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Drei Monate Urlaub.

Der fünfköpfige Ehrenrat des FC Schalke 04 hat in seiner Sitzung entschieden, die Vorwürfe gegen Clemens Tönnies wegen rassistischer Äußerungen als unbegründet einzustufen.

Unbegründet? Das sind keine Vorwürfe, das sind Tatsachen – es sei denn man definiert im fünfköpfigen Ehrenrat von Schalke 04 Rassismusbegriffe um. Ich rate mal: alle fünf Köpfe da drin sind weiß, gell. Arschlöcher.


Gibts des
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Halbdaggl
Nice Weather hat geschrieben:Drei Monate Urlaub.

Der fünfköpfige Ehrenrat des FC Schalke 04 hat in seiner Sitzung entschieden, die Vorwürfe gegen Clemens Tönnies wegen rassistischer Äußerungen als unbegründet einzustufen.

Unbegründet? Das sind keine Vorwürfe, das sind Tatsachen – es sei denn man definiert im fünfköpfigen Ehrenrat von Schalke 04 Rassismusbegriffe um. Ich rate mal: alle fünf Köpfe da drin sind weiß, gell. Arschlöcher.


Kannze googeln (schalke04.de -> Verein -> Gremien -> Ehrenrat):

schalke04.de hat geschrieben:
EHRENRAT
Ehrenrat

Der Ehrenrat besteht aus fünf aktiven oder passiven, über 30 Jahre alten Mitgliedern, die mindestens fünf Jahre dem Verein angehören. Mindestens zwei Mitglieder müssen die Befähigung zum Richteramt haben.

Prof. Dr. Klaus Bernsmann

Mitglied seit:
2008

Beruf:
Leiter des Lehrstuhls für Straf-und Prozessrecht an der Ruhr-Universität Bochum

Götz Bock

Mitglied seit:
1989

Beruf:
Richter am Hessischen Finanzgericht

Hans-Joachim Dohm

Mitglied seit:
1989

Beruf:
Evangelischer Pfarrer i.R.

Bernhard Terhorst

Mitglied seit:
1997

Beruf:
Steuerberater

Kornelia Toporzysek

Mitglied seit:
2005

Beruf:
Richterin am Oberlandesgericht Düsseldorf


Leider konnte ich die Gesichter nicht mitkopieren: ansehen lohnt sich.

@toro:

Lt. Harald Stenger auf DLF

gibt's da

noch ein Verfahren vor einem DFB-Ethik-Gremium mit u.U. anschließendem Verfahren vor der Verbandsgerichtsbarkeit. Was ich nicht verstehe: warum zeigt den niemand an - vor nem ordentlichen Strafgericht? Oder ist Rassismus kein strafrechtlich relevanter Tatbestand? Volksverhetzung?
Zuletzt geändert von Gibts des am 7. August 2019 10:06, insgesamt 1-mal geändert.

thoreau
Granadaseggl
Das mit dem DFB hatte ich gelesen, das mit den Fans auch. Mal sehen was dabei rauskommt.
Beim DFB
gibts des
Wort Ethik ja auch eher um sich darüber lustig zu machen.

Ich bin mir nicht sicher ob die Tatbestandsmerkmale der Volksverhetzung hier vorhanden sind. Mein völlig unjuristisches und unwissenschaftliches Gefühl wäre, dass nicht.

Gibts des
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Halbdaggl
thoreau hat geschrieben:Ich bin mir nicht sicher ob die Tatbestandsmerkmale der Volksverhetzung hier vorhanden sind. Mein völlig unjuristisches und unwissenschaftliches Gefühl wäre, dass nicht.


Kommt mir auch so vor - leider.

Aber vielleicht melden sich unsere Juristen mal zu Wort: "Rassismus: Straftatbestand oder Kavaliersdelikt?" :shock:



darkred
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Halbdaggl
Der Kommentar zum Thema gestern in den Tagesthemen fand ich recht treffend.

[...]Wenn wir alles in die Schublade Rassismus einsortieren, was man für gedankenlos, gestrig und Altherren-Gewäsch hält, dann erklärt man sehr viele Menschen in Deutschland zu Rassisten. Dann lässt man die Grenzen verschwimmen, dann lässt man es zu, dass widerliche, gemeingefährliche Rassisten und Hassprediger in der Masse untertauchen.[...]


Der ganze Text / das Video hier:

https://www.tagesschau.de/kommentar/toe ... s-101.html


Genau das. Rassisten und Hassprediger tauchen in einer Masse von Verharmlosern und Relativierern unter. Dabei muss man den Tünnes nicht in ein Loch stecken und abschließen, und auch nicht anzeigen – man muss ihn nur aus dem Aufsichtsrat eines Vereins schmeißen, der Menschen verbinden soll.

thoreau
Granadaseggl
Dieser Kommentar lässt eine Sache - ich glaube wie vielleicht manchmal auch du, darkred, bei der Betrachtung meiner Aussagen - außen vor, die aus meiner Sicht aber wichtig ist. Jemand, der etwas rassistisches sagt, ist nicht automatisch ein Rassist. Und jemand, der eine Äußerung als rassistisch empfindet, bezeichnet eine andere Person nicht automatisch als Rassist. Diese Trennung von Verhalten und Person ist notwendig. Wenn ich jemandem sage, dass ich eine Aussage blöd fand, bezeichne ich die Person nicht als Blödmann. Wenn ich über jemanden sage, dass ein Pass scheiße war, bezeichne ich ihn nicht automatisch als schlechten Fußballer.
Darum kann die Aussage von Tönnies durchaus rassistisch gewesen sein, ohne dass er ein Rassist ist.

