Was mich auf die Palme bringt ist, dass manche die Frechheit und Dreistigkeit besitzen denjenigen, die sich für das Projekt ausgesprochen haben, die Fähigkeit und das Wissen absprechen, diese Entscheidung im Besitz ihrer geistigen Fähigkeiten getroffen zu haben.
@RedBlues
jetzt komm mal wieder runter. Ich habe geschrieben "ich wundere mich". Und dabei bleibe ich.
Du darfst hier gerne völlig anderer Meinung sein wie ich, so what. Für mich als damals langjähriger Stuttgarter ist es nunmal so ... und ich kann beim besten Willen nicht erkennen, wie man für S21 sein kann oder es jemals sein konnte (und nochmal: trotzdem darfst du das sein, wieso auch nicht?)
Meines Erachtens (und ich fühle mich bei der insgesamt bekannten Faktenlage darin bestätigt):
- ging es niemals darum, Stuttgart als Knotenpunkt des europäischen Hochgeschwindigkeitsnetzes zu etablieren (war lange Zeit eines der Hauptargumente)
- waren die Drohungen, Stuttgart würde bei einem nicht umgesetzten S21 vom deutschen Fernverkehr abgehängt werden, billig Polemik und Stimmungsmache (ich mein, man sollte sich das mal geben, es wurde argumentiert, dass in Stuttgart in Zukunft keine ICE mehr halten werden
)
- wurde uns andauernd erzählt, das Projekt wäre 1. im Zeitplan (Lüge) und zweitens immer noch zu den jeweils dargestellten Kosten realisierbar (2. Lüge)
- wurde ein Bürgerentscheid herbeigeführt, der NICHT die Bürger:innen Stuttgarts zuvoderst gestellt hat (dann wäre das Projekt krachend gescheitert) sondern in ganz BW durchgeführt wurde (wieso eigentlich? was hat ein Freiburger mit S21 zuschaffen)?
- gab es zu keinem einzigen Zeitpunkt der Bahn zu den Hauptkritikpunkten Leistungsfähigkeit, Brandschutz und Bahnsteigbreite jemals auch nur annähernd konstruktive Einlassungen
- vom schwarzen Sonntag, als Demonstranten auf der Basis von Lügen und einer in Deutschland nahezu einmaligen Härte mit Wasserwerfern! aus dem Schlosspark gefegt wurden und ein guter Bekannter von mir ein Teil seines Augenlichts verloren hat will ich gar nicht erst anfangen
Dieses Projekt ist ein Schandfleck in der Stuttgarter Geschichte, ein Mahnmal für Größenwahnsinn und Profitgier. Es hat in der Art und Weise wie es seit 1994 gegen alle Widerstände durchgepeitscht wurde nichts Visionäres und - ich bleibe dabei - baut auf Lügen, Drohungen, falschen Aussagen und falschen Hoffnungen.
Aber du darfst das - und das ist mein ganzer Ernst - selbstverständlich alles ganz anders sehen. Nur muss ich das dann nicht gut finden.