1463 Beiträge

Unter Westfalen
Benutzeravatar
Grasdaggl
:prost:

Den Werther habe ich tatsächlich nie gelesen.
Ich war mehr für das Heroische. Du weißt schon, "Die Räuber" und "Don Carlos" und so Zeug. 8)

Und dann, bis heute immer wieder, E.T.A. Hoffmann.

"Der Goldene Topf" kommt in der nächsten Spielzeit in das Kleine Haus in Stuttgart. Inszenierung von Achim Freyer. Hatte vor einigen Monaten schon kurz darüber berichtet.
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.

Airwin
deniz yücel über die suizidiert bloggerin hingst und den spiegel:

Aber diese Unerbittlichkeit im letzten Detail, dieser Furor, der auch jene Dinge nicht ausließ, die nichts mit der Enthüllung einer Lügenstory zu tun hatten, dieses Ausblenden von Widersprüchlichkeiten und Zwischentönen bei einem Menschen, der allenfalls am Rande eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens war, dieses Anpassen von Begebenheiten an ein in sich schlüssiges, aber eben auch fragwürdiges Gesamtbild – nein, das wäre nicht notwendig gewesen. Und richtig war es auch nicht.

https://www.welt.de/kultur/plus19826653 ... iegel.html



genau das ist der relotius-style und da hat sich in der hinsicht nichts beim spiegle (print) aber auch gar nichts geändert.


Frank N Furter
Benutzeravatar
Himbeertoni
Heute morgen beim Überfliegen der "wichtigsten" Nachrichten, sehe ich aus einem Augenwinkel Rüpel Boris Johnson legt seine Füße auf Macrons Tisch...
...Schwachsinn, denkt man, bzw. denkt eben nicht weiter drüber nach (interne Instanzen notieren allerdings: "Vorurteil über Boris Johnson weiter bestätigt")

Abgespielt hat sich das tatsächlich so:
https://www.bbc.com/news/world-europe-49440952

Im Prinzip hat das dieser Soziologe (Wildmeier*, wie hieß der?) exakt beschrieben, innerhalb seiner Medienkritik. Eine kleine Clique großer Arschlöcher, die leider nahezu alle Medien besitzen, verdrängen die wirklich essentiellen Themen von der Agenda, indem sie den Leuten so einen Scheißdreck als Nachricht kredenzen.

*Ich suche das raus, falls es hier jemanden wider Erwarten interesiert
https://bit.ly/2x1Kpuf

Airwin
studie über die öffentlich rechtlichen in europa und unsere framing sender....

Wie die Öffentlich-Rechtlichen ihre eigene Relevanz riskieren

Die Studie des Reuters Institute liefert eine Bestandsaufnahme der Nachrichtenvermittlung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in acht europäischen LändernDie Studie des Reuters Institute liefert eine Bestandsaufnahme der Nachrichtenvermittlung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in acht europäischen Ländern
Die Studie des Reuters Institute liefert eine Bestandsaufnahme der Nachrichtenvermittlung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in acht europäischen Ländern
Quelle: picture-alliance / dpa
Die öffentlich-rechtlichen Sender haben den Anspruch, die gesamte Gesellschaft zu erreichen – unabhängig von der politischen Einstellung. Jetzt zeigt eine Studie: Die Wirklichkeit sieht völlig anders aus. Vor allem drei relevante Gruppen werden nicht mehr angesprochen.
391

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Europa hat Probleme, jüngere und schlechter gebildete Menschen mit digitalen Nachrichtenangeboten zu erreichen. In Deutschland, das zeigt eine neue Studie, stehen ARD und ZDF trotz einer vergleichsweise hohen Reichweite insgesamt vor einem Generationenabriss, was die Vermittlung von Nachrichten und Informationen angeht.

Mit ihren digitalen Angeboten dringen sie nur unzureichend zu den Menschen unter 25 Jahren vor, ebenso ungenügend zu Menschen mit einer formal niedrigen Bildung. Zudem bedienen die beitragsfinanzierten deutschen Sender ein Publikum, das sich selbst mehrheitlich links der Mitte verortet – das Vertrauen konservativ-rechter Zuschauer in ihre Angebote ist deutlich geringer ausgeprägt.

