701 Beiträge

Ein Ökothread?

Wichtige Themen, das können wir hier geballt diskutieren
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Uninteressant, aber gut, wenn es hierher ausgelagert wird, dann stört es mich nicht in anderen Threads
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Ach nö, lass doch in den anderen Threads diskutieren, wo es sich grad ergibt
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Scho recht
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Mir doch egal
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Neuer Fred? Find ich blöd, lass durch witzige Wortspiele boykottieren
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Neuer Fred? Find ich gut, endlich wieder lustige Spiele
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Bin besonders auf die Tipps, was ich selber besser machen kann, gespannt
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RedBlues
Halbdaggl
Für mich hat Deutschland auch nicht gerade viel Reiz als Urlaubsdestination, vor allem wenn es um den Urlaub am Meer geht.

Und durch Asien tingeln kann man mit 2 Wochen Hunzrück oder mecklenburgische Seenplatte nicht ausgleichen.

RedBlues
Halbdaggl
Aber daran, dass wir Lebensqualität verlieren werden, wird jetzt kaum noch was zu ändern sein, wenn wir wollen, dass unsere Enkel und Urenkel auch nur noch ein bisschen Lebensqualität haben können.


Das halte ich für eine völlig übertriebene und extrem pessimistische, schwarzmalerische Sichtweise


vivafernanda
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Granadaseggl
RedBlues hat geschrieben:
Aber daran, dass wir Lebensqualität verlieren werden, wird jetzt kaum noch was zu ändern sein, wenn wir wollen, dass unsere Enkel und Urenkel auch nur noch ein bisschen Lebensqualität haben können.


Das halte ich für eine völlig übertriebene und extrem pessimistische, schwarzmalerische Sichtweise


Ich nicht.
Falls unsere Nachkommen unseren Lebensstandard für sich erhalten können, dann nur, indem sie noch mehr auf die Kosten der Restwelt leben als wir es heute schon tun.
Eine Hand, die schiebt, ist besser als 100 Hände, die ziehen.

vivafernanda
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Granadaseggl
RedBlues hat geschrieben:
Aber daran, dass wir Lebensqualität verlieren werden, wird jetzt kaum noch was zu ändern sein, wenn wir wollen, dass unsere Enkel und Urenkel auch nur noch ein bisschen Lebensqualität haben können.


Das halte ich für eine völlig übertriebene und extrem pessimistische, schwarzmalerische Sichtweise


Ich nicht.
Falls unsere Nachkommen unseren Lebensstandard für sich erhalten können, dann nur, indem sie noch mehr auf die Kosten der Restwelt leben als wir es heute schon tun.
Eine Hand, die schiebt, ist besser als 100 Hände, die ziehen.

RedBlues
Halbdaggl
Und ich meine dass sich die Menschheit in ihrer Geschichte immer darin ausgezeichnet hat, dass im Streben nach immer mehr Wohlstand der technologische Fortschritt das Fundament war, Herausforderungen zu meistern.

Das wird auch im Bezug auf Klima und Umwelt wieder so sein. Menschen wollen nicht in der Mehrheit auf Dinge verzichten die ihren Wohlstand und Lebensstandard bedeuten. Genau deswegen werden sie erfinderisch und denken sich die Dinge aus, entwickeln neue Lösungen.

Die Lösung des Klimawandels ist im Prinzip nur Energieproblem. Wir müssen „nur“ Möglichkeiten und Technologien finden, die es uns ermöglichen auf Öl und Kohle zu verzichten. Erste Schritte sind gemacht mit Wind- und Solarenergie. Weitere Technologien werden folgen, bis wir sowohl mit sauberem Strom uns Fortbewegen können , bzw. mit Wasserstoff und anderen Stoffen fliegen können.

Verzicht hat noch nie zu etwas geführt, Verzicht ist das Gegenteil von dem Streben der Menschen nach mehr. Verzicht bringt keine neuen Technologien, keine neuen Nahrungsmittel, noch nicht mal so etwas wie Hafermilch oder Beyond Meat.



RedBlues
Halbdaggl
Was ist die Alternative? Der westlichen Welt sagen sie muss ihren Wohlstand massiv zurückfahren und sämtlichen Entwicklungsländern und Schwellenländern beibringen, dass es nix mit Wohlstand und hohem Lebensstandard werden wird? Das ist doch illusorisch, da kann man gleich aufgeben.

