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Unter Westfalen
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Grasdaggl
Wenn Du die politische Gesinnung der Fragenden kennst, weißt Du natürlich auch, worauf sie hinaus wollen.
Hat der Befragte dieselbe Gesinnung, stellst Du ihn nicht bloß. Bist du intelligent, stellst Du aber hin und wieder eine "kritische Frage", sonst bist Du bald weg vom Fenster. Das sind keine Recherchejournalisten, sondern Souffleure/Souffleusen. Die "Kunst" ist es, es nicht zu offenkundig zu betreiben.

Wie ist es denn beim SR ;) :?:
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.

de mappes
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Spamferkel
ja das hattest du erwähnt...aber was hälst du persönlich davon?
ich persönlich finde es sehr wichtig, Objektivität walten zu lassen und diese auch dem Auditorium zu zeigen.
deswegen fände ich es besser, wenn keine klare politische Gesinnung des fragenstellers oder Moderators allzu bekannt ist.

zum SR: kenne da jemanden und finde es zb nicht gut, wenn er bei Facebook seine Gesinnung durchblicken lässt...vielleicht aber auch nur, weil die nicht gerade meine widerspiegelt :mrgreen:

kanns verstehen, wenn leute das anders sehen aber ich wünsche mir objektive moderatoren...allein schon, um den resultierenden vorwürfen vorzubeugen
Don't criticize what you can't understand

de mappes
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Spamferkel
ja das hattest du erwähnt...aber was hälst du persönlich davon?
ich persönlich finde es sehr wichtig, Objektivität walten zu lassen und diese auch dem Auditorium zu zeigen.
deswegen fände ich es besser, wenn keine klare politische Gesinnung des fragenstellers oder Moderators allzu bekannt ist.

zum SR: kenne da jemanden und finde es zb nicht gut, wenn er bei Facebook seine Gesinnung durchblicken lässt...vielleicht aber auch nur, weil die nicht gerade meine widerspiegelt :mrgreen:

kanns verstehen, wenn leute das anders sehen aber ich wünsche mir objektive moderatoren...allein schon, um den resultierenden vorwürfen vorzubeugen
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Frank N Furter
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Himbeertoni
Zwischen einem Anspruch an "Objektivität", bzw. dem Versuch an einer charmanten Annäherung an die Dame und der Aussage: Jeder könne sowieso nur das schreiben was er auch meint, also seis eh alles Meinung und natürlich immer tendenziös, liegt der Arbeitsplatz eines Profis, der sich als Informationsvermittler versteht, hauptsächlich das zusammenträgt, was sich "Fakten" nennt und dem Gebot der Zeilensparsamkeit der Zunft unterwirft, in dem er Deutungen und Interpretationen seinerseits dem Zeilenbedarf der Fakten unterordnet.

Wer das methodisch-technisch kann, darf sich Journalist nennen, wer das nicht kann ist keiner. Ob, wo und wie man publiziert, spielt dabei im Grunde gar keine Rolle.

Ein wirklich sehr guter Journalist, hinterlässt beim Rezipienten genau die Neugier darauf, zu erfahren, was eigentlich der Autor zu der Sache denkt. Der gute Journalist verrät einzig und alleine dadurch etwas über seine Welt, in dem man als sein Zeichenleser erfasst, auf welche Themen der Autor überhaupt den Scheinwerfer seines Bewusstseins lenkt. Aber, das muss hier unbedingt erwähnt werden: es existieren tatsächlich einige Exemplare des Journalistentums, die sind so perfekt, dass selbst der hartgesottenste Deuter nicht mal erkennt, was überhaupt das Thema ist.
https://bit.ly/2x1Kpuf

Airwin
Unter Westfalen hat geschrieben:
Der Leser muss halt lesen können. Das ist nicht immer leicht, aber das kann man lernen.


Das ist der entscheidende Satz.

Zu Zeiten der legendären Regierungen von Johannes Rau in NRW wurde der WDR von Schwarzgelb als "Rotfunk" beschimpft. Dabei war und ist der WDR für seine unabhängige Berichterstattung bekannt. Just in dieser Zeit moderierte mit Christa Cloppenburg jahrzehntelang eine stramme CDU-Journalistin beim WDR. Ihre Meinung konnte man aber bereits nach dem 2. Satz erkennen. So geht Meinungsfreiheit.

Mir ist nicht bekannt, dass es bei den Sendern SDR, SWF, SWR oder BR ähnlich bekannte linksorientierte Journalisten gab oder gibt.

