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Auswurf
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Grasdaggl
das ist natürlich zu anstrengend, sich ne eigene idendität zu suchen...

Ich mein, es ist doch völlig unabwendbar,
dass dialekte verloren gehen, sowie handwerkskunst etc

man kann keine biotope basteln zum bestandsschutz

obwohl, vielleicht little schwabenland erlebnispark zu gesalzenen preisen.
Koi sorg, wär ebbes schaffd, kann sich des laischda - grad als single

ich beklage auch verlorengehendes!
Also wirkt ein auf eure kinder, enkel und ähnliche.
Schab selbr schbädzle ond lass se zuagugga
das ist doch keine Musik

Airwin
Auswurf hat geschrieben:airlose ;)

war ja jetzt auch eher unpolitisch gemeint,
aber früher, als ich noch tiefstprovinzler war wie Du,
hab ich auch noch mein auto als rollendes wohn und esszimmer betrachtet
(ich hoffe in Deinem auto darf man rumkrümeln, oder machen Dich krümel wahnsinng?)

alles verzichtbar und weicht anderen qualitäten,
die man erst zu schätzen weiss, wenn sie zum eigenen alltag gehören



ja schon klar dass das so gemeint war. stadtgrenze stuttgart erreiche ich zu fuss in 3 minuten, aber es hilft ja nix ich hab jetzt ein provinzler-kennzeichen :D . aber zu deiner frage, nein ich bin kein pedant weder im auto noch im esszimmer, bei mir gibts auch keine waschbeckenkontrollen nach dem klobesuch :mrgreen: . Das auto wäre für mich aus oben genannten gründen nicht verzichtbar, aber wie ich schon schrub , ich weiß dass das luxus ist, das auto wie das autofahren.

Airwin
Einheitskultur allüberall


europaweit , leider. Jede fussgängerzone in jeder größere stadt verzarat und versnipped, jedes industriegebiet verlidlt und verobit. Bunt halt :cyclops: .

Frank N Furter
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Himbeertoni
Auswurf hat geschrieben:ich beklage auch verlorengehendes!
Also wirkt ein auf eure kinder, enkel und ähnliche.
Schab selbr schbädzle ond lass se zuagugga


Du machst es dir bissle arg einfach. Was, wenn Deine Familie in dritter Generation ein Geschäft betrieben hat und jetzt von global Amazon verdrängt wurde? Identifikation im Arsch.

Die komplette Sozialstruktur der Familienverbände hat sich aufgelöst. Ein Drittel der Kinder haben keinen Vater mehr, oder irgendeinen Patch-Work-Ersatz. Ich sage nicht, dass das falsch ist, ich sage, dass vor allem Jungs die ohne den leiblichen Vater aufwachsen nachweislich enorme Probleme mit Disziplin und Regeln bekommen können.

Früher arbeiteten 70% der Leute draußen, heute sind 70% der Leute im Winter Vitamin-D-defizient und haben einen gestörten Serotonin-Melatonin-Haushalt wegen der Blaulichtüberdosis aus ihren Dattel-Geräten und akutem Frischluftmangel.

Die Kids spielen heute nicht mehr im Wald, kämpfen Rangfolgenkämpfe aus und hauens sich auch gegenseitig mal ordentlich aufs Mauls, sondern hobeln sich 5x einen am Tag zwischen Internetpornokonsum und Tötungsspielen. Damit identifizieren sie sich jetzt. Echte Freundschaften mit körperbetonten Beziehungstilen wurde ersetzt durch die Maus-Click-Community. Du siehst doch hier, wie unverbindlich das bleibt und wie schnell sich Leute streiten. Internet-Freundschaften können keine realen Freundschaften ersetzen, und Instagram-Selbstdarstellung keine Zärtlichkeiten unter 13jährigen.

Die Liste ist noch viel länger. Heutige Jugendliche haben eine ganz, ganz schwere Sozialisationsnummer vor sich, wo es kaum noch Chancen gibt sich mit positiven Dingen zu identifizieren.
https://bit.ly/2x1Kpuf

Airwin
das ist natürlich zu anstrengend, sich ne eigene idendität zu suchen...

Ich mein, es ist doch völlig unabwendbar,
dass dialekte verloren gehen, sowie handwerkskunst etc

man kann keine biotope basteln zum bestandsschutz



dein fatalismus bzgl kulturverlust steht in einem seltsamen kontrast zu deinen machbarkeits"fantasien" beim klimaschutz - nicht böse gemeint , gell .

Auswurf
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Grasdaggl
kann da weder fatalismus noch nicht nachvollziehbare kontraste erkennen.
Das leben ist halt so - zuerst bin ich ja mal betrachter des geschehens
und mein eigener chronist.

Mag aber auch an meiner mangelnden bereitschaft liegen,
längere, ausdifferenziertere beiträge zu schreiben

oder an der fantasielosigkeit des betrachters :cry:
das ist doch keine Musik

Airwin
@Haber

wegen der doitschen romatik, hatte ich doch nuhr erwähnt, hab es gefunden:

Herr Nuhr, was lernt man in China über Deutschland?
Man lernt auf Reisen, dass scheinbar selbstverständliche Normen keineswegs überall gleich sind. In China ist das Verhältnis von Gemeinschaft und Individuum anders als bei uns. Das kann man schön finden oder nicht, aber das ist dem Chinesen egal. Wir halten unsere Vorstellungen gerne für universell. Das ist lächerlich.

Eine Reise nach China ist ein Blick in die Zukunft. Viele bei uns denken, die Chinesen werden uns irgendwann überholen. Tatsache ist: Die können uns im Rückspiegel schon gar nicht mehr sehen. In China hat der Turbo-Kapitalismus, den wir für unsozial halten, ein paar hundert Millionen Menschen aus der Armut geholt. Das sollte doch bei aller kritischen Distanz auch Linke irritieren. In China ist man pragmatisch. Da wird die Ideologie der Realität angepasst, bei uns ist es umgekehrt.

