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de mappes
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Spamferkel
Tamasi hat geschrieben:Vor allem sind Kroos und Gündogan keine 6er. Ist ja auch nix Neues. Aber ohne echtes DM geht es halt nicht.


Kimmich fehlt mit 25 an allen Ecken und Enden
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de mappes
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Spamferkel
Goofy hat geschrieben:
darkred hat geschrieben:Gabs wieder Clown zum Abendbrot tiffi?
:arr:


Wo ist der Admin, wenn man ihn mal braucht?





Herrje, diese Vergleiche bei den Interviews: 6 Gegentore zuletzt 1931 gegen Österreich (1954 gegen Ungarn warns ja 8 und nicht 6 :arr: ).


Vergleiche mit dem 1:7 der Brasilianer 2014.

Für die Brasilianer war das 1:7 das Ende eines langen Traumes auf den alles ausgerichtet war, einer einmaligen Chance, dem Einzug ins Finale und dem Titel bei der Heim-WM.

Ein Vergleich zu dem Spiel heute im ... wie heisst der Cup nochmal?


Gegen Ungarn 8:3, gestern 6:0
Vergleiche zum 1:7 in der Tat dämlich

Inklusive und seit der WM 2018 3 Siege, einer gegen Schweden (hat einer den Jubel unserer Verantwortlichen parat?) und zwei gegen die Ukrainische C-Elf (C wie Corona)
Das ist schon dürftig...wenn eine vernünftige Alternative verfügbar wäre...könnte mir die Ablösung Jogis vorstellen mittlerweile...weiß nicht, ob es das bei der Nationalmannschaft je gab oder gibt, aber kann man gegen den Nationaltrainer spielen? Wenn ja, sah es gestern so aus.

Ich las irgendwo einen driftigen der sicher vielen Gründe für den Niedergang seit 2014 (mit kurzem Zwischenhoch vor Corona):
Der Wechsel Flick gegen Sorg und Schneider (beide aus Jogis Heimat-Dunstkreis; wenig erfolgreich auf Vereinsebene)
Flick spricht man ja einen großen Anteil am Titelgewinn 2014 zu...und bei den Bayern performt er seit einem Jahr auch enorm

Glaube ich würde da mal richtig aufräumen...wenn dann ganzheitlich; ggfs. auch Bierhoff weg
Las es kürzlich und dachte dasselbe: Warum sind die beiden nicht 2014 zurück getreten? Im nachgang wäre das für alle ideal gewesen

Ist schon schade, dass wir aktuell die Weltklasse Flügelzange Sané-Gnabry haben und auch mit Kimmich und Gortzka zwei 6er, die der Weltklasse sehr nahe kommen...dazu ein Werner...aber dahinter halt biederen Bundesliga-Durchschnitt...schade, dass da die Mischung nicht passt
Sehe auch nicht wirklich, wen man da statt dessen berufen sollte.
Ich glaube mit Hummels oder Boateng wäre die Abwehr deutlich stabiler, aber einen Messias bringt man damit auch nicht ins Spiel zurück

Dann diese lächerlichen Statements von Testspielen mit D-Kader-Spielern andauernd...danach heißt es immer wieder: damit ist jetzt schluss...und 2 jahre später gehts wieder los
Das ist aber nur am Rande jogis oder die Schuld des DFB...die hohe anzahl unnützer spiele wie jenes gestern kommt ja von Uefa/Fifa...und gestern kickten sie genauso wie das Interesse an ihren spielen auch ist
ich finde nur die Turniere interessant

Ansonsten bin ich der Meinung, dass immer die aktuell besten Spieler für Deutschland spielen müssen...Entwicklung passiert im Verein und nicht in den 3-4 Wochen im Jahr bei der Nationalmannschaft

Wenn die besten keine Zeit haben, weil sie müde sind (wo war Reus?) dann sollte man diese überflüssigen Spiele auch fast ganz ausstreichen
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de mappes
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Spamferkel
Unter Westfalen hat geschrieben:Das völlig unnötige publikumswirksame Ausbooten der 3 Bayernspieler hat Löw angreifbar gemacht.
Was hat ihn da bloß geritten?
Gestern im Interview ein Häufchen Elend.
Ich dachte, er schmeißt jetzt hin.


