Wenn der Arsch aber auf der Couch festklebt, dann ist es eben einfacher...
... die eigene Verhaltensweise als irrelevant oder effektlos zu erklären (Ich soll Fahrgemeinschaften bilden, aber die Öltanker...)
... fremde Mächte ins Spiel zu bringen, die meine Bemühungen zunichte machen (Ich trenne brav Müll, und DIE kippen es wieder zusammen).
... diejenigen zu kritisieren, die mir mit Ihrem Engagement auf den Sack gehen (Die Thunberg und Ihre unangebrachte Kamprede.)
... die Verantwortung abzuschieben (Das soll die Technologie lösen.)
... mit eigener Emotionalität zu kommen (Die nehmen mir meine SUV und meinen Rostbraten weg!)
Ich übertreibe (bewusst).
Es ist halt perfide. Das ganze Dilemma ist zum größten Teil von uns und den früheren Generationen verursacht. Das Feedback schleicht sich halt fies von hinten an. Irgendwann stehe man halt da und muss feststellen: Hätte nicht gedacht, dass es so krass gekommen ist. Man hat halt keine unmittelbare Rückkopplung. Und das gilt ebenso für die Maßnahmen, die die Lage verbessern sollen. Da muss man noch nicht mal in die "Tragik der Allmende" einsteigen um zu sehen, dass es übergeordnete Koordination braucht. Der geneigte Klimaskeptiker ist dann schnell dabei, das als Zwang oder Bevormundung zu empfinden.
Ein ganz ähnliches Thema ist doch die Ernährung. Jeder weiß doch, dass es nicht gesund sein kann, jeden Tag eine 300g-Tafel Schoko-Keks zu verdrücken. Langfristig holt man sich damit das Organversagen oder wenigstens den Diabetes ins Haus. Seit Mitte der 90er forscht die Wissenschaft am Thema Zucker und bringt immer weider eindeutige Ergebnisse heraus. Erst letztes Jahr hat sich die DEG mal bewegt und die Erkenntnisse in ganz vorsichtige Umformulierungen der Ernährungsempfehlungen gegossen.
Es braucht sicherlich Zeit, bis sich die Gesellschatt und ihr Verhalten ändert. Siehe auch die 68er, die nie wie Ihre Eltern werden wollten, und heute dennoch die Bullen rufen, wenn der Nachbar zu laut Fußball schaut. Gerade deswegen ist es eben auch wichtig, wenn die Kritik laut wird, auch mal unsachlich. Raus aus dem Trott! Raus aus der Komfortzone/Couchkuhle!
Und siehe Tiffi, gerne mit technologischer Unterstützung: Man sollte eben nicht dem Irrtum aufsitzen, dass es der technologische Fortschritt alleine regeln wird. Es bracht in allererster Linie gesellschaftlichen Fortschritt. Dass man daraus auch hervorragende Businessmodelle machen kann, sollte doch wohl Anreiz genug sein.