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halensee
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Granadaseggl
Die Super League hat doch auch das Solidaritätsprinzip und Gerechtigkeit in Zusammenhang mit der Rettung des Fußballs propagiert. In der Beziehung kann man aus meiner Sicht keinem einzigen Fußballverein oder Spieler glauben. Das sind alles nur Lippenbekenntnisse.

Mich irritiert, dass wenn ich solche Planungen habe und bereits finanzielle Zuwendungen benannt sind, dann muss ich doch (rechtsverbindliche) Verträge eingegangen sein. Oder sollte es sich lediglch um eine widerrufbare Willenserklärung, bzw. einen Luftballon gehandelt haben? Wenn nein, kann dann nicht JP Morgan diese "Bekehrten" finanziell zur Rechenschaft ziehen?
Je älter ich werde, desto besser bin ich gewesen.

Frank N Furter
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Himbeertoni
RedBlues hat geschrieben:Wenn man nun sagt, Spieler bekommen nur Geld für Punkte, dann wird das doch für die Clubs noch schwieriger zu kalkulieren. Beispiel, der VfB plant diese Saison mit Platz 12, wider erwarten kommt man auf Platz 7 und hat statt 40 Punkte 50 Punkte geholt, dann hast du da mal kurz fröhliche 20 Prozent höhere Gehaltskosten wie geplant. Wenn das Geld nicht da ist, dann musst du ab dem 41. Punkt deinen Spielern sagen, dass sie bitte aufhören sollen mit Punkte sammeln.


Wäre das nicht abgepuffert durch die TV-Gelder, die ja auch steigen, je besser man in der Tabelle steht?
https://bit.ly/2x1Kpuf

Tamasi
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Grasdaggl
Frank N Furter hat geschrieben:Und was würdest Du davon halten, wenn man in die Verträge der Spieler schreibt, dass sie pro Punkt in der Liga eine bestimmte Summe x erhalten? (...)

Und stell Dir nur mal vor, wie die Schalker-Spieler sich noch reingehängt hätten, mit ihren paar Pünktchen.

Die Schalker Spieler hätten vermutlich ein höheres Gehalt eingeklagt, weil der Verein ihnen so miese Trainer zur Verfügung gestellt hat.
Zuletzt geändert von Tamasi am 23. April 2021 16:23, insgesamt 1-mal geändert.

CoachingZone
Halbdaggl
RedBlues hat geschrieben:@CZ
ich glaube das ist noch viel dämlicher. Die zweite Hälfte der 1. Liga würde zwar grundsätzlich garantiert zustimmen, aber die sehen eben auch dass in diesem System, wenn sie es schaffen in die erste Hälfte zu kommen, vor allem ins erste Drittel, ihnen genau dieses System zum Vorteil wird.

Und damit ist die Taube auf dem Dach näher wie der Spatz in der Hand. Das große Geld in der Zukunft verlockt.


Ja, ist mir schon klar. Zumal man genau diese Clubs bei der vorletzten Reform der TV-Gelder ja auch damit geködert hat, dass die monetäre Schere zwischen erster und zweiter Liga nochmals deutlich vergrößert wurde.

In diesem Zusammenhang auch interessant, wie auf die kleine Revolte des VfB mit einigen Zweitligisten reagiert wurde (dieses von den Unaussprechlichen angeleierte Sondertreffen der restlichen Erstligisten incl. HSV), um sich die Mehrheit der Clubs auch bei der nächsten Verteilung der TV-Gelder zu sichern (man konnte damals ja noch nicht ahnen, dass der HSV schon wieder Platz 4 in der 2. Liga anvisiert...)

Sieht halt genau so aus wie in der realen Welt, dass diejenigen, die mehr Geld haben, nichts abgeben wollen. Sichert ihnen eben auch einen Vorsprung vor der Konkurrenz.

In der Bundesliga also keineswegs anders als bei den Großen der CL...
Wenn die Unfähigkeit einen Decknamen braucht, nennt sie sich Pech.

- Charles Maurice de Talleyrand -

Mit so irren Schulden lässt sich schlecht auf dicke Hose machen. Ich denke man kann ganz gut ablesen, wem hier das Wasser bis zum Hals steht, und wem nicht so: Real Madrid und Barca scheinen mit dem Rücken zur Wand zu stehen.

Soll der Perez die “Abtrünnigen” mal auf Schadensersatz verklagen – das festigt sicherlich die Solidarität in diesem Kreis. Pfahaha.

