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publicenemy
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Granadaseggl
Kämna musste im Alleingang fahren. Das war schwierig. Pogacar hat wegen Corona ein Teil seiner Mannschaft verloren. Wenn er gesund bleibt, kann er das morgen und übermorgen vermutlich trotzdem klar machen. Bin gespannt auf die beiden Bergankünfte.

Local Zero
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Granadaseggl
Ja, die beiden Etappen jetzt sind wohl so was wie ein Entscheider. Pogi sieht unangreifabr aus. Und wenn ich mich recht entsinne, dann waren seine Teams in den letzten beiden Jahren - verglichen mit Ineos und Jumbo - auch eher Durchschnitt. Gejuckt hat ihn das 0. Wenn Du Pogi vor einem Classement-Berg nicht ein paar Minuten eingeschenkt hast, ist es zu spät. Dann kannst Du ihn nicht schlagen. Es sein denn er hat mal einen schlechten Tag (Hungerats oder so), so was gibts natürlich immer mal. Zudem: Die Helfer der anderen Kapitäne werden ja im Laufe so einer Tour auch nicht frischer.
"Ein Wort, Herr! Sag mir nur ein einziges Wort in diesem Elend!" - "Ich sage dir sogar zwei: Guten Appetit!"
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"Es gibt keine Lösung. Weil es kein Problem gibt."

Local Zero
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Granadaseggl
Und zack! straft er mich Lügen. Boah, was für eine Etappe. So einen Rennverlauf gab´s wohl lange nicht mehr. Pogi verliert fast 3 Minuten auf 4,5 Kilometer. Das ist m.M.n. auch nicht mit der aufgezwungenen Nachführarbeit zwischen Telegraph und Galibier zu erklären, als Roglic und Vignegaard ihn wechselweise unter Druck gesetzt haben. Vielleicht war das ja der berühmte "schwarze Tag".

Um so spannender, was Morgen passieren wird. Die Etappe halte ich für noch schwerer als die heutige.
Und Dänemark ist halt doch eine Alpen-Region. :mrgreen:
Bjarne Riis hat sich heute Nachmittag erst mal schön ´ne Jumbo ( :mrgreen: )-Dose Faxe aufgemacht.
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Tamasi
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Grasdaggl
Jo, war spannend. Und ich verstehe diese Fans nicht. Der eine, den der Vinoguard so weg-gegestet hat... Wenn der mit dem Stecken seiner Fahne in die Speichen kommt... Alter, was soll das?!


Local Zero
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Granadaseggl
Gestern Nachmiitag, auf dem Weg hoch zur Alpe. Mein schönster Tourmoment 2022. Besser wird s nicht mehr:
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higgi
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Grasdaggl
zappaf hat geschrieben:Alpe D´Huez? Um Gotteswillen bei der Hitze. Nicht mal mit dem Ebike würde ich das schaffen.

Nur Alpe D‘Huez, also die 13,8 km und 21 Kurven würdest auch du vielleicht schaffen.
Den Kram davor halt nicht :lol:
von daher

Spielgerät
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Granadaseggl
Ich würde den Kram danach, sprich die Abfahrt, übernehmen 8)
Auch mit einem Bike ohne E.
Es bringt jetzt gar nichts, mit dem Kopf die rote Laterne einzuhauen
- Fabian Seneca Wohlgemuth -



publicenemy
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Granadaseggl
Vingegaard hat einen eindrucksvollen Sieg in der letzten Gebirgsetappe errungen und wird die TdF verdient gewinnen.

Geschke hat das Bergtrikot verloren. Wäre auch ein Witz gewesen, wenn er es gewonnen hätte. Da sind eine Reihe besserer Bergspezialisten dabei.

schwaebi
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Halbdaggl
Mich hat beeindruckt, dass er fair geblieben ist und gewartet hat, als es P. hingehauen hat. Pogacar wollte ja nach dem Verbremser abhauen....

Und dann in Ruhe in den letzten Kilometern den Turbo an. Wow.


Tamasi
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Grasdaggl
Ja, das war schön. Aber man darf‘s nicht vergessen, Vinoguard war Erster, Pogacar hat um seine letzte Chance gekämpft. Wär‘s andersrum gewesen und Vinoguard hätte trotzdem gewartet: Dann super.

So war’s ja auch bei Ulle seinerzeit.

Local Zero
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Granadaseggl
Bitter, wenn man die Tour wegen eines einzigen Hungerastes verliert (und weil sein Team um Tonnen schlechter war als das von Vingegaard). Egal, die sind beide noch jung. Und Egan kommt vielleicht auch noch mal wieder. Das werden schöne Touren in den nächsten Jahren.

Zu dieser Warterei habe ich eine gemischte Haltung:

Das was die beiden da heute gezeigt haben, war m.M.n. unnötiger Quatsch. Wer die Tour gewinnen will, muss gut am Berg sein. Und zwar egal, ob es hoch oder runter geht. Wer sich hinlegt, hat einen Fehler gemacht. Selbst schuld.

Was anderes ist es auf Flachetappen, wenn ein Kapitän stürzt und das Team eines anderen Kapitäns und Konkurrenten ums Podest daraufhin Tempoarbeit macht. Sowas ist Assi.

Aber in einem 1:1-Duell darf man durchziehen.
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Local Zero
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Granadaseggl
Auswurf hat geschrieben:Vingegaard ist einfach stärker momentan. Mannschaft hin oder her
Ist er nicht. Sie sind beide gleich stark. Heute ist er Pogacar weggefahren, weil der gestürzt (und wahrscheinlich auch entmutigt war) war. Pogacar hat ja jetzt ungefähr wieder den Rückstand, den er sich "Dank" seines Hungerastes in den Alpen bereits eingefahren hat.
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Auswurf
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Grasdaggl
ah, da steckt aber sehr viel subjektive wertung in Deiner betrachtung.
5 angriffe von pogacar locker weggekontert am vorletzten berg und was die folgen des ziemlich harmlosen sturzes angeht, ist das reine spekulation.
Hungerast ? gibt's da daten, oder sagt man das halt so..
Wenn Hungerast, dann war's pogacars fehler
das ist doch keine Musik



Auswurf
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Grasdaggl
noch ne anmerkung

schauen wir auf vorgestern..
McNulty ist als einziger noch dabei und auch dieses plus, konnte pogacar nicht nutzen
das ist doch keine Musik

Local Zero
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Granadaseggl
Auswurf hat geschrieben:ah, da steckt aber sehr viel subjektive wertung in Deiner betrachtung.
Betrachtungen sind immer subjekltiv, so wie Deine auch. :)
Auswurf hat geschrieben:5 angriffe von pogacar locker weggekontert am vorletzten berg und was die folgen des ziemlich harmlosen sturzes angeht, ist das reine spekulation.
Du bist nie selbst Rennrad gefahren, oder? Aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen, dass so ein Sturz einen sehr entmutigen kann, einen extrem vorsichtig macht, einem in gewisser Weise den Zahn zieht, weil man das Vertrauen in sein eigenes Können verliert. Das hatte ich ja so auch geschrieben ("entmutigt"). Das gilt umso mehr wenn Du Dich auf einer Abfahrt befindet und genau weißt, das Dein direkter Konkurrent bei Tempo 70 oder 90 mal eben ratzfatz weg ist, wenn Du nicht höllisch aufpasst. Und alleine, ohne Team/Abwechseln im Windschatten während der Nachführung holst Du den dann auch nicht mehr ein. Diese permanente Anspannung und Konzentration nach einem Sturz kostet enorm viel Kraft.

Hinzu kommt ein Umstand, den man auch nur dann beurteilen und würdigen kann, wenn man selbst mal Rennrad gefahren ist: Pogacar fährt ohne Handschuhe (Was ziemlich blöde ist. m.M.n., es gibt mittlerweile hervorragendes Material, was man kaum spürt, das aber trotzdem sehr abriebfest ist). Nach einem Sturz - so wie er ihn gestern hatte - ist dann die Pelle an den Handinnenflächen (zumal auf Schotter und rauem Asphalt wie gestern bei Pogacar; im Video ist das gut zu sehen) runter. Das heißt dann aber eben auch, dass Du bei Attacken nicht mehr zu 100 Prozent am Lenkrad ziehen kannst und quasi komplett nur aus der Beinmuskulatur tretend fahren musst. Eine mechanische Unterstützung durch Reißen am Lenker geht nicht mehr - weil es einfach höllisch brennt, wenn Du mit offenen Handinnenflächen, in die auch noch Schweiß reinfließt, aufs Lenkerband fassen musst). Obendrein kannst Du Dich aber für die notwendige Erholung nach einer Attacke auch nicht mehr auf den Armen/Händen abstützen, das heißt, auch Deine Rückenmuskulatur ist permanent am Arbeiten. Was zusätzlich Kapazitäten/Sauerstoff bindet. Und das Abstützen des Oberkörpers auf dem Unterarm (Zeitfahrposition) ist seit letztem Jahr verboten (Megaschwachsinnsidee der UCI). Außerdem kostet das Attackieren und Vornwegfahren wie es Pogacar machen musste geschätzt (je nach Fahrer und Profil unterschiedlich) zwischen 20 und 30 Prozent mehr Kraft, als das Hinterherfahren und bloße Reagieren müssen, wie es Vingegaard gemacht hat. All das erklärt das Zustandekommen eines solchen Ergebnisses hinreichend. Und nicht die Behauptung, Vingegaard sei "einfach stärker". Bester Beleg für meien These, das sie beide gleichstark sind: An der extrem steilen Rampe in Peyragudes - dieser Flugplatz da hatte ja auf den letzten 400 Metern eine Steigung von 16 Prozent, viele Fahrer sind da schlangenlinienfahrend ins Ziel gekommen - hat Pogacar den Zielsprint gegen Vingegaard gewonnen.

Und nach Etappensiegen 2022 stehts 3:2 für Pogacar.

Wie gesagt:

Pogacar hat den Toursieg 2022 auf der 11. Etappe durch einen Hungerast verloren. Und m.M.n. aber auch schon ein bisschen am Vortag. Da trug er noch gelb und hat unnötigerweise im Zielsprint hoch nach Megève versucht, seinen 39 Sekunden-Vorsprung auf Vingegaard weiter auszubauen. Blöderweise hat er dabei aber Lennard Kämna das gelbe Trikot um 12 Sekunden verweigert. Und am Tag darauf musste er dieses gelbe Trikot dann quasi im Alleingang - sein Team schwächelte wieder mal, Pogacar hat im Zwischenstück zwischen zwei Anstiegen die permanenten Angriffe von Vingegaard und Roglic völlig alleine abgewehrt - verteidigen. Wegen der geringen Zeitabstände konnte er sich zwischen durch nicht am eigenen Teamfahrzeug versorgen und da niemand von seinen Kollegen in der Nähe war, der ihn mit Essen hätte versorgen können, ist er halt in einen Hungerast gerauscht. Das geht sehr schnell und Du spürst den Punkt, an dem Du unter diese Schwelle gerätst auch nicht sofort. Aber irgendwann kommt der Mann mit dem Hammer, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Und dann zu essen bringt erst einmal nix, das dauert einige Minuten, bis der Zucker in der Blutbahn schwimmt.

Ich habe sowas selbst schon mal erlebt. Ich hatte nur noch Pudding in den Beinen. Ich konnte damals nur noch im Rentnertempo zur S-Bahn nach Deisenhofen gondeln und mitr dem Zug nach Hause fahren. Da ging gar nichts mehr.


Auswurf hat geschrieben:Hungerast ? gibt's da daten, oder sagt man das halt so..
Was für Daten soll´s da geben? Glaubst Du da erhebt jemand den Blutzuckerspiegel während eines Radrennens? :mrgreen:
https://www.radsport-news.com/sport/spo ... 130641.htm
https://www.nd-aktuell.de/artikel/11654 ... derer.html
https://worum.org/threads/980-Radsport/page193
https://www.heute.at/s/pogacar-bricht-e ... -100217403

Pogacar hat an dem Tag in den Alpen fast drei Minuten auf Vingegaard verloren. So etwas passiert nur, wenn Du ernsthaft krank bist (was man wohl ausschließen kann), Du keinen Bock hast (dito) oder wenn ein plötzliches und nicht eingeplantes Ergebnis wie ein Sturz, eine Panne oder eben ein Hungerast eingetreten sind. Und eine Panne oder einen Sturz hatte er nicht.

Auswurf hat geschrieben:Wenn Hungerast, dann war's pogacars fehler
Fehler ist ein hartes Wort, aber ja, es lag - auch - an ihm. Aber vor allem an der Tatsache, dass er wieder mal von seinem Team nicht die Unterstützung bekommen hat, die man braucht, um das gelbe Trikto zu verteidigen. Siehe oben.

Nicht das das falsch rüberkommt: Ich bin kein Pogacarfan. Und ich finde es im Sinne des Radsports sogar toll, dass der Däne jetzt da auch mitmischt. Aber man sollte schon so fair sein und bei seiner Einschätzung alle verfügbaren Informationen berücksichtigen.
"Ein Wort, Herr! Sag mir nur ein einziges Wort in diesem Elend!" - "Ich sage dir sogar zwei: Guten Appetit!"
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"Es gibt keine Lösung. Weil es kein Problem gibt."

Plan B
Halbdaggl
Ich hatte es so mit bekommen, dass Jumbo-Visma in der Alpenetappe nach Megève extra Gas gegeben hat, damit Pogacar eben das Trikot behält statt dass es Kämna bekommt. Denn ein gelbes Trikot erfordert einen anderen Zugang ins Rennen als ein normales Vereinstrikot. Und Kämna wäre ohnehin nur ein temporärer Gelbfüssler Gelbtrikotträger gewesen.

Pogacar hat schon zweimal gewonnen, jetzt darf gerne der Vingegaard.
Carpe diem.