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darkred
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Halbdaggl
Southern Comfort hat geschrieben:
darkred hat geschrieben:Genau das ist das Problem UWe.
Ein Grossteil der abhängig Beschäftigten im Niedriglohnsektor lebt heute von der Hand in den Mund. Altersvorsorge oder gar Kapitalbildung ist bei dem Lohnniveau so gut wie nicht möglich.


War das früher anders? Und hat mal jemand belastbare Zahlen dafür?


Das kann ich auf Anhieb nicht beantworten, aber der Anteil an prekären Beschäftigungsverhältnissen dürfte in der letzten Dekade sprunghaft angestiegen sein. Ausgehend davon ist die Problematik dann imo schon eine gewichtigere.

Southern Comfort
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Halbdaggl
darkred hat geschrieben:
Southern Comfort hat geschrieben:
darkred hat geschrieben:Genau das ist das Problem UWe.
Ein Grossteil der abhängig Beschäftigten im Niedriglohnsektor lebt heute von der Hand in den Mund. Altersvorsorge oder gar Kapitalbildung ist bei dem Lohnniveau so gut wie nicht möglich.


War das früher anders? Und hat mal jemand belastbare Zahlen dafür?


Das kann ich auf Anhieb nicht beantworten, aber der Anteil an prekären Beschäftigungsverhältnissen dürfte in der letzten Dekade sprunghaft angestiegen sein. Ausgehend davon ist die Problematik dann imo schon eine gewichtigere.


Dann schätz doch mal, wieviel der Anteil dieser Beschäftigungsverhältnisse im Kreis der Erwerbstätigen seit der Jahrtausendwende angestiegen ist.

Kleine HIlfestellung:

Erwerbstätige 2000: 33,5 Mio.
Erwerbstätige 2017: 37,1 Mio.
Das Huhn wurde in den Urlaub geschickt. ENTSPANNT EUCH ALLE MAL!

Airwin
Plan B hat geschrieben:
darkred hat geschrieben:Würde trotzdem noch gerne erklärt bekommen, wo SC und ich einem Irttum unterliegen?

Ich denke nicht, dass Du einem Irrtum unterliegst. Ich schrieb, dass Du wohl in Airwins Augen einem Irrtum unterliegst, ebenso wie SC und ich.



:shock: :D :lol:
das hätte ich jetzt gerne erklärt 8) . ich war nie der meinung dass @darkred hier einem irrtum unterliegt, ich wüßte auch jetzt nicht wie ich das irgenwie artikuliert hätte. Wie kommst du darauf @Plan B ?

Airwin
darkred hat geschrieben:
Plan B hat geschrieben:
darkred hat geschrieben:Würde trotzdem noch gerne erklärt bekommen, wo SC und ich einem Irttum unterliegen?

Ich denke nicht, dass Du einem Irrtum unterliegst. Ich schrieb, dass Du wohl in Airwins Augen einem Irrtum unterliegst, ebenso wie SC und ich.

Danke für die Aufklärung, habe das stets aus der falschen Perspektive gelesen.




aaaaarghhhhh :shock: :!:

Airwin
Nachdem Plan B - durch begriffsstutzigkeit :?: - hier ja für großes durcheinander sorgt :twisted: fiel mir grad auf dass mir @tifferette durch die blume eine nähe zur spd andichten wollte :shock: .

Tifferette hat geschrieben:
Airwin hat geschrieben:latürnich. Allerdings wird das auch die sozialsysteme anderer EU-staaten betreffen die eine ungesteuerte migration zulassen. Aber D vorn dran, das stimmt schon.

Okay, jetzt wird es interessant. Meinst Du mit "ungesteuerte Migration" wirklich die EU-Freizügigkeit? Sag doch mal, diese Positionierung würde bestimmt nicht nur mich interessieren.