Von China lernen, heißt siegen lernen?
Es gibt in China für uns unzumutbare Einschränkungen von Freiheit, aber es gibt auch ungeheure Errungenschaften. Die Verhältnisse lassen sich nicht einfach mit den Begriffen "gut" oder "schlecht" beurteilen. Aber wenn Dinge viele Seiten haben, ist man bei uns gerne überfordert. Wir werden im Ausland, nicht nur in China, als Romantiker betrachtet. Wenn man viel reist, lernt man, dass das stimmt. Und man lernt, dass einfache und selbstsicher gefällte Urteile meistens falsch sind. ....

https://www.tagesspiegel.de/gesellschaf ... 40978.html

Unter Westfalen
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Grasdaggl
Plan B hat geschrieben:@UWe:
Deutschland hat sich bzgl. seiner Wahl von Rechtsaussen inzwischen dem europäischen Durchschnitt angeglichen.
Es sind halt bald keine Zeitzeugen mehr da, die Informationen über 1933 bis 1945 liefern können.


Parlamentswahlen in Ungarn 2018 Fidesz: 49,28%
Parlamentswahlen in Polen 2019 PiS: 43,6%
Nationalratswahl 2019 Österreich: FPÖ 16,17%
Parlamentswahlen Frankreich 2017 Front National: 13,2%
Bundestagswahl 2017 AfD 12,6%
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.

Airwin
@Haber

ich bezweifelte doch nicht, dass an deutschen unis - wie im restlichen europa übrigens auch - antisemitisches gelehrt wurden. Meine frage war welche relevanz das heut noch haben soll :?:

danggebiddegreecle :prost:

Unter Westfalen
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Grasdaggl
Frank schrieb:
Die Kids spielen heute nicht mehr im Wald, kämpfen Rangfolgenkämpfe aus und hauens sich auch gegenseitig mal ordentlich aufs Mauls, sondern hobeln sich 5x einen am Tag zwischen Internetpornokonsum und Tötungsspielen. Damit identifizieren sie sich jetzt. Echte Freundschaften mit körperbetonten Beziehungstilen wurde ersetzt durch die Maus-Click-Community. Du siehst doch hier, wie unverbindlich das bleibt und wie schnell sich Leute streiten. Internet-Freundschaften können keine realen Freundschaften ersetzen, und Instagram-Selbstdarstellung keine Zärtlichkeiten unter 13jährigen.


Alles richtig, solange man es nicht verallgemeinert. Bei allen unseren Enkelkindern trifft es z.B. nicht zu. Die älteren haben ein Handy, wissen auch, damit umzugehen, manchmal sogar zum Wohle der Großeltern. Aber sie haben genug soziale Kontakte. Sie wissen zwischen virtuell und real sehr gut zu unterscheiden.

Schreib doch mal was über die Generation derer, die ihre Kinder sozialisieren sollen, der Abgehängten, Alkohohol-, Drogen- und Spielsüchtigen, der eklesiogen Neurotisierten, der Burn-outer, arbeitsbedingt Depressiven und, nicht zu vergessen, der Helikoptereltern uswusf.

Rechtsradikale wählen in Detschland vielleicht ur 15%, aber extreme Einstellungen, gegenüber Juden, Muslimen, Ausländern usw. haben mehr als 15%. Die Leute haben halt zusätzlich auch noch ganz andere Einstellungen und wählen dann summarisch.


Stimmt, genau das hat Jäger doch herausgearbeitet. Aber es geht mir um Veränderungen. Und mit 15% Zustimmung in der Bevölkerung kannst Du eben nur dann etwas verändern, wenn du FDP bist und Dich an einen Seniorpartner anhängen kannst. So, wie sich die AFD gerade entwickelt, sehe ich den Haufen auf absehbare Zeit nicht an der Regierung.

Mein Schwanger z.B. hasst Muslime - er ist Landarzt in Ostdeutschland. Ich glaube noch nicht mal dass er einen muslimischen Patienten hat. Er hasst aber auch seine Patienten (das tun nahezu alle Landärzte heutzutage). Er hasst auch Bayer, Monsanto, Merkel, die Autoindustrie, die Treuhand, Stadtmenschen, Pfarrer, Westdeutsche usw. Mein Schwager hasst einfach alle. Und dir ist doch jetzt schon klar, dass sein eigentliches Problem nicht der Rassismus ist, obwohl ich mir sicher bin, dass er längst AfD wählt. (er wählte früher immer grün und all seine Freunde waren Ökotrophologen und er ist ein aktives Mitglied der evangelischen Kirche), Mein Schwager hat ganz andere Probleme: er kommt mit seinem eigenen Leben nicht mehr klar.


Das ist wirklich schlimm. Wahrscheinlich hasst er sich selbst am meisten. Aber warum? Gebrochene Biographie? Nein, als Landarzt ist er gut situiert. Du weißt es bestimmt besser. Ich kann ihn nur bedauern. Wenn man nichts hat, das einen erfreuen kann, ist man wahrlich Toter unter Lebendigen.

Viele, die man heute für Nazis hält, sind Leute die ihre privaten Probleme in die öffentlichkeit projizieren und dabei wütende und provozierende Dinge äußern, mit der sie ihr eigenes Kranksein von innen heraus in die Gesellschaft zu transportieren hoffen.


Ich will jetzt keine zweite Front aufmachen – Du hast ja im Moment genug mit SC zu tun ;) – aber da muss ich Dir widersprechen. Nazi ist man, weil es die Eltern sind oder die gleichgesinnten Freunde, die man sich ausgesucht hat und man nicht genug Selbstvertrauen hat, um die Welt mit den eigenen Augen zu sehen.
Oder man wird es, weil die Eltern zu links, zu grün, zu bürgerlich sind und man sich an deren Weltbild reibt.

Schau Dir doch mal an, aus welchen Kreisen die Höcke, Storch, Weidel, Kablitz, Gauweiler und Konsorten kommen. Entweder aus dubiosen klerikal-konservativen Vereinen oder aus den Ablegern der völkischen Bünde.
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.

Unter Westfalen
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Grasdaggl
Ich glaube nicht, dass von den Abgehängten, die AFD wählen, viele Nazis sind. Da sind viele enttäuschte CDU/SPD/Linke Wähler dabei, die meinen, wenn sie eine Protestpartei wählen, ginge es ihnen besser.
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.

