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Tifferette
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Grasdaggl
Nicht, dass es falsch verstanden wird: die Stellungnahmen von den Bimberles sind teilweise gut, das räume ich gerne ein. Mein Stirnrunzeln kommt daher, dass die sich um allgemeine Themen kümmern, also um nicht fußballrelevante Themen. Das sind zwei verschiedene Ebenen. Als ob die katholische Kirche sich zu Cybersecurity äußert.
"They may be drinkers, Robin, but they are also human beings."

(Batman)

darkred
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Halbdaggl
Die Verbindung zu Cannstatt als Lebensmittelpunkt vieler Ultras wurde ja benannt. Und diese engagieren sich ja in Teilen fernab vom Fußball auch in ganz anderen Feldern. Also so ganz bezugslos ist das Statement ja nun nicht...

Mike the Bike
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Granadaseggl
MTB
Und auf Basis dieser recht differenzierten und rhetorisch so gar nicht dumpf-ultra'esken Stellungnahme willst du jetzt ernsthaft eine Verhaltensvorschrift abstrahieren...? :shock:
Und vor allem wie korreliert das mit den Idioten, die die Augsburger verprügelt haben...??


@Dark,
wie @Tiffie schon schreibt ,.. überhaupt das die zu dem Thema ein Stellung beziehen und schon lang Spruchbänder aufziehen , gleichzeitig kein Wort der oder des Übergriffes zeigt mir eigentlich alles. Sorry denke da kommen wir beide nicht auf einen Nenner,... muß auch nicht sein :prost:

darkred
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Halbdaggl
'nuff said... da kommen wir in der Tat nicht zusammen!
Da schwingt mir auch ein Hauch zu viel grundlegende Antipathie mit ... wenn du die Anmerkung erlaubst.

Abschließend für Heute.
Klar sind da auch granatenmäßige Arschgeigen dabei (aber in welcher größeren Zweckgemeinschaft ist das nicht der Fall...?) nur soll sich einfach mal jeder Gedanken darüber machen, wie dröge es ohne Ultras im Stadion zugehen würde... bissel Vaueffbeh-Hin-und-her-Gerufe und alle Schaltjahr kriegt man ne LaOla hin. Von der Unterstützung auswärts mal ganz zu schweigen...


Mietmaul
Mike the Bike hat geschrieben:gleichzeitig kein Wort der oder des Übergriffes zeigt mir eigentlich alles.

Nun, beim Thema Differenzierung geht es doch schon los. Das ist eine Stellungnahme des CC. Das ist eine und sicher auch die wichtigste Ultra-Gruppierung beim VfB. Daneben gibt es den Schwabensturm, die 0711 Squad, die Crew 36 und was weiß ich wen auch noch alles. Ich weiß jedenfalls nicht, von welcher Gruppierung die berichteten Übgriffe (die ich Scheiße finde, das hatte ich zu Beginn geschrieben) ausgingen.
Zuletzt geändert von Mietmaul am 27. September 2017 17:34, insgesamt 1-mal geändert.

Tifferette hat geschrieben:Nicht, dass es falsch verstanden wird: die Stellungnahmen von den Bimberles sind teilweise gut, das räume ich gerne ein. Mein Stirnrunzeln kommt daher, dass die sich um allgemeine Themen kümmern, also um nicht fußballrelevante Themen. Das sind zwei verschiedene Ebenen. Als ob die katholische Kirche sich zu Cybersecurity äußert.


Vielleicht hast’ das gar nicht mitgekriegt: in der Kurve wurde einer angegangen, weil er Sepplhosen trug.

RedBlues
Halbdaggl
Nebenbei zum Thema Tracht auf dem Volksfest, das geht vielen Urmünchnern genauso gegen den Strich und die Gründe sind denen hier in Stuttgart nicht unähnlich.

Ich kann damit nichts anfangen, finde es lächerlich dass heute jeder Flachlandtiroler meint mit Lederhose oder Dirndl in ein Festzelt laufen zu müssen, egal ob er einen geschichtlichen Bezug dazu hat oder nicht.

Finde auch die Tracht hat im Stadion nichts zu suchen.