Die Studie des Reuters Institute, das an der Universität von Oxford beheimatet ist und von der Stiftung des Medienunternehmens Thomson Reuters gegründet wurde, liefert eine Bestandsaufnahme der Nachrichtenvermittlung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in acht europäischen Ländern.

Kernfrage: Gelingt es den Sendern, ihren Anspruch zu erfüllen, die gesamten Bevölkerungen ihrer jeweiligen Länder zu erreichen? Die Finanzierung der Sender durch die Bürger – im Englischen werden die öffentlich-rechtlichen Sender „public service media“ genannt, also dem Dienst der Öffentlichkeit verpflichtet – erfordert geradezu einen Ansatz, der das gesamte Spektrum der Bevölkerung anspricht.


Doch zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft eine Lücke. Das positiv gewendete Fazit der Untersuchung könnte laut den Autoren der Studie folgendermaßen lauten: Die öffentlich-rechtlichen Sender in Europa erreichen mit ihren Informationssendungen gebildete, je nach Land auch politisch unterschiedlich positionierte Menschen (dies ist für Deutschland aber nur bedingt zutreffend) im fortgeschrittenen Alter. Negativ gewendet liest sich das Fazit aber auch so: Die öffentlich-rechtlichen Sender haben Probleme, jüngere und schlechter gebildete Menschen zu erreichen, womit sie letztlich ihre eigene Relevanz riskieren.

Dieser alarmierende Befund bezieht sich auch und gerade auf Deutschland, letztlich aber mit nationalen Eigenheiten auf alle untersuchten Senderangebote in Frankreich, Spanien, Italien, Griechenland, Finnland und der Tschechischen Republik. Wenn es einen Anbieter gibt, der eine deutlich bessere Figur macht als der Rest, dann ist es die britische BBC.

Was sind nun die großen Probleme der öffentlich-rechtlichen Sender, hier im Speziellen von ARD, ZDF und Deutschlandradio, die von der Studie auf Basis von Befragungen herausgefiltert wurden? In die Wertung einbezogen wurden „Tagesschau“ und „Tagesthemen“ (ARD), „heute“, „heute-journal“ und „heute+“ (ZDF), öffentlich-rechtliche Radionachrichten sowie die Onlinedienste, darunter „Tagesschau.de“ und „heute.de“.

Erstens: Es gelingt den Sendern nicht ausreichend, neue Zuschauer über digitale Verbreitungswege zu gewinnen. So erreichen die deutschen öffentlich-rechtlichen Nachrichtenangebote über alle Plattformen hinweg 69 Prozent der Menschen. Offline, also auf dem konventionellen linearen Verbreitungsweg, sind es 66 Prozent.


Quelle: Infografik WELT
Das bedeutet im Umkehrschluss, dass die zusätzlich über digitale Kanäle erzielte Reichweite nur bei drei Prozent liegt. Die Reichweite der digitalen Nachrichtenangebote liegt zwar bei 17 Prozent, aber der größte Teil dieser Menschen ist eben sowohl off- wie online unterwegs. Mit anderen Worten: Man erreicht diejenigen, die ohnehin schon Nutzer der Öffentlich-Rechtlichen sind. Doch fest steht auch: Der Nachrichtenkonsum über lineares Fernsehen hat langfristig keine große Zukunft, er nimmt ab.

Zweitens: Die Reichweite der digitalen öffentlich-rechtlichen Nachrichtenangebote bei jungen Menschen zwischen 18 und 25 Jahren ist mit 19 Prozent niedrig. Sie ist im Vergleich zu 2016 sogar um zwei Prozentpunkte gefallen. Einzig die BBC kann hier mit 56 Prozent eine stattliche Reichweite in der jungen Zielgruppe vorweisen. Ganz düster sieht es beispielsweise bei den französischen Sendern aus, die auf nur sieben Prozent Reichweite in dieser Zielgruppe kommen.


Doch haben ARD und ZDF nicht vor einer Weile das digitale Angebot „Funk“ für junge Zielgruppen gestartet, das auch nachrichtenähnliche Formate hat? Auf WELT-Nachfrage antwortet Anne Schulz, Mitarbeiterin des Reuters Institute und Co-Autorin der Studie, die Nutzung von „Funk“ habe man tatsächlich erhoben, aber nicht in der Auswertung berücksichtigt. Die Gesamtreichweite von „Funk“ liege demnach bei zwei Prozent, bei den Nutzern unter 25 Jahren bei sechs Prozent – die digitale Gesamtreichweite der Angebote bei Menschen unter 25 Jahren liege damit bei 22,6 Prozent.

