Das Problem mit Leverkusen, Wolfsburg, Leipzig und Co ist nicht, dass sie keine Tradition haben, sondern dass sie das Leistungsprinzip völlig aushebeln. Clubs die genauso gute Arbeit machen, werden verdrängt, steigen am Ende ab, weil sie sich nie die finanziellen Möglichkeiten erarbeiten können, die den Retortenclubs einfach so in den Schoß fallen.
Der 5 Mio Einkauf floppt? Für Freiburg eine kleinere Katastrophe, in Leipzig juckt das keinen. Holt man eben im Winter den nächsten 8 Millionen Mann.
Fehlentscheidungen werden nicht bestraft. Marktmechanismen greifen nicht. Deshalb ist es auch oft falsch, wenn man behauptet, da werde eben "auch gute Arbeit gemacht". Im Anbetracht der Möglichkeiten sind die Bilanzen in Leverkusen und Wolfsburg (bei letzteren abgesehen von dieser Saison) schwach bis schlecht. Unter den üblichen Marktbedingungen wären beide Clubs vermutlich nicht in der 1. Bundesliga, weil sich ohne die Geldhähne, die so anderen Clubs nie zur Verfügung stehen werden an diesen Standorten kein Bundesligafussball etablieren könnte.
Hoffnung besteht evt. nach Abschaffung der 50+1 Regel. Mit Glück (und nichts anderem!) erwischt man dann einen Investor, der es ähnlich ernst meint wie VW und RB.
Wobei, wenn es dann hart auf hart kommt und einige Traditionsclubs ähnliche Fleischtöpfe vorgesetzt bekommen wie Wolfsburg, also etwas fairere Vorraussetzungen herrschen, ob dann VW noch bereit ist so viel Kohle in eine graue Maus zu investieren?