Zu dem thema hat sich jetzt nämlich der nächste spd-OB , diesmal der von fürth bei n-tv geäußert:

„Wir müssen erkennen, daß eine völlige Freizügigkeit auch innerhalb der EU überzogen ist [...] Wenn das deutsche Kindergeld höher ist als der Mindestlohn in einem anderen Land, dann ist der Anreiz für eine fünfköpfige Familie groß, nach Deutschland zu kommen. Diese Art der Zuwanderung muß unterbunden werden“ https://www.n-tv.de/politik/Voellige-Fr ... 66152.html


interessante position des spezialdemokraten.

Und nachdem sein spd -kollege aus duisburg im zusammenhang mit osteuropäischen sinti ja beklagt hatte
„Ich muß mich hier mit Menschen beschäftigen, die ganze Straßenzüge vermüllen und das Rattenproblem verschärfen“
warte ich übrigens auf herrn vosskuhles kommentar zur verrohung der sprache . Oder auch nicht, vielleicht teilt er ja diese meinung :arr: .

Unter Westfalen
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Grasdaggl
Southern Comfort hat geschrieben:
darkred hat geschrieben:
Southern Comfort hat geschrieben:
War das früher anders? Und hat mal jemand belastbare Zahlen dafür?


Das kann ich auf Anhieb nicht beantworten, aber der Anteil an prekären Beschäftigungsverhältnissen dürfte in der letzten Dekade sprunghaft angestiegen sein. Ausgehend davon ist die Problematik dann imo schon eine gewichtigere.


Dann schätz doch mal, wieviel der Anteil dieser Beschäftigungsverhältnisse im Kreis der Erwerbstätigen seit der Jahrtausendwende angestiegen ist.

Kleine HIlfestellung:

Erwerbstätige 2000: 33,5 Mio.
Erwerbstätige 2017: 37,1 Mio.


Meinst Du diese Zahlen?

https://www.boeckler.de/107127_107135.htm

Ok, Hans Böckler Stiftung, gewerkschaftsnah, aber die haben hervorragende Wissenschaftler dort. Die 68er sind weg, aber es sind gute Leute nachgewachsen. habe selbst einige kennengelernt.

Und noch mal meine These:
Vor 1982 gab es diese Beschäftigungsverhältnisse nicht.

Für die Schnellleser habe ich aus obigem Artikel kopiert:

..."Statt an der Regulierung des Arbeitsmarkts könnte die Ausbreitung von Minijob & Co. natürlich ebenso an dessen Deregulierung liegen. Die begann schon mit dem Beschäftigungsförderungsgesetz von 1985 und erreichte ihren Höhepunkt mit den Hartz-Reformen kurz nach der Jahrtausendwende. Starke Indizien sprechen dafür, dass viele Unternehmen neu geschaffene Schlupflöcher sofort nutzen. So wurde die 1985 eingeführte sachgrundlose Befristung von Arbeitsverhältnissen 2003 noch einmal deutlich erleichtert – und die Zahl der neu abgeschlossenen befristeten Verträge stieg steil an. Allerdings, so Carina Sperber und Ulrich Walwei vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, haben die Hartz-Reformen „nach 2005 – abgesehen von kurzfristigen Verstärkungen des Trends – keine dauerhafte Beschleunigung der Strukturveränderungen bei den Erwerbsformen“ bewirkt. Bemerkenswert sei, dass die reguläre Beschäftigung gegenüber atypischen Jobs in jüngster Zeit wieder aufgeholt habe.

Welche Schlüsse lassen sich aus den persönlichen Merkmalen atypisch Beschäftigter ziehen? Dieser Frage sind Sperber und Walwei anhand von Befragungsdaten des Statistischen Bundesamtes nachgegangen. Ihr Ergebnis: Sozialversicherungspflichtige Teilzeit sei in der Regel familiären Verpflichtungen geschuldet, Minijobs würden häufig von Menschen mit Ausbildungsdefiziten versehen und befristet beschäftigt sind vor allem Jüngere. Offen bleibt stets, inwieweit die jeweiligen Beschäftigungsbedingungen selbst gewählt sind. Kaum jemand dürfte sich aus freien Stücken für einen befristeten Vertrag entscheiden, wenn er auch einen unbefristeten bekommen könnte. Selbst bei der weithin als unproblematisch angesehenen Teilzeitarbeit von Müttern lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, inwieweit es um frei gewählte Arbeitszeiten geht und inwieweit der Mangel an Betreuungsangeboten den Ausschlag gibt.

