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Hasenrupfer
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Grasdaggl
Ich find's einigermaßen bizarr, sich darüber zu echauffieren, dass "die Medien" etwas ausnahmsweise nicht skandalisieren.
Zumal man ja erst durch "die Medien" etwas über diesen Sachverhalt erfahren konnte, kann mir jedenfalls kaum vorstellen, dass hier einer bei der OB-Pressekonferenz zugegen war.

Aber klar, da geht's um Ausländer, also kann man wieder mal seine merkelschen Traumata auspacken und Sprechblasen à la "Einwanderung in die Sozialsysteme" verbreiten...



Plan B
Halbdaggl
Der Thread dreht dreht sich nicht nur um Dich, das Thema hat darkred korrekt thematisiert:

Der vordergründig zwar die AL-Statistiken schönte, aber zufolge hat, dass die Leute von einem Job kaum mehr leben können, geschweige denn sich von den Regierenden auch nur im Ansatz verstanden, gehört oder gar mitgenommen fühlen.
Carpe diem.

Airwin
@Plan B du bist naturwissenschaftler, gell :) :?:


Wie erklär ich das jetzt ? Zu denken, dass steigende reallöhne bedeuten, dass es nicht zunehmend leute geben kann "die von einem job kaum leben können" ist ungefähr so wie zu glauben, dass es aufgrund der weltweiten klimaerwärmung keine regionen gibt in denen es kälter wird :arr: .

Insofern konnte ich den einigermaßen unsinnigen bezug von "leuten die von ihrem einkommen kaum leben können" zu "sinkenden reallöhnen" natürlich nicht herstellen. Aber danke für den hinweis, womöglich unterlag @SC dem selben irrtum wie du.

darkred
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Halbdaggl
Es ist richtig, dass die Reallöhne seit 2013 nicht mehr gesunken sind, was aber als alleinige Betrachtung in punkto Lohnentwicklung kein valides Bild liefert.
Es geht um die zunehmend weiter klaffende Schere, die sich in den versch. Einkommensgruppen zeigt. Das verfügbare Einkommen ist seit Mitte der 90er tatsächlich erheblich gesunken, da sich Mindestlohn und Tariflöhne nicht der realen Inflationsrate angepasst haben. Während die oberen Einkommensgruppen stattliche Zuwächse haben, (und die Statistik svst. auch beeinflussen) sind in den unteren Einkommensgruppen kaum Anpassungen zu verzeichnen. Es geht also um Einkommenszuwächse gemessen an der Preisentwicklung, die so mancher Wirtschaftsexperte aber gerne negiert. Die Vorreiterrolle der BRD in der europäischen Austeritätspolitik ist ja letztlich nur durch einen beträchtlich ausgeweiteten Niedrieglohnsektor möglich, der sich aber auf lange Sicht negativ auf die Binnenwirtschaft ausüben wird. Von der gesellschaftspolitischen Brisanz ganz zu schweigen...

Plan B
Halbdaggl
Airwin hat geschrieben:@Plan B du bist naturwissenschaftler, gell :) :?:


Wie erklär ich das jetzt ? Zu denken, dass steigende reallöhne bedeuten, dass es nicht zunehmend leute geben kann "die von einem job kaum leben können" ist ungefähr so wie zu glauben, dass es aufgrund der weltweiten klimaerwärmung keine regionen gibt in denen es kälter wird :arr: .

Insofern konnte ich den einigermaßen unsinnigen bezug von "leuten die von ihrem einkommen kaum leben können" zu "sinkenden reallöhnen" natürlich nicht herstellen. Aber danke für den hinweis, womöglich unterlag @SC dem selben irrtum wie du.

Soweit ich weiss, sind weder SC noch darkred Naturwissenschaftler und unterliegen demsleben Irrtum. Womöglich ist es damit gar kein Irrtum. Wir denken an das Grosse und Ganze (also die Welt wird wärmer, die Schere geht auseinander) und wechseln nicht plötzlich auf die Einzelfälle, die sind uns allen auch klar.
Carpe diem.

de mappes
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Spamferkel
seltsam,
ich bin Naturwissenschaftler und verstehe darkred so, als würde er airwins Meinung teilen

aus diesem Dilemma kommen wir jetzt alle nicht mehr raus :mrgreen:
Don't criticize what you can't understand


Southern Comfort
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Halbdaggl
Ich bin einfach dafür, dasss man halt mal Zahlen sprechen lässt. Steigende Reallöhne sind eine eindeutige Aussage, eine These. Die mag wiederlegbar sein oder relativierbar, aber dieses dann bitte mit - passend zum Threadtitel - Fakten, Fakten, Fakten.

