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Cleansman
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Granadaseggl
Die UEFA muss sich mit RB Leipzig und Red Bull Salzburg befassen
Red Bull - Eine Zerreißprobe für den Fußball

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Erlaubt die UEFA, dass RB Leipzig und Red Bull Salzburg im selben Jahr international spielen? Diese Frage ist grundlegend für die Glaubwürdigkeit des Fußballs. Nach der Qualifiaktion für die Champions League müssen die Leipziger nun noch auf Grünes Licht von der UEFA warten.

Wie ist die Ausgangslage?

RasenBallsport Leipzig hat sich am Samstag als Rekord-Aufsteiger für die Champions League qualifiziert. Red Bull Salzburg hat als Tabellenführer in Österreich zwölf Punkte Vorsprung auf Platz zwei und die Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation so gut wie sicher. Damit sind zwei Klubs international vertreten, die von demselben Unternehmen finanziert werden. Daraus ergibt sich ein Konflikt mit dem UEFA-Reglement.

Worin besteht der Konflikt?

Das Reglement der UEFA verbietet, dass zwei Klubs aufeinandertreffen, die von denselben Konzernen oder Personen gesteuert werden. Denn dann ist nicht gesichert, dass rein sportliche Aspekte den Ausgang des Spiels beeinflussen - die Glaubwürdigkeit des Sports wäre dahin. Für den Sportjuristen Thomas Dehesselles wäre es ein "Juristisches und sportpolitisches Desaster", wenn Salzburg und Leipzig gleichzeitig international spielen dürften. Rechtliche Grundlage ist Artikel 5 des Reglements zur UEFA Champions League.

Das ist die entscheidende Frage. Formell sind die Vereine getrennt, weil Red Bull in Salzburg mittlerweile nur noch als Hauptsponsor fungiert. Kritiker wie Andreas Müller, ehemaliger Sportdirektor von Rapid Wien, verweisen jedoch auf weiterhin bestehende Verflechtungen. Spielergewerkschaftler Gernot Zirngast sieht Salzburg gar als "das Farmteam oder das Partnerteam" von Leipzig. Sollte die UEFA zu demselben Schluss kommen, müsste sie einen von beiden Klubs für internationale Wettbewerbe ausschließen.

Welcher Verein dürfte dann den Vorzug erhalten?

Laut UEFA-Reglement der Klub, der sich für den höheren Wettbewerb qualifiziert hat. Qualifizieren sich beide für die Champions League, dann darf der Klub spielen, der in seiner nationalen Meisterschaft besser platziert war. Wird Salzburg also Meister und Leipzig nicht, wäre Leipzig raus.

Was würde ein Ausschluss von Leipzig für die Bundesliga bedeuten?

Die Liga würde den internationalen Startplatz behalten. Der Tabellenvierte (aktuell: 1899 Hoffenheim) erhielte einen direkten Startplatz in der Champions League, statt in die Qualifikation zu müssen. Und der Tabellensiebte dürfte sich über einen Platz in der Europa-League-Qualifikation freuen.

Wie reagieren die Klubs?

In Leipzig und Salzburg geben sich die Verantwortlichen gelassen. "Bei uns im Verein wird seit Monaten mit Hochdruck daran gearbeitet, alle Bedingungen zu erfüllen, deswegen mache ich mir da auch überhaupt keine Sorgen", sagte Sportdirektor Ralf Rangnick am Samstag (06.05.2017) im Aktuellen Sportstudio des ZDF.

Erste Maßnahmen leitete RB leipzig bereits ein. Mitte 2015 gab Rangnick seine Doppelfunktion auf und kümmert sich seitdem nur noch um die Sachsen. Zudem ist Red Bull bei Salzburg "nur" noch normaler Sponsor. Und vor wenigen Wochen wurde bekannt, dass RB-Vorstandschef Oliver Mintzlaff nicht mehr Fußballchef von Red Bull ist, um sich voll und ganz auf seine Aufgaben als Geschäftsführer der Leipziger zu kümmern.

Was sagt die UEFA?

Offiziell noch gar nichts. Der Verband will sich erst äußern, wenn klar ist, wer sich qualifiziert hat und wenn die Meldungen für die europäischen Wettbewerbe bei ihr eingegangen seien. Sportjurist Dehesselles geht davon aus, dass die UEFA ihre eigenen Kriterien anwenden werde. Denn der Verband werde nicht riskieren, dass die Integrität ihrer "immens wichtigen Wettbewerbe" Champions League und Europa League Schaden nehme.

Sportjurist Thomas Dehesselles"Das wird die UEFA nicht riskieren" | sport inside | 19.03.2017 | 00:22 Min. | Verfügbar bis 19.03.2018 | WDR
Welche Bedeutung hat dieser Konflikt?