Ein besonders schönes Beispiel war Siegmund Gottlieb beim BR. Das war kein Journalist, sondern Stichwortgeber für CSU-Granden.

Interessant, sich mal seine Vita anzusehen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Sigmund_Gottlieb

Noch strammerer CSU-Soldat war Wolf Feller:

https://de.wikipedia.org/wiki/Wolf_Feller

Legendär ist sein Interview mit dem damaligen hessischen Ministerpräsidenten Oswald. In dem dieser ihn nach Strich und Faden zerlegte. Hatte nie wieder erlebt, dass Feller fassungslos war.

Inzwischen ist er im CSU-Himmel. R.i.p.




so war das damals nach dem krieg :) .


Manolo
Grasdaggl
de mappes hat geschrieben:ja das hattest du erwähnt...aber was hälst du persönlich davon?
ich persönlich finde es sehr wichtig, Objektivität walten zu lassen und diese auch dem Auditorium zu zeigen.
deswegen fände ich es besser, wenn keine klare politische Gesinnung des fragenstellers oder Moderators allzu bekannt ist.


du vermischt da dinge. ein journalist, der seine gesinnung anderweitig bekannt macht, kann im interview objektiver sein als einer, der seine gesinnung "verheimlicht". da ist die gesinnung ja in beiden fällen.
Hier könnte ihre Werbung stehen.

Frank N Furter
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Himbeertoni
....Gesinnung, Petra sagt:

"Die Gesinnung ist die durch Werte und Moral begrenzte Grundhaltung bzw. Denkweise eines Menschen, die den Handlungen, Zielsetzungen, Aussagen und Urteilen des Menschen als zugrunde liegend betrachtet werden kann. Ob die Gesinnung oder die Tat selbst die Sittlichkeit einer Handlung ausmacht, ist ein Problem der Ethik."
https://bit.ly/2x1Kpuf


Frank N Furter
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Himbeertoni
"Nun", ist wirklich ein verdammt weites Feld.....

Aber, vielleicht ist ja folgendes Gedankenexperiment für Dich ganz spannend, selbst wenn Du uns hier nichts darüber anschließend berichten möchtest:

Stell Dir bitte folgende Situation vor:
- Du bist Journalist
- Du sollst einen Artikel über das Urteil des OLG Schleswig-Holstein zum Fall Puigdemont schreiben
- Aber bitte vorher Deine "Gesinnung" darlegen.

Ich sage das gleich freimütig vorab: ich wäre dazu gar nicht in der Lage, also nicht mal ansatzweise! Du?
https://bit.ly/2x1Kpuf


de mappes
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Spamferkel
Manolo hat geschrieben:
de mappes hat geschrieben:ja das hattest du erwähnt...aber was hälst du persönlich davon?
ich persönlich finde es sehr wichtig, Objektivität walten zu lassen und diese auch dem Auditorium zu zeigen.
deswegen fände ich es besser, wenn keine klare politische Gesinnung des fragenstellers oder Moderators allzu bekannt ist.


du vermischt da dinge. ein journalist, der seine gesinnung anderweitig bekannt macht, kann im interview objektiver sein als einer, der seine gesinnung "verheimlicht". da ist die gesinnung ja in beiden fällen.


jein...es kommt auf den Zuschauer an...und wenn die Gesinnung offensichtlich ist, nimmt man diese Gespräche unter umständen anders wahr...selbst wenn er es beherrscht.
Don't criticize what you can't understand

de mappes
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Spamferkel
Unter Westfalen hat geschrieben:Das kann in diesem Pforum nur einer! :mrgreen:


bist mir noch ne antwort schuldig ;)
aber wirklich ne antwort, kein Statement 8)
Don't criticize what you can't understand

Unter Westfalen
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Grasdaggl
ja, ja, gemach, gemach.
Habe ja noch kein Alzheimer. :cyclops:
Was war Deine Frage nochmal? :mrgreen:

Antworten für Dich müssen wohldurchdacht und noch besser formuliert werden!
Bei Deinem Anspruchsdenken. ;)
Daher, alle meine Antworten an Dich haben die Qualität von Statements.
Gewissermaßen für die Ewigkeit geschrieben. :arr:
Am besten rahmst Du sie Dir ein und hängst sie an die Wand. :nod:
Es hilft, ein besseres Leben zu führen. :idea:
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.


