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Frank N Furter
George Best hat geschrieben:Bitte was? Funkel kommt nicht auf Worte wie "schnelle Außenspieler" oder "schnelle Flügelspieler"?
Und dass er rassistische Stereotype in der Birne hatte, kann man spätestens an seinen, äh, Statements hinterher erkennen - Entschuldigungen waren das keine. Kennst du seine Statements, die er die Woche über dazu abgegeben hat?


Ich las im Tagesspiegel, dass er sich entschuldigt hätte. Aber nicht den genauen Wortlaut. Was hat er denn gesagt?


George Best
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Lombaseggl
"Ich bin noch dabei, das für mich aufzuarbeiten", sagte der 67-Jährige der "Rheinischen Post": "Aber natürlich lerne auch ich noch täglich dazu. Ich werde meine Sprache prüfen. Wer bin ich, dass ich behaupten würde, ich wüsste alles und würde keine Fehler machen? Das ist Quatsch. So ticke ich nicht."

In einem Sky-Interview nach dem 0:3 bei Bayer Leverkusen hatte Funkel gesagt: "Sie haben eine enorme Schnelligkeit durch ihre, äh, ja, den ein oder anderen Ausdruck darf man ja nicht mehr sagen. Durch ihre Spieler, die halt so schnell sind." In den sozialen Netzwerken sorgte dies für Diskussionen, manche warfen ihm gar Rassismus vor. Funkel verwahrte sich dagegen energisch.

Dass das Interview etwas auslösen könnte, sei ihm "mit etwas Abstand bewusst geworden", sagte er nun: "In dem Moment nicht. Ich wusste ehrlich gesagt gar nicht, was ich sagen wollte. Ich habe nur schnell gemerkt, dass ich es ganz anders ausdrücken wollte." Trotz aller Selbstkritik zeigt er weiter wenig Verständnis für das Ausmaß des Aufschreis. Da werde "etwas aufgeblasen", sagte Funkel: "Da verstehe ich die Medienwelt nicht."

https://www.t-online.de/sport/fussball/bundesliga/id_89881330/nach-tv-interview-koeln-coach-funkel-nach-kritik-werde-meine-sprache-pruefen-.html

Das hat er gesagt. Nicht ein Mal benutzt er das Wort "Entschuldigung" in irgendeiner Form. Statt dessen sind es die pösen Medien, durch die das "aufgeblasen" werde. Der arme Herr Funkel...

Edith meint, er hat noch mehr gesagt. Siehe:
Friedhelm Funkel hat sich von den Reaktionen nach seinen Aussagen in einem Interview verwundert gezeigt. «Ich bin total überrascht, dass ich da so angegriffen wurde. Und das hat mich auch ein Stück weit traurig gemacht», sagte der Trainer des 1. FC Köln am Sonntagmorgen.

https://www.zeit.de/news/2021-04/18/reaktionen-nach-interview-funkel-ueberrascht-und-traurig
"Traurig" ist er... :roll:

Frank N Furter
Danke, aber da kommen wir vermutlich nicht zusammen. Ich habe mir jetzt eben auch nochmal das von Goofy verlinkte Originalinterview angeschaut. Da kann er tatsächlich hätte sagen können "Schwarzer, dunkler Flügelflitzer" oder Ähnliches. Aber so richtig sinnvoll erscheint es im Kontext auch nicht. Genausogut kann es so sein wie er sagt, dass er gemerkt hatte, dass das, was er sagen wollte keinen Sinn ergab.

Wir können jetzt echt nicht damit beginnen, nicht ausgesprochene, aber angebliche gedachte Fälle von Rassismus zu brandmarken. Es sterben Millionen Kinder an Hunger, weil wir uns hier benehmen wie die Schweine, weil wir sie letztlich indirekt mit töten. Dann müssen wir bei diesen Maßstäben wirklich mit der Kritik bei uns anfangen und nicht glauben, wir könnten Friedhelm Funkel als Ablassopfer nutzen.
Zuletzt geändert von Frank N Furter am 20. April 2021 22:26, insgesamt 1-mal geändert.