Er verdeutlicht, wie problematisch das Konstrukt Red Bull für den europäischen Fußball ist. Die Glaubwürdigkeit leidet schon jetzt, vor allem in der österreichischen Liga. Dort ist Salzburg, zuletzt dreimal in Folge Meister, mit vier Punkten Vorsprung erneut auf Titelkurs. Das könnte bedeuten, dass Leipzig, Red Bulls Prestigeprojekt, eine mögliche Champions-League-Qualifikation nicht wahrnehmen kann. Ist es deshalb denkbar, dass Salzburg auf Geheiß von oben die Meisterschaft herschenkt? Zumindest auf lange Sicht wird es spannend zu beobachten sein, wie erfolgreich Salzburg noch sein darf.

Auch für die UEFA ist der Konflikt eine Zerreißprobe. Denn sollte sie sowohl Leipzig als auch Salzburg für ihre Wettbewerbe zulassen, diskreditiert sie ihr eigenes Reglement und liefert Argumente für mögliche weitere Konstrukte nach dem Vorbild Red Bull. Diskussionen um Interessenskonflikte würden sich häufen - besonders bei einem direkten Duell zwischen Klubs wie Salzburg und Leipzig.

Stand: 08.05.2017, 11:45


http://www.sportschau.de/fussball/red-b ... a-102.html

Vermutlich wird die UEFA einen faulen Kompromiss finden.

de mappes
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Spamferkel
Das ist die entscheidende Frage. Formell sind die Vereine getrennt, weil Red Bull in Salzburg mittlerweile nur noch als Hauptsponsor fungiert. Kritiker wie Andreas Müller, ehemaliger Sportdirektor von Rapid Wien, verweisen jedoch auf weiterhin bestehende Verflechtungen


und als hauptsponsor fädeln sie dann die ganzen transfers der topspieler nach leipzig ein?
aha...lächerlich

Was würde ein Ausschluss von Leipzig für die Bundesliga bedeuten?

Die Liga würde den internationalen Startplatz behalten. Der Tabellenvierte (aktuell: 1899 Hoffenheim) erhielte einen direkten Startplatz in der Champions League, statt in die Qualifikation zu müssen. Und der Tabellensiebte dürfte sich über einen Platz in der Europa-League-Qualifikation freuen.



würde der 5. dann die quali spielen?
und leipzig EL?
Don't criticize what you can't understand











hades
Granadaseggl
Der nächste geht von Salzburg nach Leipzig.

Akademie-Absolvent Konrad Laimer ist von den Präsidenten, Managern und Trainern der Bundesligisten zum besten Spieler der Saison 2016/’17 gewählt worden. Er ist damit Nachfolger seines Ex-Teamkollegen Naby Keita.

Dem wird er wohl auch nach Leipzig folgen. Laut Informationen aus dem nahen Umfeld des deutschen Red-Bull-Klubs soll Laimers Wechsel fix sein, allerdings soll der Transfer noch geheim gehalten werden – bis die UEFA eine Entscheidung in der Causa Champions League getroffen hat.


Zum Spieler: Das ist einer, der mir besonders gut gefallen hat - und endlich auch mal ein Österreicher.
Hatte seine ersten Auftritte ganz oben schon mit 17. Da ist er mir gleich aufgefallen als Jungspund, der respektlos auftritt und sich nichts aber auch gar nichts gefallen lässt. Laimer ist ein zentraler MF, sehr kampfstark, sehr präsent. Sammelte fleißig gelbe Karten schon mit 18, erzielt auch nicht wenige Tore und ist der Typ (zukünftiger) Führungsspieler. Seit Jahren wollte ihn der BVB schon locken, aber er war auch im Projekt Red Bull so gut auf Kurs, dass es keinen Grund für einen Wechsel gegeben hätte. Er selbst bezeichnet als seine Schwäche noch den letzten Pass, der zu häufig zu ungenau erfolgt.
Bei dem habe ich eigentlich keine Angst, dass er in Deutschland untergeht - vor allem wenn man sieht, welche Durchschnittsware sich in Leipzig sonst zum Teil tummelt und auch zu Einsätzen kommt (Bernardo, Schmitz, auch Ilsanker). Bin gespannt, wie lange seine Eingewöhnung dauert.
Und in Österreichs Nationalmannschaft ist er auch erstmals berufen worden, was insofern eine Auszeichnung ist, weil bei den ZM ein Überangebot herrscht.






Tifferette
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Grasdaggl
Nice Weather hat geschrieben:Albern. Meines Wissens kann man schon Mitglied werden – kostet halt 800 oder 8000 Euro pro Jahr oder sowas. Aber ich denke das Vereinsrecht hält auch Kniffe bereit, um Mitgliedsanträge ablehnen zu können.

Natürlich hat es das. Vertragsfreiheit. Solange man nicht in einer Monopolstellung o.ä. ist, kann ein Verein jeden Mitgliedsantrag ablehnen.

Blöd ist, dass jeder Schritt, den Brausebullen ans Bein zu pissen zwar richtig ist. Gleichzeitig ist es aber ein weiterer Sargnagel für die 50+1-Regel. Denn wenn RB Mitgliedsanträge einfach so ablehnt, dann müsste die DFL eigentlich reagieren. Und dagegen wird sich RB wehren. Und dann wird sich wohl am Ende ein Gericht dazu äußern müssen. Mit sehr wahrscheinlichem Ausgang....
"They may be drinkers, Robin, but they are also human beings."

(Batman)