Drittens: Eine schlechte Bilanz haben ARD, ZDF und Deutschlandradio auch, was ihre Nachrichtenvermittlung an schlechter gebildete Menschen über digitale Kanäle angeht. Laut der Studie nutzen nur 13 Prozent der Menschen mit einem formal niedrigen Schulabschluss mindestens einmal die Woche die Onlineangebote der öffentlich-rechtlichen Nachrichten.

In der Gesamtbevölkerung tun dies, wie oben erwähnt, 17 Prozent. Die BBC kommt mit 34 Prozent auf einen deutlich besseren Wert – auf noch schlechtere Werte kommen dagegen die entsprechenden italienischen (elf Prozent), spanischen (neun Prozent) und französischen (acht Prozent) Angebote.

Viertens: Die deutschen Sender bedienen ein Publikum, das sich nach eigener Einschätzung mehrheitlich politisch links von der Mitte verortet. Die politische Mitte wird nur minimal gestreift. Als Gegenprobe haben die Medienwissenschaftler die politischen Positionen der Zuschauer der Nachrichtensendung „RTL Aktuell“ abgefragt, die sich demgegenüber rechts von der Mitte einordnen.


Quelle: Infografik WELT
Gleichzeitig ist das Vertrauen der Zuschauer, die sich politisch rechts der Mitte einordnen, gegenüber ARD, ZDF und Deutschlandradio signifikant weniger ausgeprägt als bei den Zuschauern, die sich links von der Mitte oder in der Mitte verorten. Dies ist beispielsweise bei den Zuschauern der BBC oder bei denen von France Télévisions anders, beziehungsweise: ausgewogener.

Während sich das Bild in Frankreich bei den Zuschauern ähnelt – öffentlich-rechtliche Angebote von France Télévisions sprechen Menschen links der Mitte an, private Nachrichtenanbieter rechts davon –, ordnen sich die Zuschauer der BBC gleichermaßen rechts wie links der Mitte ein. Im Ländervergleich sehen sich die Zuschauer der meisten öffentlich-rechlichen Sender eher links – ganz deutlich ist dies in Griechenland der Fall –, und nur bei den Zuschauern des tschechischen Fernsehens gibt es eine leichte Tendenz nach rechts.


Quelle: Infografik WELT
Fünftens: Die deutschen öffentlich-rechtlichen Nachrichtenangebote haben mehrheitlich Zuschauer, die populistischen Argumenten gegenüber nicht sehr empfänglich sind. Umgekehrt bedeutet das auch: Zuschauer, die für solche Argumente empfänglich sind, stehen ARD, ZDF und Deutschlandradio eher skeptisch gegenüber.

Um abzuschätzen, welche der Befragten zum Lager der „Populisten“ gehören, wurde die Zustimmung zu zwei Aussagen abgefragt: „Das Volk sollte bei allen wichtigen Entscheidungen gefragt werden“ und „Die meisten gewählten Offiziellen kümmert es nicht, was Leute wie ich denken“. Die Methode werde in der wissenschaftlichen Forschung eingesetzt, um populistische Einstellungen zu messen, heißt es auf Nachfrage.

Zwar zeige die Studie, dass viele Zuschauer den öffentlich-rechtlichen Sendern vertrauen – in vielen Fällen auch mehr als privaten Sendern –, sagt Mitautorin Anne Schulz. Dennoch hätten die Macher der Angebote ein Problem. Schulz: „Populistische Bürger haben nicht aufgehört, diese Sender zu nutzen, aber sie vertrauen ihnen weniger.“

Entsprechend lässt sich aus der Untersuchung nicht nur ein digitaler Generationenabriss und eine Bildungskluft ableiten, sondern auch eine drohende Spaltung entlang der politischen Einstellungen der Zuschauer. Zur Zukunft der öffentlich-rechtlichen Sender als Informationsvermittler warnt Medienwissenschaftlerin Schulz darum: „Wenn diese Nachrichtenmarken ihre Online-Reichweiten nicht verbessern, riskieren öffentlich-rechtliche Medien den Niedergang und letztlich ihre Irrelevanz für den Großteil der Öffentlichkeit.“