Southern Comfort
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Halbdaggl
Frank N Furter hat geschrieben:Ich kann das schon nachvollziehen, Southern. Wenn wir beide Abgeordnete wären und ich würde mit so verkürzten Formeln kommen, wäre Dein Hinweis mehr als angebracht. Aber wir beide leben :D in einem Forum zu Zeiten der Internetcholera, Kurztextzwang und notorischen Aufmerksamkeitsdefiziten. Würde ich meine Meinung versuchen in Gänze darzustellen, bräuchte ich zwei Tage Zeit und würde am Ende hier was reinstellen, was auf Garantie kein Mensch liest.


Ich bin mir zu 100% sicher, dass auch die weitere epische Ausarbeitung eines Holzweges, nicht nach Rom führt. Ich bring jetzt mal ganz kurz und schlicht ein paar Inhalte, die mglw. auch Deine Sicht verändern. Sie bauen aufeinander auf. Du kannst dann selbst entscheiden, ab wann Du aussteigen möchtest.

  • Es gibt steuerpflichtige und steuerfreie Einkünfte.
  • Einkünfte = Einnahmen - Ausgaben = Gewinn od.Überschuss
  • Daraus folgt: Ausgaben im Zusammenhang mit steuerpflichtigen Einnahmen SIND abzuziehen. (So auch die Legaldefinion von Werbungskosten. Siehe § 9 EStG). Diesen Zusammenhang nennt man "objektives Nettoprinzip" und ist einer der Grundpfeiler für Steuergerechtigkeit.
  • Hinsichtlich des Zusammenhangs zwischen Einnahmen und Ausgaben gibt es hin und wieder Streit. Ein Beispiel: Was ist Arbeitskleidung? Ist der Anzug des Bankangestellten als Werbungskosten abzugsfähig?
    Deswegen beschäftigen sich mit solchen Themen auch öfters mal Finanzgerichte und der Bundesfinanzhof, manchmal auch das Bundesverfassungsgericht und der Europäische Gerichtshof. Denn: der Rechtsweg steht uns allen ja offen.
  • Es gibt auch ein subbjektives Nettoprinzip, dass eine Abzugsfähigkeit von Ausgaben gestattet, die NICHT im zusammenhang mit steuerpflichtigen Einnahmen stehen (bspw. Krankheitskosten, Spenden, bestimmte Versicherungsbeiträge und Handwerkerleistngen im eigenen Haushalt... Es gibt noch viel mehr...) Hier kann man dem Staat eine gewisse Lenkungsabsicht unterstellen, weil er diese Ausgaben an engere Bedinungen knüpft als beim objektiven Nettoprinzip. Selbst der Grundfreibetrag (auch so ein netter Bestandteil des subjektiven Nettoprinzips) ist keine Gieskanne des Staates, sondern die Abgrenzung nach unten. Der Grundfreibetrag soll sich am Existenzminimum orientieren. wer weniger als 9.168 € zu versteuerndes Einkommen hat, darf nicht besteuert werden.
  • Zurück zu den Werbungskosten... Es ist also vom Steuerpflichtigen der Nachweis zu führen, welche Ausgaben er getätigt hat. Da das mitunter sehr schwierig oder sehr aufwendig ist, hat man dann mal von Verwaltungsseite gesagt:

    • "Ok, statt einer minutiösen Aufstellung halten wir es für ausreichend, wenn wir mit Schätzungen arbeiten. Statt einer Aufstellung von Tankbelegen, Reparaturkosten, Anschaffungskosten für den PKW, was eine Bestimmung eines indivduellen Kilometersatzes erlaubt, wobei die Kilometer aber anhand eines ordungsgemäßen Fahrtenbuches nachgewiesen sein müssen, setzen wir einfach fest, dass ein Pendler 30 Cent pro Entfernungskilometer bekommt."
    • "Darüber hinaus gibt es den Arbeitnehmerpauschbetrag (1.000 €). Nicht unbedingt, weil wir den Arbeitnehmern etwas schenken wollen sondern, weil unsere Finanzamtsknechte entlastet werden sollen. Die sollen Ihre Zeit mit Sinnvollerem verbringen als die Belegsammlung von 40 Millionen Erwerbstätigen abzuhaken."
  • Das ist KEIN GESCHENK, zumindest kein materielles. Das ist eine Vereinfachung der Grundregel (siehe oben) für diejenigen, denen es zu blöd ist, die Kosten so minutiös aufzuzeichnen. Und zudem erleichtert es der Verwaltung die Arbeit. All diese Pauschalregelungen haben nämlich etwas mit Verwaltungsökonomie zu tun: Der Arbeitnehmerpauschbetrag bewirkt einfach, dass Millionen von Bürgern keine Steuererklärung machen müssen, unabhängig Ihres Bruttogehalts.
  • Jetzt kommt der Clou... Der Gesetzgeber braucht schon verdammt gute Argumente, vom Grundsatz des objektiven Nettoprinzips abzuweichen. Dementsprechend sind ersatzlose Streichungen von Werbungskosten einfach nicht drin. Und die Streichung eines Pauschalbetrages macht die Welt der Steuern nur komplizierter, nicht einfacher.


Frank N Furter hat geschrieben:Aber mal sorum gefragt: Als ein gewisser F. Merz seine Bierdeckel-Steuerreform vorstellte, hättest Du den auch gleich am liebsten auf den Jupiter geschossen? Also ernsthaft gefragt: findest Du den Gedanken überhaupt nicht reizvoll, dass Steuerrecht sehr stark zu vereinfachen, den Bürgern jedes Jahr viel Zeit zu sparen und wahrscheinlich 200.000-300.000 Steuerbeamte einzusparen, die dann alte Menschen pflegen könnten oder vergleichbar Dringlicheres?

Merz hat damals ein populäres Thema gehabt. Die Branche, die Steuerberaterkammern und auch der Bund der Steuerzahler haben das schnell in einem anderen Licht gesehen. Zu diversen Vereinfachungen: siehe oben... Derzeit ist in Vorbereitung die Volldigitalisierung der Steuererklärung. Das bracht noch Zeit aber wird dann dazu führen, dass Bürger womöglich einen Großteil Ihrer Steuererklärung nicht mehr ausfüllen müssen, weil bereits elektronische Meldungen über die Einkünfte bei den Finanzämternliegen. Hinsichtlich der Rentner, und der Lohn- und Gehaltsempfänder ist das bereits seit Jahren so. Was meinst Du wieviel Pflegezeit da in eine Gesellschaft zurückgespült wird? Ich glabe ja nicht dran, dass es an der mangelnden Zeit liegt, aber das ist ein anderes Thema. Aber dennoch ein kleiner Hinweis... 2016 gab es rund 188.000 Mitarbeiter in der Finanzverwaltung. (https://www.dbb.de/fileadmin/pdfs/2018/zdf_2018.pdf). Nur für die Verhältnisse.