Unter Westfalen
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Grasdaggl
de mappes hat geschrieben:ja das hattest du erwähnt...aber was hälst du persönlich davon?
ich persönlich finde es sehr wichtig, Objektivität walten zu lassen und diese auch dem Auditorium zu zeigen.
deswegen fände ich es besser, wenn keine klare politische Gesinnung des fragenstellers oder Moderators allzu bekannt ist.

zum SR: kenne da jemanden und finde es zb nicht gut, wenn er bei Facebook seine Gesinnung durchblicken lässt...vielleicht aber auch nur, weil die nicht gerade meine widerspiegelt :mrgreen:

kanns verstehen, wenn leute das anders sehen aber ich wünsche mir objektive moderatoren...allein schon, um den resultierenden vorwürfen vorzubeugen


so, jetzt meine Antwort: ;)

Objektive Moderatoren gibt es nicht, aber ich kann Deinen Wunsch verstehen.
Wir alle sind ja geprägt, durch Sozialisation, durch eigene Erfahrungen, durch Einflüsse während unseres gesamten Lebens.
Journalisten machen da natürlich keine Ausnahme.
Für mich ist ein guter Journalist der, der z.B. bei einem Gespräch neue, unbekannte Eigenschaften und Meinungen seines Gesprächspartners offenlegen kann, der ihn uns näher bringt oder ihn weiter von uns entfernt. Einer, der die Satzblasen der Politiker ("Ich gehe doch davon aus, dass...") mit einer Frage zerschießen kann.
Günter Gaus konnte das und Klaus Harpprecht auch.
Diese Gattung von Journalisten scheint aber ausgestorben zu sein. Die meisten Journalisten sind genau so windschlüpfrig wie die meisten Politiker.
Und unsere intellektuelle Elite (@Airwin: die wo links denken tun) kommt aus ihrem Elfenbeinturm nicht heraus. :arr:

Ich persönlich habe kein Problem damit, wenn die politische Einstellung von Journalisten/Moderatoren/Sportlern bekannt ist.
Entscheidend ist, wie gut sie arbeiten.
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.

Frank N Furter
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Himbeertoni
Unter Westfalen hat geschrieben:Entscheidend ist, wie gut sie arbeiten.


Und? Wonach entscheidest Du, das......sagen wir mal ein Journalist.....seine Arbeit "gut tut"?

Was auch Du in der Diskussion völlig außer acht läßt: Journalismus ist eine Dienstleistung. Der Mensch kauf sich eine Zeit :idea: -ung um informiert zu werden.

Ein Journalist macht also seinen Job gut, wenn er mich INFORMIERT. Das ist der Kern von allem hier.

Mal genauer geschaut, wie informiert er mich denn? Er schaut zum Beispiel nach, ob das OLG-Urteil in SW heute angefochten werden kann, und falls ja wo, wie lange das dauert usw. Mit anderen Worten ER INFORMIERT ERST SICH und dann MICH. Dat macht ne jute Journalist. Und wenn ers nicht macht, sondern mir nur seine Meinung schon von vor 20 Jahren (gerne auch Gesinnung genannt :roll: ) andreht, dann informiert er sich nicht und mich nicht.

Letztlich kaufe ich mir bei einem dienstleistenden Journalisten die Zeit(ung)ein, die ich selber bräuchte an die Informationen heranzukommen.
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Airwin
Ein nicht kleiner teil der Journalisten sieht sich als volkspädagogen. Ist aber nicht schlimm, man muß ja nicht alles glauben. Das hat Luhmann ja treffend beschrieben:

„Was wir über unsere Gesellschaft, ja über die Welt, in der wir leben, wissen, wissen wir durch die Massenmedien [...] Andererseits wissen wir so viel über die Massenmedien, daß wir diesen Quellen nicht trauen können“.

Iron
Grasdaggl
Unter Westfalen hat geschrieben:Für mich ist ein guter Journalist der, der z.B. bei einem Gespräch neue, unbekannte Eigenschaften und Meinungen seines Gesprächspartners offenlegen kann,


Z.B. sechs Zehen, ein besonders kleiner Pullermann... :mrgreen: jetzt frag den muffinho nach den entsprechenden Sendungen

Manolo
Grasdaggl
Frank N Furter hat geschrieben:"Nun", ist wirklich ein verdammt weites Feld.....

Aber, vielleicht ist ja folgendes Gedankenexperiment für Dich ganz spannend, selbst wenn Du uns hier nichts darüber anschließend berichten möchtest:

Stell Dir bitte folgende Situation vor:
- Du bist Journalist
- Du sollst einen Artikel über das Urteil des OLG Schleswig-Holstein zum Fall Puigdemont schreiben
- Aber bitte vorher Deine "Gesinnung" darlegen.