Heute ist zu lesen, dass JP Morgan durch den Zusammenbruch dieser Pläne 6,3 Milliarden entgehen – wer rechnet denn sowas aus? Das sind Zahlen, die auf einem Businessplan beruhen, den ein paar Frackträger irgendwo in New York zusammengefriemelt haben, und der lauter Variablen enthält. Ich wette da hat sich einer vor ein leeres Blatt gesetzt und das Pferd von hinten aufgezäumt: “Wenn wir den Beteiligten x Dollar Antrittsgeld garantieren und unsere Kohle… sagenwirmal verdreifachen wollen, weil unter einer halben Million steh’ ich morgens net auf, dann x Prozent Organisationskosten abziehen, ja gut äh, sechs Komma drei.”

CoachingZone
Halbdaggl
Ist doch nachvollziehbar, dass da über potentiell entgangene (Wunsch-)Einnahmen diskutiert wird. Irgendwie muss die Bank ja rechtfertigen, wofür man ein paar Anwälte für einen Schadensersatzprozess engagieren muss, denn dem Ruf hat so ein Projektdesaster bestimmt nicht gut getan...

Noch schöner war aber die Lügnerei bei S21. Da hat man von Geldern in Milliardenhöhe geschwafelt, die der Bau schon vor dem Bau gekostet hätte, ohne den Leuten die Wahrheit zu erzählen, nämlich dass es sich dabei vorwiegend um bereits erhaltene Einnahmen aus dem Grundstücksverkauf an die Stadt Stuttgart gehandelt hat, die man halt hätte zurückzahlen müssen...
Wenn die Unfähigkeit einen Decknamen braucht, nennt sie sich Pech.

- Charles Maurice de Talleyrand -




Hasenrupfer
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Grasdaggl
Pop Quiz:

Welcher ehemalige Nationalmannschaftskapitän hat vor knapp drei Wochen diesen perfekt getimten Artikel im Guardian veröffentlichen lassen (dürfen):

A bigger, more diverse European super league can help enrich football



Also geschrieben hat's wohl eher Oliver Fritsch, der kommt halt nur im Kleingedruckten vor.

Na, wer kommt drauf..?






Tamasi
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Grasdaggl
Welch Überraschung...

Aber der Artikel ist doch "für uns". Fipsi hat nur den Spielort München abgesichert.

München stand als Spielort der EURO auf der Kippe. Die UEFA schreibt Zuschauer vor, das lässt sich überhaupt nicht mit den aktuellen Corona-Regeln in D vereinbaren. Nur zur Erinnerung: Es geht um Mitte Juni. Das ist quasi morgen.

Zwei andere Spielorte sind deshalb gekippt worden - München wurde seltsamerweise durchgewunken. Böse Zungen behaupten, dass das auch eine kleine Belohnung für das standhafte Bauern-Nein zur Super League war. Lahms pro-UEFA-CL-Artikel passt da auch bestens. Lahm ist der Kopf des deutschen EURO-Teils.

Er war am letzten Samstag per Live-Schalte im Sportstudio. Hat sich geschickt nichtssagend um klare Antworten zur o.g. Problematik gemogelt, ein Mal hat er auch von der Kategorie "0-5000" Zuschauer geschwafelt. Nun, ich würde "null Zuschauer" ganz sicher nicht in eine Kategorie mit "bis zu 5000 Zuschauern" einordnen. Ist doch was ganz anderes.

Außerdem hat er bei jeder Antwort ein blödes Lach-Gesicht gezogen. Kein Lächeln, echt mehr Richtung (stummes) Lachen. Das war so auffällig, das ist garantiert vom Medienberater antrainiert. Ich fand es unerträglich. Aber das ist Geschmacksache; die inhaltlichen Fragwürdigkeiten sind natürlich relevanter. Nicht dass der gute Philipp am Ende Thomas-Bach-Qualitäten entwickelt.

A propos Strippen im Hintergrund:
Die SZ hat neulich gut beschrieben, dass die Super League nicht aufgrund der Fan-Proteste in sich zusammen gefallen ist. Da sind ganz andere Dinge abgelaufen: Russland dürfte es nicht gefallen haben, dass die Gazprom-gesponserte CL plötzlich bedeutungslos wird, noch dazu, wo der Werksclub Zenit St. Petersburg nicht eingeladen war. Anscheinend gab es deutliche Zaunpfahl-Winke in Richtung Roman Abramowitsch. Und weil dem sein Gesamtimperiums sicher wichtiger ist als sein Spielzeug, war Chelsea alsbald raus.