In jedem Fall, da sind sich der frühere WSI-Experte Seifert und die IAB-Forscher einig, dürfte die Marktmacht der Unternehmen eine entscheidende Rolle spielen. Sie setzen mit den angebotenen Arbeitsverträgen ihre Vorstellung von Flexibilität durch...."
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.

Airwin
Der niedriglohnsektor machte mitte der 90er ungefähr 14% der erwerbstätigen aus hat sich danach insbesondere durch die hartz-reformen ausgeweitet und ist jetzt größer als 20 %. Das sind die 20% der bevölkerung die mit ihrem einkommen nur schwer über die runden kommen - steigende durchchnittliche reallöhne hin oder her. natürlich ist aber auch SCs implizite frage richtig: Wieviel dieser leute hätten ohne die reformen gar kein eigenes erwerbseinkommen?

Unter Westfalen
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Grasdaggl
Auch wenn es mir als ideologieverblendet ausgelegt wird, behaupte ich, dass ein Großteil dieser Leute ohne "Reformen" (habe eine kleine Schreibschwäche, diesen Begriff im obigen Zusammenhang zu benützen) ein höheres Einkommen hätte,
vorausgesetzt,
die Kapitalseite hätte auf ein noch höheres "höheres Einkommen" verzichtet.
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.

Airwin
vorausgesetzt,
die Kapitalseite hätte auf ein noch höheres "höheres Einkommen" verzichtet.



eine etwas verwegene bedingung, meinst du nicht auch ?

Plan B
Halbdaggl
Airwin hat geschrieben:Nachdem Plan B - durch begriffsstutzigkeit :?: - hier ja für großes durcheinander sorgt :twisted: fiel mir grad auf dass mir @tifferette durch die blume eine nähe zur spd andichten wollte :shock: .


Mir reicht es, dass darkred mich mittlerweile verstanden hat.

Airwin hat geschrieben:
Tifferette hat geschrieben:
Airwin hat geschrieben:latürnich. Allerdings wird das auch die sozialsysteme anderer EU-staaten betreffen die eine ungesteuerte migration zulassen. Aber D vorn dran, das stimmt schon.

Okay, jetzt wird es interessant. Meinst Du mit "ungesteuerte Migration" wirklich die EU-Freizügigkeit? Sag doch mal, diese Positionierung würde bestimmt nicht nur mich interessieren.


Zu dem thema hat sich jetzt nämlich der nächste spd-OB , diesmal der von fürth bei n-tv geäußert:

„Wir müssen erkennen, daß eine völlige Freizügigkeit auch innerhalb der EU überzogen ist [...] Wenn das deutsche Kindergeld höher ist als der Mindestlohn in einem anderen Land, dann ist der Anreiz für eine fünfköpfige Familie groß, nach Deutschland zu kommen. Diese Art der Zuwanderung muß unterbunden werden“ https://www.n-tv.de/politik/Voellige-Fr ... 66152.html


interessante position des spezialdemokraten.

Und nachdem sein spd -kollege aus duisburg im zusammenhang mit osteuropäischen sinti ja beklagt hatte
„Ich muß mich hier mit Menschen beschäftigen, die ganze Straßenzüge vermüllen und das Rattenproblem verschärfen“
warte ich übrigens auf herrn vosskuhles kommentar zur verrohung der sprache . Oder auch nicht, vielleicht teilt er ja diese meinung :arr: .


Tiffi hat Dich nach Deiner Meinung gefragt und nicht nach der diverser Oberbürgermeister.
Carpe diem.