Hummels spielt seit 2019 beim BVB
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Mik38
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Lombaseggl
Eier ... wir brauchen Eier !!

Wenn ich an das Ukraine-Spiel zurückdenke: Wir machen DREI Buden - keiner der Torschützen WERNER und SANÉ verziehen eine Miene. Kein richtiger Jubel, kein Lachen, keine Freude. Und dann schau ich mir die Zusammenfassung Schweden - Frankreich an. Die Schweden freuen sich über TORE. Die gierigen Spanier gestern freuen sich über TORE. Benzema und Pavard freuen sich über ihre TORE.

WARUM können wir uns - bis vor dem Kack-Spiel gestern - nicht wenigesten ein bisschen freuen?

Zu cool? Zu satt? Zu toll?
Zuletzt geändert von Mik38 am 18. November 2020 16:07, insgesamt 1-mal geändert.

Frank N Furter
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Himbeertoni
Nilkheimer hat geschrieben:
Auch unsere Lust auf die EM wurde erniedrigt und gedemütigt.


:lol:


Ja, nun... wir bewegen uns hier nunmal in Genre Drama. Schüttelespeter hätte totsicher so argumentiert wie ich, kannze einen drauf lassen...
https://bit.ly/2x1Kpuf

Tamasi
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Grasdaggl
"Goretzka ein 6er, der der Weltklasse sehr nahe kommt"? Mappes, alles okay?

Goretzka hat gestern offensiver gespielt, auch bei den Bauern ist er nicht der klare, defensive 6er. Kimmich: Ja. Der hat auch wirklich gefehlt. Goretzka war gestern nicht gut.

Und dieser Hansi-Flick-Mythos ist auch schräg. Bis zu seinem Bayern-Engagement galt Flick ebenso als Cheftrainer gescheitert wie Schneider. Sicher hat man ihn da ein wenig verkannt. Aber wenn er wirklich so super gut war - wo war er dann all die Jahre?!

2006 hieß es übrigens, dass nicht Klinsmann, sondern LÖW der maßgebliche Kopf im Trainerteam war. Auch die Spieler haben sich so geäußert. :lol:

Für den WM-Titel 2014 hat es viele gute Leute gebraucht. Da hat Bierhoff mit seiner Camp-Bahia-Idee ein ebenso wichtiges Puzzlestück beigetragen wie Flick mit seinen Standard-Übungen und sicher auch mit seinen social skills. Aber ganz sicher gab es da nicht den einen Mastermind, dem man alles zu verdanken hat.

Ich bin auch der Meinung, dass Löws Rücktritt überfällig ist. Hätte spätestens nach der WM 2018 kommen müssen. Diese Flick-Show braucht's dafür nicht.

Frank N Furter
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Himbeertoni
Tamasi hat geschrieben:Diese Fick-Show braucht's dafür nicht.


Sorry, da war ein "l" zuviel

Tamasi hat geschrieben:wo war er dann all die Jahre?!


Solcherlei Überlegungen kann man nur anstellen, wenn man glaubt, Persönlichkeit sei etwas, das persistiert. Wenn man jedoch viel wahrscheinlicher davon ausgeht, dass der Jogi Löw von 2014 nicht mehr mit dem Jogi Löw von 2020 identisch sein kann (physisch, wie metaphysisch), dann kommt man auch gar nicht auf die Idee, die eine Imanation Jogis gegen eine andere auszuspielen... oder....den einen Hansi des anderen Hansi zu zeihen. :lol: :arr:
https://bit.ly/2x1Kpuf

Tamasi
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Grasdaggl
Ja, ich habe ein L-Problem. Das ist in der Tat fortdauernd.

Löw/Flick schon klar. Mich nervt halt dieser plötzliche Mythos. Jetzt wird Flick schon als neuer N11-Trainer gehandelt.

Wobei...

Wer soll's denn sonst machen? :shock:





Tamasi
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Grasdaggl
Rangnick soll Nachfolger von Bierhoff werden. Sehr, sehr gerne!!

Die beiden zusammen kann ich mir eh nicht vorstellen. Bierhoff wird jetzt aber erst Recht nicht entlassen. Von wem denn auch? Wer ist nochmal DFB-Präsident? Ach ja, der Keller aus Freiburg? Macht der was außer in internen Grabenkämpfen zu kämpfen?