Kein Zweifel, wir müssen einiges ändern, aber um erfolgreich zu sein benötigen wir technologischen Fortschritt

vivafernanda
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Granadaseggl
Kein Zweifel, wir müssen einiges ändern


Darum geht es. Erfolg muss vielleicht ganz neu definiert werden. Da gibt es schon viele gute neue Ansätze. Aber da es auch noch sehr viele Menschen gibt, gerade bei uns, die keinen Bock haben auf andere (Menschen in den armen Ländern, Klima etc) Rücksicht zu nehmen, die aber als Wähler und Wirtschaftsfaktoren sehr ernst genommen werden, geht alles mE noch viel zu langsam.
Eine Hand, die schiebt, ist besser als 100 Hände, die ziehen.

killroy
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Granadaseggl
ohne eine veränderung der lebensgewohnheiten vieler menschen wird es nicht gehen. dann hinterlassen wir den laden hier als trümmerwüste.
weniger fliegen, am besten gar nicht mehr, zug fahren (ICE ist toll, ich sitze gerade in einem). ja, urlaub im hunsrück und saarland und an der nordsee und radtouren am neckar, rhein und main (für eine familie gibt es kaum besseres ... schau in das gesicht eines 9-jährigen der gerade nach 1000 km in hoek van holland am meer ankommt und vor der eigenen haustür gestartet ist). wir haben kein gottgegebenes recht, überall rumzufliegen und uns jeden flecken auf dieser erde live anzuschauen. und wenn schon fernreise, dann ausgiebig mit viel zeit und MAL und nicht STÄNDIG.
weniger auto fahren, mehr zug und bus und fahrrad. das geht alles und wer rumschwätzt, das würde nicht gehen, der schwätzt eben. man kann mit kind und gepäck und zug und leihfahrrad an der nordsee urlaub machen, ganz hervorragend. und die im stau rumsteherei ist eh kacke.
und ja, vlt müssen sich auch weltweizt verstreute familien in zukunft gut überlegen, ob man sich zu jedem kindergeburtstag zusammenfliegt oder ob man dann eben den globalen lebensumständen auch tribut zollen muss und sich eben nur noch alle jubeljahre mal sieht.
ich kenne da auch so beispiele, da wird dann mehrmals im jahr der atlantik überquert ... das ist individuell vlt noch nachvollziehbar, gesellschaftlich betrachtet aber großer mist.

aber klar, man kommt auch mit ignoranz des klimawandels vollends gut durchs leben, wenn man rund um die halbzeit des lebens steht. ich zumindest finde es meinem kind gegenüber eine 1893%-ige verpflichtung, bei allen lebensentscheidungen seine zukunft mit abzuwägen .... das war nicht immer so .... aber man ist ja lernfähig
seit/seid

Herr der (Brust-)Ringe III - Die Rückkehr des Präsidenten

RedBlues
Halbdaggl
vivafernanda hat geschrieben:
Kein Zweifel, wir müssen einiges ändern


Darum geht es. Erfolg muss vielleicht ganz neu definiert werden. Da gibt es schon viele gute neue Ansätze. Aber da es auch noch sehr viele Menschen gibt, gerade bei uns, die keinen Bock haben auf andere (Menschen in den armen Ländern, Klima etc) Rücksicht zu nehmen, die aber als Wähler und Wirtschaftsfaktoren sehr ernst genommen werden, geht alles mE noch viel zu langsam.


Äh, ok da hast du was falsch verstanden. Erfolg bezog such darauf den Klimawandel zu verlangsamen. Den sollten wir besser nicht neu definieren.

RedBlues
Halbdaggl
killroy hat geschrieben:ohne eine veränderung der lebensgewohnheiten vieler menschen wird es nicht gehen. dann hinterlassen wir den laden hier als trümmerwüste.
.....

aber klar, man kommt auch mit ignoranz des klimawandels vollends gut durchs leben, wenn man rund um die halbzeit des lebens steht. ich zumindest finde es meinem kind gegenüber eine 1893%-ige verpflichtung, bei allen lebensentscheidungen seine zukunft mit abzuwägen .... das war nicht immer so .... aber man ist ja lernfähig


Ich befürchte, dass wenn man erhofft den Klimawandel zu verlangsamen in dem man Menschen davon überzeugt ihren Lebenswandel auf den Kopf zu stellen, dass das ganze Projekt dann zum scheitern verurteilt ist. Wir in Deutschland sind für den Klimawandel relativ unbedeutend, wir müssen schon erhebliche Teile der Welt überzeugen, damit wir im 1,5 Grad Ziel bleiben. Auch Länder wie China, Indien und ganz Südostasien dürfen ihren Co2 Ausstoß nicht erhöhen, sondern müssen den senken.