Southern Comfort
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Halbdaggl
Unter Westfalen hat geschrieben:Auch wenn es mir als ideologieverblendet ausgelegt wird, behaupte ich, dass ein Großteil dieser Leute ohne "Reformen" (habe eine kleine Schreibschwäche, diesen Begriff im obigen Zusammenhang zu benützen) ein höheres Einkommen hätte,
vorausgesetzt,
die Kapitalseite hätte auf ein noch höheres "höheres Einkommen" verzichtet.


Hallo Uwe,

Ich habe die Originalquellen gezogen beim StaBA. Glückwunsch, damit bist Du der erste, der hier mal Zahlen argumentiert. Ich weiß nicht viel, und freue mich, wenn ich was dazulerne.

Mein Prof in Wirtschaftsgeschichte hat mir recht deutlich den Zahn gezogen, allzu allgemein gültigen Wahrheiten zu vertrauen. Natürlich hatten wir auch das Thema „Arm vs. reich“ und „Schere“ usw.

Für die Belegung der Erkenntnisse müsste ich jetzt ganz schön wühlen gehen, nur dies sei gesagt: Die Superreichen werden immer reicher! Nur holen sie es nicht von den „Armen“, sondern von anderen Superreichen oder von den nicht so ganz Superreichen. Begründung: Der Minijobber hat kein Aktienportfolio, der Inhaber einer zahnärztlichen Abrechnungsstelle schon, aber er ist eben kein W.Buffett, der ganz andere Möglichkeiten hat. Und die Zuckerbergs und Gates der Forbesliste vermehren Ihr Vermögen auf dem Aktienmarkt, nicht in Form von vertrauenswürdigem Cash. Insofern ist die „reich wird immer reicher“-Geschichte schin auch mal genauer zu betrachten und schon garnicht nur ausschnittsweise.

Ferner ein ganz wichtiges Denkmuster: Korrelation (statistische Zusamnenhänge) sind keine Kausalität. Man kann nicht einfach den Anstieg einer weltweiten Krankheit mit dem Anstieg an weltweitem touristischem Flugverkehr gleichsetzen, wenn der Virus nicht über Tröpfcheninfektion verbreitet wird... Würde man da die Flughäfen schließen?

Der Prof hat gerne auch erzählt, dass wir medial mit Negativtrends überlafen werden. Terror, Ölknappheit, Krieg, soziale Schicksale, Betrug, Trumps Tweets, Brückeneinstürze... Über wieviele Entwicklungen, die diesen Beispielen exakt entgegen laufen, wird im gleichen Ausmaß berichtet? Also wieviele Meldungen hatten wir im obigen Vergleich zu Terrorverhinderungen, neue Energiequellen, Friedensverträge, soziale Aufstiege, Wohltaten, Trumps Erfolge, Brückeneröffnungen...?

Wir sind trainiert aufs Negative. Das heißt nicht, dass es nicht da ist, sobdern dass wir es systematisch überschätzen. „Wenn Sie schon schätzen, dann überprüfen Sie es!“ hat unser Prof mal dazu gesagt.
Das ist ein guter Ratgeber, um auch selber nicht irgendeiner Ideologie hinterherzurennen.

„Ist das so? Sind alle Mexikaner Vergewaltiger?“ Kaum ein Alt-right hinterfragt das. Aber auch die strikten Gegner dieser These sollten mal vielleicht fragen, wieviele Vergewaltigungen pro 1000 stattfinden. In Mexiko, den USA und Kanada... mal schauen, was da rauskommt.

