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Tifferette
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Grasdaggl
EinRudiVöller hat geschrieben:Naja, Leverkusen ist mittlerweile über 30 Jahre in der Bundesliga. Und ursprünglich war das eben die Werksmannschaft der Bayer-Werke wie auch Bayer Uerdingen. Zu Uerdingen: Damals sist Bayer dort ausgestiegen, um Leverkusen zu möglichst großen Erfolgen, d.h. Titel, zu pushen. Was RB und Hoppenheim angeht, das sind zwei Teams, die von Milliardären als privates Hobby unterstützt werden (Hopp und Matteschitz), bei denen es in der Tat fraglich ist, was aus den Teams wird, wenn es Hopp und Matteschitz nicht mehr gibt (wobei das wohl irgendwie geregelt ist) oder sie den Spass an íhrem Spielzeug verlieren. Und gerade zeigt ja 1860, wie es gehen kann, wenn die Sponsoren und Mehrteilanhänger andere Ansprüche hat, die das Team nicht erfüllen kann.

Die "Rasenballsportteams" sind eben kein Hobby, sondern Marketinginstrumente. Das hat Mateschitz auch immer so zugegeben. Das macht es aus meiner Sicht nochmals unangenehmer.
"They may be drinkers, Robin, but they are also human beings."

(Batman)



Tifferette
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Grasdaggl
Es ist ein Unterschied, ob Du als einer von mehreren Sponsoren in einen bereits erfolgreichen Club einsteigst. Oder ob Du einen Retortenverein exklusiv für Dein Produkt aus dem Boden stampfst.

Genau genommen sind es sogar eine ganze Reihe Unterschiede.
Zuletzt geändert von Tifferette am 24. August 2015 20:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Plan B
Halbdaggl
de mappes hat geschrieben:Das ist ein großer teil im Bereich Wettbewerbsverzerrung ja...und das thema wird aktuter denn je bleiben...denke so schnell wird es nicht geschlossen. ..wenngleich dir das als red bull Sympathisant sicher lieber wäre

Mir ist das Thema ziemlich egal, war es mir schon bei Hoppenheim. Wie beim VfB sind die Ergebnisse wichtiger als die Diskussionen.

Trotzdem muss ich den Ersteller des Threads für seinen Titel loben.
"Les Brauseheinzes" hat was. Da muss ich jedesmal grinsen.
Hört sich so nach einer Mischung zwischen Karel Gott, den Egerländern und Florian Silbereisen an.
Carpe diem.


hades
Granadaseggl
Wäre jetzt nicht nötig gewesen, mir klar zu machen, dass viele Unterschiede bestehen zwischen Bayern und Leipzig.

Mir ging es mehr um den Satz

Die "Rasenballsportteams" sind eben kein Hobby, sondern Marketinginstrumente. Das macht es aus meiner Sicht nochmals unangenehmer.


Und Marketinginstrumente sind nunmal andere Vereine auch - Bayern München zuvorderst.

Ich finde Leipzig per se nicht unsympathischer als Wolfsburg oder Leverkusen oder gar Hoffenheim. Dieses Projekt ist in meinen Augen hingegen richtig albern. Der Spleen eines Mannes, einen Bundesligaverein auf eine Wiese im Nirgendwo zu pflanzen.

Das Problem von Red Bull ist vielmehr der Backnang-Ralle. Dem fehlt jegliche Sensibilität im Umgang mit seiner doch recht speziellen Situation. Man könnte auch sagen, er ist überfordert mit seiner Aufgabe. Er verwendet sein Scheckbuch als Holzknüppel und stößt mit seinem rücksichtslosen Kreuzzug ganz Fußball-Deutschland vor den Kopf.
Ich befürchte, es ist nur mehr eine Frage der Zeit, bis es mal richtig knallt. Die Vorfälle häufen sich in immer kürzeren Abständen. Zuletzt wurde schon ein Autobus einer Eishockeymannschaft angegangen.

Tifferette
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Grasdaggl
hades,

vielleicht ist es schon bzw nochmals noetig, den Unterschied herauszustellen. Nur damit klar ist, wo wir stehen.

Situation 1: Wir haben einen - LEIDER!!! - ziemlich erfolgreichen Fussballclub. Der gewinnt ein paar Mal den Pokal der Landesmeister, dann mal den UEFA-Cup, irgendwann auch noch die Champions League. Diesen Verein gibt es seit glatt 100 Jahren. Der hat eine gewisse Geschichte. Irgendwann wird eine AG mit dem Lizenzspielbetrieb ausgegliedert, und an dieser AG werden an drei Sponsoren insgesamt 24,99% der Anteile ausgegeben. Damit wird in erster Linie das neue Stadion bezahlt. Diese drei Sponsoren haben rechtlich null Mitspracherecht, werden aber mit dem Fussballverein, der glatt ueber 100.000 Mitglieder hat, gewisse Vereinbarungen geschlossen haben. Das Ganze ist in gewisser Weise eine organische Genese.