Trotz der fortgeschrittenen Digitalisierung seien die Sender – nicht nur in Deutschland – im Kern weiter Rundfunkanbieter, während sich das Nutzungsverhalten vor allem der jungen Bevölkerung längst auf digitale Angebote verlagere. Das Beispiel der BBC zeigt indes, wie mit weniger Beitrag (rund 172 Euro gegenüber 210 Euro in Deutschland) eine größere digitale Reichweite von Nachrichten vor allem bei jungen Zielgruppen erreicht werden kann.

muffinho
Die StZ versinkt immer mehr im BILD Niveau...

Überschrift:

Maaßen fängt bei AfD-Kanzlei an


Dann im Artikel:

....Nach Angaben der Kanzlei gehören zu ihren Mandanten Politiker sämtlicher im Bundestag vertretener Parteien. „Auf Wunsch von Herrn Maaßen wird er persönlich jedoch nicht befasst sein mit Mandaten der Linken, der Grünen, der AfD oder von Beobachtungsobjekten des Verfassungsschutzes.“


Genau so spielt man dem AfD Pack in die Hände, wenn man die Berichterstattung von Rechts kritisiert, und in diesem Fall hätten sie sogar ins Braune getroffen.

Unter Westfalen
Benutzeravatar
Grasdaggl
Seitdem die StZ und StN ihre schwachbrüstigen VfB-Artikelchen hinter der Bezahlschranke versteckt haben, habe ich wieder mehr Zeit für die wesentlichen Dinge des Lebens.
:vfb: :banane: :vfb:
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.



Frank N Furter
Benutzeravatar
Himbeertoni
In den Vereinigten Staaten stehen sich zunehmend zwei monolithische Gesellschaftsblöcke entgegen. Die einen werden als "Neoliberal" verspottet, die anderen sind die sogenannten "Abgehängten". Letztlich ist es aber viel simpler: die einen sind wohlhabend und die anderen nicht.

Was hat das mit Journalismus zu tun?

https://www.spiegel.de/karriere/medien- ... -box-pager

Ich glaube, dass auch ein großer Teil der "Lügenpresse"-Thematik dem Umstand geschuldet ist, dass Menschen mit einem "Wohlstandshintergrund" (das ist gut, oder? :lol: ) über Menschen mit einem Armutshintergrund das Berichterstattungsmonopol haben (Stellt Euch hierzu mal kurz vor, wie es umgekehrt wäre....). Oder wie es ein Klimaexperte neulich sehr gut auf den Punkt brachte: "Veröffentlichung ist nicht Öffentlichkeit".
https://bit.ly/2x1Kpuf

Frank N Furter
Benutzeravatar
Himbeertoni
@Haber

Ich verstehe nicht ganz worauf Du hinauswillst.

Deutschland ist auch gemäß dem neuen PISA-Bericht weiterhin eines der Länder weltweit, wo die soziale Herkunft über die Bildungschancen und den tatsächlichen Bildungsabschluss entscheidet.

Für Journalisten und Journalismus bedeutet das, dass das zweifach gesiebt wurde:
1. Eher die Kinder Wohlhabender machen Abitur und studieren (insbesondere Geisteswissenschaften!)
2. Fast nur Nachwuchsjournalisten mit reichen Eltern können sich die langen finanziellen Durststrecken zum beruflichen Durchbruch leisten (Thema des verlinkten Artikels).

Stimmst Du damit überein, oder eher nicht?
https://bit.ly/2x1Kpuf

Frank N Furter
Benutzeravatar
Himbeertoni
Sorry, habe jetzt erst Deine Edit gelesen.

Haber hat geschrieben:
zum Artikel:

Journalismus - ist das nicht heutzutage instagram, facebook, twitter, youtube ... die social media: überschriften schlagzeilen bilder zitate sprechblasen kurzfilme


Immer mehr, ja. Aber in welcher Qualität? Unbezahlt kannst Du doch nicht wochenlang ein Thema recherchieren. Das geht ganz offensichtlich auf die Qualität. Die Leute auf Instagram, Facebook etc. sind für mich erstmal per se keine Journalisten sondern eher mit uns beiden Forendattlern zu vergleichen. :D


Haber hat geschrieben:bestimmte Zeitungen waren doch noch nie adressiert an Ärmere, bildungsferne! Damit schmückten sich doch ganz andere Leute, am Strand auf einer Insel eine sueddeutsche! oder die zeit, die der wind ins meer bläst.