Meine persönliche Meinung zur Komlexität des Steuerrechts ist differenziert. Die Komplexität entspringt aus der Kreativität der Steuerpflichtigen und den ewigen Versuchen der Verwaltung Lücken zu schließen. Cum-Cum-Ex ist ein tolles Beispiel. Um das wirksam zu verhindern brauchst Du viel tiefere Kontrollmechanismen in der Bankenwelt. Das ist ein schwerer Eingriff mit großenn Anstrengungen für alle Beteiligten. Aber der verursachte Steuerschaden rechtfertigt dies. Man kann das ein bisschen vergleichen mit der organisierten Kriminalität oder der Aufrüstung im kalten Krieg. Das schaukelt sich gegenseitig auf. Man könnte alternativ mal an der Steuermoral der Leute schrauben. Aber solange "Steuern sparen" als Sport und Kavaliersdelikt gilt... wird da nichts zu gewinnen sein.

Und daher sei an der Stelle auch nochmal erwähnt (weil mich das in der Tat persönlich trifft): Ich bin als Steuerberater ein Organ der Steuerrechtspflege, kein Straftäter. Ein Mandant, der mir stolz sein tolles Steuersparmodell beschreibt, bekommt auch mal was unbequemes zu hören. Ich nehme meine Berufsethik ernst. Du hast als Gegenstück den hypokratischen Eid. Merkste was?
Ich vermute einfach mal, dass sich diese Meinung über meinen Berufsstand nicht ändert, auch wenn zwanzig Tage lang Deine eigenen Gedanken elaborierst. Das ist bereits Haltung bei Dir.

Frank N Furter hat geschrieben:Du weiß doch sicherlich besser als ich, dass selbst die Finanzbeamten und deren Ständevertreter regelmäßig darüber klagen, dass kein Schwein mehr beim Steuerrecht durchblickt.


Das höre ich eigentlich nur von Steuerpflichtigen, die nicht vom Fach sind, und älteren Kollegen, die keine Bock mehr haben, sich fortzubilden. Ich sehe das gänzlich anders. Kaum ein Sachverhalt des Lebens ist nicht von Steuern betroffen. Deswegen ist es folgerichtig, dass sich das Recht mit dem Leben ändert. Das ist ja nicht die katholische Kirche.

Aber Gegenfrage: Wieviel Deiner Patienten verstehen wirklich, was Du da tust?

Frank N Furter hat geschrieben:Es gibt ja nicht nur die diversen Steuergesetze sondern noch die AO und vor allem unzählige Verordnungen und Erlasse mit quasi Gesetzeswirkung der jeweiligen Oberfinanzdirektionen der Länder. Manchmal muss man den Eindruck haben, die überbordende Regelungsfülle würde bewußt in Kauf genommen....


Klugscheißer meinen ja, die AO wäre auch ein Gesetz... ;)

Die Regelungsfülle ist notwendig. Es gibt viele Sachverhalte, die in der Tat in einen Regelwerk gegossen werden müssen. Was derzeit getan werden muss, um endlich mal dem Schwarzgeld in bargeldintensiven Betrieben Herr zu werden...
Da muss man fast sagen: Selber Schuld.

Lieber Gastronom, der Du meinst, es reicht auch nur 60% seiner Einnahmen anzugeben.... Jetzt mal Ohren spitzen: Du hast Deinen ehrlichen Kollegen die Welt des Kassierens versaut. Man kann es wegen Dir fast nur falsch machen.

Ich verstehe die Finanzverwaltung, die angesichts der Fälle, die bekannt wurden, halt mal härtere Seiten aufzieht. Die wollten sogar die Kassenhersteller in Haftung nehmen. Ich hätte das sogar befürwortet, gleichwohl aber juristische Probleme gesehen.

Als nächstes versucht ma europaweit den Onlinehandel in geordnete Bahnen zu bekommen. Das ist auch einfach technologisches Neuland für eine Verwaltung. Die müssen erstmal verstehen, was dort läuft, bevor sie erkennen, was falsch läuft. Und deswegen ist eBay auch so ein Eldorado für Steuerhinterzieher.

Nochmal: Die Regelungsfülle ist notwendig. Das ist anstrengend, ja. Aber dies ist Reflex einiger Grundprinzipien. Ich kann ja verstehen, wenn man da mit der Machete rein will. Aber viel zu spät merkt man, dass man keinen Urwald rodet, sondern mitten in einem endoskopischen Eingriff ist. Da ist die Machete einfach die falsche Waffe.

In Deinem unausgegohrenen Vorschlag: Erhöhung der Bemessungsgrundlage und Senkung des Tarifs...
Die Idee ist uralt. Kommt immer wieder irgendwie variiert... Es ist einfach unsozial. Das kann man auch mit wenig Kenntnis rechnen. Wir erhöhen jedes Einkommen um 1.000 € (Maßnahme egal) und senken den Tarif im Grenzsteueratz um 2%. Ein Reicher mit 200.000 € zvE zahlt also nur noch 40% (statt 42%) und eine Kleinverdiener mit 10.000 € zahlt nur noch 13% statt 15%.

Großverdiener vorher: 84.000 € Steuer
Großverdiener nachher: 80.400 € Steuer

Kleinverdiener vorher: 1.500 €
Kleinverdiener nachher: 1.430 €

Tolle Wurst... Mglw. verfassungsrechtliche Probleme und unerwünschte Effekte bishin zur gesellschaftlichen Spaltung. Das geht einfach nach hinten los. Und da mache ich auch keinen Hehl draus: Ich habe mich lange mit solchen Themen befasst, Steuerverfassungsrecht war mein Lieblingssteckenpferd, aber das Rechenbespiel von oben, hätten mir meine Lehrmeister um die Ohren gehauen, weil ich es mir zu einfach mache...


