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de mappes
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Spamferkel
bin zu weit weg
aber Bier ist auch Kultur und frust entwickelt sich bei mir nicht, wenn ich spiele der saarländischen regionalligisten besuche ;)
Don't criticize what you can't understand



Unter Westfalen
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Grasdaggl
de mappes hat geschrieben:Einige ;)


das zeigt, dass es mit der Kultur doch nicht so weit her sein kann.
8)

heddsch Schduogorter Hohfbrei gsagt, hedd I de exkulpiert!
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.



Bundes-Jogi
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Grasdaggl
Das Staatsthearter Stuttgart hat in allen drei Sparten neue Intendanten, so auch das Schauspilhaus. der neue Chef Burkhard C. Kosminski ist von klein auf übrigens VfB-Fan (seine beiden Vorgänger hielten es mit den Kickers). Gestern habe ich mir eine der neuen Inszenierungen angeschaut, ORESTIE nach Aischylos. Lohnt sich.

https://www.schauspiel-stuttgart.de/spi ... z/orestie/

https://www.stuttgarter-nachrichten.de/ ... 72282.html

Und vorgestern hatte dann ROMEO UND JULIA Premiere. Das werde ich mir am 15.12. anschauen, übliches Vorweihnachtsprozedetre, zunächst auf den Weihnachtsmarkt, danach ins Theater.

https://www.stuttgarter-nachrichten.de/ ... 7b1b0.html
„Selbst das wildeste Tier kennt doch des Mitleids Regung“ – „Ich kenne keins und bin deshalb kein Tier“ (Richard III).



Unter Westfalen
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Grasdaggl
Bundes-Jogi hat geschrieben:http://www.die-deutsche-buehne.de/Kritiken/Schauspiel/Aischylos%3A%20Orestie


Die Tochter meines wiedergefundenen Klassenkameraden hat auch mitgespielt.
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.

Bundes-Jogi
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Grasdaggl
Am Samstag war ich in Stuttgart im Theater.

So, „Romeo und Julia“ am Staatstheater Stuttgart, und lustigerweise gleich doppelt, in der Staatsoper wird vom Ballett die berühmte John-Cranko-Inszenierung, im benachbarten Schauspielhaus wird die aktuelle Inszenierung des Shakespeares-Stück gegeben. Einige interessante Details:

1. Romeo (Jannik Mühlenweg) und Tybalt (David Müller) sind schwul und ineinander verliebt, zu Beginn des Stücks stürzen sich die beiden in die Arme, küssen sich leidenschaftlich und reißen sich die Kleider vom Leib, bis Romeo das Ganze mit dem Satz „Ich liebe eine Frau!“ abbricht, seine Kleider zusammenrafft, von der Bühne stürzt und einen perplexen und nackten Tybalt zurücklässt. Interessanterweise spricht Tybalt hier den Text, welchen später auch Julia (Nina Siewert) bei ihrer ersten Begegnung mit Romeo sprechen wird. Dass es bei vielen Shakespeare-Stücke einen homosexuellen Subplot oder eine homoerotische Lesart gibt, ist ja bekannt, nur auf Romeo und Tybalt wäre ich da nicht gekommen (dann schon eher Mercutio). Kann man natürlich machen. Ob es Sinn macht, so als psychologisierende Erklärung für den Hass von Tybalt gegen Romeo? Schwer zu sagen. Ach ja, nicht nur Romeo und Tybalt ziehen blank, auch Julia entsteigt mal schaumbedeckt der Badewanne, praktischerweise ist die Badewanne zugleich auch der Sarg. Womit wir beim Thema Särge wären:

2. Nach diesem „Vorspiel“ beginnt das Stück bzw. endet schon wieder, denn Romeo und Julia sind schon tot und liegen in ihren Särgen. Pater Lorenzo (Thomas Meinhardt( erklärt kurz, was alles passiert ist, spricht über seine Rolle, Montague und Capulet reichen sich die Hand zur Versöhnung. Dann springen wir zurück, Rome und Julia entsteigen den Särgen, und wir springen in die Party-Szene im Hause Capulet. Romeo und Julia begegnen und verlieben sich. Die Särge werden im Verlauf des Stücks noch weiter zweckentfremdet.

3. Mercutio (Christoph Jöde) und Benvolio (Valentin Richter) sind ausgemacht infantile Nervensägen und Volltrottel, die nur brüllen und/oder brabbeln, der „Queen Mab“-Text zieht sich nervend hin.
Spoiler
Als Mercutio stirbt, stirbt interessanterweise auch Benvolio, und zwar in dem er den Sterbemonolog von Mercutio wiederholt.

