Tifferette hat geschrieben:Ansonsten hat mir das Fußballspiel gestern echt Spaß gemacht. Defensive lausig, was eine Konsequenz der kurzen bzw. nichtexistenten Vorbereitung ist. Aber es war einfach schön anzuschauen, sehr unterhaltsam.
Ich bin da echt gespalten. Einerseits gefällt es mir, dass da elf Spieler auf dem Platz stehen, die wirklich was erreichen wollen (und die auch prinzipiell sehr gut kicken können), andererseits bin ich mittlerweile wohl zu verwöhnt von unserer Nationalelf, wo halt neben dem Sehr-gut-kicken auch ein Plan zu sehen ist, wie man sehr gut MITEINANDER kickt. Und das geht mir bei der Olympiaelf so ziemlich komplett ab.
Ist aber auch kein Wunder, wenn man bedenkt, dass da kaum einer in der Vergangenheit mit den anderen schon zusammengespielt hat. Dann quasi keine Vorbereitung und die vage Hoffnung, dass Hrubesch mehr vermag, als eine Mannschaft zu motivieren. (Letzeres kann er, genauso wie er in der Menschenführung wohl klasse ist - doch seine Qualitäten als Fußballtrainer stelle ich nach der letzten U21-EM in Frage.) Ein echter Pluspunkt waren für mich die Bender-Zwillinge als Abräumer vor der Abwehr, die diese dann auch ordentlich entlastet haben, sonst hätte es wohl noch öfter im deutschen Tor geklingelt. Hingegen fehlt momentan im ZM halt ein Goretzka (im ersten Spiel verletzt) oder ein Kimmich, die das Spiel nach vorne effektiver machen können. Und der einzige Einwechselspieler mit Qualität (Gnabry) muss jetzt halt für Goretzka schon von Beginn an ran. Wenn man weiß, wer da alles noch hätte spielen dürfen, aber aus den unterschiedlichsten Gründen nicht darf...
Was ich im übrigen sehr schade finde. Nämlich dass man von Seiten des deutschen Fußballs so gar nicht zu schätzen scheint, dass man nach 28 (!) Jahren mal wieder für Olympia qualifiziert ist. Mit einer anständigen Vorbereitung und ein, zwei Qualitätsspielern mehr wäre meines Erachtens eine Medaille recht sicher drin gewesen. Jetzt muss man halt auf ein Weiterkommen und dann ein wenig Glück bei den Gegnern in den Play-Offs hoffen.
Wenn die Unfähigkeit einen Decknamen braucht, nennt sie sich Pech.
- Charles Maurice de Talleyrand -