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Tifferette
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Grasdaggl
Nachtrag: mir war gar nicht klar, dass das dort mit den unsäglichen Investoren seit den 90ern so läuft. Damals wurde ein nicht unrelevanter Anteil der Annahmen an einen Geldgeber (UFA?) abgetreten, für einen Kleckerbetrag und mit langer Laufzeit. Das hat dem Club über Jahre die Kehle nicht komplett, aber ein gutes Stück weit zugeschnürt. Völlig irre.
"They may be drinkers, Robin, but they are also human beings."

(Batman)





de mappes
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Spamferkel
Nice Weather hat geschrieben:Parolen, schon bevor es losgeht.

Man weiß ja nie, aber wenn ich tippen müsste, würde ich tippen, dass Hertha mehr als eine Runde in der Zweiten drehen wird, und Dardai nächsten Sommer wieder mehr Zeit für den Hund hat.


:nod:
"Züchten"...herrje :roll:

Schalke und insbesondere Hamburg mit den investierten Kühne-Millionen werden es, denke ich, eher schaffen als Hertha
Don't criticize what you can't understand

de mappes
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Spamferkel
Tifferette hat geschrieben:
letzterschwob hat geschrieben:
Tifferette hat geschrieben:...bis er dann zurückgeholt wird, wenn wieder Abstiegskampf angesagt ist.


Da reden wir dann aber voraussichtlich über den Abstiegskampf in der 2. Liga.

Ach so - ja klar, ich dachte das sei offensichtlich. :D


:mrgreen:

und der Hauptstadtbonus zieht jetzt mit Union auch nicht mehr
Don't criticize what you can't understand

Dardais Geschichte ist ja eine sehr romantische Geschichte, und man findet es süß, dass er immer bereitsteht und so. Ich wollte zunächst auch schreiben, dass er im Sommer dann vermutlich wieder kurz mal nicht da ist.

Aber.

Aber wenn einer schon vor Saisonbeginn so ein Zeug daherredet, dann ist eigentlich Alarmglocken-Time, ganz arg schrill. Lieber gleich einen anderen – was jetzt natürlich ausgeschlossen ist, denn dann fackeln die Fens ihnen die Bude ab.


Tamasi
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Grasdaggl
Tifferette hat geschrieben:Man redet derzeit in Berlin von einer großen Euphorie, von unglaublichen DK-Verkäufen, von einem Schulterschluss zwischen Fans und Club, und so weiter.

Für die neue Saison hat Hertha die Fankurve erweitert, der Oberrang über der Ostkurve gehört nun dazu. So kam ein ganzer Schwung Dauerkarten auf Stehplatz-Preisniveau auf den Markt. Schnäppchen! Aber man hat halt auf die dringend benötigte Schnelle das Lizenz-Geld zusammenkriegen müssen.

Jetzt kann man aufgrund der gestiegenen DK-Verkäufe einen Hype erzählen. Es sind natürlich große Namen in der Zweiten Liga, aber wenn die Erfolge ausbleiben und im Herbst der übliche eisige Wind durchs Olympiastadion zieht... Mal sehen, was dann von der Euphorie übrig bleibt.

In der letzten Saison hatte Hertha im Schnitt zwar rund 55.000 Zuschauer, aber es gab auch viele Billig-Aktionen, z.B. die Dauer-Einrichtung "Ein Erwachsener darf vier Kinder gratis mitnehmen"; für 25 Euro. Die nachwachsenden Fans werden trotzdem zunehmend zu Union tendieren; da ist der Hype zwar auch fragwürdig - aber er ist echt.

Und zum Selbstdarsteller-Trainer:
Viele feiern Dardai als "authentischen Typen"; er sei ehrlich und direkt, nicht so weichgespült und glattgebügelt wie all die anderen.

Von wegen. Der kleine Trainer ist ein ganz großer Medienprofi.





schwaebi
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Halbdaggl
Süddeutsche.de

Hertha und die Stadionmiete

Sollnse halt Kuchen essen

29. Juni 2023, 17:21 Uhr

Hertha und die Stadionmiete: Hertha muss in der zweiten Bundesliga zunächst keine Stadionmiete für das Olympiastadion bezahlen.

Der Berliner Senat streicht mehrere soziale Leistungen, stundet aber dem vor Kurzem noch prassenden Klub Hertha BSC die Stadionmiete. Die Liste bizarrer Aspekte dieser Entscheidung ist lang - auch wenn das Land in einer Zwickmühle steckt.
Kommentar von Javier Cáceres


Der 1. FC Union wird aller Voraussicht nach seine Champions-League-Spiele im Berliner Olympiastadion austragen. Wider Willen, auch wenn dort größere Einnahmen winken als im weit kleineren, stehplatzdominierten Stadion An der Alten Försterei. Immerhin werden nun weit mehr Anhänger die Option haben, europäische Topmannschaften zu sehen. Union leistet damit aber auch, wie sich nun erweist, einen Dienst an der ganzen Stadt. Denn die Köpenicker werden den Einnahmeausfall minimieren, den der Träger der Olympiastadion Berlin GmbH zu verzeichnen hat: das Land Berlin.