Aber das ist eben der Zeitgeist, egal wie lächerlich es auch sein mag. Und damit akzeptiere ich es genau so wie die schwarzen Kaputzenpullis in den Ultrablöcken.

Toll finden muss man es ja nicht

thoreau
Granadaseggl
[quote="darkred"]

thoreau
Ich habe keine zwanghafte Neigung an dir rumzumäkeln, Gott bewahre. Ich kann bloß deine ewig negativ behafteten Übertreibungen nicht ab. Man sollte nicht meinen, dass du ein U40 bist, sondern ein reaktionärer, verbitterter Pedant Ende 70. So liest es sich für mich zumindest ... mag ja sein das der Eindruck täuscht, aber ich spring ja nicht auf Dich als Person an, sondern auf dein Geschreibsel.

[quote]

Glaub mir. Unreaktionärer wie ich kann man nicht sein. Eventuell wäre es doch keine schlechte Idee Du würdest versuchen deine Wahrnehmung zu hinterfragen. Im anderen Thread beklagst du komischerweise, dass nur Nicks wahrgenommen werden und keine Inhalte.

muffinho
VfB-Ultras beziehen Stellung

In ihrer Mitteilung schreiben die Ultras vom Commando Cannstatt über ihre grundsätzlichen Probleme mit Trachten und den Festen auf dem Cannstatter Wasen: „Entgegen vieler Vermutungen haben wir hier keine kulturhistorisch fundierte Definition, wann eine Lederhose eine bayrische ist und ob es eventuell eine schwäbische Variante dieses Aushängeschildes der bajuwarischen Bierzeltkultur geben kann. Für uns ist sie ein Symbol für die Wochen des Jahres, in denen Hauseingänge, Gassen und Hinterhöfe zu Freiluftpissoirs werden, die Bahnen nach Kotze stinken und besoffene Partypeople im Bazikostüm durch Cannstatt wanken.“




Und wo ist der Unterschied zu einem Fussballspiel?

Naja, sehen die Buben vielleicht auch anders wenn sie irgendwann ihre Sunkist gegen einen Kolben eintauschen :prost:

Southern Comfort
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Halbdaggl
Ich versuche es mal so. Vorweg: Sippenhaft ist ein doofes Konzept und mir liegt nichts daran, alle über einen Kamm zu scheren. Im Gegenteil: Verursachungsgerechte Beurteilung ist ne prima Idee. Und das sage ich, weil es nicht schadet: Ich mag viele Sachen, die die Ultras tun und sagen.

Ich glaube man kann sich schnell drauf einigen: Einzelne Idioten sind einzelne Idioten und sollen sich auch einzeln dafür verantworten. Sippenhaft Buuuh!

Mich stört etwas anderes in diesem Zusammenhang, aber das sage ich oft und wiederholt und halt auch jetzt nochmal. Die Ultras bilden eine sehr starke In-group. Diese Werte werden stark gelebt und belebt. Es wird auch deutlich kommuniziert. Am deutlichsten an alle, die zur out-group erklärt werden, je nach Situation ist es eben mal der DFB, die Fans des anderen Vereins, oder die anderen Fans des eigenen Vereins. Abgrenzung ist wichtig, nein, es ist zentral.

Das ist ein guter Nährboden für Uniformität, und angesichts von einigen Vokabularien ("Commando" in allererster Linie) gehört das zur Grundhaltung. Das ist nicht verwerflich. Und insoweit ist das alles in allem recht nahe an dem, was ein rheinländischer Karnevalsverein so macht. (Der Satzungszweck ist halt etwas anders, aber wen juckt den sowas...?) Und gemeinsames "Allaaf" mit Tusch oder gemeinsames "18hundert93" mit Megaphonmuezzin - da gibt es förmliche aber keine materiellen Unterschiede.

Insofern ist es für das vorliegende Beispiel schon etwas verwunderlich, dass Fans von Uniformität, gerade so ein Massenphänomen wie die Kostümierung auf Wiesn und Wasen bekritteln. Das ist nichts anderes als ein einheitlicher Dresscode, eine gewisse Konvention. Albern irgendwo und genau betrachtet auch falsch, mindestens aber unpassend, aber Das hatten wir aber weiter oben schon. Aber gut, das läuft bie mir jetzt unter "Leben und leben lassen..." Wer sich in so ein Sepplkostüm zwängen will, wegen mir. Freiheitliches Prinzip, olé!

