RedBlues hat geschrieben:Die Mittwochspiel Thematik hat mich echt verblüfft, woher kommt denn das jetzt? Und vor allem, warum überhaupt das Angst haben, es gibt schon englische Wochen , an den meisten anderen Wochen sind internationale Spiele, wie soll man denn da überhaupt noch weitere Spiele reinzwängen.
Ich nehme das jetzt mal als Einstieg. Zunächst denke ich, dass die Geschichte da von der falschen Seite aufgezäumt wird. Es geht es nicht nur um den Mittwoch, sondern auch um Dienstag und Donnerstag. Und hier sieht man doch, was den Fans im Stadion (und zT auch vor der Glotze) zum Hals raushängt: der Spielplan wird bis zum Maximum auseinandergezogen, um das Maximum an Geld rauszupressen. Die CL wird jetzt grundsätzlich auf zwei Wochen und dort jeweils zwei Tage auseinandergezogen. Das gleiche passiert im DFB-Pokal. Vier Spiele an vier Tagen, was soll so was? Und dann noch die Anstoßzeiten, die TV-tauglich sind, aber ein Schlag ins Gesicht von jedem, der ins Stadion will (vielleicht sogar auswärts).
Wenn man das jetzt wie zB Stefan Effenberg als Grund nimmt, dass man das Wochenende auch noch komplett zerhacken muss, dann werden da Ursache und Wirkung vertauscht. Erinnert mich an den alten Witz von Hape Kerkeling "Haben Sie das Schild mit der Geschwindigkeitsbegrenzung nicht gesehen?!?" - "Watt denn, bei dem Tempo soll ich auch noch lesen?" (ok, passt nur so halb, ist mir aber durch den Kopf geschossen)
Und dieses ganze Thema ist aus meinen Augen zu Recht eine Angst der organisierten Fanszene. Wenn man die Einnahmen weiter steigern will, dann ist zu erwarten, dass der Spielplan noch weiter auseinander genommen wird. Insbesondere wenn man merkt, dass sich das an den Investor abgeführte Geld ja dann doch irgendwie negativ auf den Cashflow auswirkt. Und die Fans trauen der DFL (und hier ist es richtig, von der DFL und nicht von den Clubs zu sprechen) nicht über den Weg, weil die bisherige Entscheidungsfindung schon maximal intransparent war. Bobic in seiner legendär unterkomplexen Verteidigungsrede während des Mainz-Spiels kapiert zB nicht, dass derjenige, der das Verfahren steuert, massiven Einfluss auf Thema und Ergebnis hat. Und das sind nun mal auch die grauen Herren von der DFL (von wegen "es sind ja die Vereine"). Man muss kein Verschwörungsdödel sein, um sich auszumalen, was für Ideen dann aus Richtung Investor eingeflüstert werden könnten.
Ich bin überhaupt kein Freund der "organisierten Fanszene". Vieles ist pubertäre Scheiße. Dieses martialische Gehabe noch schlimmer, das Genöle von Treue zum Fremdschämen. Bei den derzeitigen Protesten lässt mir dieser superarrogante Alleinvertretungsanspruch das Messer in der Tasche aufgehen. Und dennoch: hier haben sie einen Punkt. (
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BTW: Habt Ihr gesehen, was der Hellmann gerade geäußert hat?
https://www.n-tv.de/sport/fussball/DFL- ... 28283.html. Das ist doch total irre und einfach nur ein Stinkefinger in Richtung aller Kritiker. So sehr es mir widerstrebt - ich kann die protestierenden Kurvenheinis verstehen.