Noch was Materielles zur PP:

Bitte mal ein Auto suchen, dass real 30 Cent auf den Kilometer kostet. Ich habe mal einen LADA Urban genommen bei den ADAC Autokosten: 41 Cent.

Will (überspitzt) sagen: die Pendlerpauschale ist bislang bereits eine Diskriminierung für jeden Autobesitzer. An sich müsste jeder sagen: Scheiß auf den Aufwand! Ich schreib dann halt ein Fahrtenbuch und hebe jeden Furzbeleg auf... Dann kostet die Karre auch in der Steuererklärung real das, was sie eben für den Arbeitsweg kostet.

Wenn man ursachengerecht an die Klimakillerautos will, muss man auf den CO²-Fußabdruck gehen und verursachungsgerecht das Thema anpacken. Die Steuererklärung ist das falsche Pferdchen.

Plan B
Halbdaggl
Ich glaube, ich muss diesen Thread mal meiner Tochter zeigen. Sie studiert Politikwissenschaft und ist immer dankbar für Themen und Literaturquellen.

@Uwe:
Mit den Zahlen hastDu recht, aber der Trend geht eben Richtung mehr Rechtsaussen zu wählen.
Alle Länder mit faschistischer Vergangenjeiz fangen damit erst die letzten zehn Jahre an: DE, ES oder IT.
Carpe diem.


Unter Westfalen
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Grasdaggl
Klar
und da siehst Du mal, dass wir hier ein freiwilliges Bildungsinstitut sind. Was meinst Du, wieviel Zeit SC dafür investiert hat?
Und hoffentlich hat Timmi mitgelesen.
Warum?
Darum:
endoskopischen Eingriff
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.

Airwin
sehr schön erklärt vom SC, hab mehr verstanden als seinerzeit an der uni. Und das mit dem fahrtenbuch muß ich mal durchrechnen :mrgreen: .

Frank N Furter
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Himbeertoni
@Southern

Wow, also erst mal riesen Kompliment Southern. :!:
Das war wirklich mal ein fundierter Beitrag mit einer vernünftigen Länge. Und ich kanns gleich kleinlaut vorwegnehmen: Ich glaube, selbst ich habe jetzt kapiert worums Dir geht. Da ich Dir hier substanziell eh nichts entgegenzusetzen habe, gestatte ich mir in wilder Reihenfolge mal ein paar Kommentare:

Southern Comfort hat geschrieben:Ich vermute einfach mal, dass sich diese Meinung über meinen Berufsstand nicht ändert, auch wenn zwanzig Tage lang Deine eigenen Gedanken elaborierst. Das ist bereits Haltung bei Dir.


Folgendes dazu: Als ich 16 Jahre alt war und gerade die Realschule beendet hatte, habe ich mich überall beworben, wie man das halt damals als Teil des letzten geburtenstarken Jahrgangs so machen musste. Bei der Post, der Polizei, als Dreher beim Daimler usw. und beim Finanzamt Ludwigsburg. Clever wie ich war, :roll: habe ich einfach das genommen, wo zuerst zugesagt hat. Du kannst es Dir jetzt schon sicher denken. Ich glaube das hieß damals „Steueranwärter“ was ich war, aber offiziell hieß es einfach „Stift“. Ich war auf der Lohnsteuerstelle und meine erste Amtshandlung beschäftigte quasi sofort die OFD. Es war Winter 1987, Januar, und alle Kollegen waren krank. Vor meiner Türe standen grob geschätzt 100.000 Steuerpflichtige und wollten, dass ihnen jemand den Vorsteuervorwegabzug auf die Lohnsteuerkarte malt. Okay, dachte Frank N Furter, machen wir das halt. Nach 9 Tagen von morgens um 7:00 bis abends um 18:00 Uhr (ich glaube sogar noch länger) habe ich gestempelt wie ein Wilder um die Leute aus dem Amt zu kriegen. Dann fiel meinem Sachgebietsleiter auf, dass er mich vielleicht für meinen Eifer zu früh gelobt hatte, weil ich hatte ja noch gar kein Zeichnungsrecht. Ich: Zeichnungsrecht? Ich hatte zu dem Zeitpunkt schon mehrere Tausend Verwaltungsakte produziert, die alle rechtswidrig waren. Die OFD hat dann entschieden, dass die zwar alle rechtswidrig, aber nicht nichtig waren. :arr: Damit wars wieder im Lot. Ich war ganz sicher ein furchtbarer Steueranwärter. Aber meine Kollegen waren das irrste Panoptikum an total Wahnsinnigen das ich jemals in meinem Leben erlebt habe. Mein Sachbearbeiter war definitiv noch mehr als total wahnsinnig und großartig.
Also: Du irrst. Ich mag Finanzbeamte und Steuerberater!

Southern Comfort hat geschrieben:Jetzt kommt der Clou... Der Gesetzgeber braucht schon verdammt gute Argumente, vom Grundsatz des objektiven Nettoprinzips abzuweichen. Dementsprechend sind ersatzlose Streichungen von Werbungskosten einfach nicht drin. Und die Streichung eines Pauschalbetrages macht die Welt der Steuern nur komplizierter, nicht einfacher.


Ich habe aber nie verstanden, warum Aktionäre ihre Gewinne versteuern mussten, ihre Verluste aber nicht gegenrechnen durften. Ist das nicht ein offensichtlicher Verstoß gegen das Prinzip?


Southern Comfort hat geschrieben:2016 gab es rund 188.000 Mitarbeiter in der Finanzverwaltung. (https://www.dbb.de/fileadmin/pdfs/2018/zdf_2018.pdf). Nur für die Verhältnisse.

Ups, dann sind das schon weniger geworden. Zu meiner Zeit waren es noch 400.000 wenn ich mich nicht irre…

Southern Comfort hat geschrieben:Aber Gegenfrage: Wieviel Deiner Patienten verstehen wirklich, was Du da tust?


„Ist die Katze gesund, freut sich der Mensch.“ Bei uns gilt also das Kitekat-Prinzip, denn wir verstehen selbst nicht was wir tun. Bisher versteht kein Mensch das menschliche Gehirn. Ich würde sagen, dass ist sowieso immer noch unser Fundamentalproblem auf diesem Planeten.