Ich halte diese Unterscheidung für elementar und da geht es eben nicht um die Schublade. Ganz im Gegenteil. Es geht darum über Aussagen/Verhalten individuell diskutieren zu können und es zu ermöglichen, diese einzuordnen. Und eben nicht die Person, die dahinter steht. Erst die Gesamtheit von Aussagen/Verhalten machen die Person aus.

Darum ist es notwendig, einfach zu überlegen ob eine Person, die eine solche Aussage tätigt, geeignet ist, weiterhin diese Aufgabe in diesem Verein wahrzunehmen - mit allem was der Verein verkörpert. Eine Kategorisierung der Person ist dabei weder nötig noch möglich.
Zuletzt geändert von thoreau am 7. August 2019 09:22, insgesamt 1-mal geändert.

darkred
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Halbdaggl
Knaust

Was genau heißt sehr viel?
Und ab wann ist jemand ein Rassist?
Lässt sich das faktisch belegen oder ist dies lediglich eine Behauptung auf Basis deiner Wahrnehmung?
Aber in der heutigen Diskussionskultur ist wahrscheinlich schon die Fragestellung den Rassismus befördernd...

darkred
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Halbdaggl
Erst die Gesamtheit von Aussagen/Verhalten machen die Person aus.


Du kennst demnach @Cordoba so gut um dir so ein Urteil erlauben zu können?

Schließlich unterstelltest du ihm mit seinen Einlassungen "astreinen Rassismus".
Das hätte ich gerne mal entlang der von ihm verfassten Einlassung zu Zwangsehen, Kinderehen in Afrika dargelegt.

Oder beruht diese ätzende Verurteilung lediglich auf dem Umstand, dass du von diesem seinem Beitrag keine für dich nachvollziehbare Brücke zur Causa Tönnies schlagen kannst?


darkred
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Halbdaggl
Wie du auch in aller Ruhe und Sachlichkeit einfach mal so Rassismus unterstellst?
Ist jetzt auch keine Begrifflichkeit mit der man sehr sorgsam umgehen müsste, gell.

Wenn du einfach mal einräumen könntest, dass du mit dieser Einschätzung weit übers Ziel hinausgeschossen bist, könnte man vielleicht von einem anderen Punkt aus diskutieren ... aber so habe ich einfach keine Lust drauf.
Auf deinen jüngsten Versuch der Verklärung daher schon dreimal nicht...

Unter Westfalen
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Grasdaggl
Dank des Ehrenrates auf Schalke kennen wir jetzt endlich den Unterschied zwischen verbaler rassistischer Entgleisung und einer eher harmlosen kleinen Diskriminierung.
Und nach dem Vierteljahr ist alles vergessen, "the games must go on?"
Aber,
"das war es noch nicht."
Wie ich meine Malocher einschätze, könnte es durchaus sein, dass sie Tönnies den Dietrich machen.
Stempel und so, Ihr wisst schon.
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.

Frank N Furter
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Himbeertoni
Nice Weather hat geschrieben:Genau das. Rassisten und Hassprediger tauchen in einer Masse von Verharmlosern und Relativierern unter.


Ich sehe eher ein Problem darin:
1. Wie eine rassistische Aussage rechtlich halbwegs eindeutig definiert wird
2. Dass Leute, die so reden wie Tönnchen, zwar auf der Aussageebene noch nicht nach 1. rassistisch sind, aber jeder sich denken kann oder will, was die für ein (rassistisches) Weltbild haben. Letzteres ist aber schwer handhabbar.

zu 1 noch: Rassismus fängt für mich formal feststellbar dort an, wo jemand eine Art von Mensch definiert und diese gegen eine andere Art von Mensch pauschal herabsetzt. Tönnchen hätte dazu zum Beispiel sagen müssen: "Die Neger sind doch alle dümmer wie wir." Wenn er aber rumschwurbelt und sagt, dass denen Energiekraftwerke fehlen, denn wenn diese da wären, würden sie nachts weniger schnackseln, dann ist diese Aussage hauptsächlich pauschal. Aber die Herabsetzung ist zumindest sehr vage (nachts schnackseln ist irgendwie keine echte Herabsetzung)

Aber deswegen hatte ich ja auch gesagt: bloss nicht auf Wortklauberei einlassen in so einem Fall: den Typ einfach rausschmeissen. Das ist der riesen Vorteil, wenn solche Leute Ämter haben. Man kann sie von den Ämtern trennen, ohne einen formaljuristischen Sieg wegen Rassismus oder Volksverhetzung gewinnen zu müssen.
https://bit.ly/2x1Kpuf

thoreau
Granadaseggl
darkred hat geschrieben:Wie du auch in aller Ruhe und Sachlichkeit einfach mal so Rassismus unterstellst?
Ist jetzt auch keine Begrifflichkeit mit der man sehr sorgsam umgehen müsste, gell.