Mitten in die laufenden Champions-League-Stadiondebatten von Union hinein veröffentlichte der Kicker eine Meldung, die vom anderen Spitzenverein der Hauptstadt handelte: Der Berliner Senat habe dem Bundesliga-Absteiger Hertha BSC zugesagt, die Stadionmiete für die kommende Saison zu stunden. Zwar verzinst, aber komplett. Vermutlich wird Union jene 2,9 Millionen Euro, die dem Land Berlin somit vorerst entgehen, nicht völlig auffangen - es sei denn, man spielt wider Erwarten um das Finale in Europas Topliga mit. Aber durch Mietzahlungen für drei Vorrundenpartien im mutmaßlich höheren sechsstelligen Euro-Bereich kompensieren die Eisernen zumindest einen Teil der Ausfälle.

Unabhängig von den Aktivitäten des 1. FC Union kommt die Nachricht der Mietstundung für Hertha und deren öffentliches Ansehen zur Unzeit. Der neue schwarz-rote Senat hat soeben brutale soziale Kürzungen initiiert, die den Bürgermeister von Treptow-Köpenick, als Sozialdemokrat den Berliner Regierungsparteien zugehörig, von "stürmischen Zeiten" für die Bezirke sprechen lassen. Mittel für Obdachlosenhilfen, Straßensozialarbeit, Suchtprävention oder die Wartung von Kinderspielplätzen fallen einem Kahlschlag zum Opfer. Unter anderem. Das ist eine Vorlage, in diesem Fall für Populismus, die sogar Hertha-Stürmer Willy Kanga verwandeln könnte, käme sie in Form eines Balls in einen Strafraum gesegelt. Derlei macht er sonst eher selten.

Bürgermeister und Innensenatorin sind bekennende Herthaner

Nun ist Hertha nicht für die klammen Berliner Kassen und auch nicht für die soziale Eiseskälte der regierenden Christ- und Sozialdemokraten verantwortlich. Es ist auch bei Weitem nicht der erste Profifußballbetrieb der deutschen Geschichte, der in Zeiten der Not von seiner Kommune unterstützt wird; Nutznießer von unterstützenden Maßnahmen war zum Beispiel in Berlin, Moment ... einmal im Archiv geblättert ... richtig: Hertha BSC, nach den Abstiegen der Jahre 2010 und 2012.

Nun ist nicht zu bestreiten, dass das Land Berlin in der Zwickmühle ist. Ohne die Mietstundung hätte Hertha womöglich die Lizenz für die zweite Liga nicht erhalten, und das hätte unter Umständen bedeutet, dass Berlins Olympiastadion seinen Hauptmieter verloren - und das Land ein noch größeres Problem gehabt hätte.

Doch auch wenn niemand die grundsätzliche soziokulturelle Bedeutung des Fußballs in Abrede stellen kann: Vor dem Hintergrund des sozialen Kahlschlags wirkt die Mietstundung wie der Versuch, die Stadt in Zeiten, da das Brot knapp wird, frei nach dem Marie Antoinette zugeschriebenen Satz, mit Kuchen zu versorgen. Das ist bemerkenswert. Dass Bürgermeister Kai Wegener (CDU) und Sport- und Innensenatorin Iris Spranger (SPD) bekennende Herthaner sind, verleiht dem Ganzen noch mal ein besonderes Aroma.

Überhaupt ist die Liste der bizarren Aspekte lang. Denn dass Hertha mit leeren Taschen dasteht, bleibt ein Faszinosum, wenn man sich vor Augen führt, dass der vormalige Bundesligist allein in den vergangenen vier Jahren 374 Millionen des früheren Investors Lars Windhorst, eine Corona-Hilfe des Bundes in (niedriger) zweistelliger Millionen-Euro-Höhe, eine erste Anschubfinanzierung vom Windhorst-Nachfolger 777 Partners aus Miami, USA, über mehr als 20 Millionen Euro sowie weitere Einnahmen durchgebracht hat. Eine Folge war, dass Hertha zuletzt die Gläubiger einer 40-Millionen-Euro-Anleihe von einem zweijährigen Aufschub der Rückzahlung überzeugen konnte - zu Zinsen von 10,5 Prozent per annum. Wohlan, wer sich vor dem Hintergrund des fortgesetzten Managementdesasters über wahrlich überbezahlte Fußballprofis ereifern möchte. Aber auch im Fußballbusiness gilt die Weisheit der verstorbenen Berliner Legende Harald Juhnke, wonach die wenigsten Fehltritte mit den Füßen gemacht werden.





letzterschwob
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Granadaseggl
In Stuttgart ist zum Glück alles in bester Ordnung.



Ich hoffe der VfB macht ein großes Ding daraus, dass unser Porsche-Tempel im März als erstes Stadion überhaupt sein tausendstes Bundesliga-Spiel veranstaltet. Da sollte man eigentlich die 5 Leute aus dem Kickers-Forum einladen, weil sie immerhin mit 36 Spielen dazu beigetragen haben.

Wobei das Berliner Olympiastadion ja wiederum alles andere als ein Palast ist. Warum man zwanghaft das EM-Endspiel in der Hauptstadt veranstalten muss, ist Mal wieder nicht nachvollziehbar.
... weil diese Mannschaft 1.000 Mal besser ist als Wehrle es verdient.