Ja. Aber wenn jetzt nur noch Wohlhabende für Wohlhabende in den klassischen Medien über die Welt berichten, dann ergibt sich daraus was? Unter Anderem vielleicht das, was Ärmere eine "neoliberale" Schönzeichnung nennen würden, wenn sie es denn läsen.
Und die Armen lesen dann für umsonst die Wutberichte der Laienjournalisten auf Facebook. Schwupps, hast Du die mediale Unterfütterung der beiden Blöcke in den USA und auch immer stärker bei uns. Das was uns im Grunde nur noch von den USA trennt, ist die politische Monolithisierung (Republikaner = WWW-Wutmedien (WWWW) - "Abgehängtes" Publikum; versus Demokraten = klassische Medien - "neoliberales" Wohlstandspublikum).
https://bit.ly/2x1Kpuf

Frank N Furter
Benutzeravatar
Himbeertoni
Haber hat geschrieben:für mich ist da nix Neues dran, das war imo schon immer so, dass Journalismus etwas abgehoben daher kommt. Ich habe immer wieder das Projekt Zeitung in der Schule gemacht, das war nur ansatzweise zu gebrauchen.


Haber, Du neigst oft zum Positiven (löblich), leider auch manchmal zur Vereinfachung bis hin zur Ignoranz (sorry).

In dem Artikel von dem jungen Nachwuchsjournalisten beschreibt er, dass er von den öffentlich-rechtlich finanzierten, also mit unseren GEZ-Gebühren finanzierten Medien nicht mal eine minimale Aufwandsentschädigung bekommt. Nichtmal dann, wenn er krankheitsbedingt die Aufgaben von bezahlten Kollegen übernimmt (Nein, man muss nicht gewerkschaftlich organisiert sein, um das indiskutabel zu finden).

Gleichzeitig zahlen die Öffentlich-Rechtlichen ihrem "Spitzenpersonal" geradezu phantastische Gehälter (das zigfache dessen was die Bundeskanzlerin bekommt).

Was man hier durchaus mal etwas "differenzierter" betrachten darf, ist, dass zumindest mit den GEZ-Gebühren der Journalistennachwuchs wenigstens halbwegs überlebensrelevant bezahlt werden sollte, von dem wir einmal erwarten, dass er basierend auf hervorragender Recherche und nicht auf dem Meinungsbild seines gut situierten Ekternhauses die Welt beschreibt.

Wenn uns das nämlich mal wieder alles scheiß egal ist - Vulgo: hämmer doch scho immer gwußt - dann kriegen wir nach und nach die US-amerikanischen Verhältnisse, wo "Neoliberale" in den klassischen Medien die zufällig ihnen selbst gehören und ihrer Partei dienen gegen die Proll-Medien der Republikaner nur noch Fake-News streuen...

Zu komplex?
https://bit.ly/2x1Kpuf






Unter Westfalen
Benutzeravatar
Grasdaggl
Wenn Du mir auflistest,
was die Geschäftsführer von
Sat1, RTL (alle Sparten), Pro 7 und Vox usw.
verdienen (Fixum, Leistungszuschläge und Insideraktienanteil!), kommen wir vielleicht wieder zusammen.
Und vielleicht weißt Du ja auch zufällig, wieviel der BILD-Chefredakteur verdientbekommt.
:twisted: :mrgreen: :twisted: :banane:

Edit: Der Frage liegt die Annahme zugrunde, dass es Deine Medien sind. :arr:
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.

de mappes
Benutzeravatar
Spamferkel
Unter Westfalen hat geschrieben:Wenn Du mir auflistest,
was die Geschäftsführer von
Sat1, RTL (alle Sparten), Pro 7 und Vox usw.
verdienen (Fixum, Leistungszuschläge und Insideraktienanteil!), kommen wir vielleicht wieder zusammen.
Und vielleicht weißt Du ja auch zufällig, wieviel der BILD-Chefredakteur verdientbekommt.
:twisted: :mrgreen: :twisted: :banane:

