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Tamasi
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Grasdaggl
Ts, ts, ihr wollt immer gleich Revolution machen. :o :D

Einige deutsche Musiker - durchaus mit gutem Rufe - loben übrigens die "Münchener Freiheit" als starkes Vorbild und Inspiration. Hat mich auch verblüfft, aber Profis haben da wohl einen anderen Blick drauf.



Tamasi hat geschrieben:Profis haben da wohl einen anderen Blick drauf.


Ja. Das hat unter anderem damit zu tun, dass Musiker irgendwann mal merken, dass sie ihre Musik auch verkaufen müssen, damit Essen auf den Tisch kommt. Zweitens kennt man sich mitunter persönlich und daraus entwickeln sich Vorbildfunktionen. Drittens geht’s aber schon auch um die Musik: da hört ein geschultes Ohr anders als ein Fan-Ohr.

Kenne einige Profimusiker verschiedenster Couleur, die zum Teil das irrste Zeug spielen, aber mit Mainstream-Plattensammlungen aufgewachsen sind. Fast alle vergöttern die Beatles, Stevie Wonder und Michael Jackson etc. Kein Kommentar zur Münchner Freiheit, aber Phil Collins ist schon eine Nummer. Das heißt natürlich nicht, dass dem seine Musik überall zuhause läuft – aber Genesis mit Peter Gabriel schon. War mal mit ein paar Musikern auf einer Ausstellung, auf der auch Mike Rutherford aufkreuzte – die sind in Ehrfurcht erstarrt.

Tamasi
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Grasdaggl
Paleto Gaffeur hat geschrieben:
Einige deutsche Musiker - durchaus mit gutem Rufe - loben übrigens die "Münchener Freiheit"


Nenn mal bitte Beispiele....das mit dem guten Rufe kommt mir komisch vor...Ruf und gut war schon immer komisch.


Lies' du erstmal den oben verlinkten Phil-Collins-Artikel!

(Ich versuche, Zeit zu gewinnen... :-) )

Spontan kann ich mich an Virginia Jetzt erinnern, die haben gegen Ende sogar mit Stefan Zauner von Münchener Freiheit zusammengearbeitet.

Und dann - Wikipedia hat mir auf die Sprünge geholfen - war da noch Blumfeld, Google erweitert:

Distelmeyer erkor ausgerechnet die „Münchner Freiheit“ zu Lieblingsband und Vorbild. Und er meinte es, was manche fassungslos machte, nicht (nur) ironisch.


Aber klar, Münchner Freiheit ist (sind) mir nur eingefallen, um Phil Collins zu toppen, überraschungsmäßig.

Tamasi
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Grasdaggl
Und ja, Nice, ab einer gewissen Verkaufszahl muss man den Leuten - meiner Meinung nach - einfach auch Respekt entgegenbringen. Manche Musiker erreichen und berühren Millionen Menschen, und das über viele Jahre. Das ist eine starke Leistung.

Auch wenn mir die Musik von beispielsweise Stevie Wonder recht egal ist und ich dann - um Himmels Willen - auch Dieter Bohlen anders sehen muss... Wobei, ich habe von erreichen und berühren gesprochen... Da darf man schon nochmal ein paar Gesellen aussortieren. :-)


Ja, aber so meine ich das nicht. Was ein Profimusiker auch recht schnell lernt ist, dass er hundert mal so gut sein kann wie XY und trotzdem weniger verkaufen wird – so ist das halt. Man muss ein bisschen Glück haben, denn es gibt schlicht und einfach sehr viele andere sehr gute Musiker, und man guckt eher, wie die Leute arbeiten, die großen Erfolg haben, und nicht so sehr, was die rausbringen.

Stevie Wonder ist eine gottgleiche Gestalt, Dieter Bohlen hingegen war zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort und hat halt gut aufgepasst: Modern Talking war ja nix anderes als ein runtergedummtes Boney M. Respekt ja, aber das heißt in diesem Zusammenhang nix anderes als simple Kenntnisnahme. Ein Musiker pflückt dir den musikalischen Output von Dieter Bohlen innerhalb von 5 Minuten auseinander und erklärt dir alle Billigtricks. Hat ein Bekannter von mir mal am Beispiel von Lana del Rey durchexerziert: im Grunde nix anderes, nur cooler. Und Lana del Rey schreibt (glaube ich selbst) durchaus auch Texte – egal wie simpel sie sein mögen – mit denen viele Leute was anfangen können. Also die schreibt Worte, während Dieter immer nur Wörter aufschreibt.

