Tamasi, überrascht, ich hatte mich an die geläufigere Anrede
Abu Ramis inzwischen so gewöhnt anstatt
Omar Jussuf (obwohl der Name auf dem Buch-Cover steht). So habe ich beim Lesen erst zeitverzögert, den Band 1 als dein Weihnachtsgeschenk
Der Verräter von Bethlehem: Omar Jussufs erster Fall eingeordnet.
Es gibt noch einen weiteren
Abu Ramis-Omar Jussuf-Fall, gerade bestellt. Ich wollte ja eigentlich mehr aus
der Region lesen und nicht aus New York, Little Palestine.
Der Attentäter von Brooklyn: Ein Fall für Omar JussufEine Konferenz der UNO im winterlichen New York verschafft Omar Jussuf die Gelegenheit, seinen Sohn Ala zu besuchen, der in Brooklyn in einem von Palästinensern bewohnten Viertel lebt: »Little Palestine«. Als Omar Jussuf in Alas Wohnung ankommt, entdeckt er einen Toten: Alas Mitbewohner ist geköpft worden und Omar Jussufs Sohn wird als Verdächtiger festgenommen. Omar Jussuf muss alles daransetzen, die Unschuld seines Sohnes zu beweisen.
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Es gibt noch ein weiteres Palästina-Israel-Buch, welches ich empfehlen kann.[/b]
Es hat lange gedauert, bis ich mich vor Jahren dazu durchgerungen habe, es zu lesen.
Grund der Zurückhaltung war der seltsame Titel und das noch seltsamere Buch-Cover. Es sah für mich aus wie ein typischer israelisch-palästinensischer Liebesroman.
Weit gefehlt.Ich dachte: Schade, das Buch wird deshalb kaum jemand lesen (außer in Israel).
Es war eine detailliert geschilderte
Palästina-Israel-Chronik, 600 Seiten.Genau das interessierte mich.
Meisterlich verwebt
Sarit Yishai-Levi das Schicksal vier Generationen der sephardischen Familie mit den bewegtesten Jahrzehnten israelischer Geschichte.
Der Debütroman der
Journalistin Sarit Yishai-Levi ist eine Wucht.
Jüdische AllgemeineEr war 2014 das bestverkaufte Buch Israels. Die Autorin, selbst aus einer sephardischen Familie stammend, macht keinen Hehl daraus, dass dem Familiendrama der Ermozas aus Toledo ihre eigene Geschichte zugrunde liegt. Sie hat sie ihrem greisen Vater abgerungen, der kurz vor dem Erscheinen ihres Romans starb.
Sarit Yishai-Levis Debüt ist ein subtiles, kluges und spannendes Geschichtsbuch, raffiniert und mit Witz erzählt, und am Ende ist es dann doch noch eine einzige wahre Liebeserklärung: an ein verrücktes Land. Die Schönheitskönigin von Jerusalem von Sarit Yishai-Levi Die Ermozas sind eine unpolitische Familie. Nie drängen sich die politischen Ereignisse um sie herum in den Vordergrund. Und doch sind sie zunächst Bewohner Palästinas, werden dann Israelis, und sie bleiben nicht unberührt von dem, was um sie herum geschieht. Sei es die Besatzung durch die Türken, sei es die Besatzung durch die Engländer, die Aktionen von Etzel, Lechi oder Hagana, die Staatsgründung, die Kriege...
Immer wieder wird auch die Familie Ermoza damit konfrontiert. Der Leser bekommt so jedoch einen Abriss der Geschichte Palästinas und Israels, kann sich die schwierigen Situationen vorstellen, in denen die Protagonisten sich bewegen müssen.
Immer wieder greift die Politik in das Leben der Familie ein, verändert Lebenswege, zerstört Träume, schafft neue Perspektiven. Auch die komplizierten Beziehungen zwischen Ashkenasim und Sephardim tauchen immer wieder einmal auf, spenden Konfliktstoff und treiben die Handlung voran.
Für uns Europäer erstaunlich weit weg ist jedoch im Leben der Ermozas die Shoah, die in ihrem Leben praktisch keine Rolle spielt. Quelle: histo-couch
Dieser Roman erzählt die Geschichte der Familie Ermoza vom Ende des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Familie Ermoza ist gut situiert und seit hunderten von Jahren in Jerusalem ansässig. Eine sephardische Familie, die einst aus Spanien vertrieben wurde und sich kurz danach im Heiligen Land ansiedelte. Aber auf den Frauen der Familie scheint ein Fluch zu lasten. Sie können keine Liebe geben, sie können auch selbst keine Liebe erfahren. Immer wieder heiraten die Ermoza-Männer Frauen, die sie nicht lieben. Ihren Traditionen zutiefst verbunden entscheiden sie sich stets aufs Neue gegen ihre Gefühle und für die von den Eltern und der Gemeinde auferlegte Pflicht. Und so ist die Familie zwar hoch geachtet, aber niemand ist wirklich glücklich. Zwietracht und Kälte bestimmen den Alltag, vergiften das Leben.
Sarit YishaiLevi hat hier einen Roman geschrieben, der vieles ist:
Familiensaga, Genrebild, Chronik eines Landes. Doch es bleibt egal, wie man es nennt: Dies ist ein Roman voller Leben und Gefühle. Wenn es um Israel geht, so sind hierzulande vor allem die Einwanderungsgeschichten aus den Jahren bis 1950 bekannt, meist Geschichten der ashkenasischen Juden aus Mittel- und Osteuropa vor dem Hintergrund von Verfolgung und Vernichtung.
Eine seit vielen hundert Jahren in Jerusalem ansässige Familie, Sephardim, eng verhaftet den althergebrachten Traditionen, voll Aberglauben und tiefer Religiosität. Hier wird nicht jiddisch gesprochen sondern spaniolisch, hier gibt es am Sabbat nicht Tscholent sondern Chamin.
Die Männer sind Kaufleute. Die Frauen sind tüchtige Hausfrauen, den Männern gehorsam. Von Generation zu Generation setzt sich das Unrecht fort, das den Frauen der Familie angetan wird und sie in ein liebeleeres Leben zwingt. Erst die jüngere Generation wagt ein Aufbegehren gegen dieses Schicksal und nimmt andererseits doch stille Verzweiflung und Ergebenheit in das Schicksal in Kauf.