Und deswegen hätte ich gerne zur obigen Aussage „man könne von den Niedrigeinkommen nicht mehr leben“, einfach gerne etwas mehr zur Unterstützung. Anstieg bei den Obdachlosen? Anstieg der staatlichen Transferleistungen? Geburtenraten? Anzahl der iPhonebesitzer? Anzahl der Flugreisen? Das wird doch ein Bild ergeben, das mal eine deutliche Sprache spricht.

nochmal: Das heißt niemals, dass älles subbr isch! Es gibt immer noch katastrophale Missstände in Deutschland und in der Welt. Aber... ein Patient in der Intensivstation bekommt sehr viel Aufmerksamkeit hinsichtlich der Verbesserung seiner Werte. Klar schauen die auch auf Verschlechterungen! Aber im Unterschied zu diesen allgemeinen „Wahrheiten“ sind die Ärzte einfach faktengierig und fragen eben nicht nur nach dem algemeinen Empfinden.
Das Huhn wurde in den Urlaub geschickt. ENTSPANNT EUCH ALLE MAL!


Auswurf
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Grasdaggl
der superreiche tritt gerne auch nach unten ohne den den dreck an der sohle zu beachten und nennt das dann den lauf der dinge - feiert sich gar noch als macher und tragende stütze ab
bsp. Kaufe immobilien und gewinnoptimiere sie

. aber ja, das machen auch hinz und kunz, sobald ihnen die möglichkeit gegeben.
Dann verfällt auch die glaubwürdigkeit der anklage

nischen für's persönliche glück, statt solidarischen entwürfen
- i broad mei oigene wurschd

der 80er jahre generation fehlt das hippietum
das ist doch keine Musik

de mappes
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Spamferkel
Airwin hat geschrieben:Der niedriglohnsektor machte mitte der 90er ungefähr 14% der erwerbstätigen aus hat sich danach insbesondere durch die hartz-reformen ausgeweitet und ist jetzt größer als 20 %. Das sind die 20% der bevölkerung die mit ihrem einkommen nur schwer über die runden kommen - steigende durchchnittliche reallöhne hin oder her. natürlich ist aber auch SCs implizite frage richtig: Wieviel dieser leute hätten ohne die reformen gar kein eigenes erwerbseinkommen?


das ist natürlich interessant...aber ob das belastbar zu belegen ist?

ansonsten wäre noch das Verhältnis Leiharbeit damals/heute interessant, nachdem Superminister Clement (Aufsichtsrat Adecco) da auch für lockere Hosen gesorgt hat
Don't criticize what you can't understand


de mappes
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Spamferkel
Ferner ein ganz wichtiges Denkmuster: Korrelation (statistische Zusamnenhänge) sind keine Kausalität. Man kann nicht einfach den Anstieg einer weltweiten Krankheit mit dem Anstieg an weltweitem touristischem Flugverkehr gleichsetzen, wenn der Virus nicht über Tröpfcheninfektion verbreitet wird... Würde man da die Flughäfen schließen?


-->

Und deswegen hätte ich gerne zur obigen Aussage „man könne von den Niedrigeinkommen nicht mehr leben“, einfach gerne etwas mehr zur Unterstützung. Anstieg bei den Obdachlosen? Anstieg der staatlichen Transferleistungen? Geburtenraten? Anzahl der iPhonebesitzer? Anzahl der Flugreisen? Das wird doch ein Bild ergeben, das mal eine deutliche Sprache spricht.
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de mappes
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Spamferkel
Auswurf hat geschrieben:ist nicht nur Leiharbeit sondern auch die Ausgliederung von bereichen an fremdfirmen, deren arbeiter dann wesentlich weniger verdienen


korrekt...also der ganze Bereich halt
aber auch da fragwürdig, ob man belastbare zahlen findet

Die Superreichen werden immer reicher! Nur holen sie es nicht von den „Armen“, sondern von anderen Superreichen oder von den nicht so ganz Superreichen.


möglich...aber indirekt holen sie es natürlich von den "Armen"
Die Umverteilung ist ja schlecht zu leugnen...
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Tifferette
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Grasdaggl
Iron hat geschrieben:SC du hättest nur auf deiner verlinkten Seite nach entsprechden Statistiken suchen müssen statt hier Märchen zu erzählen.

Anstatt rumzuprollen könntest Du vielleicht mal dagegen argumentieren.