Außerdem steckt nicht JP Morgan als Finanzier hinter der Super League. Ursprünglich kommt das Geld aus Saudi Arabien. Und damit wollen einige Clubs Eigentümer momentan lieber nichts zu tun haben, ganz konkret die Besitzer von Manchester City. Aber auch die anderen. Das ist zu heikel, könnte Image-mäßig nach hinten losgehen.

Die PSG-Besitzer wiederum sind eh mit Saudi Arabien verfeindet und noch dazu über beIN-Sports Inhaber aktueller CL-Übertragungsrechte. PSG würde sich also "niemals" einer solchen Super League anschließen.

Alle anderen sind übrigens nach wie vor im Boot. Laut SZ haben sie zwar ihren Willen zum Rückzug bekundet, aber offiziell ist da rein gar nichts passiert. Ist auch nicht so leicht, die haben schließlich alle Verträge unterschrieben. Und insgesamt bereits rund 50 Mio. Euro in das Projekt reingeschossen.

Das Pferd mag totgeritten sein. Die Super League ist es noch nicht.

de mappes
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Spamferkel
Zwei andere Spielorte sind deshalb gekippt worden - München wurde seltsamerweise durchgewunken. Böse Zungen behaupten, dass das auch eine kleine Belohnung für das standhafte Bauern-Nein zur Super League war. Lahms pro-UEFA-CL-Artikel passt da auch bestens. Lahm ist der Kopf des deutschen EURO-Teils.

Er war am letzten Samstag per Live-Schalte im Sportstudio. Hat sich geschickt nichtssagend um klare Antworten zur o.g. Problematik gemogelt, ein Mal hat er auch von der Kategorie "0-5000" Zuschauer geschwafelt. Nun, ich würde "null Zuschauer" ganz sicher nicht in eine Kategorie mit "bis zu 5000 Zuschauern" einordnen. Ist doch was ganz anderes.


ist Lahm denn auch mit München noch so dicke?
Gabs da nicht Streit mit den Obrigkeiten?

Das Grinsen jedenfalls hatte er schon immer...einen Medienberater aber vielleicht auch
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Tamasi
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Grasdaggl
mappes, glaub mir, das war kein Grinsen mehr. Das war eklig. Auch weil es absolut unpassend zum Thema der Fragen war. Zuschauer in Coronazeiten... Da gibt's nix blöd zu lachen. Brrr.

Aber egal, das ist nicht der Punkt. Zurück zum Inhaltlichen:
Bayern München hat auch keinen "direkt persönlichen Profit" davon, wenn die EURO in München gastiert. Aber es schadet halt nicht, es fällt immer was vom Glanz ab, man besitzt das Stadion, diniert mit der UEFA etc.pp. In der Art sehe ich auch Philipp Lahm und seine Verbindung zu den Bauern. Ja, da mag es ein bisschen geknatscht haben, weil der Fipsi gerne gleich Chef geworden wäre, der Hoeneß aber einen Azubi gesucht hat. Aber erstens ist das lange her und zweitens unterstelle ich beiden Seiten, dass sie kühl-berechnend genug sind, um nach vorne und auf künftiges Win-Win zu schauen.

Lahm gefällt sich womöglich auch am großen Rad. Funktionärskarriere beim DFB... Auch nicht schlecht. Wie gesagt, abwarten, ob er Thomas-Bach-Qualitäten entwickelt.


Iron
Grasdaggl
Tamasi hat geschrieben:mappes, glaub mir, das war kein Grinsen mehr. Das war eklig. Auch weil es absolut unpassend zum Thema der Fragen war. Zuschauer in Coronazeiten... Da gibt's nix blöd zu lachen. Brrr.

Man findet sicher bis zu 5000 geimpfte in der Umgebung von München, warum solltem man nicht darüber reden?

Tamasi
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Grasdaggl
Iron hat geschrieben:
Tamasi hat geschrieben:mappes, glaub mir, das war kein Grinsen mehr. Das war eklig. Auch weil es absolut unpassend zum Thema der Fragen war. Zuschauer in Coronazeiten... Da gibt's nix blöd zu lachen. Brrr.

Man findet sicher bis zu 5000 geimpfte in der Umgebung von München, warum solltem man nicht darüber reden?

Iron, natürlich! Wenn's nach mir ginge, dürften Geimpfte gerne ins Stadion, jetzt schon. Wäre doch auch nett, 80% der Zuschauer Ü70... Und jede Woche wird es voller. Im Ernst: Ich fände das sehr, sehr gut.

Aber diese Diskussion hat Lahm nicht geführt. Er hätte sie m.E. gerne anstoßen können, im Sportstudio, dazu Lahms Standing... Das hätte sicher ein bisschen Furore gegeben.

