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Hasenrupfer
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Grasdaggl
Der DFB, korrigiere, die DFB Schiri GmbH [wtf] informiert:

Laut Pressemitteilung des DFB sollen die Schiedsrichter regelwidriges Verhalten von Torhütern bei Strafstößen ab sofort strenger bestrafen. Konkret geht es um Regel 14. Hier heißt es: "Der Torhüter muss mit Blick zum Schützen auf der Torlinie zwischen den Torpfosten bleiben, ohne einen Torpfosten, die Querlatte oder das Tornetz zu berühren, bis der Ball mit dem Fuß gespielt wurde (…) Bei der Ausführung des Strafstoßes muss sich der Torhüter mindestens mit einem Teil eines Fußes auf, über oder hinter der Torlinie befinden."

Nach der Ausführung des Elfmeters muss der Referee also entscheiden, ob sich der Keeper zu früh aus seiner vorgeschriebenen Position wegbewegt hat. Bisher gab es noch einen Toleranzbereich, der jetzt allerdings komplett gestrichen wurde.


https://www.kicker.de/dfb-informiert-ueber-regelanpassung-bei-elfmetern-919084/artikel

Als ob dies das dringlichste Problem derzeit wäre...

de mappes
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Spamferkel
Hasenrupfer hat geschrieben:Ja ja, du fauler Sack. Selbst auf'm Handy ist's möglich, ne gscheite Verlinkung zu posten.


Einfach drauf klicken geht auch bei ganz langen links
Auch wenn es dir etwas Angst macht, Versuch es mal ;)
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Hasenrupfer hat geschrieben:Der DFB, korrigiere, die DFB Schiri GmbH [wtf] informiert:

Laut Pressemitteilung des DFB sollen die Schiedsrichter regelwidriges Verhalten von Torhütern bei Strafstößen ab sofort strenger bestrafen. Konkret geht es um Regel 14. Hier heißt es: "Der Torhüter muss mit Blick zum Schützen auf der Torlinie zwischen den Torpfosten bleiben, ohne einen Torpfosten, die Querlatte oder das Tornetz zu berühren, bis der Ball mit dem Fuß gespielt wurde (…) Bei der Ausführung des Strafstoßes muss sich der Torhüter mindestens mit einem Teil eines Fußes auf, über oder hinter der Torlinie befinden."

Nach der Ausführung des Elfmeters muss der Referee also entscheiden, ob sich der Keeper zu früh aus seiner vorgeschriebenen Position wegbewegt hat. Bisher gab es noch einen Toleranzbereich, der jetzt allerdings komplett gestrichen wurde.


https://www.kicker.de/dfb-informiert-ueber-regelanpassung-bei-elfmetern-919084/artikel

Als ob dies das dringlichste Problem derzeit wäre...


Was denn für ein Toleranzbereich? 10 cm? Zwei Schuhlängen? Wohl eher Ermessensspielraum. Man sollte dabei auch nicht vergessen, dass der Schiri mit einem Auge darauf achten muss, dass kein Spieler vor dem Schuss in die Zone latscht, mit dem anderen Auge darauf, dass der Torwächter nicht nach vorn hechtet, und mit dem dritten Auge darauf, dass der Schütze sich den Ball nicht an den anderen Fuß kickt. So gesehen schon immer eine unmögliche Aufgabe, und ohne etwas Spielraum gar nicht zu erfüllen.




de mappes
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Spamferkel
Gibts des hat geschrieben:
de mappes hat geschrieben:Mit VAR aber recht einfach umsetzbar

Du meinst einen VAR der hinschaut..
...aber
Gibt's des :?:


Kommt immer auf die Szene (des VfB) an ;) :?
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Tifferette
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Grasdaggl
Mal wieder sehr empfehlenswert: Die Rasenfunk-Schusskonferenz Nr. 418, aka "Rasenfunk Royal No. 6". Ab 1:14 geht es um Regeln und Schiedsrichter.

Aus guten Podcasts nimmt man bekanntermaßen was mit. Hier ist es die Überlegung, dass in Deutschland der Blick zu sehr auf die dt. Schiedsrichter verengt ist und uns ein wenig der Vergleich fehlt - interessant zB, dass kürzlich in der PL zwei professionelle VAR wegen zu vieler Fehler geschasst wurden. Auch dass das Anforderungsprofil des DFB nicht per se identisch ist mit dem der internationalen Verbände (Beispiel Brych).
Die fehlende Transparenz ist auch ein sehr guter Punkt - die ganzen Auslegungsregeln sind nicht nur viel zu komplex und im Fluss; es ist für Laien auch gar nicht möglich, die ohne weiteres nachzulesen. Viel Food for Thought.

https://rasenfunk.de/schlusskonferenz/418
"They may be drinkers, Robin, but they are also human beings."