Ach ja, ich vergaß.
"They may be drinkers, Robin, but they are also human beings."

(Batman)

Airwin
de mappes hat geschrieben:
Ferner ein ganz wichtiges Denkmuster: Korrelation (statistische Zusamnenhänge) sind keine Kausalität. Man kann nicht einfach den Anstieg einer weltweiten Krankheit mit dem Anstieg an weltweitem touristischem Flugverkehr gleichsetzen, wenn der Virus nicht über Tröpfcheninfektion verbreitet wird... Würde man da die Flughäfen schließen?


-->

Und deswegen hätte ich gerne zur obigen Aussage „man könne von den Niedrigeinkommen nicht mehr leben“, einfach gerne etwas mehr zur Unterstützung. Anstieg bei den Obdachlosen? Anstieg der staatlichen Transferleistungen? Geburtenraten? Anzahl der iPhonebesitzer? Anzahl der Flugreisen? Das wird doch ein Bild ergeben, das mal eine deutliche Sprache spricht.




Also ich würde hier aus SCs Menü einfach den punkt "Anstieg der staatlichen Transferleistungen" auswählen. Und ohne jetzt zu suchen: seit den nuller-jahren ging die arbeitslosigkeit massiv zurück von in der spitze fast 2 mio auf heute unter 800tausend. Sicher ein erfolg der hartz-reformen.

Dafür leben heute fast 10% (!!!) der bevölkerung von staatlichen transferleistungen (Hartz IV, sozialhilfe, zuschüsse zur rente, gelder für asylanten) . In der hauptstadt der transferleistungsempfänger berlin an die 20% :shock: .

Ist jetzt natürlich eine heidenarbeit das im detail mit früheren jahren zu vergleichen, weil ja zahreiche methoden und definitionen seither geändert wurden.
ich denke aber ein trend ist : durch hartz4 mehr jobs, allerdings viele im stark angewachsenen niedriglohnsektor. Das wiederum führt zu aufstockern sowohl unter erwerbstätigen als auch unter (neu)rentnern.

Southern Comfort
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Halbdaggl
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Wer jetzt mag...

Von 1992 (Gesamdeutschland) bis 2011 haben die unteren Einkommensschichten um 1,1 Prozentpunkte zugenommen. Die Mittelschicht verliert 2,6 Prozentpunkte. Die oberen Einkommensschichten legen um 1,4 zu. (0,1 Rundung verbleibt.)

20 Jahre, etwas mehr als ein Prozent Zunahme an den Enden... Das ist "die Schere". Sie ist da, aber weniger dramatisch als gefühlt. Vor allem ist es keine lineare Bewegung. Gegenüber 2005 war der Trend sogar rückläufig.

Dazu noch eine Anmerkung: Diese Statistik läuft über Nominalwerte. Nur mal angenommen wir würden über diese 20 Jahre das Einkommen spaßeshalber verdoppelt haben. Dann würde sich die Verteilung nicht verändern. Wir würden auch nicht sehen, dass sich das Einkommen verdoppelt hat, weil die Nominalhöhe hier nicht gezeigt wird. Man stellt die Leute nur in einer Reihe auf, nach Einkommen geordnet und klassifiziert.

Wer die Methodik bezweifelt: Die OECD definiert relative Armut als "weniger als 60% des Medians." Auch hier zeigt sich eine Zunahme von 1 Prozentpunkt.

Die relative Armut wird immer herangezogen um zu beweisen, dass es uns immer schlechter geht. Auch hier würde ein Verdopplungseffekt ignoriert werden, was aber unstreitig zu einer massiven Verbesserung der Lebenslage geführt hätte, wenn nicht die Lebenshaltungskosten ebenso angestiegen wären...

