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Hessoschwabe hat geschrieben:https://www.welt.de/sport/article181039522/Presse-ueber-Saisonstart-mit-Arsenal-Oezil-bummelte-Keine-Qualitaet-keine-Arbeitsmoral-Nichts.html

Wissen die Engländer, dass so heftige Rassismusdebatten ausgelöst werden können?


In seriösen Medien wird nicht Özil herausgestellt, sondern Unai Emery und seine Taktik. Weder positiv noch negativ – gegen Man City kannze mal verliern. Das Augenmerk liegt auf Petr Pech, der beim Von-hinten-rausspielen fast ein Eigentor erzielt hätte, Aaron Ramsey, der viel weiter vorn als gewohnt kickte, und dass Özil wesentlich weiter hinten als sonst ran musste. Dass er “mal wieder abgetaucht” sei, findet man in der Deppenpresse, aber das war nie anders.

Alle warten ab wie das wird unter Emery. Ein weiteres Thema ist, dass Stan Kroenke alle Anteile kaufen wird – erst die 30 Prozent von Usmanov, dann die verstreuten 7 oder 8 Prozent, die zu großen Teilen in Händen von Fans sind (wenn man über 90 Prozent hält, darf man sich den Rest zu einem festen Preis nehmen oder so ähnlich). Usmanov war der, der immer investieren wollte, wenn er mehr Anteile kriegt. Kroenke ist eher dafür bekannt, Geld möglichst herausnehmen zu wollen.



Tifferette
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Grasdaggl
Nice Weather hat geschrieben:wenn man über 90 Prozent hält, darf man sich den Rest zu einem festen Preis nehmen oder so ähnlich

Nennt sich Squeeze-Out.
"They may be drinkers, Robin, but they are also human beings."

(Batman)



Hasenrupfer
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Grasdaggl
So ganz verkehrt sind diese Aussagen ja nicht, besonders auf die heuchlerischen Steurhinterzieher bezogen.

Aber dann zu sagen: "Mesut [also er selbst] hat keinen Fehler gemacht. Punkt" spricht Bände und lässt eine weitere Debatte auch nicht mehr zu. Das hat dann keinen Sinn.

Man kann das trennen, aber das macht das Publikum nicht gern: Wenn man sich über sowas unterhält, dann wollen die Leute immer, dass man gleichzeitig Kreide frisst.

Blöderweise hat Mesut das nie getan: er hätte wie Gündogan so eine 0815-Ausrede veröffentlichen müssen – vielleicht am besten gemeinsam. Dass er dazu zu stolz oder anderweitig nicht imstande war, kann ich nachvollziehen: dieses Kackfoto ist nämlich einfach nicht zu rechtfertigen – welche Erklärung wäre dazu denn gut genug gewesen? Aber vielleicht hätte man eine Sprachregelung finden können, die wenigstens das schlechte Timing anerkennt.

Dann hätte sich Mesut nach der WM auf seinen Rücktritt und dessen Gründe konzentrieren und seine Vorwürfe besser anbringen können – und er könnte sich jetzt, wenn auch durch Berater, an einer Debatte beteiligen. Er hat nämlich recht: was von Neuer, Müller und Kroos zum Thema kam, war scheiße.

Gibts des
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Halbdaggl
Jedenfalls (auch) ärmlich, dass er sich nicht selber äußert. Und vor allem, dass er Dem Bundestrainer gegenüber, der über Jahre hin weg nicht gerade als sein Hauptkritiker aufgefallen ist, nicht mehr antwortet. Das wird ihm nochmal ein Magengeschwür bereiten, schätze ich.
Was ist eigentlich mit deren gemeinsamem Berater?
Gibts den
noch bei beiden? Wäre ja wohl inzwischen Interessenkollission... Oder wer hat den bekommen? Der andere müsste dann Haus und Auto gekriegt habern

Tamasi
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Grasdaggl
Es sind zwei Berater, die eine zeitlang zusammengearbeitet haben. Weiß nicht, ob das noch der Fall ist.

Aber dass Özil nicht auf Löws Kontaktversuche reagiert hat, finde ich auch äußerst schwach.