Von daher halte ich es für relativ müßig sich damit zu brüsten wie geil ein Urlaub an der Nordsee ist und eine Reise mit dem Zug dort hin. Das löst das eigentliche Problem nicht ansatzweise.

Lebensgewohnheiten zu verändern funktioniert nur, wenn sich das wie Fortschritt anfühlt. Also zum Beispiel ein Elektroauto fahren oder gleich Car2Go nutzen, anstatt Verbrenner fahren. Fühlt sich nach Fortschritt an wie ein iPhone vs ein Nokia 3320.

Und von dem was wir lernen und das funktioniert müssen wir die Welt überzeugen es uns nachzumachen. Wenn man dem Afrikaner im Kongo aber erzählt, dass er wie wir weniger Fleisch essen soll, dann muss man wahrscheinlich schnell rennen können.

Ich fliege nicht ständig in Urlaub, aber wenn dann möchte ich das weiterhin tun. Wenn ich dafür mehr bezahlen muss, ok, gerne. Dafür fahre ich nicht mit dem ICE nach Dänemark oder an die Nordsee, so haben die mit Kinderwagen auch Platz im Zug für das Gepäck. Ich reise wenn möglich nicht in den Sommerferien, also treibe ich auch nicht die Preise in der Zeit, auch da können sich Familien bei mir bedanken. Und meine Präferenz liegt in Asien Urlaub zu machen, da reizt halt dann leider MacPom nicht wirklich, auch wenn die Ossis ebenfalls sehr fremdländisch sind.

RedBlues
Halbdaggl
Diejenigen die sich denken, dass es viel nachhaltiger ist Urlaub regional zu machen, die Frage ich wie sie gedenken dann entstehende Probleme von typischen Urlaubsländern zu lösen, denen dann die Einnahmen hinweg brechen.

Wie man bei dem ganzen Thema eigentlich so früh auf Tourismus kommt find spektakulär.


killroy
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Granadaseggl
ich habe nicht von "auf den kopf stellen" geredet
das ist mehr als unsauber gekontert

äh, und ja, man schaue sich die klimabilanz eines fernflugs an und ja, dann reden wir genau darüber. wie man das mal so einfach ausblenden und ignorieren kann erschließt sich mir nicht. wer das macht hat nunmal erhebliche scheuklappen auf.
seit/seid

Herr der (Brust-)Ringe III - Die Rückkehr des Präsidenten

RedBlues
Halbdaggl
Die Rechenzentren des Internets verbrauchen in Deutschland ungefähr so viel Energie wie die Stadt Berlin.

Das Internet hat einen ähnlichen Fußabdruck wie die Luftfahrtindustrie

30 Minuten Netflix ist vergleichbar mit 6 Kilometer Autofahrt.

Man könnte also auch seinen Online Konsum zurückfahren.

RedBlues
Halbdaggl
killroy hat geschrieben:ich habe nicht von "auf den kopf stellen" geredet
das ist mehr als unsauber gekontert

äh, und ja, man schaue sich die klimabilanz eines fernflugs an und ja, dann reden wir genau darüber. wie man das mal so einfach ausblenden und ignorieren kann erschließt sich mir nicht. wer das macht hat nunmal erhebliche scheuklappen auf.


Und?

Auf die Mischung kommt es an





RedBlues
Halbdaggl
killroy hat geschrieben:Deutschland - Asien ca. 6000 kg CO2
BW - Nordsee ca. 50 kg CO2


also laut https://you.climatepartner.com/de/co2-rechner-flug
sind es 4700 kg CO2 von Frankfurt nach Singapur und zurück.

Und natürlich ist die Reise zum Bodensee aus BW heraus viel weniger klimaschädlich, als an die Nordsee. Versteht sich ja von selbst.

killroy hat geschrieben:Mischung :(

Reduzierung .... nur darum geht es - ausschließlich


Natürlich, wenn man aber absolutistisch argumentiert und jede Reise in die Ferne für unnötig und vermeidenswert hält, dann ist ein Flug nach Singapur oder Sydney natürlich verachtenswert.

Ich argumentiere aber aus der praktischen Sicht heraus, wie man tatsächlich global die Treibhausgase soweit reduziert, dass man die CO2 Ziele erreichen kann. Da ist dann die verringerte Flugaktivität ein Teil davon, aber ein ganz kleiner Teil.