Bundes-Jogi
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Grasdaggl
Nice Weather hat geschrieben:Nein, ob er jetzt schnelle schwarze Perle oder farbiger flinker Flügelflitzer sagen wollte, ist nicht interessant. Das interessante, überraschende und doofe daran war erstens, dass er 2021 mit so einem völlig überholten Vorurteil in der Murmel rumrennt, und zweitens, dass er zwei Anläufe für eine Entschuldigung braucht.

Das ist nicht so schwierig: man kann sagen, dass man Scheiße erzählt hat und es einem leid tut, das ist absolut möglich und wäre in seinem Fall auch glaubwürdig.


Ein Kumpel von mir aus der SBZ behauptet bis heute hartnäckig, dass man in der Zone bis heute etwas dunkl*** Spieler "schwarze Perlen" nennt. Ich habe ihm gesagt, dass wir das im guten Teil Deutschlands das entweder noch nie gesagt haben oder es schon lange nicht mehr sagen. Ich habe das von ihm zum ersten Mal gehört. Aber in der Zone werden ja manche Perlen des Nächtens durch die Straßen gejagt.
„Selbst das wildeste Tier kennt doch des Mitleids Regung“ – „Ich kenne keins und bin deshalb kein Tier“ (Richard III).


Goofy
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Grasdaggl
Ist “schwarze Perle“ auch rassistisch?

Ich frage für einen Freund.


Wenn Funkel “durch ihre Schwarzen“ gesagt, oder auch nur gedacht, hätte, wäre das auch rassistisch, stigmatisierend? Mit den Gedanken, dass diese eben ganz schön schnell sind?


Ich frage aus eigenem Interesse. :idea:



Gibts des
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Halbdaggl
Unter Westfalen hat geschrieben:Also ich wäre nicht aufgebracht, wenn jemand zu mir "Weiser" sagen würde.


Ich gehe sogar einen Schritt weiter und wäre nicht aufgebracht, wenn jemand zu DIR "Seggl" sagen würde.
:prost:
"Die Menschen glauben, was sie gern für die Wahrheit halten möchten."
Francis Bacon

Southern Comfort
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Grasdaggl
Unter Westfalen hat geschrieben:Also ich wäre nicht aufgebracht, wenn jemand zu mir "Weiser" sagen würde.


Ja, aber hierin liegt doch genau der Kern der aktuellen Rasismiusdebatte. Deine Welt als Weißer ist frei von Rassismus, so wie ihn ein Schwarzer erfährt. Und da geht es nciht um Beschimpfungen oder mglw. beleidigende Bezeichnungen.

Wenn Du also die Diskussion auf Vokabeln und Begrifflichkeiten lenken willst, die eine Wirklichkeit beschreiben solle, wäre zuerst mal der gedankliche Schritt, Ob Du geeignet dafür bist, diese Wirklichkeit zu beschreiben.

Wir sind uns sicher einig, dass weder Du noch ich eine Ahnung haben, wie es ist, auffallend häufig "völlig verdachtsunabhängig" von der Polizei kontrolliert zu werden. :arr: Daraufhin aber eine Debatte um Kriminalität der Migranten anzustoßen ist ja vielleicht sogar nachdenkenswert, wirkt aber ungefähr so, als wollte man einer Frau erklären, was Sexismus ist und das es möglicherweise dafür ja auch Ursachen gibt, die bei ihr zu suchen sind.

Im Kern: Wenn Weiße den Nicht-Weißen erklären wollen, wie deren Welt ist, verliert man ruckzuck die Augenhöhe. Und das ist dann das Gleiche wie immer. Da hat sich leider überhaupt nichts verbessert oder verändert. Die Weißen sind in dieser Welt, die diese Rassismusprobleme hat, eben die Architekten gewesen. Am ehrlichsten wäre es vielleicht, sich mal hinzustellen und zuzugeben, dass zum Beispiel das mit der Sklaverei oder der Kolonialisierung ne Scheißidee war. Und die bis heute spürbaren Folgeprobleme sind schlicht unsere Schuld.