Frank N Furter
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Himbeertoni
Ich möchte mal daran erinnern, wie Hoffenheim unter Rangnick gespielt hat. Ich behaupte: das war das beste was es in 57 Jahren Bundesliga bisher zu sehen gab. Ralle hat das Bayrische Starensemble an die Wand spielen lassen.
- perfekte Raumaufteilung
- Abartig effektives Pressing
- alle Spieler in Ballnähe in einer 20 Meter-Queerfeldzone.

Gebt Ralle diese N11-Spieler und der formt bis zur nächsten WM die Finalmannschaft daraus. Das wäre mal eine der wenigen Fussballwetten, die ich eingehen würde.
https://bit.ly/2x1Kpuf

Tamasi
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Grasdaggl
Ich bin ein großer Fan von diesem Sturkopf Rangnick. Aber ich befürchte, als N11-Trainer wird er Probleme kriegen. Er braucht Zeit, um sein Spielsystem einzustudieren. Und er braucht Spieler, die mitziehen. Bei der N11 sind mir da zu viele satte Stars dabei. Nachher will er dem Kroos das Kingsize-Bett streichen...

Heikel.

Und mit den Vereinen wird er sich auch anlegen. Spätestens wenn rauskommt, dass er den Spielern heimlich eigene Trainingspläne schickt und natürlich deren Einhaltung überwacht.

Darum lieber Sportdirektor. Er soll den ganzen Laden umkrempeln. Wird mal wieder Zeit.


Lenny
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Granadaseggl
@Frankie
Solcherlei Überlegungen kann man nur anstellen, wenn man glaubt, Persönlichkeit sei etwas, das persistiert. Wenn man jedoch viel wahrscheinlicher davon ausgeht, dass der Ralle von 2010 nicht mehr mit dem Ralle von 2020 identisch sein kann (physisch, wie metaphysisch), dann kommt man auch gar nicht auf die Idee, die eine Imanation Ralles gegen eine andere auszuspielen... oder....den einen Hansi des anderen Hansi zu zeihen. :P

de mappes
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Spamferkel
Tamasi hat geschrieben:"Goretzka ein 6er, der der Weltklasse sehr nahe kommt"? Mappes, alles okay?

Goretzka hat gestern offensiver gespielt, auch bei den Bauern ist er nicht der klare, defensive 6er. Kimmich: Ja. Der hat auch wirklich gefehlt. Goretzka war gestern nicht gut.

Für den WM-Titel 2014 hat es viele gute Leute gebraucht. Da hat Bierhoff mit seiner Camp-Bahia-Idee ein ebenso wichtiges Puzzlestück beigetragen wie Flick mit seinen Standard-Übungen und sicher auch mit seinen social skills. Aber ganz sicher gab es da nicht den einen Mastermind, dem man alles zu verdanken hat.

.


kannst ihn gern auch als 8er beschreiben...gestern war er wie der Rest mies
Dennoch ist er in meinen augen ein Spieler, der an die Weltklasse heranreicht, wenn er eine zeitlang fit bleibt
zudem sehe ich gerade eben die Kombination mit Kimmich als sehr gewinnbringend

Und dieser Hansi-Flick-Mythos ist auch schräg. Bis zu seinem Bayern-Engagement galt Flick ebenso als Cheftrainer gescheitert wie Schneider. Sicher hat man ihn da ein wenig verkannt. Aber wenn er wirklich so super gut war - wo war er dann all die Jahre?!

2006 hieß es übrigens, dass nicht Klinsmann, sondern LÖW der maßgebliche Kopf im Trainerteam war. Auch die Spieler haben sich so geäußert. :lol:


Aktuell sieht es aber halt so aus...er hat da erfolg und ohne ihn ging es bergab...ist halt nunmal so, kann auch zufall sein
aber von schneider und sorg hielt ich vorher schon nicht viel

dass es 2006 anders klang...daran dachte ich sogar auch :lol:
nur: Damals hieß es, Jogi hatte die taktischen Hintergründe...erstens war das 2014 8 jahre her, zweitens hat Flick vielleicht einen anderen Baustein geliefert...Fakt ist (wie ich das liebe :arr: ) Es gab aus vielen Richtungen Andeutungen, dass er einen großen Anteil hatte (viele andere sicher auch und Zufall gewiss ebenso)
Fakt ist auch, wie oben erwähnt: Seit 2014 bergab (gut vom Olymp gehts nicht weiter hoch, aber manchmal bleibt man wenigstens oben)und Hansi aktuell sehr erfolgreich

