CZ
Die Doku über Friedemann Vogel war wirklich großartig. Danke für den Tipp. Ich hätte die Sendung bestimmt übersehen.
Was für eine unglaubliche Körperbeherrschung und Tanzkunst. Das grenzt teilweise schon an Akrobatik. Ein Tänzer mit einer unglaublichen Ausstrahlung auf dem Höhepunkt seiner Kunst. Ich würde gerne mal seinen Romeo mit dem von Richard Cragun vergleichen.
Jagdhuette
Das ist wirklich eine wunderschöne Aufnahme von Pergolesis Stabat Mater.
Philippe Jaroussky ist wohl einer der überragenden Countertenöre unserer Zeit. Und seine Partnerin in dieser Aufführung, Emöke Barath, steht ihm in nichts nach. Am besten gefallen mir die Passagen, in denen beide Stimmen verschmelzen.
Vielen Dank für diese Entdeckung.
Da Du Dich für Messen interessierst, möchte ich Dich auf ein kleines unbekanntes Kunstwerk aufmerksam machen.
Ein Jahr nach dem Prager Frühling stöberte ich in Prag folgende Schallplatte auf:
Es ist die "Missa Solemnis" von Antonin Fils.
Ein böhmischer Komponist, von dem ich noch nie gehört hatte. Ich kaufte die Platte ungehört und seitdem ich sie das erste Mal abgespielt habe, begleitet sie mein Leben und später, nach meiner Heirat, unser Leben und wird immer wieder mal aufgelegt. Ein kleines, leichtes Werkchen, voller schöner Melodien, gesungen von den bekanntesten tschechischen Sängerinnen und Sänger der 60er Jahre. Das Werk dauert nicht länger als eine Plattenseite. Auf der Rückseite sind sehr schöne internationale Weihnachtslieder aufgenommen.
Leider ist die Aufnahme nie als CD erschienen, zumindest kam mir keine unter die Hände, obwohl ich immer wieder am Suchen war. Es gibt meines Wissens auch keine zweite Aufnahme, so dass es sich hier offensichtlich um ein Unikat handelt. Irgendwie schade, ich hätte dem Werk eine größere Verbreitung gewünscht.
Die Tschechen hatten damals Fils als einen der ihren rekrutiert. Neuere musikwissenschaftliche Forschungen ergaben aber, dass er kein Böhme war, sondern ein Bayrischer Musiker namens Johann Anton Filtz (Fils, Filz), Mitglied des fortschrittlichsten Orchester des 18. Jahrhunderts am Mannheimer Hof:
German composer and cellist. Long thought to be of Bohemian origin, despite Marpurg's designation of him in 1756 as ‘from Bavaria’, he was found in the 1960s to have been born in Eichstätt, where his father, Johann Georg Fils, was a cellist at the prince-bishop's court from 1732 until his death in 1749.
At both Eichstätt and later at Mannheim the surname is consistently spelt ‘Fils’, though ‘Filtz’ predominates in prints of his music. His principal teacher was his father. He attended the local Gymnasium in Eichstätt and in November 1753 appeared on the rolls of the University of Ingolstadt as a student of law and theology. On 15 May 1754 Fils was appointed cellist to the electoral court at Mannheim at a salary of 300 gulden, retroactive to 1 February of that year. There he may have studied composition with Johann Stamitz; he is described as a ‘dissepolo’ of the older composer on the title page of his trio sonatas op.3 (1760).
In February 1757 Fils married Elisabeth Range. The couple had at least one child, a daughter born in October 1757, and they bought a house in October 1759, by which time Fils's salary had risen to 450 gulden. His early death in 1760 at the age of 26 led not only to comparisons with Pergolesi but also to conflicting accounts of his death, the strangest being C.F.D. Schubart's statement that he died ‘as a result of his bizarre notion of eating spiders’.
Fils was extraordinarily prolific, leaving substantial bodies of orchestral, chamber, and sacred music. He is best known for his symphonies, which number at least 34. His first publication, the symphonies a 4 op.1, appeared in Paris in late 1759 or early 1760, and was soon followed by the symphonies opp.2 and 5 and an extended series published individually and in anthologies. Fils also composed some 30 concertos, primarily for cello and flute, of which only about half have survived. His chamber music, most of it published in Paris, spans a variety of genres, often featuring obbligato cello.Und jetzt, beim Stöbern in Youtube, sehe ich, dass die Missa tatsächlich seit 4 Wochen eingestellt ist:
Die Kratzer und Knacker verraten, dass es sich um eine Überspielung von der Schallplatte handelt, leider in etwas dumpfem Mono. In Wirklichkeit ist es eine sehr gut ausbalancierte Stereoaufnahme. Die Supraphontechniker gehörten in den 60er Jahren mit Sicherheit zur Spitzengruppe in Europa.
Ich hoffe, das Werk gefällt Dir.