Es gibt halt Leute die wo sich nicht so eloquent ausdrücken können – die äußern sich nicht gerne selber. Ist halt so. Das Problem dabei ist die Unschärfe, die unweigerlich eintritt, wenn man einen anderen in Interviews sprechen lässt. Es sind dann einfach nicht die eigenen Worte.

Was Jogi und Mesut persönlich haben oder nicht haben, interessiert mich nicht so. Man darf dabei nicht vergessen, dass Löw bei aller angeblichen Freundschaft zu Özil auch Bierhoffs NIVEA-Partner ist – und dass Bierhoff noch im Amt ist, finde ich nach wie vor äußerst schwach. Grindel ebenso.

Gibts des
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Halbdaggl
Du willst sagen, es gibt Leute, die mit 29 seit über zehn Jahren im öffentlichen Leben stehen, und dennoch nicht für sich selber sprechen können? Soll er sich das Statement von seinem Berater aufschreiben lassen und vorlesen, dann merkt er an den kritischen Stellen, dass er’s nicht so meint und lässt das weg. Merkt er nicht? Dann wird’s in der Tat tragisch, und wir sollten uns alle fragen, ob hier nicht jemand instrumentalisiert und ausgenutzt wird.
@Löw schrub niemand was von Freundschaft , schon gar nicht von Nivea (wieso beschäftigt dich ein Werbepartner so sehr?). Deine Ablenkung auf Bierhoff verfängt nicht, so sehr ich deine diesbezügliche Einschätzung (und die zum Grindkopf) teile.
Aber auch wenn man, warum auch immer, was gegen Löw (als Mensch, und darum geht es hier) hat, bleibt das Verhalten Özils hier unerklärlich und mindestens undankbar. Wenn dieser altmodische Ausdruck gestattet ist.

Auswurf
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Grasdaggl
noch ischd ja nichd aller tage abend.

..ohne jede wertung - özil bringt doch kaum einen satz unfallfrei über die lippen

oder ist das nur meine subjektive wahrnehmung?
das ist doch keine Musik

darkred
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Halbdaggl
Wenn es denn stimmen sollte, dass die Versuche bzgl. Kontaktaufnahme zu Özil für den Bondesdrääner unbeantwortet blieben, dann ist das rein auf menschlicher Ebene schon schwach ... und sicher auch enttäuschend. Zumal Jogi ja nicht im Verdacht steht, Özil in irgendeiner Weise abservieren zu wollen. Da will sich wohl einer so gar nicht stellen ... und das finde ich dann doch recht charakterarm.

Was diese Betrachtung mit Bierhoff und Nivea zu tun haben soll erschließt sich mir im Übrigen nicht.

GrinsiKlinsi
Granadaseggl
Diese ganze Kacke hat ihm sein feiner Berater Dr. Erkut Sögüt und zum kleineren Teil vermutich auch sein Bruder Mutlu eingebrockt.

Sehr schade. Man merkt, dass das Statement vor allem die Meinung von Dr. Erkut Sögüt wiederspiegelt. Aussagen von Mesut Özil wären authentischer und vor allem glaubwürdiger, egal was und wie er es sagt.

Egal, schade um die Zeit. Die Situation ist verfahren und nicht zu retten.


GrinsiKlinsi
Granadaseggl
darkred hat geschrieben:Kann man da von eingebrockt sprechen?
Also wenn man Deutung, Entgegnung und Formulierung derselben Dritten überlässt?


Ich finde schon. Wer muss das Ganze ausbaden? Doch nur Özil selbst. Man kann es natürlich auch so sehen, dass er es sich letztendlich selbst eingebrockt hat, wenn er anderen alles überlässt. Entweder ist das Vertrauen in die dritten Personen so gross oder es ist ihm schlichtweg egal welche Folgen daraus resultieren...

Bei dieser Geschichte gibt es nur Verlierer. Gündogan etwas kam besser davon.
Frag mal Emre Can, warum er die "Einladung" ausgeschlagen hat. Kein Respekt vorm Präsident oder einfach nur bessere Berater?

Bundes-Jogi
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Grasdaggl
Im Montags-kicker behauptet Herausgeber Holzschuh in einem Kommentar, die ganze Özil-Affäre, vor allem der Rassismus-Vorwurf an Grindel, sei von der türkischen Regierung gesteuert und befeuert worden sei, im Hinblick auf die EM-Bewerbung und wegen des Themas "Menschenrechte". Beweise liefert er aber nicht.
„Selbst das wildeste Tier kennt doch des Mitleids Regung“ – „Ich kenne keins und bin deshalb kein Tier“ (Richard III).