Southern Comfort hat geschrieben:Nochmal: Die Regelungsfülle ist notwendig. Das ist anstrengend, ja. Aber dies ist Reflex einiger Grundprinzipien. Ich kann ja verstehen, wenn man da mit der Machete rein will. Aber viel zu spät merkt man, dass man keinen Urwald rodet, sondern mitten in einem endoskopischen Eingriff ist. Da ist die Machete einfach die falsche Waffe.


Da erlaube ich mir frecher Weise doch noch ein Fragezeichen. Weißt Du zufällig SC, wie die Finanzämter vor 20.000 Jahren ausgesehen haben? Also zu einem Zeitpunkt wo die Menschheit schon mindestens 280.000 Jahre alt war? Das Regeln notwendig sind, bestreite ich natürlich nicht. Und dass eine komplexere Welt auch komplexerer Regeln bedarf auch nicht. Aber ich glaube (ich hoffe), dass da noch Spielraum drin ist.


Southern Comfort hat geschrieben:In Deinem unausgegohrenen Vorschlag: Erhöhung der Bemessungsgrundlage und Senkung des Tarifs...
Die Idee ist uralt. Kommt immer wieder irgendwie variiert... Es ist einfach unsozial. Das kann man auch mit wenig Kenntnis rechnen. Wir erhöhen jedes Einkommen um 1.000 € (Maßnahme egal) und senken den Tarif im Grenzsteueratz um 2%. Ein Reicher mit 200.000 € zvE zahlt also nur noch 40% (statt 42%) und eine Kleinverdiener mit 10.000 € zahlt nur noch 13% statt 15%.

Großverdiener vorher: 84.000 € Steuer
Großverdiener nachher: 80.400 € Steuer

Kleinverdiener vorher: 1.500 €
Kleinverdiener nachher: 1.430 €


Ja, das ist ein wirklich überzeugendes Beispiel, Danke!
https://bit.ly/2x1Kpuf

Frank N Furter
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Himbeertoni
Haber hat geschrieben:Frank, ja, ich denk manchmal ich bin in einem komplett anderen Film als du ...


Du glücklicher bist halt ein Optimist. Aber Du hast schon recht, es ist wichtig, die Sachen nicht zu düster zu sehen, besonders nicht die noch in der Zukunft verborgenen.
Wir werden uns in 10 Jahren nochmal unterhalten, wenn nicht nur Deine Kids von gestern es heute geschafft haben, sondern die Kids von heute uns sagen, wie sie das Morgen so finden.

Aber fieser Weise doch noch was Krummes von mir: Das Wahlergebnis in Thüringen hast Du ja mitbekommen. Ausgerechnet bei den Jüngsten ist die AfD am Stärksten gewesen.... :cyclops:

Richard David Precht meinte deshalb, man solle auf Online-Shoping (Oh Gott, hoffentlich liest SC das nicht :oops: ) 25% Steueraufschlag nehmen, damit die Innenstädte wiederbelebt werden und in dieser trostlosen Einöde sich wieder Menschen begegnen...
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Frank N Furter
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Himbeertoni
Unter Westfalen hat geschrieben:Alles richtig, solange man es nicht verallgemeinert. Bei allen unseren Enkelkindern trifft es z.B. nicht zu. Die älteren haben ein Handy, wissen auch, damit umzugehen, manchmal sogar zum Wohle der Großeltern. Aber sie haben genug soziale Kontakte. Sie wissen zwischen virtuell und real sehr gut zu unterscheiden.


Das wünsch ich Dir von Herzen, Uwe. Aber Du weißt sicher auch, dass es um Deine Enkel herum andere Kinder gibt, mit denen sie noch ein ganzes Leben verbringen müssen. Und die wirken auf Deine Enkel zurück. Nicht alle, Du hast recht, aber manchmal reichen halt schon drei Irre...

Unter Westfalen hat geschrieben:Schreib doch mal was über die Generation derer, die ihre Kinder sozialisieren sollen, der Abgehängten, Alkohohol-, Drogen- und Spielsüchtigen, der eklesiogen Neurotisierten, der Burn-outer, arbeitsbedingt Depressiven und, nicht zu vergessen, der Helikoptereltern uswusf.


Verstehe den Zusammenhang nicht. Meinst Du das sind alles Rassisten? Oder alles Menschen mit einem Mangel an "Identität"? Vermutlich, aber bedenke: ein Mangel an Identifikation, kann zur Radikalisierung führen, aber man kann auch versuchen seine Ichschwäche im Alkohol zu ersäufen. Das ist Stochastik und nicht Kausalität.


Unter Westfalen hat geschrieben:Das ist wirklich schlimm. Wahrscheinlich hasst er sich selbst am meisten. Aber warum? Gebrochene Biographie? Nein, als Landarzt ist er gut situiert. Du weißt es bestimmt besser. Ich kann ihn nur bedauern. Wenn man nichts hat, das einen erfreuen kann, ist man wahrlich Toter unter Lebendigen.


Nein, prototypischer Wutbürger. Er hat eine sehr nette Frau, ein Haus, ein See vor der Türe und vorallem zwei unendlich liebe super süße Töchter. Aber er sieht das nicht mehr... Das ist auch keine Depression. Im Grunde glaube ich, dass er einsam ist und seine ganze "Politisiererei" nur ein Vorwand Gespräche zu beginnen. Fataler Weise überzeugt er sich aber beim Sprechen selbst am meisten und steigert sich immer mehr in diese Nörgel-Orgien hinein.

Lange Zeit glaubten die Entwicklungspsychologen, mit 30 Jahren sei das Leben vorbei und die Leute hätten ihre definitive Persönlichkeit entwickelt. Seit einigen Jahren erscheint Artikel um Artikel und Buch um Buch, wo aufgezeigt wird, dass sich Menschen in keiner Phase stärker ändern als im Alter. :shock: Und ich denke, dass ist richtig.
Das Irre an der Sache ist: Kindheit und Pubertät sind von der Natur getaktete Entwicklungsstufen mit sensiblen Phasen und festen Entwicklungsschritten. Das Alter ist völlig ungesteuert :idea: Du kannst Dich zu etwas Großartigem weiterentwickeln, aber leider auch zurück zu einer totalen Wurst....