Ich sage das gleich freimütig vorab: ich wäre dazu gar nicht in der Lage, also nicht mal ansatzweise! Du?


Die Definition von Gesinnung hast doch du geliefert. Zu Puigdemont bzw. zur Unabhängigkeit von Katalonien habe ich nicht einmal eine Meinung. Insofern könnte ich da auch nichts darlegen. Ich schrieb ja aber auch nicht, dass man als Journalist zu jedem Thema seine Gesinnung offenbaren muss. Wenn man aber eine hat, die bei einem Thema reinspielt, finde ich es als Leser hilfreich, sie zu kennen und sicher nichts, was man verbergen müsste. Bsp. wenn ein journalist grundsötzlich gegen krieg wäre oder für die these starke haben schwachen zu helfen etc.

PS:
Gerade die Zeitung wird als langsames Medium heute imo immer weniger gekauft, um sich zu informieren, da man die Info schon aus anderen schnelleren Medien hat. Eine gute Zeitung muss da mehr leisten und die info zumindest auch einordnen oder kommentieren. Dabei wird meist die Gesinnung/Grundhaltung eine gewisse Rolle spielen.
Zuletzt geändert von Manolo am 6. April 2018 19:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Unter Westfalen
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Grasdaggl
Ein Journalist macht also seinen Job gut, wenn er mich INFORMIERT. Das ist der Kern von allem hier.


Pass aber auf, dass Du vor lauter INFORMATION nicht die QUAL ;) ITÄT übersiehst. :idea: :mrgreen:
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.

Frank N Furter
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Himbeertoni
Manolo hat geschrieben:Ich schrieb ja aber auch nicht, dass man als Journalist zu jedem Thema seine Gesinnung offenbaren muss. Wenn man aber eine hat, die bei einem Thema reinspielt, finde ich es als Leser hilfreich, sie zu kennen und sicher nichts, was man verbergen müsste. Bsp. wenn ein journalist grundsötzlich gegen krieg wäre oder für die these starke haben schwachen zu helfen etc.


"Eine Meinung" zu haben, ist beim Menschen ein Reflex, wie der an der Partellasehne. In dem Moment wo ein Autor eine Thema recherchiert, wird sich bei ihm eine Meinung einstellen, ob er will oder nicht. Das ist ja quasi immer noch nur die grundlegende Problembeschreibung.

Von einem professionellen Journalisten erwartet man, dass er mit diesem Grundproblem auf eine Art und Weise umgehen kann, die dem Leser, in dessen Auftrag er dienstleistend unterwegs ist, nicht schadet. In etwa so, wie Du auch von einem professionellen Psychotherapeuten erwartest, dass er die sich ebenfalls immer spontan einstellende Sympathie oder Anthipatie zu einem Menschen, bei seiner Behandlung in so weit hinten anstellen kann, dass der Patient nicht darunter leidet.


Manolo hat geschrieben:PS:
Gerade die Zeitung wird als langsames Medium heute imo immer weniger gekauft, um sich zu informieren, da man die Info schon aus anderen schnelleren Medien hat. Eine gute Zeitung muss da mehr leisten und die info zumindest auch einordnen oder kommentieren. Dabei wird meist die Gesinnung/Grundhaltung eine gewisse Rolle spielen.


Un Gottes Willen, wo lebst Du denn? Du könntest in der Analyse kaum falscher liegen.
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Manolo
Grasdaggl
Un Gottes Willen, wo lebst Du denn? Du könntest in der Analyse kaum falscher liegen.


wenn du meinst. bsp. von puigdemon hast du also erst aus der zeitung erfahren?
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fkAS
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Halbdaggl
Manolo hat geschrieben:
Un Gottes Willen, wo lebst Du denn? Du könntest in der Analyse kaum falscher liegen.

wenn du meinst. bsp. von puigdemon hast du also erst aus der zeitung erfahren?

Ich schätze, das ist eine Frage der Perspektive. Die Zeitungen müssen - v.a. online - so schnell sein wie andere Medien, um wahrgenommen zu werden. Aber ich kauf mir ja deswegen kein Abo. Die fixe Info gibt's auch so recht schnell für umme. Um Abonnenten zu bekommen, müssen Zeitungen mehr bieten - entweder regional und lokal mehr Infos liefern oder das Weltgeschehen detaillierter analysieren. Bei letzterem zählt Qualität vor Speed. Und ich schätze, das meint manolo auch.