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Hasenrupfer
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Grasdaggl
Nice Weather hat geschrieben:Led Zeppelin war ja selbst nen Coverband.


Bitte, was? Nee, die ham nix gecovered - sondern direkt geklaut. Ziemliche Wichser eigentlich, im Nachhinein.


Aber ich wollte ja zeitgemäß dies hier posten:



und dann kennt das wohl schon jeder...
Naja, immerhin der Beweis, dass man auch vollkommen druff ne gute Performance abliefern kann.















Das bemerkenswerte an den Stones ist, dass die mit 20 Musik geschrieben haben, die sie mit Ende 70 noch spielen konnten, ohne sich zum Affen zu machen. Können. Konnten.

Bzw. die Karriere, insgesamt. Wenn man sowas planen könnte, würde man’s wohl ungefähr so machen.

Tamasi
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Grasdaggl
Sehr schön geschriebener Nachruf von Willi Winkler - hier ein paar kleine Auszüge:

Die Herzmaschine

Wenn Charlie aufhört, hat Keith Richards schon vor fast dreißig Jahren gesagt, dann kündige ich. Charlie Watts hat aber nie aufgehört, obwohl er gar nicht bei den Rolling Stones bleiben wollte. Drei Monate gab er ihnen, ein knappes Jahr bestenfalls. Er hatte schließlich was Vernünftiges gelernt, hatte erste Aufträge als Grafikdesigner, spielte ein bisschen Jazz und schwärmte für Charlie Parker und Benny Goodman. Die Band, die nie "ein Rock'n'Roll-Unternehmen" sein wollte und doch das größte aller Zeiten und Völker wurde, war ihm zu wenig sophisticated, außerdem wollte er nicht schwitzen.

Merkwürdigerweise gelang ihm das.

Der Vater, viel mehr working class geht fast nicht, war Lastwagenfahrer, der Sohn wollte es besser haben und brachte es mehrmals zum bestangezogenen Mann nicht nur im Popbusiness. Die Savile Row mit ihren maßgeschneiderten Anzügen war ihm wesentlich lieber als der Rock'n'Roll-Zirkus. Noch ein Hotel in noch einem amerikanischen Hinterwäldlerkaff, wo ihnen die weiße Bürgerwehr zusetzte, wenn sie es wagten, mit den Schwarzen zu improvisieren. Bei Bill Wyman reichte das Kerbholz nicht aus für all die Groupies, die er verbrauchte. Mick Jagger, da ganz Demokrat, ließ sowieso links und rechts nichts anbrennen. Keith rauchte den Rest als Joint. Charlie Watts dachte sehnsüchtig an seine Frau Shirley zu Hause und blieb ihr ein Leben lang treu. Wenn ihn doch der Übermut packte, telefonierte er ein paar Freunde zusammen, ging mit ihnen auf Tournee und spielte die Klassiker, altmodischen Jazz.

Aber das ist nur ein Teil der Wahrheit, nur der halbe Charlie.

(...)

Charlie machte hinten immer gleichmäßig weiter. Er nämlich lieferte den Backbeat, nicht nur weil er das Beständigste war. Eines der aggressivsten Lieder der Stones, "Street Fighting Man", entstand mithilfe eines automatischen Schlagzeugs, dem sich Charlie Watts mit der ihm eigenen Mischung aus Todesverachtung und Präzision fügte. Nie war er weiter weg von seinen Jazz-Fantasien. Und nie besser. Er war, sprechen wir es doch ruhig aus, die Herzmaschine der Rolling Stones.

Womit nun natürlich die Anekdote zu folgen hat, die fast jeder kennt, und wer sie nicht kennt, hat womöglich die Rolling Stones nie verstanden und womöglich auch die Musik an sich nicht.

(...)

[ "Where is my drummer?!" / "You are my singer!" ;) ]

(...)

Jetzt sprach Charlie das große Amen. Am Montag ist er wieder in seine Suite hinaufgefahren und hat sich, auch wenn achtzig doch kein Alter ist, zur Ruhe begeben. Mick Jagger und Keith Richards bleiben verwaist zurück. Ladies and Gentlemen, die Rolling Stones sind Geschichte.


Hier geht's zum vollständigen Text:

https://www.sueddeutsche.de/kultur/char ... -1.5391424

Die Anekdote ist, dass Jagger in den Achtzigern in Amsterdam im Hotel am Feiern war und Charlie Watts in dessen Zimmer anrief, um ihn dazuzuholen. Er sagte “Where’s my drummer?” Watts legte auf, erschien einige Zeit später und bombte Jagger volles Programm eine rein: “Nenn’ mich nie wieder ‘mein Schlagzeuger’”

Muss man die kennen, um die Stones zu verstehen? Musikjournalisten romantisieren manchmal etwas zu sehr.


Monitor
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Granadaseggl
Das erste Lied, das mir eine amerikanisch-deutsche Mit-Insaßin im strengen Internat beibrachte, war
As Tears Go By. Das zweite Lied war wohl This Land is Your Land This Land is My Land...
(kurz darauf betrat ein Amerikaner den Mond).
Radio und Fernsehen war damals nicht erlaubt. Klavier, Gitarre und ähnliches war erwünscht.



Mick Jagger – lead vocals
Keith Richards – 12-string acoustic guitar
Mike Leander – string arrangement
I could write several novels about what I do not know.





Plan B
Halbdaggl
Hasenrupfer hat geschrieben:Wenn mir damals einer die berühmte Frage "Beatles oder Stones?" gestellt hätte, hätt ich gesagt Pink Floyd...

...


:nod: Nichts anderes.

Im Entweder Oder Thread fragte ich mal Led Zeppelin oder Pink Floyd. Da kam dann eine nette Antwort zurück, ich glaube, die war von Dir.
Carpe diem.