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Frank N Furter
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Himbeertoni
Auch wenn die Wein-Romantiker jetzt vermutlich aufstöhnen werden, dürfte das in der Önologie (Ja, Wein ist eine Wissenschaft) ein Quantensprung sein, denn es ist Chemikern nun erstmals gelungen, das breite Spektrum von Inhaltsstoffen hochdurchsatzfähig zu analysieren. Und zwar nicht nur auf einzelne Schadstoffe, sondern quantitativ und qualitativ. Es wird also zukünftig möglich sein Weinqualität mit einer objektiveren Methode als persönlichem Geschmack zu bewerten. Für den einzelnen Gourmet und seine Lieblingssorten ist das trotz seiner Vorlieben, die ja erhalten bleiben werden, nicht ganz unwichtig, weil sehr wahrscheinlich die Gesetze der Preisfindung sich nun anpassen. Im Grunde dürfte es zukünftig schwieriger werden qualitativ hochwertige Weine für die feine Zunge noch zu sehr günstigen Preisen zu finden.

Allerdings: bisher scheint es nur bei Weißweinen zu funktionieren!

Hier zum einfachen Nachlesen:
http://www.laborwelt.de/aktuelles/nachr ... ennen.html

Den Originalartikel gibt es nur mit Zulassung, den kann (darf) ich nicht verlinken.
https://bit.ly/2x1Kpuf


Frank N Furter
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Himbeertoni
woiza hat geschrieben:So wie ich das jetzt zweimal gelesen habe, gehts aber nicht um die Qualität, sondern um die Sortenbestimmung.


Es geht um beides (Ich konnte ja leider den Originalartikel nicht verlinken). Es ist sogar die Rede davon, dass innerhalb einer Sorte und eines Jahrgangs dieser Sorte zum Teil "spürbare" Qualitätsunterschiede bestehen können, die man jetzt auch empirisch festmachen kann. Kann dann also schon in naher Zukunft sein, dass man innerhalb eines teureren Jahrgangs einer gewissen Sorte nochmal unterschiedliche Preise bezahlt. Will sagen: das angedeutete Verfahren hat das Potential den Weinmarkt ziemlich zu ändern. In wie weit der Markt das tatsächlich umsetzt, steht dann natürlich auf einem anderen Blatt.
https://bit.ly/2x1Kpuf


Frank N Furter
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Himbeertoni
Auswurf hat geschrieben:mir fällt spontan dieser artikel ein,
die darin angesprochenen neuen erkenntnisse scheinen sich auch nicht auf das kaufverhalten ausgewirkt zu haben

http://www.spiegel.de/wissenschaft/tech ... 63082.html


Ja, Klassiker. Ich hoffe du haßt mich jetzt nicht, aber das ist eine ganz idealtypische Fehleinschätzung in diesem Gebiet. Dein Geigenbeispiel vergleicht den Geschmack von Spielern in einem Blindtest. Also ein subjektives Kriterium mit einem anderen subjektiven Modus.
Die Weinfritzen vergleichen einen subjektiven Modus (Geschmack) mit einer wissenschaftlich neuen Analysetechnik, die vermutlich weitaus differenzierten ist, als eine Zunge je sein könnte. Mit HPLC (Hochleistungsflüssigkeitschromatographie) und darauf basierenden Methoden (hier ist ja die Floreszenz der eigentliche Gimmick) kannst du ein Molekül unter einer Billion detektieren. Das kann unsere Zunge nicht.
https://bit.ly/2x1Kpuf

Auswurf
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Grasdaggl
wenn Du nicht willst, dass ich Dich hasse
- dann lass ich das.. :(

mir ist das thema eigentlich egal
- finde höchstens spannend wieviel ein "mytos" zum stellenwert einer marke beiträgt,
da ich einerseits kein fan von "markengläubigkeit" bin,
andererseits aber auf gewisse taditionen und gutes handwerk steh
das ist doch keine Musik

de mappes
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Spamferkel
Bin da auch mal gespannt....dennoch geschmack bleibt Geschmack...und es gibt prinzipiell (ob im wein weiss ich nicht) Gerüche, die derzeit keine der aktuellsten instrumentellen Analytiken nachweisen kann im gegensatz zur menschlichen Nase.
Don't criticize what you can't understand










Tifferette
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Grasdaggl
Ich habe mich kürzlich mit einem Coravin beschenken lassen. Damit lässt sich das "Flasche auf, Flasche leer"-Problem bekämpfen. Das System pumpt mit einer feinen Nadel aus der Flasche Wein ab und ersetzt ihn mit nichtreaktivem Argon. So bleibt der Wein frisch, oder sollte es zumindest.

Ich bin gerade in der Testphase Bild und habe bislang drei Flaschen entsprechend behandelt. Nun heißt es abwarten und schauen, ob das so funktioniert.
"They may be drinkers, Robin, but they are also human beings."

(Batman)


Tifferette
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Grasdaggl
Kann ich noch nicht sagen, aber wohl nur so um die sieben Flaschen. Und die sind teuer (2 Stück um die 20 Euro). Aber man kann die Patronen anscheinend auch direkt und günstig bei der Firma kaufen, die Coravin beliefert (aus Österreich). Meinte jedenfalls ein Freund von mir. Ich werde dem mal nachgehen...
"They may be drinkers, Robin, but they are also human beings."

(Batman)


Bei uns gibt’s im Supermarkt kleine Flaschen (Flugzeug-Portionen), zum Teil mit ordentlichem Wein drin. Hier in der Gegend wohnen viele Workaholics und andere traurige Gestalten ohne Sozialleben, die für ein oder zwei Gläschen keine Flasche aufmachen.
Zuletzt geändert von Nice Weather am 28. September 2016 15:30, insgesamt 1-mal geändert.

cordoba
Granadaseggl
Ich dachte man nutzt Glaskugeln zur Verdraengung des durch Ausschank nachstroemendem Stickstoffs in die Flasche. Oder veredelt Edelgas auch den Wein?

Wenn Du allerdings Deinen Wein innerhalb einer Doppelverglasung konsumierst, dann kann das Argon -ausserhalb der Flasche - weiteren Dienst als Isolator verrichten. Alternativ bietet sich auch das Befuellen eines Trockentaucheranzuges an.

Ansonsten fuellt sich nur Dein oekologischer Rucksack.
Zuletzt geändert von cordoba am 28. September 2016 15:31, insgesamt 1-mal geändert.
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