Wenn du einfach mal einräumen könntest, dass du mit dieser Einschätzung weit übers Ziel hinausgeschossen bist, könnte man vielleicht von einem anderen Punkt aus diskutieren ... aber so habe ich einfach keine Lust drauf.
Auf deinen jüngsten Versuch der Verklärung daher schon dreimal nicht...


Ich habe es erklärt. Ich habe nicht unterstellt, er sei Rassist, sondern ich empfinde die Zusammenhänge, die er hergestellt hat, als rassistisch. Nach mehrfacher Nachfrage nach Erklärung. Ob Du das als Verklärung empfindest, ist mir ehrlich gesagt egal und ich habe keine Lust, heute so weiterzumachen wie gestern mit Dir. Wenn Du nicht bereit bist zu differenzieren, dann ist das Dein Problem, nicht meins - insbesondere wenn du das von anderen doch so konsequent verlangst. Aber dann unterstell mir nicht sonstwas. Und das wird jetzt auch das Letzte gewesen sein, das ich hier mit dir kommunziere. Dass du nicht im geringsten darauf eingehst was ich oben geschrieben habe, zeigt ja auch worum es dir geht.

factotum
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Granadaseggl
Knaust hat geschrieben:
Vielleicht wäre man einen Schritt weiter, wenn man erkennen würde, dass es in Deutschland nun mal sehr viele Rassisten gibt?


Bin dabei.
Mehr noch, ich wiederhol mich gerne: Der Mensch als solcher ist per default ein Rassist. Wir kommen so auf die Welt, das vereint uns alle. ( Disclaimer: gelbe braune weisse schwarze rote bunte....alle.)

Kein Rassist wird man, optimalerweise. Das ist eine kulturell - geistige Errungenschaft und immer mit Arbeit verbunden.
Dieses wird erst enden, wenn die Vision unseres hochverehrten ehem. bayr. Ministerpräsidenten, Dr. Edmund Stoiber, von der durchmischten und durchrassten Gesellschaft nämlich, globale Wirklichkeit geworden ist.
Bis dahin bleibt es anstrengend.
The shit that used to work, won`t work now.

Frank N Furter
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Himbeertoni
factotum hat geschrieben:Der Mensch als solcher ist per default ein Rassist.


Nein, ist der Mensch eben nicht. Der Mensch war in 99,9 % seiner Erscheinungszeit auf der Erde ein ausgesprochener Nicht-Rassist. Er lebte in Gruppen zwischen 15-25 Menschen und nahm andauernd andere Menschen auf, meist Frauen. Diese Anti-Rassistische Haltung war über Hundertausende Jahre unsere genetische Lebensversicherung.

Rassistische Tendenzen gibt es erst ab der Zeit, ab der der Mensch sesshaft wurde, seine Scholle, bald darauf "sein Land" gegen "jetzt Andere" verteidigen musste.

Ich sage das nicht wegen reiner Besserwisserei. Es ist wichtig, dass wir uns nichts selbst so auswegslos negativ sehen. Im Grunde sind wir Menschen hervorragend (evolutioniert), allerdings kommen wir in großen Gesellschaften schlechter zurecht. In sehr großen, anonymen Gesellschaften wirds dann erst richtig heikel.
https://bit.ly/2x1Kpuf

niwoh
Lombaseggl
"Im Kindi sind keine Ausländer, nur Kinder"
Sind wir wirklich als Rassisten geboren? Denke nicht.
In einer homogenen Gesellschaft, fällt ein einzelner, der anders aussieht leicht aus dem Rahmen und wird deshalb (z.B. von Kindern) mit großen Augen angeschaut. Trifft neben anderer Hautfarbe auch z.B. auf jemand der besonders groß, klein, dick, dünn,... ist zu.

factotum
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Granadaseggl
Er lebte in Gruppen zwischen 15-25 Menschen und nahm andauernd andere Menschen auf, meist Frauen.


Lieber Furter, an dem Punkt würde ich dann anfangen wollen, meine Meinung gegen deine zu verteidigen :-)

Vielleicht morgen weiter, ich muss mich um meine Daseinsbewältigung kümmern.

@niwoh:
In einer homogenen Gesellschaft, fällt ein einzelner, der anders aussieht leicht aus dem Rahmen und wird deshalb (z.B. von Kindern) mit großen Augen angeschaut. Trifft neben anderer Hautfarbe auch z.B. auf jemand der besonders groß, klein, dick, dünn,... ist zu.


Mein Punkt.
The shit that used to work, won`t work now.