Ich bin auch der Meinung, dass Löws Rücktritt überfällig ist. Hätte spätestens nach der WM 2018 kommen müssen. Diese Flick-Show braucht's dafür nicht


welche Flick Show?
Meinst du man müsse dich überzeugen, dass Jogi weg muss? :lol:
War mitnichten meine Absicht in dem Post.
von mir aus hätte man 2018 auch schluss machen können...ich glaube und vermute, es fehlt an geeigneten und willigen Nachfolgern
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Frank N Furter
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Himbeertoni
Lenny hat geschrieben:@Frankie
Solcherlei Überlegungen kann man nur anstellen, wenn man glaubt, Persönlichkeit sei etwas, das persistiert. Wenn man jedoch viel wahrscheinlicher davon ausgeht, dass der Ralle von 2010 nicht mehr mit dem Ralle von 2020 identisch sein kann (physisch, wie metaphysisch), dann kommt man auch gar nicht auf die Idee, die eine Imanation Ralles gegen eine andere auszuspielen... oder....den einen Hansi des anderen Hansi zu zeihen. :P


:lol: :lol: :lol:

Das nenne ich mal ne starke Replik! :nod:
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Rufus
Granadaseggl
Ralle soll Bundestrainer werden? Echt jetzt?
Der hätte es sich ruckzuck mit fast allen Spielern verscherzt.
Ausserdem müsste dann der schmierige Bierhoff gehen denn Ralle würde natürlich auch dessen Job machen aber Olli klebt j an seinem Stuhl.

Nein, nein Yogi und Olli machen weiter:
EM 2021, WM 2022....wahrscheinlich noch bis 2030


Spielgerät
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Granadaseggl
Kneer. Unschlagbar.

https://www.sueddeutsche.de/sport/joach ... -1.5119273

Weiter so, Jogi?

Ja, der Bundestrainer darf trotz des titanicartigen 0:6 in Sevilla im Amt bleiben. Dennoch könnte der Abend weitreichende Folgen haben: Der Verband bekennt sich eher zu Löws Weg - als zu Löw als Trainer.

Von Christof Kneer

Wahrscheinlich kommt Joshua Kimmich mit dem Schreiben jetzt gar nicht mehr hinterher. Viele seiner Mitspieler haben zuletzt ja nahezu identische Geschichten erzählt, und sie haben sie immer mit einer Art von Amüsement erzählt, in der sehr viel Respekt steckte. In diesen Geschichten hat Kimmich seinen Mitspielern immer WhatsApp-Nachrichten geschickt, in denen er quasi Zensuren verteilte. Zum Beispiel hat er dann Serge Gnabry oder Julian Brandt nach einem Spiel wissen lassen, welche ihrer Szenen nicht so toll waren, aber meistens hat er seine Nachrichten mit einer Motivationsfloskel beendet. Weiter so, Serge! Beim nächsten Mal noch besser, Julian!

Ob Kimmich an diesem Mittwoch wohl auch was schreibt, obwohl er am Dienstag gar nicht mitgespielt hat? Kimmich hätte Zeit, er ist gerade verletzt, aber man würde ihn aus der Ferne gerne bitten, vielleicht lieber doch nichts zu schreiben. Er müsste ja so viel schreiben, dass er keine Zeit mehr für seine Rehabilitation hätte. Und was sollte er auch schreiben? Beim nächsten Mal noch besser, Leroy? Weiter so, Jogi?

Es gibt Thesen, die man ausgezeichnet aufstellen kann, weil keiner das Gegenteil beweisen kann, hier kommt eine davon: Mit Kimmich im Mittelfeld hätte die DFB-Elf nicht 0:6 in Spanien verloren. Lieber hätte Kimmich vorher einen Gegenspieler umgerempelt oder vielleicht auch einen Mitspieler, oder er hätte irgendein Tor geschossen, oder er wäre rausgerannt, hätte sich das Telefon irgendeines Unbeteiligten geschnappt, also des Bundestrainers zum Beispiel, und hätte dem Linksverteidiger Max eine WhatsApp geschrieben. Achte auf Spieler in deinem Rücken, Philipp!