Deswegen ist es so wichtig, gleivchzeitig zur untersuchen, was sich denn im Bereich der Reallöhne tut. Und da ist die Erkenntnis: Die Reallöhne steigen, trotz einer wachsenden Ungleichheit. Die hier vorgebrachte Kritik an der von mir geschilderten Entwicklung ist berechtigt: Das ist ja nur ein Durchschnitt, der ignoriert die Enden und die Extreme. Liegt das also daran, dass obere Einkommen den Effekt der unteren Einkommen kompensieren? Oder läuft das in allen Klassen gleich?

Daher meine Frage: Hat jemand eine Entwicklung der Reallöhne pro Einkommensklasse? Das würde imho die These "Man kann davon nicht mehr leben." mal beweisen oder widerlegen.

Und eines betone ich noch, weil man das wohl muss, um nicht gleich als "Märchenonkel" verschrien wird. Eine Entwicklung ist kein Zustand. Das darf/sollte man schon trennen. Nur weil eine Entwicklung positiv, negativ oder besser/schlechter als erwartet ist, heißt das noch nicht, dass ein Zustand gut oder schlecht ist.

Ich finde den Ausbau von Solarenergie toll (Entwicklung), bin aber nicht zufrieden mit dem derzeitigen Energiemix (Zustand).

Mir gefällt, dass die Schere weniger krass ist, als man so behauptet und finde den Stand der relativen Armut alles abere als gut, auch nicht ok, oder gar hinnehmbar.

Aber dieses "alles wird immer schlimmer" nervt mich auch im Fußball, weil es eben (in dieser Totalität schon garnicht) stimmt.

Übrigens findet ihr mich wieder drüben... bei Fußball und blöden Sprüchen.
Das Huhn wurde in den Urlaub geschickt. ENTSPANNT EUCH ALLE MAL!

Unter Westfalen
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Grasdaggl
Southern Comfort hat geschrieben:Bild

Wer jetzt mag...

Von 1992 (Gesamdeutschland) bis 2011 haben die unteren Einkommensschichten um 1,1 Prozentpunkte zugenommen. Die Mittelschicht verliert 2,6 Prozentpunkte. Die oberen Einkommensschichten legen um 1,4 zu. (0,1 Rundung verbleibt.)

20 Jahre, etwas mehr als ein Prozent Zunahme an den Enden... Das ist "die Schere". Sie ist da, aber weniger dramatisch als gefühlt. Vor allem ist es keine lineare Bewegung. Gegenüber 2005 war der Trend sogar rückläufig.

Dazu noch eine Anmerkung: Diese Statistik läuft über Nominalwerte. Nur mal angenommen wir würden über diese 20 Jahre das Einkommen spaßeshalber verdoppelt haben. Dann würde sich die Verteilung nicht verändern. Wir würden auch nicht sehen, dass sich das Einkommen verdoppelt hat, weil die Nominalhöhe hier nicht gezeigt wird. Man stellt die Leute nur in einer Reihe auf, nach Einkommen geordnet und klassifiziert.

Wer die Methodik bezweifelt: Die OECD definiert relative Armut als "weniger als 60% des Medians." Auch hier zeigt sich eine Zunahme von 1 Prozentpunkt.

Die relative Armut wird immer herangezogen um zu beweisen, dass es uns immer schlechter geht. Auch hier würde ein Verdopplungseffekt ignoriert werden, was aber unstreitig zu einer massiven Verbesserung der Lebenslage geführt hätte, wenn nicht die Lebenshaltungskosten ebenso angestiegen wären...

Deswegen ist es so wichtig, gleivchzeitig zur untersuchen, was sich denn im Bereich der Reallöhne tut. Und da ist die Erkenntnis: Die Reallöhne steigen, trotz einer wachsenden Ungleichheit. Die hier vorgebrachte Kritik an der von mir geschilderten Entwicklung ist berechtigt: Das ist ja nur ein Durchschnitt, der ignoriert die Enden und die Extreme. Liegt das also daran, dass obere Einkommen den Effekt der unteren Einkommen kompensieren? Oder läuft das in allen Klassen gleich?

Daher meine Frage: Hat jemand eine Entwicklung der Reallöhne pro Einkommensklasse? Das würde imho die These "Man kann davon nicht mehr leben." mal beweisen oder widerlegen.