Die Forderung, dass diese Klamotten aus der Kurve raus sollen, ist aber genauso unangebracht, wie eine Dirndlkontrolle am Bierzelt. (Gab es das nicht schon? Dass man da an bestimmten Tagen nicht mehr ohne Tracht reinkommt?). Das allein erinnert an amerikanische Highschool-Komödien, wenn die Motoradgang den Schachclub beim konzentrierten Endspiel stört...

Na gut, das läuft auch unter dem Grundprinzip "Abgrenzung". jeder macht, das worauf er Bock hat. Ich will DAS nicht kritisieren. Darum geht es in Vereinen ja ganz allgemein.

Mir ist das bei den Ultras in einer Hinsicht etwas zu ausgeprägt: Das Wechselspiel zwischen Abgrenzung und Uniformität übertönt das oben angesprochene Prinzip der "Verursachung". Und da sind die Ultras (als Gruppe) wirklich ein Chamäleon. Konkret: Geht es um Sippenhaft, sind die Ultras gegen Massenbestrafung, weil es ja nur einige wenige waren.Bitte bestraft die, die das waren, aber nicht uns alle!

Geht es hingegen um die Identifizierung und Saktionierung solchen Verhaltens, steht da eine schweigende anonyme Masse. Wo ist dann also das Interesse, an individualisierter Verantwortung? Und mir ist schon klar, dass eine Gruppe, die Loyalität und Treue als vorrangige Werte begreift, seine eigenen Leute nicht ausstößt. Aber bitte, dann möchte ich schon betonen, dass da ein Wechsel der Prioritäten stattfindet, je nach Fragestellung.

Es bliebe eine Möglichkeit: Man nimmt das selbst in die Hand denn man lässt sich von der out-goup ja nicht reinquatschen. Ich weiß nicht, ob es Selbstreinigungsprozesse gibt... Ich frag daher mal: Gibt es wenigstens intern Mails oder andere Kommunikation mit der Ansage, dass man gewisse Dinge doch vielleicht lassen sollte? Gibt es tatsächlich sowas wie die Ausschließung von Auswärtsfahrten o.ä., wenn es einer mal wirklich übertrieben hat?

Das weiß man als Außenstehender nicht. Ich vermute nur: Dass Treue und Loyalität hier im Vordergrund stehen, um im Zweifel auch Regeln zu No-Gos der jeweiligen out-group zu ignorieren. Und das sieht einfach stark danach aus, dass keine Selbstreflexion im größeren Kontext stattfindet. Und das ist wirklich mein Kernproblem, weil es eben Bereiche betrifft, die nicht in der Kategorie "Kindergarten" bleiben.

Gewalt ist einfach beschissen und da unterstelle ich auch mal diese Einsicht bei den allermeisten der Ultras. Man kann doch aber dann von einer organsisierten Gruppe erwarten, dass Sie Ihre Überzeugungen auch bei Ihren Mitgliedern durchsetzt. Und wenn zum Thema Gewalt die Haltung keine Ablehnung ist (was ich nicht glaube), dann bringt es eh nichts sich mit diesem Thema weiter zu befassen.

Nun gut, mich wundert es nicht, dass Staat, Verbände und Vereine alle möglichen Wege suchen, hinter dem Schweigen die "Täter" ausfindig zu machen. Diese Maßnahmen werden sehr gerne als Schikane oder Repression bezeichnet. Ich will die Wirkung auf Fans definitiv nicht kleinreden. Hier beginnt eben eine Diskussion der Angemessenheit, Wirksamkeit, Verhältnismäßigkeit des Staatshandelns, die ich aber (jetzt, hier) nicht führen möchte. Mir wäre etwas Öffnung und Dialog wichtiger als Abgrenzung. Bedauerlich, dass man das bei den Pyros nicht hinbekommen hat. (Und mir ist egal, wer da welchen Dialog zuerst verunmöglicht hat.)

