jagdhuette hat geschrieben:Das ist ohnehin ein Thema das mich immer wieder etwas irritiert. Und das schreibe ich jetzt nicht, weil ich provozieren möchte oder an irgendwelche Mythen glaube. Aber es passt für mich rein logisch einfach nicht zusammen.
Es gelingt Russland seit über drei Jahren nicht in der Ukraine voranzukommen. Ihre Verluste sind höher als die der Ukraine und der Krieg scheint ein ziemlicher Fehlschlag zu sein.
Gleichzeitig wird über die Bedrohung für Europa gesprochen und wie unmittelbar diese bevorstehen könnte. Woher sollen dafür die Ressourcen kommen? Wie könnte Russland eine weitere Front aushalten? Insbesondere wenn das angegriffene Land ein Natostaat wäre. Es wäre interessant wenn jemand dazu mehr Informationen hätte oder einen Artikel kennt, der diese Frage behandelt.
Wie ich mir das vorstelle: Solange der Krieg in der Ukraine tobt, wird Russland nicht die Möglichkeit haben, seine Ressourcen an Menschen und Material für einen aggressiven Akt gegen einen NATO-Staat aufzustocken. Deshalb trifft es ja auch zu, wenn man sagt, die Ukraine verteidigt nicht nur sich selbst, sondern auch uns. Aber wir wollen ja alle, dass der Krieg dort schnell endet.
Dann kann Russland seine Vorräte neu bilden. Menschenmaterial ist kein Faktor, der Russe scheint von Todessehnsucht getrieben, als würde 72 Vodkaflaschen im Jenseits auf ihn warten. Vor der Vollinvasion hat Russland jährlich mehr Panzer, Munition und sonstigen Rüstungskram produziert, wie alle NATO-Staaten ohne die USA zusammen. Wenn man sieht, wie wir Europäer uns anstellen, dürfte sich an diesem Verhältnis zugunsten der NATO kaum etwas geändert haben, eher das Gegenteil. Und ich glaube, wir wären gut beraten, die USA aus der Rechnung künftig raus zu lassen. Sind sie dabei - gut. Sind sie nicht dabei, muss es ohne sie funktionieren.
Den "Angriff" wird man sich nicht wie unseren Überfall auf Polen anno dazumal vorstellen müssen. Das könnte losgehen mit einer kleinen Stadt im Baltikum, die russischsprachige Bevölkerung hat. Diese Bevölkerung gibt zwar mehrheitlich einen Scheiß auf Vlad, das juckt den aber genauso wenig wie in der Ukraine. Man wird zum "Schutz des russischen Volkes" die Grenze überqueren und die kleine Stadt einnehmen. Dann die nächste kleine Stadt. Irgendwann wird in Kaliningrad eine vom FSB selbst gezündete Bombe hochgehen und Russland wird einen Korridor durch die baltischen Länder fordern, um die Terrorgefahr abzuwehren. Und so geht das immer weiter. Und jedes mal wird sich die NATO die Frage stellen müssen, ob es "diese kleine Stadt wirklich wert ist, einen Atomkrieg zu riskieren". Denn mit dem wird Putin natürlich permanent drohen. Und solange Mütze, Ralf, Sarah und ohne-Waffen-Jan noch piep sagen können, kennen wir die Antwort: Wir müssen DEeSkaLiEReN und VErhAnDelN. Und irgendwann sind wir dann so richtig gefickt, weil dann das Baltikum weg ist (die haben nur 6 Mio Einwohner, da ist keine große Gegenwehr möglich), und Moldau, Polen oder wer auch immer dran kommt. Und in 15 oder 20 Jahren haben wir dann vielleicht eine gemeinsame Grenze mit Russland... Bis Russland - dann vermutlich Putins Erben - auch diese überschreitet, weil es den "Hilferuf" von Björn, Tino und Alice erhört und unsere ostdeutschen Brüder und Schwestern "befreit". Vielleicht ist Deutschland bis dahin aber auch schon im Streit um Migration, Gendern und die Frage, ob Brühpolnische eine kulturelle Aneignung sind, implodiert.
Und zu deiner letzten Frage: Nutzt du kein chatgpt? Wenn du beispielsweise promptest "Wie real ist ein Angriff Russlands auf einen Nato-Staat in den nächsten Jahren" spuckt er dir mitsamt Quellen jede Menge Informationen aus.