Stattdessen führt man eine Debatte über afrikanische Kunstschätze, die man besser hier aufbewahrt um sie für die Nachwelt zu konservieren, als sie zurückzugeben. Also:
1. "Wir haben jetzt nicht gefragt, was Ihr mit Euren Sachen machen wollt."
2." Wir erklären Euch notfalls mal, dass man darauf lange aufpassen muss. Nachwelt und so..."
3. "Ihr könnt aber darauf offenbar möglicherweise vielleicht nicht selbst aufpassen. Deswegen machen wir das für Euch. Ist das nicht nett?"

_____________

Und ja, den Wortwitz habe ich verstanden... Wird aber eben nur witzig mit der Verwechslung von weiß und weise... und da steig ist halt wieder ein. Nur glaube ich nicht, dass man sich so einfach aus der Diskussion lösen kann und darf. Daher finde ich es auch sehr gut, dass so eine Diskussion mit einer Ernsthaftigkeit geführt wird. Das mag manchmal verbissen wirken...
Bruno Labbadia ist wie ein Aschenbecher in einer Kneipe, die schon vor 20 Jahren hätte abgerissen werden sollen. Du weißt nicht, warum, aber er steht stetig in der Ecke, voller kalter Kippen und mit dem beharrlichen Geruch von verbrannter Vergangenheit.



Gibts des
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Halbdaggl
SC hat ausgeführt, was ich oben mit Seggl gemeint habe. Es steht uns gut an, uns mal ehrlich zu machen.
Und auch wenn ich in gewissen Viertel von Lima durchaus „Gegenrassismus“ erfahren habe: das ist nicht auf Augenhöhe gewesen und aus meiner privilegierten Situation, die nichtmal auf eigene „Verdienste“ zurückzuführen ist, gut zu handeln.
Eine Richtigstellung: kein vernünftiges Wesen wird heute noch bestreiten, dass der Kolonialismus, samt Sklavenexcess kein gute Idee war (freundlich formuliert...), aber SCHULD an den Folgen sind wir nicht. Genauso wenig, wie am Holocaust. Das würde nämlich voraus setzen, dass wir etwas dagegen hätten unternehmen können und es unterlassen haben. Ist nicht der Fall. ABER: eine gesteigerte VERANTWORTUNG, dass es sich nicht wiederholt - die sehe ich schon bei uns.
Insofern ist auch die Rückgabe der Kolonialzeit-Beute klar. Dass dann irgendwelche durchgeknallten IS-ler alles in Schutt und Asche legen könnten, muss eben hingenommen werden - als Sühne-Option sozusagen.
"Die Menschen glauben, was sie gern für die Wahrheit halten möchten."
Francis Bacon

Wundermann
Granadaseggl
Gibts des hat geschrieben:Insofern ist auch die Rückgabe der Kolonialzeit-Beute klar. Dass dann irgendwelche durchgeknallten IS-ler alles in Schutt und Asche legen könnten, muss eben hingenommen werden - als Sühne-Option sozusagen.

Gebe mit dir, bis auf den Schluß. Es ist deren Recht die eigen Kulturgeschichte zu vernichten. Wir dürfen so etwas kommentieren, mehr aber auch nicht. Dazu müssen wir eben auch unsere eurozentrische Brille absetzen. Schwer nach sovielen Jahren Kolonialismus aber an der Zeit.



Frank N Furter
Southern Comfort hat geschrieben: Daher finde ich es auch sehr gut, dass so eine Diskussion mit einer Ernsthaftigkeit geführt wird. Das mag manchmal verbissen wirken...


Es wäre ja schon super, wenn diese Diskussion überhaupt mal geführt wird. Also nicht nur in gegenseitig eitlen Zurechtweisungen darüber, wer die beste nicht-rassistische Sprache spricht. In dem Zusammenhang, kann ich auch nur nochmal unterstreichen, was Du etwas weiter oben geschrieben hast: 99,9% des Rassismus findet gar nicht in Deutschland oder den westlichen Ländern statt, sondern viel unsichtbarer, per Fernwirkung in ausgebeuteten Gesellschaften, dort aber mit verheerenden Folgen für Leib und Leben der betroffenen Menschen. Wer hier lebt, und das betrifft auch unsere Mitmenschen mit etwas anderer Hautfarbe, ist ebenso ein Teil dieses postkolonialen Rassismus. Dem entkommt man auch nicht, indem man es nicht sein will oder "korrekt spricht".