Mir reicht es auch, zu bedauern, dass es Risikospiele gibt, dass es Spiele gibt, die ich nicht mehr besuchen mag, weil ich keinen Bock habe auf Kontrollen (So geil ist das Vorspiel mit einem 2m-Schrank nämlich auch wieder nicht, gell!) und schwere Kampfanzüge in dunkelgrün, wenn ich meiner Freizeitbeschäftigung nachgehen will. Und das finde ich wirklich bedauerlich.

Und in meiner in-group gedacht: Die Scheiß-Vereinsbosse beschleunigen die Kommerzialisierung. Die Scheiß-Verbände bilden den Nährboden dafür und greifen ab. Die Scheiß-"faule-Eier-Fans" versauen die Stimmung für alle anderen und die Scheiß-Polizei überzieht den Spieltag mit Law & Order. Und der Gentner und der Maxim und der Schantz... So!

Und wenn man verlangt, den Beckenbauer DFB-seitig über die Planke zu schicken (zurecht!), dann fordere ich die selbe Konsequenz in Richtung der Waschbeckenschmeißer und Schläger.
Das Huhn wurde in den Urlaub geschickt. ENTSPANNT EUCH ALLE MAL!


Southern Comfort
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Halbdaggl
Ich muss mich noch etwas humovoll über das Statement austoben:

Das einzige Symbol für vollgekotzte S-Bahnen ist der Aklohol. Der muss aus der Kurve auch raus.

Die nächste Fashionweek findet dann in Stuttgart-Bad Cannstatt statt. "Ächt? muss ich begrünndn, warumm ich dain Outfit ärgennwie meeega-out findö?? Du und Deine surroundings... aslo neeeee!".

Wie steht das CC eigentlich zu Kilts, Burkas und Mankinis?
Das Huhn wurde in den Urlaub geschickt. ENTSPANNT EUCH ALLE MAL!

witzfeld
Lombaseggl
Preise hoch, mindestens 100 Euronen, dann hat sich das erledigt. Wer den Singsang in der Kurve inhaliert, nimmt so gut wie Drogen. Überall die gleich Kacke, das tuen tut schon weh. Man muß ja den Ton im Pfernseh schon abschalten, damit man nicht aggro wird.



witzfeld
Lombaseggl
Na ja, bekifft sind die nicht, das ist eher partielle Gleichgültigkeit, eingefangen von einem Vortuner. Bessser: orientierungslos und am Fussballtag endlich mal weniger Alltag, schlimm. Ist doch auch kein Unterschied zu den Leuten, die in lumpigen Vereinstrikots rumlaufen,Wampe, Schlampe voraustragend, dass die sich nicht schämen. Isch glaube: 99,99 % aller Fans sind... lassen wir`s

RedBlues
Halbdaggl
thoreau hat geschrieben:Vor dem Spiel? Ich stehe regelmäßig in einer wunderbaren süßen Wolke. Das erklärt auch die partielle Gleichgültigkeit während des Spiels.


Gegen die Wolke habe ich nichts, ich rede von Substanzen die man eher durch die Nase zieht ohne sie anzuzünden

muffinho
RedBlues hat geschrieben:
thoreau hat geschrieben:Vor dem Spiel? Ich stehe regelmäßig in einer wunderbaren süßen Wolke. Das erklärt auch die partielle Gleichgültigkeit während des Spiels.


Gegen die Wolke habe ich nichts, ich rede von Substanzen die man eher durch die Nase zieht ohne sie anzuzünden


Stimmt, Schnupftabak, auch was urbayerisches.



Hasenrupfer
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Grasdaggl
RedBlues hat geschrieben:Naja, ist ja kein geheimnis, dass teile der kurve sich vor dem spiel nicht nur alkohol reinpfeifen

Wobei das jetzt nichts mit Dirndl und Sepperlhose zu tun hat :mrgreen:


Dabei bringt Doping gar nix beim Fußball.

Mietmaul
Leude, mal kurz darüber nachdenken, dass die Ultras im Wesentlichen Teil einer Jugendkultur sind. Dann nochmal überlegen, ob man immer alles mit den Maßstäben von alten Seggln messen muss.

Ich kann sagen, was mir nicht passt. Und gleichzeitig über vieles hinwegsehen. Vermutlich nennt man so etwas einsetzenden Altersliberalismus. :cyclops: