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Rufus
Granadaseggl
Unter Westfalen hat geschrieben:Und von dem Betrag musst Du ja auch noch die Kosten für Profi-Doping abziehen.

Kann man die nicht wenigstens von der Steuer absetzen?

halensee
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Granadaseggl
Je älter ich werde, desto besser bin ich gewesen.

Local Zero
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Granadaseggl
Ich bin heiß wie eine Departementstraße in der Vaucluse im Hochsommer. Blöderweise verpasse ich dieses Jahr wegen einer Familienfeier die ersten drei Etappen. Aber danach werden die restlichen Tourtage so wie jedes Jahr streng nach Tourtagebuch abgearbeitet. Alles anderes erst mal unwichtig, Gott sei Dank kann ich mir den Jobkram so einteilen, dass es zeitlich zur Tour passt.

Die Tour ist seit Mitte der Neunzigerjahre bei mir jedes Jahr absolut fester Bestandteil der Jahresplanung. Da habe ich noch nie Urlaub gemacht, bin noch nie weggefahren, diese drei Wochen sind heilig. Und wenn‘s auch hier bei uns richtig schön heiß ist, verlaufen die Nachmittage eigentlich fast alle immer nach demselben Schema:

Flach auf dem Sofa liegend links ein kühles Franziskaner Alkoholfrei und rechts die riesige alte Frankreich Straßenkarte aus den Neunzigern, mittlerweile voll mit Markierungen in allen möglichen Farben von früheren Etappenverläufen. Aus dem Fernseher knattert das Helikoptergeräusch und säuselt mich so ca. nach anderthalb Stunden erst in so ein süßes Wachkoma indem man noch unterbewusst alle Infos mitbekommt, dass dann aber nach etwa 20 oder 30 Minuten in einen echten Tiefschlaf mäandert, TV- Powernapping für maximal zehn Minuten. Himmlisch. Manchmal zieht sich das zwei oder dreimal wiederholend fast über die gesamte Etappe hin, meistens auf Flachetappen mit Ausreißergruppe bei denen zu erwarten ist, dass die armen Schweine sowieso nicht durchkommen. Da werde ich rechtzeitig zum Zielsprint wach. Bei Bergetappen bin ich natürlich disziplinierter, da bin ich noch nie eingepennt.

Mein Umfeld hat für diese Form des TV-Konsums, besser gesagt Streamings null Verständnis. „Da passiert doch nie irgendetwas“. Wenn ich dann versuche zu erklären, dass da quasi permanent irgendetwas passiert, drehen die schon wieder ab. Aber ich lasse Gnade walten weil ich weiß, dass von denen noch nie einer auf einem Rennrad gesessen hat und weiß wie abgefuckt geil man sich fühlt, wenn man nach - gemessen an Profidistanzen läppischen - 120 Kilometern radeln völlig fertig vom Fahrrad fällt und trotzdem der glücklichste Mensch der Welt sein kann. Ich würde die Tour jedem Fußballturnier vorziehen. Egal wer mitfährt oder mitkickt.
"Ein Wort, Herr! Sag mir nur ein einziges Wort in diesem Elend!" - "Ich sage dir sogar zwei: Guten Appetit!"
-------
"Es gibt keine Lösung. Weil es kein Problem gibt."




Plan B
Halbdaggl
schwaebi hat geschrieben:________________
| isch voll subbr!!!! |
--------------------------

Bitte schön, extra gebaschdld :mrgreen:


Danke, aber irgendwie leider funktionslos.

Aber extra für LZ:

________________
| isch voll subbr!!!! |
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Carpe diem.


Local Zero
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Granadaseggl
Plan B hat geschrieben:
schwaebi hat geschrieben:________________
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Bitte schön, extra gebaschdld :mrgreen:


Danke, aber irgendwie leider funktionslos.

Aber extra für LZ:

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Herzlichen Dank, Selbstgemachtes hinterlässt immer die größte Freude.
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Local Zero
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Granadaseggl
schwaebi hat geschrieben:Im Übrigen hab ich BK (Before Kind) zumindest meine Wochenenden so wie geschildert verbracht ;)

Mit nem (alkoholfreien) Weizen und ner Frankreichkarte? :D
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halensee
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Granadaseggl
Ich müsste jetzt zehn Seiten tippen, bin aber zu faul. Ich selbst war nie "der" Radfahrer. Ich war immer lieber zu Fuß unterwegs. Aber ich habe einen derartigen Respekt vor deren Leistung, völlig gleich ob mit oder ohne Doping, das kann ich nicht in Worte fassen. Radsportkriterien bei uns im Ort, 6-Tage-Rennen, Rad-WM in Stuttgart, Didi Thurau, Ulle, Blickensdörfer etc.. Ist nur schwer zu beschreiben, aber ich finde es faszinierend.

Eine Tour, das gesamte Feld, das komplette Preisgeld und das verglichen mit Fußball, Golf, American Football. Da liegen definitiv Welten dazwischen.
Je älter ich werde, desto besser bin ich gewesen.

Local Zero
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Granadaseggl
Ja, das stimmt. Was die da für Leistungen vollbringen ist irre. Die meisten von uns hätten wahrscheinlich schon Probleme da im Windschatten mithalten zu können. Und das, verglichen mit der Kohle die im Fußball, Golf oder Tennis fließt, bei derartig schmalen Bezügen vieler Profis. Bei den WorldTeams ist das ja noch einigermaßen fair, aber ContinetalTeams-Fahrer sind eher mies bezahlt. Und die schlafen halt auch mal in einer Turnhallen-Umkleide, weil den Teamleitern die Kohle fürs Hotel fehlt.
Das Thema Doping blende ich im Radsport komplett aus, da halte ich es genau so wie im Fußball (oder vielen anderen Profi-Sportarten). :mrgreen:
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de mappes
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Spamferkel
Das Thema Doping blende ich im Radsport komplett aus,


sicher auch die bessere variante...aber es wird einem natürlich auch medial präsentiert, wenn Fälle (wie üblich jedes Jahr) auftreten. Da muss man dann schon bewusst weg hören können
Don't criticize what you can't understand

schwaebi
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Halbdaggl
Local Zero hat geschrieben:
schwaebi hat geschrieben:Im Übrigen hab ich BK (Before Kind) zumindest meine Wochenenden so wie geschildert verbracht ;)

Mit nem (alkoholfreien) Weizen und ner Frankreichkarte? :D


Fast ;) Aber so:

Aus dem Fernseher knattert das Helikoptergeräusch und säuselt mich so ca. nach anderthalb Stunden erst in so ein süßes Wachkoma indem man noch unterbewusst alle Infos mitbekommt, dass dann aber nach etwa 20 oder 30 Minuten in einen echten Tiefschlaf mäandert, TV- Powernapping für maximal zehn Minuten. Himmlisch. Manchmal zieht sich das zwei oder dreimal wiederholend fast über die gesamte Etappe hin, meistens auf Flachetappen mit Ausreißergruppe bei denen zu erwarten ist, dass die armen Schweine sowieso nicht durchkommen. Da werde ich rechtzeitig zum Zielsprint wach. Bei Bergetappen bin ich natürlich disziplinierter, da bin ich noch nie eingepennt.

Tamasi
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Grasdaggl
In der ARD-Audiothek gibt es den mehrteiligen Podcast „Jan Ullrich - Held der Zeit“. Folge 1 war mir zu konfus & reißerisch, Folge 2 zu langweilig, aber Folge war dann sehr interessant. Jetzt freu ich mich auf Folge 4…

Unter Westfalen
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Grasdaggl
Auch 25 Jahre nach dem Toursieg von Jan Ullrich
hat die Feststellung weiter Gültigkeit,
dass Lance Armstrong auch im dopen der Bessere war.
:twisted:

Seitdem der Radsport seine nie gehabte Unschuld verloren hat, schaue ich mir keine Rennen mehr an.
8)
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.


de mappes
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Spamferkel
Stimmt schon
Trotz legaler, illegaler und noch nicht definierter Hilfsmittel ist das ne Riesen Leistung

Und im Wintersport haben wir ja dieselben Themen aber da ist es gestattet
Wieviele Asthmatiker hat Norwegen (?) nochmal ins Rennen geschickt?
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vivafernanda
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Granadaseggl
publicenemy hat geschrieben:Das ist trotzdem großartiger Sport. Ich lass mir von der Tour so wenig wie möglich entgehen.