Denkbar wäre ja eine Statistik, die die Reallohnentwicklung pro Einkommensklasse vergleicht. Sucht Euch doch mal was, was die Antithese stützt...

Dann kommt die Diskussion auch schrittchenweise weiter. Alles andere ist ein Austausch von Befindlichkeiten. Dagegen hab ich überhaupt nichts. Männner sollen ja mehr über Ihre Gefühle reden... :arr:
Das Huhn wurde in den Urlaub geschickt. ENTSPANNT EUCH ALLE MAL!

Southern Comfort
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Halbdaggl
Im Übrigen könnte man auch mal die steigenden Reallöhne als Warnsignal verstehen, sobald man auf Seite der Produzenten steht. Wenn Lohnkosten stärker als die Umsätze steigen, kommen da manche auf so Ideen in Sachen Lohndumping, Outsourcing und Standortverlagerungen. Demzufolge wäre eine gleichlaufende Reallohnentwicklung möglicherweise sogar volkswirtschaftlich sinnvoller... Nur so ein Gedankenspiel.
Das Huhn wurde in den Urlaub geschickt. ENTSPANNT EUCH ALLE MAL!

Airwin
@Plan B schrub:
Soweit ich weiss, sind weder SC noch darkred Naturwissenschaftler und unterliegen demsleben Irrtum. Womöglich ist es damit gar kein Irrtum. Wir denken an das Grosse und Ganze (also die Welt wird wärmer, die Schere geht auseinander) und wechseln nicht plötzlich auf die Einzelfälle, die sind uns allen auch klar.




paperlapapp :D . Darkred hat das schon verstanden, @SC wie sein vorletzter post zeigt (jetzt) auch.
Steigende reallöhne falsifizieren keinesfalls die these, dass es zunehmend menschen gibt die von ihrem lohn nicht leben können. Nur darum ging es und irgendwas in der art wollte SC darlegen und das war natürlich quatsch. Aber wie gesagt immerhin hat er es jetzt verstanden, wähend das bei dir offenkundig noch immer nicht der fall ist :roll: .

Wobei man in diesem satz von dir doch sowas wie einen hauch von erkenntnis erblicken kann. Denk nochmals drüber nach, ansonsten erkläre ich dir gerne warum es hier nicht um Einzelfälle geht bzw gehen muß :arr: .
Wir denken an das Grosse und Ganze (also die Welt wird wärmer, die Schere geht auseinander) und wechseln nicht plötzlich auf die Einzelfälle

Plan B
Halbdaggl
Was willst Du jetzt von mir hören?
Den meisten Leuten geht es besser, aber es gibt einige , denen es deutlich schlecht geht.
Dem widerspreche ich nicht.
Aber das war nicht Dein ursprüngliches Thema.
Carpe diem.

Airwin
:D nee das war nicht mein "ursprüngliches thema". Wäre es dir lieber wenn ich darkred und SC zur freddiszipin ermahne und wir wieder zum thema einwanderung in die sozialsystem & berichterstattung zurückkehren :lol: ? So ein fred entwickelt sich halt weiter, die themen wechseln und gebären neue und wieder neue... du kennst das ja ;) .
Jetzt waren wir jedenfalls an dem punkt angelangt, dass darkred einen großen niedriglohnsektor beklagte und SC für mich etwas befremdlich antwortete
Southern Comfort hat geschrieben:
Ist halt zum Teil auch einfach falsch. Diese schreckliche Reallohnabwärtsspirale gibt es nicht...

https://de.statista.com/statistik/daten ... utschland/


Jetzt hast ja auch du verstanden, dass dieser einwurf blödsinn war, zumindest wenn man damit negieren möchte , dass es diesen (zu großen?) niedriglohnsektor gibt. Damit wären wir uns jetzt ja alle einig und könnten zum nächsten thema übergehen :D . Hast du eines, sonst warten wir auf redrum :mrgreen: .



Unter Westfalen
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Grasdaggl
Southern Comfort hat geschrieben:Im Übrigen könnte man auch mal die steigenden Reallöhne als Warnsignal verstehen, sobald man auf Seite der Produzenten steht. Wenn Lohnkosten stärker als die Umsätze steigen, kommen da manche auf so Ideen in Sachen Lohndumping, Outsourcing und Standortverlagerungen. Demzufolge wäre eine gleichlaufende Reallohnentwicklung möglicherweise sogar volkswirtschaftlich sinnvoller... Nur so ein Gedankenspiel.


