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FLX81
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Granadaseggl
Boah echt ganz schlimm. So vollgemüllt und der Artikel selbst eingequetscht in der Mitte, das hält ja auf Dauer keiner aus. :?
Ehrenamtlicher Vorsitzender des 1. offiziellen mappes-Ignorierclubs e.V.

Positiv: die Artikel selbst sind lesbarer.
Negativ: alles andere, mehr oder weniger.

Das Hauptproblem ist natürlich die viele Werbung. Das hält auf Dauer wirklich keiner aus.

Werbeblocker sollte man eigentlich nicht benutzen, weil Werbung in der Tat oft die einzige Einnahmequelle der Betreiber ist. Aber ich krieg’s einfach nicht hin – es ist zu laut und zuviel, und es macht mich richtig aggressiv, wenn ich in dieser Intensität die Kaufempfehlungen ins Gesicht geballert kriege. Der zweite Grund für Werbe-, Skript- und andere Blocker ist natürlich das Tracking: man wird durchs Netz hindurch regelrecht verfolgt.

Anscheinend benutzen rund 10% der Leute einen Werbeblocker – das ist ein Status Quo, der den Betreibern Einnahmen ermöglicht, während ich meinen Frieden habe. Aber auf Dauer ist das keine Lösung.


Habe mir mal einen Artikel rausgesucht und unter die Haube geguckt:

224 Requests
Ein Request ist eine Anfrage nach einer Datei. Die Seite selbst mit dem kompletten Text des Artikels ist ein Request, ein Bild (Foto) ist ein weiterer Request, Icons und Grafiken, Dateien, die man fürs Layout braucht, Zeug für die sozialen Netzwerke usw. – und natürlich die Werbung. Der Schnitt liegt anscheinend bei 70, für eine Nachrichtenseite wären vielleicht auch 100 noch normal – 224 sind exzessiv.

2.08MB
Text: 8KB
Bild: 52KB
Schöne runde Zahl: 60K für den eigentlichen Inhalt – die Seite ist aber insgesamt ungefähr 35 mal so schwer. Natürlich muss man für die Darstellung und das Interface noch einiges laden (Logo, Schriften, Layout), aber nicht 2 Megabyte.

74 Domains
http://www.stuttgarter-nachrichten.de ist eine davon, da befindet sich der Artikel. Es ergibt Sinn, dass man verschiedene Inhalte von verschiedenen Domains lädt (zum Beispiel Bilddateien von pix.stuttgarter-nachrichten.de), und Google Analytics kommt natürlich von Googles Servern, zum Beispiel. Dito Facebook, Twitter etc. Aber 74? Die überwältigende Mehrheit davon hat mit Werbung zu tun.

58 JavaScript-Dateien
Zur Darstellung von eigenen Inhalten braucht man JavaScript überhaupt nicht. Ein Zweck sind hilfreiche Funktionen wie zum Beispiel das Aufklappen der Navigation oder das Hereinziehen anderer Inhalte, ohne die Seite neu laden zu müssen. Ein anderer Zweck ist Analyse, Tracking, Werbekram. Auch hier: 5 oder 10 oder 17 sind nachvollziehbar, 58 ein bissle arg.

Quelle: https://gtmetrix.com/reports/www.stuttg ... e/z2Gm3UOR


Die Vergleichszahlen fürs Segglforum schwanken, je nachdem wie viele Leute externes Zeug eingebettet haben.

Stichprobe:
29 Requests
405KB
6 Domains
7 JavaScript-Dateien


Und so weiter und so fort. Diese Seiten sind praktisch von der Marketing- bzw. “Media”- bzw. Werbeabteilung designt, das ist die Realität. Die Designer haben versucht, das Ganze so lesbar wie möglich zu halten, aber sie sind dazu angehalten, tonnenweise Werbung reinzuknallen. Viel Möglichkeit zur Kritik bleibt da eigentlich gar nicht – außer, dass man den einzelnen Elementen mehr Luft zum Atmen geben sollte, dann wirkt das nicht so klaustrophobisch und laut.


mir persönlich gefällt es auch nicht, ABER ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Relaunch ohne Nutzer/Lesereinbindung erfolgt.


Wahrscheinlich nicht, aber erstens wird an den Hauptkritikpunkten eh nichts zu machen sein (zuviel Werbung), und zweitens ist ein neues Layout immer befremdlich und ruft Kritik hervor, nach der man sich nicht richten darf. Zum Beispiel wird eine Seite, die objektiv leserlicher ist, in den Kommentaren immer als unleserlich beschimpft ;-)

Mittel- bis langfristig muss man sich was einfallen lassen. Dass Zeitungen die Einnahmequellen wegbrechen ist regelrecht gefährlich, aber mehr und mehr laute Werbung kann nicht die Lösung sein – zumindest nicht diese Art von Werbung.

Was mir immer Kopf rumspukt ist die Idee, entweder einzelne Artikel oder die komplette Website jeden Tag von einem Werbekunden “präsentieren” zu lassen, anstatt ohne Ende Müll reinzukippen. Dann könnte man das alles sehr dezent gestalten und teuer verkaufen. Bin sicher nicht der erste, der darauf kommt – anscheinend ist das nicht durchführbar: a) zu riskant, weil man nicht für jeden Tag im Jahr “Partner” finden wird, b) wenn einer den ganzen Monat kauft, wird’s brenzlig mit der Unabhängigkeit, und c) viele Werbekunden wollen 365 Tage im Jahr sichtbar sein. Aber irgendwas in der Richtung…




Mietmaul
Die mobile Seite schaut ganz gut aus.

Die Social-Media-Drücker (Oder wie heißt das? Also da wo man halt druffdrückt, um etwas zu teilen. Sie wissen schon!) sind ein bißchen penetrant.

Mietmaul hat geschrieben:Die mobile Seite schaut ganz gut aus.


Ja – sieht so aus als ob das der Schwerpunkt war. Ist auch richtig so.


Mietmaul hat geschrieben:Die Social-Media-Drücker (Oder wie heißt das? Also da wo man halt druffdrückt, um etwas zu teilen. Sie wissen schon!) sind ein bißchen penetrant.


Diese Buttons müssen wirklich net die ganze Zeit im Blickfeld bleiben. Penetrant ist das richtige Wort.


Man muss halt dort hin wo die Leser rumhängen:

  • in der Bahn, bei der Arbeit etc.
  • auf dem Telefon
  • auf Facebook und Twitter



Strafraumgitarre
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Halbdaggl
Ist! Das! Grässlich!!!

Ein knallbunter und völlig überfrachteter Werbeprospekt, bei dem man auf der Suche nach Inhalt durch Unmengen von klebrigem Teig tauchen darf, in der vagen Hoffnung, vielleicht und mit Glück eine einzelne Rosine zu finden.

Aber gut, Rosinen mag ich sowieso nicht...
Fick den Reichskanzler! Und den Kaiser!