evtl. habe ich da eine besondere Sichtweise, aber ich habe Schwierigkeiten mit Argumenten die auf Moral basieren, weil diese meiner Meinung eine sehr subjektive Geschichte ist die jeder für sich selbst interpretiert und auslegt. Sieht man auch in den Antworten von Herrn Knödel
Das Argument die Tests für die Profifußballer wären wo anders besser aufgehoben kann man unterstützen, problematisch wird es aber, wenn man in Deutschland gerade halbwegs 50% der Testkapazität abruft. Rein faktisch nimmt die DFL gerade niemand einen Test weg.
Das nimmt er ja auf und sagt, es wäre besser gewesen wenn die DFL die Tests für Altenheime bezahlt, ist ein Standpunkt, aber ich finde das ist kein valides Argument, es ist nicht die Aufgabe der DFL jetzt anderen die Tests zu zahlen.
Er sagt die moralischen Ansprüche der Ultras sind hoch angesetzt. Ja stimmt, in manchen Bereichen, in anderen Bereich haben die Ultras meiner Meinung sehr niedrige moralische Ansprüche, er bringt das Thema Hopp Werner ja quasi selbst zur Sprache, Hurensohnplakate und Beleidigungen gehören bei Ultras ja nicht zu den moralischen Ansprüchen.
Er nennt es eine "fast schon groteske Abhängigkeit der Vereine von den TV-Geldern" die es im Fußball gibt. Ja Entschuldigung Herr Knödler, entweder sie sind in eine sehr reiche Familie geboren, oder auch ihre Abhängigkeit von externen Geldgebern ist schon fast grotesk. Keiner von uns Fans kommt längere Zeit ohne Zuschüsse durch, wenn ihm die Einnahmen komplett Wegbrechen.
Wenn Herr Knödler komplett ehrlich mit sich selbst ist, dann wird er zugeben dass die Ultras aus ihrer ganz persönlichen Befindlichkeit argumentieren. Aus der Sicht der Ultras ist der Profifußball der Gegner und ein Spiel nur ein Spiel wenn der 12. Mann (sie selbst) im Stadion sind. Natürlich kann man so argumentieren aber man sollte schon der Wahrheit in die Augen blicken.
Wenn man die Forderungen der Ultras umsetzt, erst wieder Fußball wenn Massenveranstaltungen erlaubt sind, dann heißt das, erst wieder Fußball wenn ein gehöriger Teil der Bevölkerung geimpft ist. (wenigstens zum aktuellen Stand der Dinge). Wenn man das weiterdenkt, dann gibt es auch keine Saison 20/21. Und wenn man einem Verein oder Unternehmen die Einnahmen eines gesamtes Geschäftsjahres wegnimmt, dann überlebt der das nur schwer.
Wenn man aber weiterhin dem VfB und Co zuschauen will, im Daimlerstadion, dann müssen entweder die Sponsoren weiterzahlen, ohne Gegenleistung obwohl sie aktuell auch Probleme haben, oder der Staat muss einspringen.
Ich kann verstehen wenn man mit der aktuellen Situation nicht glücklich ist, aber ich halte sie für relativ Alternativlos.
Und was die Gefahr angeht, der man die Spieler aussetzt. Die dürfte niedriger sein wie im Rest der Bevölkerung, denn keiner von uns wird jede Woche getestet. Aktuell dürfte es sicherer sein Fußballspieler zu sein wie Daimler-Mitarbeiter im Home-Office