Der Drops ist doch längst gelutscht.
Die meisten Unternehmen haben doch seit den 80er Jahren outgesourct, was outzusourcen ging. Oder wo siehst du da noch Potential?
Dasselbe gilt für Standortverlagerungen, siehe Beispiel Nokia. Man kann natürlich einmal rund um die Erde den Stadtort verlagern, bis man wieder am Ausgangsstandort angelangt ist. Einige Unternehmen haben diesen Fehler ja bereits wieder korrigiert.
Und Lohndumping gab es schon immer und wird es auch immer geben. Aber natürlich hat die Politik der Konservativ-Neoliberalen in den 80ger und 90ger Jahren dies beschleunigt. Und RotGrün hat schmählich versagt, wenigstens die schlimmsten Auswüchse wieder zurückzudrehen.
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.

Käskibber
Schoofseggl
Unter Westfalen hat geschrieben:Und Lohndumping gab es schon immer und wird es auch immer geben. Aber natürlich hat die Politik der Konservativ-Neoliberalen in den 80ger und 90ger Jahren dies beschleunigt. Und RotGrün hat schmählich versagt, wenigstens die schlimmsten Auswüchse wieder zurückzudrehen.


Der Dammbruch in Deutschland war die rot-grüne Agenda 2010. Erst dadurch konnte Deutschland zum Billiglohnland werden.

Unter Westfalen
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Grasdaggl
Käskibber hat geschrieben:
Unter Westfalen hat geschrieben:Und Lohndumping gab es schon immer und wird es auch immer geben. Aber natürlich hat die Politik der Konservativ-Neoliberalen in den 80ger und 90ger Jahren dies beschleunigt. Und RotGrün hat schmählich versagt, wenigstens die schlimmsten Auswüchse wieder zurückzudrehen.


Der Dammbruch in Deutschland war die rot-grüne Agenda 2010. Erst dadurch konnte Deutschland zum Billiglohnland werden.


Da bringst Du jetzt aber einiges durcheinander.
Deutschland ist kein Billiglohnland.
https://de.wikipedia.org/wiki/Niedriglohnland
Auch wenn man das aus ideologischen Gründen vielleicht so sehen mag.

Es war auch kein Dammbruch, sondern die Erosion der sozialen Sicherheit hat sich schleichend vollzogen, beginnend ab 1982. Die Gründe dafür habe ich in diesem Thread schon dargelegt.
Ich gebe dir lediglich insofern Recht, dass unter Rot/Grün kein Wechsel vollzogen worden ist, was sich ein Großteil der Wähler 1998 auch erhofft hatten.
An den Folgen leidet die SPD heute noch.
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.

Plan B
Halbdaggl
darkred hat geschrieben:Würde trotzdem noch gerne erklärt bekommen, wo SC und ich einem Irttum unterliegen?

Ich denke nicht, dass Du einem Irrtum unterliegst. Ich schrieb, dass Du wohl in Airwins Augen einem Irrtum unterliegst, ebenso wie SC und ich.
Carpe diem.

Unter Westfalen
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Grasdaggl
darkred hat geschrieben:Es ist richtig, dass die Reallöhne seit 2013 nicht mehr gesunken sind, was aber als alleinige Betrachtung in punkto Lohnentwicklung kein valides Bild liefert.
Es geht um die zunehmend weiter klaffende Schere, die sich in den versch. Einkommensgruppen zeigt. Das verfügbare Einkommen ist seit Mitte der 90er tatsächlich erheblich gesunken, da sich Mindestlohn und Tariflöhne nicht der realen Inflationsrate angepasst haben. Während die oberen Einkommensgruppen stattliche Zuwächse haben, (und die Statistik svst. auch beeinflussen) sind in den unteren Einkommensgruppen kaum Anpassungen zu verzeichnen. Es geht also um Einkommenszuwächse gemessen an der Preisentwicklung, die so mancher Wirtschaftsexperte aber gerne negiert. Die Vorreiterrolle der BRD in der europäischen Austeritätspolitik ist ja letztlich nur durch einen beträchtlich ausgeweiteten Niedrieglohnsektor möglich, der sich aber auf lange Sicht negativ auf die Binnenwirtschaft ausüben wird. Von der gesellschaftspolitischen Brisanz ganz zu schweigen...