Edit: Der Frage liegt die Annahme zugrunde, dass es Deine Medien sind. :arr:


Meine Medien; Deine Medien...seltsame herangehensweise...aber bestätigt ja genau das, was Frank oben beschrieben hat auch anhand des Artikels.
soll das auch in irgend einer art und weise eine abwertung darstellen, wenn du mir diese Medien als "meine" unterstellst?
Wäre wirklich deinem alter und unserer situation unangemessen, von daher glaube ich an neutrale schilderungen :arr:

Ich kann keine der genannten Mein Eigen nennen...sehe und lese querbeet...bei dir scheint es mir da deutlich spezifischer zuzugehen, wenn ich überwiegend deine Links richtig in erinnerung habe

wir drehen uns im (großen) kreis; die Oberen beim ÖR unterliegen weniger den Marktgesetzen als jene der Privaten, weil ihre Kohle stets fließt; unabhängig vom Programm...das bietet durchaus grundlage für Kritik und/oder verbesserungsvorschläge...

und unabhängig davon,wieviel die obereren der Privaten verdienen; die der ÖRs verdienen in meinen augen deutlich zu viel...dazu die Jobgarantie...passt nicht
Don't criticize what you can't understand

Frank N Furter
Benutzeravatar
Himbeertoni
Haber hat geschrieben:Schreiben können und dürfen (fast) alle, hat also nix mit arm/reich oder nur bedingt mit Bildungsferne zu tun. Es gibt viele viele Bücher, Anleitungen, was Kreatives Schreiben oder Recherche ist. Die sind für alle da.


Den meisten gehts ums gelesen werden beim Schreiben.

Haber hat geschrieben:Habe das immer noch nicht ganz kapiert, denn "Neoliberale" schreiben doch in allen Gazetten und Proll gibt es überall. Es mixt sich doch alles. Ich verstehe die Trennung noch nicht ganz -aber bin lernwillig.


Wenn die winzige Auswahl derer, die nicht nur schreiben, sondern auch ein Medium gefunden haben, in dem sie gelesen werden, überwiegend einen Wohlstandshintergrund oder sonst ein Privileg (=Behinderung ) haben, wird Journalismus gefährlich tendenziös.

Kennst du Rebecca Solnit? Das ist eine Feministin. Sie hat ein Essay darüber geschrieben, wie es ist, nicht bemerkt (gelesen, wahrgenommen, zugehört etc.) zu werden. Sehr klug. Sollten möglichst viele Männer lesen und verstehen:
https://books.google.de/books/about/Wen ... &q&f=false
https://bit.ly/2x1Kpuf

Strafraumgitarre
Benutzeravatar
Halbdaggl
Frank N Furter hat geschrieben:Wohlstandshintergrund oder sonst ein Privileg (=Behinderung )


"Hurra, ich sitzte im Rollstuhl! Jetzt kann ich es endlich allen zeigen!"

So etwa? Nicht wirklich, oder?

Das wäre als Weltbild ähnlich undifferenziert, wie das der Männer, die den von Dir verlinkten Artikel nicht verstehen. Was mir an sich bereits undifferenziert genug wäre.

Jeder Mensch hat seine eigene Geschichte, egal welche Schublade ihm von anderen zugewiesen werden mag.

Frank N Furter hat geschrieben:...wird Journalismus gefährlich tendenziös.

Es gibt ja neben dem Journalismus auch noch die Rezipienten.
Und auch die besitzen eine Verantwortung, aus der sie niemand entlassen kann, auch nicht Journalisten.
Fick den Reichskanzler! Und den Kaiser!

Frank N Furter
Benutzeravatar
Himbeertoni
Strafraumgitarre hat geschrieben:
Frank N Furter hat geschrieben:Wohlstandshintergrund oder sonst ein Privileg (=Behinderung )


"Hurra, ich sitzte im Rollstuhl! Jetzt kann ich es endlich allen zeigen!"

So etwa? Nicht wirklich, oder?

Das wäre als Weltbild ähnlich undifferenziert, wie das der Männer, die den von Dir verlinkten Artikel nicht verstehen. Was mir an sich bereits undifferenziert genug wäre.