Unter Westfalen hat geschrieben:Ich will jetzt keine zweite Front aufmachen – Du hast ja im Moment genug mit SC zu tun ;) – aber da muss ich Dir widersprechen. Nazi ist man, weil es die Eltern sind oder die gleichgesinnten Freunde, die man sich ausgesucht hat und man nicht genug Selbstvertrauen hat, um die Welt mit den eigenen Augen zu sehen.
Oder man wird es, weil die Eltern zu links, zu grün, zu bürgerlich sind und man sich an deren Weltbild reibt.

Schau Dir doch mal an, aus welchen Kreisen die Höcke, Storch, Weidel, Kablitz, Gauweiler und Konsorten kommen. Entweder aus dubiosen klerikal-konservativen Vereinen oder aus den Ablegern der völkischen Bünde.


Boah, da liegen wir Welten auseinander. Ich bin mir sehr sicher, dass der ganze Nazisquatsch bis auf wenige Ausnahmen einfach Projektion ist. Wenn von 33-45 Mohnbrötchen Krieg geführt und KZs gebaut hätten, hätte der Halle-Täter von sich behauptet, er wäre ein Mohnbrötchen.

Uwe, versuche mal wirklich für Dich in Gedanken auf den Punkt zu fassen, was ein Nazi sein soll? Jemand dem tatsächlich nichts mehr am Herzen liegt als Juden zu töten, so wie der Löwe die Antilope fressen will? Oder ist "der Jude" nicht einfach eine beliebige Projektion? Der Halle-Heine kannte gar keine Juden. Juden sind heute in der Öffentlichkeit kaum noch sichtbar. In 2018 lebten in Deutschland angeblich 96.195 Juden laut Statista, mitthin jeder 863igste. Die meisten davon praktizieren ihren Glauben gar nicht. Wie will jemand von sich ernsthaftt behaupten er hasse Juden?
Wann hast Du, Uwe das letzte mal mit einem Juden gesprochen?
Ich kann das für mich gar nicht sagen. Nie in meinem ganzen Leben in diesem Land hatte ich mit jemandem zu tun, der sich mir gegenüber als Jude geoutet hat. Ernsthaft. Also was soll Judenhass anderes sein als pure Projektion?
Das wars doch schon im Mittelalter. Der Jude war schuld, weil er Jesus umgebracht hat, obwohl er Jesus gar nicht umgebracht hat, falls es diesen Jesus überhaupt je gab. Alles Projektion.
https://bit.ly/2x1Kpuf

Strafraumgitarre
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Halbdaggl
Der Precht ist doch Philosoph? Da erwarte ich irgendwie eine Beschäftigung mit halbwegs existenziellen Fragen, die die Menschheit umtreiben und deren (Suche nach) Antworten sie in irgendeiner Form weiterbringt.

Nimmt man da jetzt mal die klassischen Fragen, wie *Wo kommen wir hier?" oder "Wo gehen wir hin?", so beantwortet Precht die doch tatsächlich mit "Aus dem Internet." und "In die Stadt (zum Einkaufen)." Derartige Plattitüden werden dann noch als anzustrebende Utopie verkauft und den Weg dahin soll eine Zwangssteuer ebnen? Hegel, Kant und Tante Emma... welche dieser 3 Denkschulen passt nicht zu den beiden anderen? :)
Fick den Reichskanzler! Und den Kaiser!

Gibts des
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Halbdaggl
Furter: wieso sollte es nicht möglich sein eine globale Identität zu schaffen ohne einen Alienangriff :?:
Den Angriff
gibt’s schon
längst. Wir führen ihn selber gegen unsere Lebensgrundlagen - polkappenobjektiv...

Ich bin im Gegenteil der Meinung, dass eine solche globale Identität die einzige Chance der Menschheit ist, nicht dem Schicksal einer jeden Überpopulation entgegen zu taumeln. Völlig unabhängig davon, ob die Invasion von der Wega bevorsteht oder nicht. :!:

Und selbst noch so liebevolle Steuer-, CO2-Fußabdruck- Kohle/Kernkraft/ Wind/Sonne- und sogar Rassismus/Antisemitismusdiskussionen sind eigentlich nur noch periphere Glühwürmchen angesichts der wirklichen Probleme, die es anzugehen gilt. Deine Ausführungen zur Gehirnforschung machen es mir schwer optimistisch zu bleiben werden.
Es ist manchmal hart ein :vfb: Fan zu sein - aber immer geil!

Gibts des
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Halbdaggl
Lieber Haber, diesmal geht’s mir wirklich nicht um mich ;) Ich nehm mir deine Beiträge ja auch zu Herzen :oops:
Mein Punk Punkt ist - Vorsicht Insistierungsgefahr - und war übrigens schon immer Umweltschutz. Seit ich denken kann (falls das nicht grundsätzlich verneint werden muss :roll: ) wäre mir das wichtiger gewesen, als Sozialismus , Arbeitsplätze, Antifa und alles...
Den Vorwurf der Monothematik an die Grünen der Gründerzeit habe ich nie geteilt und, vergeblich, gehofft, dass die das durchtragen, einfach weils die Basis von allem wäre. Und es ist einfach eben nicht besser geworden 45Jahre lang. Das zehrt...
Mir ist ehrlich gesagt auch der Jude wumpe, ebenso wie der Christ, der Moslem, der Schweinezüchter oder -Esser.
Vielleicht komme ich deswegen manchmal moralinangesäuert rüber, weil ich diesbezüglich immer versucht habe mit den eigenen Bordmitteln durchzukommen. Ich verstehe bis heute nicht, weswegen es notwendig sein soll Religiöse Regeln zu haben, auch wenn die Bergpredigt oder die 10 Gebote ( oder andere wunderbare „Krücken“ anderer Religionen) hilfreich sein können. Aber eigentlich reichen Empathie für den Mitmenschen und kategorischer Imperativ... hier stock‘ ich schon, wer hilft mir weiter fort...
Haber seit ich 12 bin versuche rauszukriegen, seit wann es mit diesem nackten Affen schief gelaufen ist. Und da bin ich weit vor der Romantik bei den Römern gelandet, und dann bei den ollen Griechen, die halt auch an ihrer eigenen Dekadenz eingegangen sind. Vielleicht war auch die Brandschatzung der alexandrinischen Bibliothek der Anfang vom Ende, oder die Erfindung des Rads, des Feuers, des Faustkeils. Vielleicht war das Leben unserer (und anderer behaarteren) Vorfahren auf den Bäumen schon ein Holzweg, wie Douglas Adams meint: vielleicht hätten wie die Ozeane nie verlassen sollen.