Und eines betone ich noch, weil man das wohl muss, um nicht gleich als "Märchenonkel" verschrien wird. Eine Entwicklung ist kein Zustand. Das darf/sollte man schon trennen. Nur weil eine Entwicklung positiv, negativ oder besser/schlechter als erwartet ist, heißt das noch nicht, dass ein Zustand gut oder schlecht ist.

Ich finde den Ausbau von Solarenergie toll (Entwicklung), bin aber nicht zufrieden mit dem derzeitigen Energiemix (Zustand).

Mir gefällt, dass die Schere weniger krass ist, als man so behauptet und finde den Stand der relativen Armut alles abere als gut, auch nicht ok, oder gar hinnehmbar.

Aber dieses "alles wird immer schlimmer" nervt mich auch im Fußball, weil es eben (in dieser Totalität schon garnicht) stimmt.

Übrigens findet ihr mich wieder drüben... bei Fußball und blöden Sprüchen.


Es ist schwierig, auf Deine Statistik einzugehen.
Was Reallohn ist, wissen wir wohl alle.
Doch wie ist das Haushaltseinkommen definiert? Was sind die Quellen? Steuererklärungen, Schätzungen?
Bezieht es sich auf Personen oder Haushalte, sind darin auch Sozialleistungen (Wohnungsgeld, Hartz 4 usw.) enthalten?

Hier eine Übersicht über die Reallohnentwicklung.
Sie entspricht meiner Erinnerung, dass vor 2008 der Reallohnquotient über einige Jahre negativ war. (kann das Bild leider nicht so schön einbetten wie Du).

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... _D.svg.png

Dein Fazit (mit meinen Worten: alles nicht so schlimm), kann ich nicht nachvollziehen.
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.


Unter Westfalen
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Grasdaggl
Hallo SC,

Habe mir jetzt alles in Ruhe angesehen.
Das mit der Erwartung und Realität habe ich verstanden.
Aber was soll daran positiv sein, dass die Lohnungleichheit nicht so hoch ist, wie allgemein angenommen? Sie verharrt offensichtlich auf einem Niveau, dass erheblich höher ist, als in den 90er Jahren.

Ich gehe noch etwas weiter zurück und dabei hilft mir die Gnade der frühen Geburt. Ich muss daher nicht in Geschichtsbücher schauen, sondern bin, was die Veränderungen in der Arbeitswelt betrifft, gewissermaßen Zeitzeuge.
1972 wurde ich Arbeitnehmer.
Vor 1982 gab es
fast ausschließlich Festanstellungen,
Befristungen des Arbeitsverhältnisses fast ausschließlich nur aus sachlichem Grund (Schwangerschaft, längere Krankheit),
relativ wenig Zeit- und Leiharbeitnehmer,
keine Minijobber,
für erheblich mehr Arbeitnehmer tarifvertragliche Arbeitsverhältnisse,
kaum Arbeitnehmer, die 2 oder mehr Arbeitsverhältnisse eingehen mussten, um ihren sozialen Status zu wahren,
für erheblich mehr Arbeitnehmer, als heute, eine betriebliche Altersversorgung.

Es gab keine Tafeln, weniger Wohnungslose, weniger Sozialhilfeempfänger.

So hat jeder von uns beiden seine eigene, subjektive Wahrheit.
Und leider liegt die objektive Wahrheit nicht in der Mitte.

So und jetzt lasse ich den Abend mit schöner Musik von Rossini ausklingen.
:prost:
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.

Iron
Grasdaggl
Laut DIW ist die Armutsqoute auf einem Höchststand und steigt seit Jahren. Der Durchschnittsgehalt steigt, aber es sind immer weniger die über dem Durchschnitt liegen. Die Schere geht auseinander laut DIW. Viele Menschen die eine Sonderbelastung von 1000 € nicht finsbziell beweltigen können (FAZ)...