Jeder Mensch hat seine eigene Geschichte, egal welche Schublade ihm von anderen zugewiesen werden mag.

Frank N Furter hat geschrieben:...wird Journalismus gefährlich tendenziös.

Es gibt ja neben dem Journalismus auch noch die Rezipienten.
Und auch die besitzen eine Verantwortung, aus der sie niemand entlassen kann, auch nicht Journalisten.


Liebe Klampfe,
ich befürchte, dass Du ausgerechnet hier nicht auf eine großartige Replik scharf bist..... :mrgreen:

Ein Rollstuhlfahrer ist nicht privilegiert. Das Privileg mit einem golden Löffel im Arsch geboren worden zu sein, mag vielfach auch hinderlich sein, aber wenigstens in der überwiegenden Zahl der Fälle harmlos. Außer bei wohlstandbehinderten Journalisten-Kindern, da muss man befürchten, dass sie einen großen Teil der Lebenswirklichkeiten über die sie berichten und leider zunehmend auch (ver-)urteilen wollen, in unserem Land nie am eigenen Leib mal erlebt haben.

Es macht doch schon einen Unterschied, ob Du ein Rotzlöffel reicher Eltern bist, der sich wirklich völlig frei entscheiden kann, was er mittels der Möglichkeiten und des Geldes seiner Eltern am allerliebsten studieren würde, oder ob das Ende der Schule sofort mit einem leeren Girokonto beginnt. In diesem Sinne war das Privileg als Behinderung von mir (sarkastisch überspitzt) gemeint.
https://bit.ly/2x1Kpuf

Strafraumgitarre
Benutzeravatar
Halbdaggl
Frank N Furter hat geschrieben:
Ein Rollstuhlfahrer ist nicht privilegiert. Das Privileg mit einem golden Löffel im Arsch geboren worden zu sein, mag vielfach auch hinderlich sein, aber wenigstens in der überwiegenden Zahl der Fälle harmlos. Außer bei wohlstandbehinderten Journalisten-Kindern, da muss man befürchten, dass sie einen großen Teil der Lebenswirklichkeiten über die sie berichten und leider zunehmend auch (ver-)urteilen wollen, in unserem Land nie am eigenen Leib mal erlebt haben.

Es macht doch schon einen Unterschied, ob Du ein Rotzlöffel reicher Eltern bist, der sich wirklich völlig frei entscheiden kann, was er mittels der Möglichkeiten und des Geldes seiner Eltern am allerliebsten studieren würde, oder ob das Ende der Schule sofort mit einem leeren Girokonto beginnt. In diesem Sinne war das Privileg als Behinderung von mir (sarkastisch überspitzt) gemeint.


Das war in der Tat mehr als missverständlich formuliert, zumindest für mich.
Jedenfalls Danke für die Klarstellung, wie Du es gemeint hattest.

Allerdings denke ich, dass grundsätzlich kein journalistisch tätiger Mensch "Lebenswirklichkeiten", über die er berichtet, überhaupt am eigenen Leib erfahren haben kann, da schlicht jeder Mensch seine eigene besitzt. Außerdem wäre es dann kein Journalismus mehr, sondern eine Autobiographie.

Und wenn Journalisten tatsächlich "Lebenswirklichkeiten" verurteilen sollten (mir persönlich ist das viel zu schwammig und unkonkret, an dieser Formulierung ist nix, aber auch gar nix wirklich greifbar!), dann läge es immer noch an der Leserschaft, ob sie diese "Verurteilungen" übernähme, oder den Journalisten für's Verurteilen verurteilt.

Das meinte ich mit der Verantwortung der Rezipienten, die ihnen niemand abnehmen kann. Eigenverantwortung! Auch und gerade dafür, wie man all die Informationen und Meinungen, mit denen man tagtäglich zugeballert wird, für sich persönlich sortiert und bewertet.

Am Ende bleibt ein guter Journalist ein guter Journalist und ein schlechter ein schlechter und dieses Urteil muss jeder für sich selbst fällen. Einen Bäcker beurteile ich auch nicht nach der "Lebenswirklichkeit" seines Elternhauses, sondern anhand der Qualität seiner Brezeln.
Fick den Reichskanzler! Und den Kaiser!