werden und längerfristig gebunden werden können.

Re: TV-Gelder - Bundesliga

Verfasst: 31. März 2016 15:16
von Auswurf
wollt noch kurz sagen, wie ich auf die 10 millionen komme...
Ein schätzwert auf dieser basis
680 Millionen an das Oberhaus. Davon fließen 27,5 Millionen Euro an den VfB, 42 Millionen an den FC Bayern, 35 Millionen jeweils an Leverkusen und Wolfsburg.

http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal ... ce000.html

Re: TV-Gelder - Bundesliga

Verfasst: 31. März 2016 15:26
von de mappes
Plan B hat geschrieben:10 Millionen pro Saison? Das langt dann zukünftig gerade mal für drei Zweitligaspieler mit Potential wie bisher auch mit weniger Geld.
Das ändert an den Kräfteverhältnissen gar nix.

Die m.E. einzig wirkliche Option für den VfB und andere Vereine aus diesem Kreislauf rauszukommen ist eine solide Jugendarbeit und das diese Talente dann auch wertgeschätzt werden und längerfristig gebunden werden können.


wie erfolgversprechend diese massnahmen sind, sieht man ja an den Jugendabteilungen von hoffenheim oder red bull...da wird nämlich noch mehr geld reingesteckt und abgeworben was das zeug hält...haben die halt auch erkannt.
und teilweise werden vielversprechende a-jugendspieler auch schon transferiert...wie brandt zu bayer

Re: TV-Gelder - Bundesliga

Verfasst: 31. März 2016 16:02
von Nice Weather
So hat Dieter Hundt auch den VfB geführt: Hauptsache die Leute kommen.

Ich tue den Profifußball auch immer in die Unterhaltungssparte, und eine Auschüttung nach Attraktivität klingt nicht so doof – aber es würde mir quer liegen, wenn man mit so einer Geschichte Vereine wie Mainz benachteiligt, deren Arbeit dann nicht belohnt wird.