Also, These: Mit Kimmich wäre das nicht passiert. Nur: Ändert das irgendetwas an der Betrachtung dieses Abends? Und: Bräuchte es im Angesicht eines derart titanicartigen Untergangs anstelle eines Spielertrainers nicht eher einen Trainer?

Ein 0:6 in Spanien ist nach Branchenlogik schwer verzeihlich
Es gibt im deutschen Fußball die Schmach von Cordoba (1978), es gibt die Schande von Gijon (1982), und es gibt - viel aktueller, aber weniger im Gedächtnis - die Katastrophe von Kasan. Im Juni 2018 ist die Nationalmannschaft einem Spiel sanft entschlafen, 0:2 verlor sie gegen Südkorea und schied damit erstmals in einer WM-Vorrunde aus; auch die nun sehnsüchtig zurückgewünschten Mats Hummels und Thomas Müller spielten damals übrigens mit und Jérôme Boateng nur deshalb nicht, weil er gerade gesperrt war.

Und was war jetzt dieses 0:6 gegen Spanien? Der Skandal von Sevilla?

Ja, es war nur Nations League, ein Wettbewerb, den Joachim Löw und Toni Kroos nicht sehr schätzen, was beide an diesem Abend tadellos zum Ausdruck brachten. Dennoch könnte es ein Abend mit weitreichenden Folgen sein. Zwar haben sie beim DFB am Mittwoch bei einer Zwischenlandung in München eine Art Schnelltest anberaumt, der vorerst negativ ausfiel (keine Entlassung des Bundestrainers, kein Rücktritt, Löw bleibt), aber unabhängig davon drängt sich eine Diagnose auf: Löw dürfte seit Dienstagabend an einem Image- und Vertrauensverlust erkrankt sein, der zumindest unter dem Eindruck dieses 0:6 schwer heilbar zu sein scheint.

Zwar war dieses 0:6, was Ergebnis und Spielverlauf anbetrifft, tatsächlich jener einmalige Blackout, den Manager Oliver Bierhoff und Präsident Fritz Keller bei der Krisenkonferenz am Flughafen offenbar geltend machten. Aber wer aufs große Bild schaut, wird nicht umhin kommen, die Katastrophe von Kasan und den Skandal von Sevilla zusammen zu begreifen. Für Löw war das ein Doppelschlag, weil dieses 0:6 ihm fachlich und emotional jene Argumente nimmt, die er nach der verunglückten WM für sich in Stellung gebracht hatte.

Auch die Leute im Umfeld des Teams haben dieses Narrativ zuletzt ja gerne in Umlauf gebracht und vielleicht sogar daran geglaubt: Dass es Löw noch mal erfrische, mit einem jungen Team in den nächsten Zyklus zu ziehen, dass das junge Team Löws alte Sportlehrer-Reflexe wiederbelebe - und überhaupt, dass er das ja schon mal bewiesen habe, im Juni 2017, als er mit einem ebenfalls jungen Team den sogenannten Confed Cup gewonnen habe. Für alle, die damals eine rauchen waren: Der Confed Cup ist eine Art Nations League unter den Turnieren und inzwischen abgeschafft.

Es ist ja so: Ein 0:6 in Spanien - vor allem so ein 0:6 in Spanien - ist nach Branchenlogik zwar schwer verzeihlich, zu furchterregend war der Qualitätsunterschied, und selbst der einzige deutsche Torschuss an diesem Abend war eher eine Art Wutanfall von Serge Gnabry, der versehentlich an der Latte landete. Dennoch ließen sich ohne größeres Suchen auch entlastende Argumente finden: Das Tor zum 0:1, das das Spiel in eine fatale Richtung lenkte, war kein Dokument der Unterlegenheit, es fiel nach einem Eckball; die Automatismen im deutschen Umbruchteam können nach der Corona-Pause noch nicht wirklich geschärft sein; die Spieler haben ein paar anstrengende Wochen hinter sich; und zu ersetzen war ja nicht nur der unersetzliche Kimmich. Auch der Jungstar Kai Havertz fehlte, ebenso der Innenverteidiger Antonio Rüdiger sowie die Außenverteidiger Lukas Klostermann und Marcel Halstenberg, was nicht so nebensächlich ist, wie es klingt. Beide spielen mit Leipzig seriös in der Champions League, und Halstenbergs Mitwirken hätte Philipp Max die Erkenntnis erspart, dass es auf diesem Niveau eben nicht ausreicht, jahrelang in Augsburg scharfe Flanken geschlagen zu haben. Und hätte Matthias Ginter nicht ersatzweise außen, sondern innen verteidigen dürfen, wäre es wohl kaum zum Einsatz von Jonathan Tah gekommen, dessen irrlichternde Tapsigkeit in keiner Sekunde mehr an den Verteidiger erinnert, der er mit 20 mal zu werden versprach.