Sorry, das wollte ich nicht :stumm:
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Southern Comfort
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Halbdaggl
@Frank:

Früher gab es auch noch Werbungskosten bei den Einkünften aus Kapitalvermögen. Seit 2008 (Nachweis erforderlich) gibt es aber tatsächlich ein Abzugsverbot, wenn man die so genannte Abgeltungssteuer in Anspruch nimmt. Das ist ein pauschaler Steuersatz nur auf diese Einkünfte just in der Höhe, wie die Banken bereits ihrerseits Steuern einbehalten haben, nämlich 25% - glatt. Dort werden auch nur von den Zinsen/Dividenden direkt Steuern abgezogen und an das Finanzamt abgegeben. Diese darf man dann in seiner Einkommensteuer wieder anrechnen lassen. Und wenn bereits 25% als Anzahlung beim Finanzamt liegen und man denen nur 25% schuldet...
hat man das bereits erledigt.

Alternativ darf man auch Werbungskosten abziehen, muss aber dafür tariflich versteuern, was in der Regel über diesen 25% liegt. Diesen Weg wählt man nur in wenigen Fällen.

Again: Es geht eigentlich wieder um Vereinfachung. Böse Zungen behaupten man habe die Aufgaben der Steuerdurchsetzung mithilfe der Banken privatisiert. Naja, ich finde es ganz gut, wenn die Banken beim Thema Steuern im Boot sitzen und auch etwas rudern sollen. ;)


Die Finanzämter vor 25.000 Jahren:

sahen genauso wie die Straßen und die Polizei... Gab‘s halt nicht.
Wer vernünftige Straßen und zuverlässige innere Sicherheit haben wollte, hat - gegen später - einen Quästor, oder - noch etwas später - eine Zehntscheuer akzeptieren müssen. (Siehe auch „Tragik der Allmende“)
Wer - viel später - mit den Steuern zwar Straßen und Sicherheit, aber nicht die Völlerei eines Despoten finanzieren wollte, hat den König geköpft, eine Gesetzgebung aus dem Volk heraus eingesetzt und ein Finanzamt errichtet. Gegen Ende musste dann aber auch Bildung, Sozialleistungen die Freiheit, dass unsere Hunde auf den Gehsteig kacken dürfen, finanziert werden. Da fing man dann ungefähr an, dem Finanzamt auch Rentenkassen, Krankenkassen und die GEZ zur Seite zu stellen.

Oh, ich habe GEZ im Politikthread gesagt...

3...
2...
1...

Gibts des
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Halbdaggl
Airwin hat geschrieben:außer dir gibtsdesda vermutlich nur noch einen :cyclops:

...und Haber.
Wir Forums-Opis haben die Königstrasse auch noch an der Hand der Mutter auf dem Weg in den Breuninger als stinkende Blechlawine erlebt.
@Fahrradfahrer,: des wäre ja voll romantisch, wenn die nicht oft völlig an den Regeln vorbei radeln würden. Oder es werden per Gesetz, wegen politisch gewollt, einfach die Radler per se bevorfahrtet. Wäre dennoch schön, wenn sie nachts beleuchtet führen, in Berlin z.B., gell Frank?
Nicht falsch verstehen, bin auch Radler, soweit die Knochen das noch zulassen.
Es ist manchmal hart ein :vfb: Fan zu sein - aber immer geil!

Auswurf
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Grasdaggl
Gibts des hat geschrieben:
@Fahrradfahrer,: des wäre ja voll romantisch, wenn die nicht oft völlig an den Regeln vorbei radeln würden. Oder es werden per Gesetz, wegen politisch gewollt, einfach die Radler per se bevorfahrtet. Wäre dennoch schön, wenn sie nachts beleuchtet führen, in Berlin z.B., gell Frank?
Nicht falsch verstehen, bin auch Radler, soweit die Knochen das noch zulassen.


radler unterscheiden sich nicht im geringsten von anderen verkehrsteilnehmern .
Als radler sollte man sich weder aufs licht noch auf signalfarbenes equipment verlassen.
Die einzige sicherheit findet man in vorausschauender fahrweise gepaart mit dem wissen im zweifelsfall den kürzeren zu ziehen.
Fortschritte in stuttgart was radfreundlichkeit anbetrifft? im promillebereich

die eberhardstrasse haben sie jetzt blau angepinselt und ziehen nichtanlieger raus. Wahrscheinlich ne woche lang und dann wars das...
Alibischeisse!


kosovoeinsatz ok!
aber das umsetzten, für was man gewählt wurde, hier in der stadt echt schwer zu erkennen,
auch wenn mir der einblick in vieles fehlt, was nicht im rampenlicht steht.

Hab heute pause auf ner bank vorm gerber gemacht,
erst alleine auf der bank, nach 5 minuten umringt von dort ihr leben verbringenden menschen am rande der gesellschaft.

warum verdammt ist da kein überdachter bereich, der mehr schutz bietet als die paulinenbrücke, wo sie nicht 5 mal am tag von beauftragten polizeibeamten gestresst werden.

bisschen Würde bitte,
das wünsch ich mir.

aber ich seh in meinem teilausschnitt, mehr liebe unter den nachwachsenden als in meinen 80ern.
Weicher, liebevolle väter aus tiefem antrieb zb.

FRANK
zur späten stund nicht mehr als das...
ich glaub an die sehnsucht nach erfüllendem im menschen und das es sich seinen weg sucht,
gerade weil wir eigentlich frei sind, wenn wir die anpassunszwänge nicht regieren lassen.
Ich seh da eher ne stetige gesellschaftliche entwicklung zur öffnung hin.
Man kann und will nicht mehr die rollenbilder von gestern leben.
Freiheit ist sexy und anstrengend .
Wir suchen, das ist doch ok und zerdeppern nebenher viel geschirr
- wie seit anno tobak

alle hirntot - nein, und auch nicht auf dem weg dorthin

wir werden eh bald ne schnittstelle hirn/rechner haben,
mal schaun, was dann so geht
das ist doch keine Musik