Reichert1984
Lombaseggl
Bundes-Jogi hat geschrieben:Im Montags-kicker behauptet Herausgeber Holzschuh in einem Kommentar, die ganze Özil-Affäre, vor allem der Rassismus-Vorwurf an Grindel, sei von der türkischen Regierung gesteuert und befeuert worden sei, im Hinblick auf die EM-Bewerbung und wegen des Themas "Menschenrechte". Beweise liefert er aber nicht.


Sich das auszudenken, wäre nicht mal die Zeitung mit den vier Buchstaben eingefallen

- Özil hätte seine N11-Karriere aufs Spiel gesetzt, denn dass er nach seinen Vorwürfen weiter in der N11 spielen würde, war ja quasi ausgeschlossen
- Diese ganze Affäre wäre nicht so groß gewesen, wenn Deutschland erfolgreich gewesen wäre, also hätte Özil hoffen (bzw. dafür sorgen) müssen, dass die Deutschen früh ausscheiden, damit seine Vorwürfe mehr "Kraft" haben.
- Özil ist sicher nicht der hellste Stern auf dem Planeten, aber dafür hätte er sich wohl kaum zur Verfügung gestellt.
- Özil hat finanziell ausgesorgt, wie viel hätte ihm denn die türkische Regierung bieten sollen? Erst ab 30-50 Mios wäre er wohl schwach geworden.
- Es war doch klar, dass ein einzelner kleiner Rassismus-Vorwurf den Türken trotzdem nicht die EM beschert, die Deutschen waren bei der Wahl haushoher Favorit (ok, dass Katar damals gewann, hätte vorher auch keiner gedacht, trotzdem ...)
- Geholfen hätte den Türken höchstens wenn andere türk. Spieler, allen voran Gündogan in die gleiche Kerbe schlagen würden. War aber nicht
Wenn ich dir jetzt Recht gebe, liegen wir doch beide falsch!

Hasenrupfer
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Grasdaggl
Naja, instrumentalisiert wurde das in der Türkei definitiv, siehe die türkischen Twitter-Kommentare nach dem Motto: "Die Rassisten haben gewonnen"...

:roll:

Aber Özil ist in meinen Augen komplett fremdbestimmt, hierzu passt auch seine Verweigerung eines persönlichen Gesprächs mit Löw.


Bundes-Jogi
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Grasdaggl
Halte diese. "Verschwörungs"-Theorie auch sehr gewagt, nun ja, gewagt. Gerade deswegen ist es nicht gut, wenn eine Fußballzeitschrift solche Gerüchte streut, gerade in diesen Zeiten. Der "kicker" hat sich in der Causa dann auch ganz schnell auf die Seite von Grindel und DFB geschlagen.
Dass Özil von seinen Beratern fremdgesteuert wird, denke ich auch. Diese Mail hat definitiv nicht Özil geschrieben, das waren seine Berater, oder Leute, die das für die Berater gemacht haben. Aber ob da Erdogan dahinter steckt?
„Selbst das wildeste Tier kennt doch des Mitleids Regung“ – „Ich kenne keins und bin deshalb kein Tier“ (Richard III).

Hasenrupfer
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Grasdaggl
Reichert1984 hat geschrieben:Ok, dann hab ich "gesteuert" falsch verstanden, sorry für meinen Schwachsinns-Post oben


Awa, das war scho durchdacht. Mein Augen-Rollen bezog sich auf des "Rassisten"-Geheule enttäuschter Türken. Man sollte halt auch keine Twitter-Kommentare lesen...

Ich geb dir vollkommen Recht, dass dies keine von Erdogan angeleierte Aktion war, die sind dann halt auf den Zug aufgesprungen.

Özil wird systematisch diskreditiert. Demnächst wird er auch für Chemnitz verantwortlich gewesen sein und als Staatssekretär ins Innenministerium berufen. Und wenn er sich dann immer noch nicht mit Jogi trifft, machen wir ihn zum Bundespräsidenten.