Überhaupt Texte und wiederholen: das ist den ganzen Abend über ein immer wiederkehrender Moment. Zwar wurde der Text drastisch zusammengestrichen, dafür wird dieser dann aber mehrfach wiederholt, am auffälligsten Capulets (Klaus Rodewald) wütende Litanei über Julias Verweigerung, den Grafen Paris (ein ziemlich alberner Geck: Benjamin Pauquet) zu heiraten, mit samt den Drohungen, das bekommt man insgesamt viermal zu hören.

Spoiler
Aber zurück zum Tod von Benvolio. Das steht zwar so nicht bei Shakespeare, aber Benvolio ist wie gesagt eine Nervensäge, und man ist froh, wenn er denn etwas früher verstummt.


4. Eine elementare Umdeutung erfährt das Stück am Ende.
Spoiler
Romeo und Julia begehen hier bewusst gemeinsam Selbstmord, weil sie realisieren, dass ihre Liebe und ihre Ehe zum Scheitern verdammt sind. Nichts von wegen Julia nimmt einen Trank, der ihren Tod vortäuschen soll, Romeo bekommt den Brief von Pater Lorenzo nicht bzw. ist schon unterwegs nach Verona im Glauben, Julia sei tot, usw. Dem Hochzeitsnacht-Dialog zwischen beiden, der im Stück eigentlich der Verbannung Romeos nach Mantua vorausgeht, ist hier eben der Dialog vor dem Selbstmord. Das kann man so machen, denn all die unglücklichen Verkettungen, die zum Tod der Beiden führt, ist manchmal doch arg konstruiert. Das macht für mich so gesehen Sinn.


Shakespeare-Puristen werden aufschreien, Die Übersetzung ist auch keine der gängigen alten oder neuen, eher modern und nicht wirklich lyrisch oder poetisch. Aber für Shakespeare-Puristen gab es ja in der vergangenen Spielzeit ja den „König Lear“ in der Inszenierung von Claus Peymann, ungekürzt und ohne modernen Regie-Theater-Schnick-Schnack.


Hier der Trailer:
Zuletzt geändert von Bundes-Jogi am 18. Dezember 2018 21:11, insgesamt 3-mal geändert.
„Selbst das wildeste Tier kennt doch des Mitleids Regung“ – „Ich kenne keins und bin deshalb kein Tier“ (Richard III).

Bundes-Jogi
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Grasdaggl
Unter Westfalen hat geschrieben:
Bundes-Jogi hat geschrieben:http://www.die-deutsche-buehne.de/Kritiken/Schauspiel/Aischylos%3A%20Orestie


Die Tochter meines wiedergefundenen Klassenkameraden hat auch mitgespielt.


Ach ja, wie heißt sie denn?
„Selbst das wildeste Tier kennt doch des Mitleids Regung“ – „Ich kenne keins und bin deshalb kein Tier“ (Richard III).

Unter Westfalen
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Grasdaggl
Bundes-Jogi hat geschrieben:
Unter Westfalen hat geschrieben:
Bundes-Jogi hat geschrieben:http://www.die-deutsche-buehne.de/Kritiken/Schauspiel/Aischylos%3A%20Orestie


Die Tochter meines wiedergefundenen Klassenkameraden hat auch mitgespielt.


Ach ja, wie heißt sie denn?


Therese Dörr
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.

Unter Westfalen
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Grasdaggl
Haben bestimmt einige von Euch schon gesehen.
Ich bin heute per Zufall darauf gestoßen:



So viele Erinnerungen.
Kann mich noch an die ersten Ballette von Cranko in Stuttgart erinnern.
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.

Bundes-Jogi
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Grasdaggl
Unter Westfalen hat geschrieben:
Bundes-Jogi hat geschrieben:
Unter Westfalen hat geschrieben:
Die Tochter meines wiedergefundenen Klassenkameraden hat auch mitgespielt.


Ach ja, wie heißt sie denn?


Therese Dörr


Ah ja, die hat die Kassandra und Athene gespielt.
„Selbst das wildeste Tier kennt doch des Mitleids Regung“ – „Ich kenne keins und bin deshalb kein Tier“ (Richard III).


Auswurf
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Grasdaggl
find ich nicht
nur bis zur wiederherstellung der funktion bin ich da mit bei

gschleckte oldtimer sind ja auch scheisse

ergänze
von mir aus den rost abbürsten und dann so rostumwandler ? bin kein metaller... plus klarlack
Zuletzt geändert von Auswurf am 6. Januar 2019 22:56, insgesamt 1-mal geändert.
das ist doch keine Musik



factotum
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Granadaseggl
find ich nicht


erklärt sich vermutlich durch:

bin kein metaller.



Sehr schöne Arbeit, sehr schönes Video.
The shit that used to work, won`t work now.