Situation 2: Wir haben einen insolventen Fussballclub in der vierten (fuenften?) Liga. Der wird von einem Unternehmen gewissermassen uebernommen, um die Spiellizenz zu bekommen. Dann wird der ganze Laden umbenannt, so dass er - lustiger Zufall - genauso abgekuerzt wird wie die Hauptmarke des neuen Eigentuemers. Das neue Logo sieht aus wie die dazu gehoerige Bildmarke. Mitglieder gibt es uebrigens zwischen sieben und zwoelf, die Berichte dazu schwanken. Der neue Eigentuemer gibt mehrfach zu Protokoll, dass er das Ganze in erster Linie durchzieht, um Marketing fuer sein Hauptprodukt zu betreiben. Da er genau die richtigen Leute anwirbt und die leider auch noch verdammt nachhaltig arbeiten, steht dieser Laden kurz vor dem Aufstieg in die erste Liga.

Man kann beides beschissen finden. Oder auch nicht. Ist im Grunde wurscht. Aber - es gibt objektiv gewichtige Unterschiede. Erstens ist es historisch anders entstanden (ich vermeide den Begriff "Tradition", weil der eh relativ ist). Zweitens gehoert in Sit 1 der ganze Kram dem Verein und damit zumindest mittelbar den Mitgliedern waehrend die Sponsoren keine wesentlichen Mitspracherechte haben. Die reiten auf der Erfolgswelle mit, wie es bei Sponsoren halt ueblich ist. In Sit 2 gehoert dem "Sponsor" der Verein. Der Sponsor kreiert die Welle, ohne jegliche Mitsprache von Dritten. Und drittens, und darum geht es mir in erster Linie, ist in Sit 1 der Verein mitsamt Fussi der Zweck, und die Sponsoren sind das Mittel, um den Zweck zu erreichen. In Sit 2 ist Marketing der Zweck, und der Fussball ist das Mittel. Und das ist wohl der Grund, warum das so vielen Fussballfans so uebel aufstoesst, auch wenn viele es nicht benennen koennen.

Wenn Du jetzt sagst, dass Bayern ja auch nur Marketinginstrument ist - mei. Falsch ist das nicht. Es verkennt aber meiner Meinung nach eine Menge fundamentale Unterschiede. Und deshalb finde ich die Bauern kacke, kann sie aber mit der Faust in der Tasche akzeptieren. Diesen Rasenballsportredbullscheiss aber eben nicht. Denen spreche ich Fundamentales ab, was fuer mich zum Fussball dazugehoert.

Wir muessen da nicht einer Meinung sein. Aber die Unterschiede sind halt da, und das sollte man auch sehen. Daher, und ich werde mir gleich den Mund ausspuelen, muss ich die Drecksbayern gegen diese Vergleiche verteidigen, weil die einfach nicht angebracht sind.

Wuerg.
"They may be drinkers, Robin, but they are also human beings."

(Batman)



Plan B
Halbdaggl
Ich befürchte, es ist nur mehr eine Frage der Zeit, bis es mal richtig knallt. Die Vorfälle häufen sich in immer kürzeren Abständen. Zuletzt wurde schon ein Autobus einer Eishockeymannschaft angegangen.


@Hades: Welche Vorfälle? Welche Eishockeymannschaft und welchen Zusammenhang hat das zu RBL?
Das muss an mir vorbeigegangen sein.
Carpe diem.





Manolo
Grasdaggl
BlauesTrikot hat geschrieben:
Travis Bickle hat geschrieben:Formel 1 war schom immer Marken- und somit Firmensport , kann man also nicht vergleichen.



Deshalb habe ich auch noch nie ein Autorennen gesehen.


wenn ich leute sehen will, die im kreis fahren, kann ich am wochenende auch in die stuttgarter innenstadt gehen. da gibt´s dann sogar noch tolle musik obendrauf.
Hier könnte ihre Werbung stehen.


hades
Granadaseggl
Die Mannschaft ist auch nichts besonderes mehr. 3 verblieben Sützen, die lange verletzt waren und darum eine Rasselbande.
Was bei Red Bull abgeht, kann ich mir nicht erklären. In die CL einzuziehen, kann nicht mehr das Ziel gewesen sein, wenn man sich die Personalpolitik ansieht. Dass es nicht mal mehr gegen eine wirklich schwache Truppe von Minsk reicht, ist dann aber wirklich enttäuschend.
Endlich spielt zwar Soriano wieder mit, was sich auch sehr positiv auswirkt. Gestern ein Tor (und weiteres total reguläres, das nicht anerkannt wurde), und beim Elferschießem extra dry verwertet.
Aber er und der auch nach längerer Absenz wieder zurückgekommenen Hinteregger als Abwehrchef reichen eben nicht aus neben den zahlreichen Grünschnäbeln. Immerhin hat der 18-jährige Caleta-Car als zweiter IV das erste Mal nicht dem Gegner ein Tor vorgelegt.
Im 11er Schießen haben die Jungen dann aber versagt. Hintergger hat das Tornetz noch fast zerschossen und Soriano mit verzögertem Anlauf den Ball reinkullern lassen, aber Atanga (18J) und Minamino (19J) sind gescheitert, der fünfte Schütze fällt mir jetzt partout nicht mehr ein, es war aber auch ein ganz Junger.

Mateschitz war übrigens ausnahmsweise auch mal im Stadion und hat über das ganze Gesicht gelacht, als die Buben ihre Elfer vergeigt haben, gerade so , als er hätte er sich selten so amüsiert. Dem geht der sportliche Erfolg seiner Kicker meilenweit irgendwo vorbei.