(Batman)

Tifferette
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Grasdaggl
Hasenrupfer hat geschrieben:Und immernoch hat keiner diese ominöse Schiri GmbH thematisiert...

Sehe ich jetzt erst. Ist eine Ausgliederung, an der der DFB und die DFL beteiligt sind. Beknackter Name.

Man findet zu den Hintergründen eher wenig. Aber ich kann mir zumindest vorstellen, dass es innerhalb des DFB ganz einfach gewisse Limitierungen gibt, was die Struktur angeht. Der Einsatz im Profifußball mitsamt der Entlohnung könnte ein Thema sein, bei gleichzeitiger Gemeinnützigkeit. Der DFB hat an dieser Front ja Huddel. Gleichzeitig will man die (Profi-)Schiedsrichter wohl auch nicht komplett an strukturell der DFL zuordnen.

Wenig transparent, scheint aber jetzt auch nicht sonderlich komisch. Vom Namen abgesehen.
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Southern Comfort
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Halbdaggl
Tifferette hat geschrieben:Mal wieder sehr empfehlenswert: Die Rasenfunk-Schusskonferenz Nr. 418, aka "Rasenfunk Royal No. 6". Ab 1:14 geht es um Regeln und Schiedsrichter.

Aus guten Podcasts nimmt man bekanntermaßen was mit. Hier ist es die Überlegung, dass in Deutschland der Blick zu sehr auf die dt. Schiedsrichter verengt ist und uns ein wenig der Vergleich fehlt - interessant zB, dass kürzlich in der PL zwei professionelle VAR wegen zu vieler Fehler geschasst wurden. Auch dass das Anforderungsprofil des DFB nicht per se identisch ist mit dem der internationalen Verbände (Beispiel Brych).
Die fehlende Transparenz ist auch ein sehr guter Punkt - die ganzen Auslegungsregeln sind nicht nur viel zu komplex und im Fluss; es ist für Laien auch gar nicht möglich, die ohne weiteres nachzulesen. Viel Food for Thought.

https://rasenfunk.de/schlusskonferenz/418


Ja, da ist viel dabei. Gruß an den Chef, der die Übersetzungsprobleme von „deliberate“ schon punktgenau hier herausgearbeitet hat.

Feuerherdt spricht explizit über systemische Probleme bei der Handspielregel. Ich empfand das als eine Bestätigung meiner Thesen aus früheren Diskussionen (Klar, fetter confirmation bias).
Das Huhn wurde in den Urlaub geschickt. ENTSPANNT EUCH ALLE MAL!

Hab ich gar nicht mehr gehört – ich hab irgendwann abgeschaltet, weil es mich nervt schon wieder zu hören, dass die Auslegung der Regeln nirgends richtig veröffentlicht wird.

Übrigens hat sich Feuerherdt längst in eine Position gebracht, in der er für den deutschsprachigen Raum Aufklärung betreiben könnte, und da würde ich mir etwas mehr wünschen als “na ja, kann man halt so pfeifen” für jeden Einzelfall und alles weitere two hours deep into a podcast. Da kriegt man den Eindruck es sei nicht wünschenswert, dass die Leute verstehen, wie und warum so gepfiffen wird.

Jetzt fängt er angeblich beim DFB an. Wird es zu einem besseren Verständnis führen, oder soll er dabei mithelfen, zu mauern und Kritik abzublocken? Man wird sehen.

Ein systemisches Problem? Wenn die Schiris vereinbaren, die Handregel so sehr zu überdehnen, dass nicht strafbare Handspiele tonnenweise mitgepfiffen werden, dann kann man es ein ein systemisches Problem nennen, oder man kann mal genug Arsch in die Hose bekommen, um es zu benennen: das ist falsch. Falsch, nicht im Geiste der Regel, und nicht praktikabel: man kann bei Fouls eine extrem harte Linie fahren, darauf können sich Spieler einstellen, beim Handspiel kann man das nicht – ein Ball geht halt manchmal an die Hand.

Tifferette
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Grasdaggl
Nun ja, vereinbaren es die Schiris? Das machen die Verbände (wobei die Schirivertreter da natürlich ein gewichtiges Wort mitzureden haben). Die normalen Schiris leiden doch auch darunter, dass es dermaßen komplex wird und die meisten Fans es gar nicht mehr kapieren. Feuerherdt erläutert das schon sehr gut am Beispiel der unteren Spielklassen.

Und wenn die Regel mitsamt ihrer Auslegung auf dem Tisch liegt, dann muss sie nunmal so gepfiffen werden. Als falsch benennen kann man es trotzdem (wird ja auch getan), nur muss man es trotzdem anwenden. Sonst sind wir sehr schnell in Didi-Hamann-Territory.
"They may be drinkers, Robin, but they are also human beings."