Ja, die Branche könnte dieses 0:6 verzeihen, so gesehen. Aber, und jetzt kommt's: Verzeihen kann man halt nur dann, wenn man noch genügend Urvertrauen in den zuständigen Bundestrainer besitzt. Das ist für Löw tatsächlich bedenklicher als das Ergebnis: dass den Leuten allmählich der Glaube daran abhanden kommt, dass dieser immer noch sehr verdienstvolle Weltmeistertrainer für seine begabte Elf noch mal die passenden Lösungen finden könnte. Löw hat beim DFB mal als Taktikexperte Karriere gemacht, er war die Kehrseite des feurigen Jürgen Klinsmann, aber für einen Taktikexperten war das Spiel in Sevilla und waren überhaupt die vergangenen zwei Jahre kein Kompliment. "Es war in jeder Beziehung alles schlecht", sagte Löw später, "nach dem 0:1 haben wir unsere Organisation aufgegeben, wir sind rausgestürzt und haben Räume geöffnet. Wir haben das Konzept verlassen und sind einfach irgendwo rumgelaufen."

Sein Innovationsangebot an die Nation hat Löw bereits gemacht
Eine ehrliche Analyse war das, der allerdings der Zusatz fehlte: Es war auch niemand da, der das Einfach-irgendwo-Rumlaufen verhinderte. Löw muss ja schnell gemerkt haben, dass sein Ästhetendoppel Kroos/Gündogan an diesem Abend nicht fähig und auch nur so mittel interessiert daran war, die gegnerischen Wellen zu brechen; Löw muss auch gesehen haben, dass die Laufwege seiner Leute wilden Linien glichen und dass der arme Linksaußen Timo Werner oft einen zweiten Linksverteidiger spielte, weil der noch ärmere Max als erster Linksverteidiger überfordert war.

Aber Löw blieb unsichtbar. Und seine Ideen zur Eindämmung der Katastrophe waren zwar zu erahnen (erste Hälfte: kompakt stehen; zweite Hälfte: offensiver anlaufen), aber ihre Umsetzung war allenfalls dazu geeignet, die "dunklen Wolken", die Oliver Bierhoff zuletzt über dem Nationalteam entdeckt hatte, in einen stabilen Wolkenbruch zu verwandeln. In dem steht der Bundestrainer nun, und es wird ihn nur mäßig trösten, dass er im Unwetter mal seine beste Zeit hatte. Bei der WM 2014 war Löw straff und klar und konzentriert, und er hat tipptop ausgesehen, als ihm im Spiel gegen die USA der Monsterregen von Recife die Bryan-Ferry-Frisur vollschiffte.

Was nun also? Sein Innovationsangebot an die Nation hat Löw bereits gemacht, als er Müller, Boateng und Hummels die Loyalität entzog, und immerhin darf er vorerst darauf vertrauen, dass sein Verband seinen Weg noch gut findet. Man habe sich "bewusst entschieden, den Umbruch mit vielen neuen und jungen Spielern mit Perspektive zu vollziehen", erklärte Präsident Keller am Mittwoch auf der Verbands-Homepage. Man habe "einen schwarzen Abend erlebt, der wehgetan hat", aber auch "den Willen gespürt, diesen Eindruck zu korrigieren". Die Mannschaft könne "an diesem herben Rückschlag wachsen, wenn dieses Spiel (...) gründlich analysiert und die nötigen Folgerungen daraus gezogen werden. Das Potenzial hat sie".

Ob auch er - Löw - das Potenzial hat, steht da übrigens nicht. Sein Name wird in diesem Statement nicht erwähnt.
Es bringt jetzt gar nichts, mit dem Kopf die rote Laterne einzuhauen
- Fabian Seneca Wohlgemuth -