Summa summarum: ja, viele Musiker haben Einflüsse, auf die man als Fan nicht kommen würde – wobei im Falle von Phil Collins durchaus auch zum großen Teil der kommerzielle Erfolg gemeint ist, aber nicht nur.
Zuletzt geändert von Nice Weather am 7. Juni 2017 17:39, insgesamt 1-mal geändert.

Paleto Gaffeur
Halbdaggl
1. Hab ich gelesen
2. Ich fand immer er hat Peter Gabriel in fast allem kopiert und damit abgesahnt.
Ok, ist legitim, mögen muss man es nicht, ich war nie Fan von Collins, aber selbst wenn ich es WÄRE, kulturbildend ist er sicher nie gewesen, nur weil er auf vielen Hochzeiten tanzte.

Übrigens hatte ich auch mal so ein Ahaerlebnis: Ich hatte meiner Mutter Karten für Udo Jürgens geschenkt, Schleyerhalle und so, und mein Vater hat sich geschickt abgeseilt aus der Begleiterrolle...ergo musste ich.
Bin dahin gefahren mit Sackfresse und "hoffentlich sieht mich hier keiner"-Bedenken.
Komplett umsonst! Ich glaube dieser Gig hat meine Einstellung zu Musikern anderer Stilrichtungen dramatisch verändert...seitdem akzeptiere ich Qualität, auch wenn's so gar nicht meins ist. Auch wenn UJ da gar nicht wirklich reinfiel...musikalisch war das bärenstark mit einer verkleinerten Bigband, bombensicher im Sound und Zusammenspiel, auch mit UJ im Wechselspiel, gute starke Melodien und Hooklines, erstklassiger Auftritt von einem, der weiß, was Leute im Konzert mögen, 2,5Std. richtig harte Arbeit und durchdachte Dramaturgie...das hatte obersten internationalen Standard.
Muss man einfach anerkennen...seit damals hab ich m.W. nie wieder einen Musiker / eine Band als scheisse oder Müll bezeichnet, nur weil ich ihre Musik nicht mag.

Paleto Gaffeur hat geschrieben:seitdem akzeptiere ich Qualität, auch wenn's so gar nicht meins ist.


Stimmt, Qualität. War mal auf einem Festival mit Bon Jovi als Headliner. Entkommen konnte man eh nicht, also habe ich mir’s angeschaut: hat gerockt wie Sau, da kannsch nix sagen. Aber Udo Jürgens ist dafür sicherlich ein besseres Beispiel…

Paleto Gaffeur
Halbdaggl
Bon Jovi hab ich mal in Frankfurt auf einem X-Mas konzert gesehen mit Great White, Dan Reed Network und Alice Cooper....wir haben gewartet auf Wanted dead or alive und sind dannfrüher gegangen und kamen gut raus auf die Autobahn...auch schön. Ist wie Dieter Bohlen....nur halt zwei Songs die repliziert werden.




Mike the Bike
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Granadaseggl
Yep,.. ich mag Phil Collins , war schon bei Bon , Stevie hat geniale Lieder , aber Bitte verzeiht mir ,.

Moder Talking incl Dieter Bohlen ,.. kann ich nicht als Musiker respektieren ,.. dem würde ich bei einem Konzert frei weg vor die Füße kotzen ,... :puke:


Southern Comfort
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Halbdaggl
sturgtr hat geschrieben:Einen Vergleich zwischen Stevie Wonder und Modern Talking zu ziehen, bzw. sie auch nur im selben Satz zu erwähnen, grenzt schon arg an Majestätsbeleidigung ...


Ein Blinder und zwei Taube... Es kommt nur auf den Kontext an.
Das Huhn wurde in den Urlaub geschickt. ENTSPANNT EUCH ALLE MAL!