Man muss sich nur mal gedanklich die Rentenaussichten der heute unter 40jährigen mit geringem Einkommen und ohne betriebliche Altersversorgung ausmalen.
Wenn ich mich richtig erinnere, hat ja @Manolo das Thema schon vor Monaten angefragt, ohne dass es zu einer Resonanz gekommen wäre.
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.

Southern Comfort
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Halbdaggl
Unter Westfalen hat geschrieben:
Southern Comfort hat geschrieben:Im Übrigen könnte man auch mal die steigenden Reallöhne als Warnsignal verstehen, sobald man auf Seite der Produzenten steht. Wenn Lohnkosten stärker als die Umsätze steigen, kommen da manche auf so Ideen in Sachen Lohndumping, Outsourcing und Standortverlagerungen. Demzufolge wäre eine gleichlaufende Reallohnentwicklung möglicherweise sogar volkswirtschaftlich sinnvoller... Nur so ein Gedankenspiel.


Der Drops ist doch längst gelutscht.
Die meisten Unternehmen haben doch seit den 80er Jahren outgesourct, was outzusourcen ging. Oder wo siehst du da noch Potential?
Dasselbe gilt für Standortverlagerungen, siehe Beispiel Nokia. Man kann natürlich einmal rund um die Erde den Stadtort verlagern, bis man wieder am Ausgangsstandort angelangt ist. Einige Unternehmen haben diesen Fehler ja bereits wieder korrigiert.
Und Lohndumping gab es schon immer und wird es auch immer geben. Aber natürlich hat die Politik der Konservativ-Neoliberalen in den 80ger und 90ger Jahren dies beschleunigt. Und RotGrün hat schmählich versagt, wenigstens die schlimmsten Auswüchse wieder zurückzudrehen.


Outsourcing lohnt sich immer dann wenn der Subunternehmer billiger ist, als der eigene Arbeitnehmer. Gerade dieses Modell läuft doch immer, wenn obere Bedingung erfüllt ist. Da ist nie etwas ausgereizt. Wenn man bspw. nur das Thema "freie Mitarbeit" nimmt, umgeht man mal ganz locker den Mindestlohn und die Sozialabgaben.

Dass einige wieder zurückkommen ist ja schön, aber das hat auch dann mit knallharter Kalkulation zu tun. Transportkosten zu hoch? Erhöhte Zölle auf Einfuhren (dieses neumodisches Zeug)? Qualitätsprobleme? Ursachenforschung wäre angesagt. Aber grundsätzlich ist es immer eine Frage des "lohnt es sich...."

Deswegen hat Nokia die Produktion der Handys in die Hände von HMD global gelegt und gibt denen sozusagen das Logo. Ich hab mal kurz gegoogelt, wo die (HMD) denn produzieren... und siehe da: Die haben es "outgesourct" an Foxconn (FIH). :!: ;)

https://www.wallstreet-online.de/nachri ... arke-nokia


Und das hier zum Neoliberalismus der RotGrünen...



:prost:
Das Huhn wurde in den Urlaub geschickt. ENTSPANNT EUCH ALLE MAL!

darkred
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Halbdaggl
Genau das ist das Problem UWe.
Ein Grossteil der abhängig Beschäftigten im Niedriglohnsektor lebt heute von der Hand in den Mund. Altersvorsorge oder gar Kapitalbildung ist bei dem Lohnniveau so gut wie nicht möglich.

Southern Comfort
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Halbdaggl
darkred hat geschrieben:Genau das ist das Problem UWe.
Ein Grossteil der abhängig Beschäftigten im Niedriglohnsektor lebt heute von der Hand in den Mund. Altersvorsorge oder gar Kapitalbildung ist bei dem Lohnniveau so gut wie nicht möglich.


War das früher anders? Und hat mal jemand belastbare Zahlen dafür?
Das Huhn wurde in den Urlaub geschickt. ENTSPANNT EUCH ALLE MAL!

darkred
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Halbdaggl
Plan B hat geschrieben:
darkred hat geschrieben:Würde trotzdem noch gerne erklärt bekommen, wo SC und ich einem Irttum unterliegen?

Ich denke nicht, dass Du einem Irrtum unterliegst. Ich schrieb, dass Du wohl in Airwins Augen einem Irrtum unterliegst, ebenso wie SC und ich.

Danke für die Aufklärung, habe das stets aus der falschen Perspektive gelesen.