Und ich behaupte einfach, dass es absolut hoffnungslos ist einen gehörigen Teil der Menschen auf diesem Planeten davon zu überzeugen entweder (im Westen) ihren Lebensstil mit VERZICHT (davon schreibst du und vivafernanda) zum Wohle der nachrückenden Generationen zu verändern, und in den Schwellen- und Entwicklungsländern die Menschen davon zu überzeugen nicht zu versuchen den Lebensstandard des Westens zu erreichen. Ich sehe das nicht kommen.

Das muss anders funktionieren, Menschen reagieren auf Verbesserungen, auf Vereinfachungen, darauf dass Dinge bequemer werden. Nehmen wir mal das Beispiel Reisen. Ich fahre mit dem Zug nach Paris, nicht mit dem Auto oder dem Flugzeug, warum? Weil es bequemer, einfacher und schneller ist. Mag sein, dass es sogar günstiger ist, aber der Preis ist nicht immer das Entscheidungskriterium.


Und wer wie Plan B im Oktober Sonne tanken möchte, der wird meistens in einen Flieger steigen um irgendwo hin zu fliegen wo die Sonne scheint und es noch einigermaßen warm ist. Die Leute wirst du nicht damit überzeugen, dass das aber nicht gut für das Klima ist und sie deshalb besser mit der Bahn an die Nordsee fahren sollen.

Und jetzt stell dir mal vor, alle Deutsche verzichten auf Flugreisen und machen Urlaub im Sommer an der Nord- und Ostsee. Die fahren sogar alle mit der Bahn dahin. Dann mal viel Spaß da oben, das war es dann mit halbwegs nachhaltigem Urlaub :mrgreen:

RedBlues
Halbdaggl
so ein paar Fun Facts zum Nachdenken:

Das Stahlwerk von Thyssen Krupp stößt 20 Millionen Tonnen CO2 im Jahr aus. Das sind mehr als 2% der CO2 Emissionen von Deutschland. EIN Stahlwerk!

Um das Werk von Thyssen auf Ökostrom umzustellen sind 40 Terrawattstunden notwendig. Das sind 7% des aktuellen Stromverbrauchs Deutschlands.

Wenn die gesamte Stahlproduktion in Deutschland auf Wasserstoff umgestellt werden soll, benötigt man 12.000 zusätzliche 5MW Windräder. Das obige Thyssen Werk, braucht wohl 3800 Windräder.

Oder Bauindustrie:
„Auch in Deutschland wäre eine Bauwirtschaft ohne Beton natürlich undenkbar. Hierzulande wurden 2019 immerhin 34 Millionen Tonnen verbaut – und 20 Millionen Tonnen CO2 emittiert“

Zur Einordnung, 2019 Kraftfahrzeuge 163,5 Millionen Tonnen

Was will ich damit sagen? Unsere Herausforderung lässt sich nicht mit Verzicht lösen.

killroy
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Granadaseggl
Fun Facts?
Soviel Fun ist das nicht.

Ich bleibe dabei ... niemand erwartet absolutistische Verhaltensänderungen ... und wenn du das aus meinen Texten macht ist das sehr unlauter. Punkt.

Und am Ende ist es scheißegal ob 4700 oder 6000 kg pro Langstreckenflug, es ist zu viel. Und weil du immer mit der Weltbevölkerung argumentierst: Wie viel Prozent der x Milliarden wird jemals in der Lage sein, überhaupt so einen Flug zu unternehmen? Es wird eine lächerlich geringe Zahl sein - wir reichen First-Worldler sind eine absolut exklusive Spezies auf diesem Planeten und diejenigen von uns, die dazu noch regelmäßig solche Reisen unternehmen noch viel exklusiver. Das ist doch keine Argumentation, diesen unseren völlig überzogegen Lebensstil als Standard zu setzen.

Neue Technologien schön und gut ... erstrebenswert ohne Frage. Aber ein Lebensstil, der einen regelmäßigen Urlaub in Asien, den USA, Australien und den Malediven für Europäer als naturgegeben ansieht (in etwas abgeschwächter Form das jährliche gottgegebene Sonne tanken in Südeuropa per Flugzeug) MUSS zum Ende kommen. Ich sehe es nur leider nicht :(

Naja, wird wieder ein toller Sommer mit 35 bis 40 Grad im August.
seit/seid

Herr der (Brust-)Ringe III - Die Rückkehr des Präsidenten