War aber nicht sein Anliegen und wohl auch nicht sein Interesse. Ihm geht's eher darum, dass generell Zuschauer kommen, damit die UEFA happy ist. UEFA happy, Standort gesichert. Das ist entscheidend für ihn. Unterstelle ich mal.

(Womöglich fände die UEFA ein Rentnerpublikum auch uncool; macht zu wenig Stimmung, vergrault die junge Werbezielgruppe... Falls sie soweit überhaupt denken.)

de mappes
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Spamferkel
Tamasi hat geschrieben:mappes, glaub mir, das war kein Grinsen mehr. Das war eklig. Auch weil es absolut unpassend zum Thema der Fragen war. Zuschauer in Coronazeiten... Da gibt's nix blöd zu lachen. Brrr.

Aber egal, das ist nicht der Punkt. Zurück zum Inhaltlichen:
Bayern München hat auch keinen "direkt persönlichen Profit" davon, wenn die EURO in München gastiert. Aber es schadet halt nicht, es fällt immer was vom Glanz ab, man besitzt das Stadion, diniert mit der UEFA etc.pp. In der Art sehe ich auch Philipp Lahm und seine Verbindung zu den Bauern. Ja, da mag es ein bisschen geknatscht haben, weil der Fipsi gerne gleich Chef geworden wäre, der Hoeneß aber einen Azubi gesucht hat. Aber erstens ist das lange her und zweitens unterstelle ich beiden Seiten, dass sie kühl-berechnend genug sind, um nach vorne und auf künftiges Win-Win zu schauen.

Lahm gefällt sich womöglich auch am großen Rad. Funktionärskarriere beim DFB... Auch nicht schlecht. Wie gesagt, abwarten, ob er Thomas-Bach-Qualitäten entwickelt.


kann sein, ist nicht aus der Luft gegriffen
ABer halt auch viel zusammengereimtes...plus halt: du magst alle Beteiligten und das Projekt Euro während Pandemie und Zuschauern nicht...das färbt halt auch ein
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CoachingZone
Halbdaggl
Ist zwar von vor einer Woche, aber dennoch sehr interessant. Die ARD mausert sich inzwischen ja echt zum Investigativexperten in Sachen Sport:



350 Mio € Gehaltskosten bei den Unaussprechlichen :!: Kein Wunder, dass die bezüglich Kadergröße und Ablösen immer so sparsam sind... :puke:

Und interessante These, dass das Einknicken wohl eher dem noch größeren möglichen Sponsor (einem anderen Geldanleger) der CL-Reform denn den Fanprotesten geschuldet ist...

Wobei: In Manchester geht es derzeit ja schon ganz schön ab...
Wenn die Unfähigkeit einen Decknamen braucht, nennt sie sich Pech.

- Charles Maurice de Talleyrand -

RedBlues
Halbdaggl
CoachingZone hat geschrieben:
350 Mio € Gehaltskosten bei den Unaussprechlichen :!: Kein Wunder, dass die bezüglich Kadergröße und Ablösen immer so sparsam sind... :puke:


Öcher hat geschrieben:Der Vereinswert betrug demnach bei Ausgliederung rund 353 Millionen Euro.
Ich könnte selbst in coronazeiten erstmal nicht nachvollziehen, von diesem Wert runterzugehen.


Und da wollen noch einige verwirrte Gestalten erzählen, dass das ein Wettbewerb ist, wenn der eine Club pro Jahr die Summe in Gehälter investiert, die ein anderer (nicht der kleinste Club) in der gleichen Liga genau diese Summe an Wert hat

Iron
Grasdaggl
RedBlues hat geschrieben:Und da wollen noch einige verwirrte Gestalten erzählen, dass das ein Wettbewerb ist, wenn der eine Club pro Jahr die Summe in Gehälter investiert, die ein anderer (nicht der kleinste Club) in der gleichen Liga genau diese Summe an Wert hat


Wenn das so ist, müsste man ja nur die Gehälter erhöhen um mit den Bayern mitzuhalten... :mrgreen:

Allerdings musste sich Bayern diesen Vorsprung auch erst "erarbeiten". Wir hatten auch mal eine sehr gute Startposition. Inzwischen sind wir eher unteres Bundesligamittelmaß mit der Gefahr auch ab und an abzusteigen. Ganz so schlecht ist das ja auch nicht. Vor ein, zwei Jahren dachte man auch Schalke wäre uns Jahre voraus, inzwischen würden mit denen auch nur die wenigsten Bundesligisten tauschen.