Gibts des hat geschrieben:Eine Richtigstellung: kein vernünftiges Wesen wird heute noch bestreiten, dass der Kolonialismus, samt Sklavenexcess kein gute Idee war (freundlich formuliert...), aber SCHULD an den Folgen sind wir nicht.


Doch, natürlich. Ich bin ehrlich gesagt immer wieder überrascht, dass das nicht gesehen werden will. Unsere Lebenswelt ist dermaßen durchdrungen von fortbestehender Ausbeutung und fortbestehender Versklavung, dass man über Kolonialismus und Imperialismus gar nicht in der Vergangenheitsform reden kann.

Mal eins von wirklich beliebig vielen Beispielen: Schokolade. Isst fast jeder. Angeblich wird sie jetzt fair gehandelt. Neulich gabs ne ARD-Doku die zeigte, dass die Realität eine ganz andere ist. Uns wird mit billigen Marketingtricks vorgemacht, es gäbe fair gehandelte Schokolade. Um diese Lüge aufrecht zu erhalten arbeitet die Lebensmittelindustrie mit zig Zwischenhandelssystemen. Verschleiert wird dabei, dass der Rohstoff, die Kakaobohnen, bis heute in verschiedenen Länder - in der Doku gings um Madagaskar - von Kinder-Slavenarbeitern angepflanzt und geerntet werden. Meist werden diese Kinder gekauft, irgendwo in den Busch verschleppt und müssen dort kostenlos arbeiten, bis sie von den schutzlos verwendeten Pestiziden dahingerafft werden. In jedes Stück Schokolade in das Du beißt, trägst Du zu dieser Versklavung bei.

Natürlich kannst Du jetzt sagen "ich esse keine Schokolade, verschenke auch keine und kaufe auch keine." Aber wir reden ja quasi hier über nahezu alle Ausgangsprodukte, die wir importieren und weiterverarbeiten. Die allermeisten davon wurden unter Bedingungen produziert, die bei uns als krasseste Verletzung von Artikel 1 unseres Grundgesetzes aufgefasst würden. Unser Grundgesetz misst uns Rechte zu, die wir nur verwirklichen konnten bisher, indem wir anderen Menschen genau diese Grundrechte nehmen. Wir sind Verfassungsschmarozer.

Gibts des hat geschrieben:Genauso wenig, wie am Holocaust.

Der Holocaust ist da kein guter Vergleich, denn wir betreiben heute ja tatsächlich keine inländischen Konzentrationslager mehr. Ob wir sie im Ausland mitbetreiben, ist schon wieder eine andere Diskussion. Aber neulich trat auch nochmal eine Gruppe von Holocaust-Opfern auf, die wenigstens endlich dagegen angehen wollten, dass es in Deutschland bis heute wirtschaftliche Profiteure des Holocaust gibt.

Gibts des hat geschrieben:Das würde nämlich voraus setzen, dass wir etwas dagegen hätten unternehmen können und es unterlassen haben. Ist nicht der Fall. ABER: eine gesteigerte VERANTWORTUNG, dass es sich nicht wiederholt - die sehe ich schon bei uns.

Der Holocaust, wie gesagt, passiert in dieser Form nicht wieder. Der Kolonialismus und seine Folgen steht aber bis heute immer noch fort. Durch die Globalisierung ist das auch nicht besser geworden, sondern eher noch schlimmer.

Ad generell:
Natürlich kann man sich auch über rassistische Aussagen in Deutschland aufregen, das ist ja keine Frage. Im Moment betreiben wir aber nach meiner Wahrnehmung zu 90% lieber eine Diskussion über realen und angeblichen Sprach-Rassismus in Deutschland, als die realen Mechanismen des kolonialen Rassismus und seiner unmenschlichen Konsequenzen zu diskutieren. Schlich, weil wir alle so sehr davon profitieren. Diese Verschiebung ist nicht morlisch und ich persönlich habe immer wieder den Verdacht, dass es nicht wenige Leute gibt, die für sich beschlossen haben, dass das Thema Rassismus für sie ausreichend bedacht ist, wenn sie vornehmlich andere Nutzer sozialer Medien darauf hinweisen, dass sie rassistisch seien. Und dann wird die Geschichte ganz schnell albern, bzw. unreif.