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Tifferette
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Grasdaggl
Southern Comfort hat geschrieben:Feuerherdt spricht explizit über systemische Probleme bei der Handspielregel. Ich empfand das als eine Bestätigung meiner Thesen aus früheren Diskussionen (Klar, fetter confirmation bias).


Ich zucke immer bei der Verwendung des Begriffs "Ermessen" zusammen. Nein, der Schiri hat kein Ermessen. Der muss eine Tatsache beurteilen, und da gibt es Grauzonen. Das ergibt einen gewissen Beurteilungsspielraum, aber eben kein Ermessen. Aber das ist halt so ein Juristending.

(wenn es wirklich Ermessen wäre, dann dürfte so gut wie gar nicht vom VAR überprüft werden, hahaha)
"They may be drinkers, Robin, but they are also human beings."

(Batman)

Die Schiris und deren übergeordnete Instanzen. Das mag man ein systemisches Problem nennen: wenn keiner weiß, wer wo mit welcher Gültigkeit die Auslegung der Regeln festlegt, dann sind das halt “die Schiris”.

Und da lutscht sich die Katze ja auch schon wieder den Schwanz, nicht wahr: wenn die “Fußballcommunity” gar nicht nachvollziehen kann, wo das Problem entsteht, dann kann man gemeinsam keinen Druck ausüben, der auf eine Lösung gerichtet wäre. Stattdessen bleibt’s dann an der IFAB hängen, die die Regel sechsmal umformuliert, obwohl die Regel nicht das Problem ist.

Southern Comfort
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Halbdaggl
Nice Weather hat geschrieben:Die Schiris und deren übergeordnete Instanzen. Das mag man ein systemisches Problem nennen: wenn keiner weiß, wer wo mit welcher Gültigkeit die Auslegung der Regeln festlegt, dann sind das halt “die Schiris”.

Und da lutscht sich die Katze ja auch schon wieder den Schwanz, nicht wahr: wenn die “Fußballcommunity” gar nicht nachvollziehen kann, wo das Problem entsteht, dann kann man gemeinsam gar keinen Druck ausüben, der auf eine Lösung gerichtet wäre. Stattdessen bleibt’s dann an der IFAB hängen, die die Regel sechsmal umformuliert, obwohl die Regel nicht das Problem ist.


Das wiederum führt zum Problem, dass die pfeifende Zunft nicht mehr hinterherkommt, neben den Regeländerungen und den Auslegungshinweisen den 10. Zirkular und den 15. Fachartikel und die 27. Videoanalyse zu studieren, weil sich dort fachliche Meinungen bilden. Nur anhand dessen bekommt man das irgendwann das Gespür, um die Regel dann auch für den 175. Einzelfall sicher anwenden zu können.

Und dabei darf man nicht vergessen, dass es eben nicht nur die Ober-Oberklasse der Schiris gibt, sondern auch die, die das gleiche auf den unteren Spielebenen umsetzen müssen.

Das war ein guter Punkt im Podcast und auch insoweit ein Augenöffner für mich, wie schwer es wird, Regelverständnis innerhalb dieser Bubble aber vor allem außerhalb dieser Bubble zu erzeugen.

Ich gehe ja gerne mit, dass es grauzonige Regelungsbereiche gibt, die man mit keiner noch so treffenden Formulierung trennscharf bekommt. Nur ist mein Wunsch, der Meinungsanteil bei den grauzonigen Entscheidungen zurückgeht und nicht durch die oben genannten noch stärker verästelt wird.
Das Huhn wurde in den Urlaub geschickt. ENTSPANNT EUCH ALLE MAL!

Southern Comfort
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Halbdaggl
Tifferette hat geschrieben:
Southern Comfort hat geschrieben:Feuerherdt spricht explizit über systemische Probleme bei der Handspielregel. Ich empfand das als eine Bestätigung meiner Thesen aus früheren Diskussionen (Klar, fetter confirmation bias).


Ich zucke immer bei der Verwendung des Begriffs "Ermessen" zusammen. Nein, der Schiri hat kein Ermessen. Der muss eine Tatsache beurteilen, und da gibt es Grauzonen. Das ergibt einen gewissen Beurteilungsspielraum, aber eben kein Ermessen. Aber das ist halt so ein Juristending.

(wenn es wirklich Ermessen wäre, dann dürfte so gut wie gar nicht vom VAR überprüft werden, hahaha)


Jou, diesbezüglich war meine Wortwahl nicht sauber.
Das Huhn wurde in den Urlaub geschickt. ENTSPANNT EUCH ALLE MAL!

Tifferette
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Grasdaggl
Hä, machst Du doch gar nicht. Aber diese Podcast-Pfeifen. Wundert mich halt, wenn es ein Schiri macht.
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(Batman)