Du bist da voll auf der Seite Franks und Trampels.

Ich denk eher wie Uwe.

Obwohl es schwierig ist. Wahrscheinlich sollte man zwei Touren machen: Eine mit freigegebenem Doping und eine mit denen, die es nicht tun und nicht tun wollen.
Wäre interessant.

Wie bei Asterix bei den olympischen Spielen.
Eine Hand, die schiebt, ist besser als 100 Hände, die ziehen.

publicenemy
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Granadaseggl
Ja, so sehe ich das. Ich wünsche mir natürlich, dass die ungedopt unterwegs sind. Wenn da einer mit EPO fährt, wird dadurch seine Rennmaschine nicht zum E-Bike. Er muss den Berg dennoch selbst bezwingen. Das ist natürlich unsportlich und unfair. Dadurch wird eine Platzierung moralisch wertlos. Ich lasse mir diesen Sport dadurch aber nicht verleiten.

halensee
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Granadaseggl
@vivafernanda - Glaubst du wirklich an Ehrlichkeit, Fairness oder gleiche Chancen im Sport?

Mir würde da keine Sportart einfallen auf die das im Großen und Ganzen zutrifft. Nicht einmal Ultimate Frisbee.

Unabhängig davon respektiere ich die jeweils selbst erbrachte Leistung, auch z.B. beim Synchronschwimmen, obwohl diese Sportart nicht gerade zu meinen Favoriten zählt.
Je älter ich werde, desto besser bin ich gewesen.

vivafernanda
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Granadaseggl
DAs tue ich auch. Ich bin da oft überwältigt, was die Mischung aus Talent, Ehrgeiz und Ausdauer und großer, großer Mühe hervorbringen kann.

Die Radfahrer haben das Pech, das Doping für sie wirklich lohnenswert ist. So ist es hart darauf zu verzichten und macht dann im Wettkampf einen Riesenunterschied.
An Ehrlichkeit glaube ich prinzipiell. Ich bin keine Zynikerin. Menschen lügen und betrügen nicht grundsätzlich.
Glaube ich.
Eine Hand, die schiebt, ist besser als 100 Hände, die ziehen.

Unter Westfalen
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Grasdaggl
halensee hat geschrieben:@vivafernanda - Glaubst du wirklich an Ehrlichkeit, Fairness oder gleiche Chancen im Sport?

Mir würde da keine Sportart einfallen auf die das im Großen und Ganzen zutrifft. Nicht einmal Ultimate Frisbee.

Unabhängig davon respektiere ich die jeweils selbst erbrachte Leistung, auch z.B. beim Synchronschwimmen, obwohl diese Sportart nicht gerade zu meinen Favoriten zählt.


Ich glaube, dass beim Wasserballett nicht gedopt wird.
:cyclops:
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.

Angry Wasenhuhn
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Granadaseggl
„Ich hielt diesen Druck nicht mehr aus. Immer Perfekt, immer auf Linie, immer mit Timing, Stil, Grazie und In-ten-si-tät! Wir machen da echte Schwerstarbeit. Und dann soll ich dabei noch grinsen, wie so ein frisch gevögeltes Einhorn.

Zuerst war es Rotwein, der mir aber - beschissener BMI - auf die Hüften ging. Dann kam Gras… Das war zu lasch. Dann kamen die Benzodiazepine. Zum Schluss alles zusammen.“
Entspannt Euch doch mal... - AM ARSCH GELECKT!

vivafernanda
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Granadaseggl
Von welcher Wasserballerina stammt dieses Zitat?

Und dass Wein auf die Hüften geht.. ischso.
Eine Hand, die schiebt, ist besser als 100 Hände, die ziehen.