Ich habe großes Verständnis für Menschen, die wissen, dass sie weiterhin Teil der Ursachen des heutigen kolonialen Rassismus sind und nicht recht wissen, wie sie aus dieser Nummer rauskommen sollen. Es ist fast unmöglich sein Leben so radikal umzustellen, dass man wirklich nicht mehr von der Ausbeutung Dritter profitiert. Und genau aus dem Grund, bin ich auch der Meinung, jeden von uns stünde es gut zu Gesicht, wenigstens nicht mehr anderen triumphal vorzurechnen, dass sie gerade Sprach-Rassismus begangen hätten. In der Bibel gibts ja den sehr treffenden Vergleich, mit dem Splitter im Augen des anderen, während wir selbst an einem Balken vorbeischielen.
Zuletzt geändert von Frank N Furter am 22. April 2021 19:27, insgesamt 1-mal geändert.


Frank N Furter
Unfug, hatte ich doch extra noch expressis verbis geschrieben:

Frank N Furter hat geschrieben:Ad generell:
Natürlich kann man sich auch über rassistische Aussagen in Deutschland aufregen, das ist ja keine Frage.

Man sollte halt das Verhältnis wahren. Ich kann - jetzt mal etwas sehr plastisch gesprochen - nicht selbst 10 Morde am Tag begehen und mich abends bei meiner Frau beschweren, dass die Suppe nicht heiß genug sei.

Gibts des
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Halbdaggl
Frank N Furter hat geschrieben:Unfug, hatte ich doch extra noch expressis verbis geschrieben:

Frank N Furter hat geschrieben:Ad generell:
Natürlich kann man sich auch über rassistische Aussagen in Deutschland aufregen, das ist ja keine Frage.

Man sollte halt das Verhältnis wahren. Ich kann - jetzt mal etwas sehr plastisch gesprochen - nicht selbst 10 Morde am Tag begehen und mich abends bei meiner Frau beschweren, dass die Suppe nicht heiß genug sei.

Du hast nach 10 Morden am Tag noch Appetit auf Suppe :?: :shock: :mrgreen:
Ne Quatsch. Du hast hier richtig recht. Und, was machst du dagegen?. schokobohnenanbau im Berliner urbangarden Hochbeet?
Und die anderen Sündenfälle der Nahrungsindustrie? Bestenfalls fallen wir der Rache Montzumas des Pharaos des Virus zum Opfer. Ich bin schon mal da dran ...
"Die Menschen glauben, was sie gern für die Wahrheit halten möchten."
Francis Bacon

Es hängt alles miteinander zusammen: beschissene Weltbilder werden mit Worten weitergegeben. Und die zähen Diskussionen gibt es nicht unbedingt, weil man jedes einzelne Vorkommnis so furchtbar schlimm findet, sondern weil es die Leute immer noch gar nicht verstehen – ich weiß gar nicht, wie ich’s noch erklären soll, und ich habe auch absolut keine Lust mehr. Ich muss mich auch noch um meine eigenen Vorurteile kümmern, die gibt’s ja auch noch.

Wenn einer fragt, ob “es rassistisch sei, wenn man…” JA, isses.

Gleichzeitig ist es natürlich kein Ausdruck von Rassismus, sondern im Gegenteil sehr gut, wenn man sich darüber Gedanken macht – nur kann man vielleicht irgendwann bitte mal auf einen grünen Zweig kommen. Es kann doch nicht wahr sein, dass man nicht kapieren will, was zum Beispiel an dem Begriff “schwarze Perle” falsch sei. Kontext Kontext Kontext Kontext Kontext Kontext Kontext Kontext Kontext Kontext Kontext Kontext Kontext Kontext Kontext Kontext Kontext Kontext Kontext Kontext Kontext Kontext Kontext Kontext Kontext, meine Güte.

Irgendwo ist da ’ne Sperre drin, so als wollte man sich das auf Distanz halten, damit man über alles andere gar nicht nachdenken muss. Anders verstehe ich’s nicht. Sprache ist jedenfalls ein Schlüssel zu ganz vielen Sachen, die man vielleicht mal in Angriff nehmen könnte, das ist nicht unwichtig, im Gegenteil.