Habe
The Death of Stalin jetzt endlich gesehen.
Hortensie hat geschrieben:Dass man "Death of Stalin" besser im Original guggt, war schon nach dem Vergleich deutscher/englischer Trailer klar.
Das Original reisst es für mich aber auch nicht raus....ein paar nette Wortspielereien und witzige Szenen sind drin, ansonsten weitgehend so, wie wenn man in der Faschingswoche die Glotze einschaltet, in einer Prunksitzung landet und sich der Zugang zu den gefühlt 80-90 % ausgelutschten Sparwitzen einfach nicht einstellen will.....also Stiller und Carrey hätte man da ruhig auch noch einbauen können
Riesiger Unsinn, der Film ist klasse. Das heißt nicht, dass ihn jeder mögen muss, aber der obige Vergleich ist kompletter Käse. Faul. Ich hatte Angst, dass die Kritik berechtigt sei und ich beim Gucken so sehr auf Fehltritte achten würde, dass ich das Machwerk nicht genießen kann, aber das war unbegründet. Allein die Besetzung ist ein Fest, und der Ton stimmt – nur am Anfang hat man so eine Art unbequeme Vorahnung, dass jetzt anderthalb Stunden kommen, die man so schon mehrmals gesehen hat; bestätigt sich aber nicht.
“Jesus Christ – did Coco Chanel take a shit on your head?” – “No, he did not”
Ich frage mich durchaus, ob man einen besseren Zugang zur Tonlage des Films hat, wenn man die früheren Sachen von Iannucci und seinen Co-Autoren kennt. Kann aber auch sein, dass man in der richtigen Stimmung sein muss und einem der Film an einem Tag gefallen wird, und an einem anderen nicht. Das gibt’s ja.
Einige klare Referenzen sind auch drin: es gibt ein paar Szenen mit Michael Palin, die ohne seine Vergangenheit in Monty Python vermutlich so nicht geschrieben worden wären, und in Jeffrey Tambors Darbietung ist jede Menge von Hank Kingsley aus der
Larry Sanders Show drin. Ein Kleinod der TV-Geschichte, strengstens empfohlen.
Tifferette hat geschrieben:Stiller hätte einen sehr soliden Chruschtschow gegeben.
Gut, dass Iannucci einen Blick für Schauspieler hat und jemanden wie Ben Stiller in hundert Jahren nicht in die Nähe eines solchen Films lassen würde. Dabei spielt natürlich auch eine Rolle, was die Leute vorher gemacht haben – nicht nur, was sie können.
P.S. Die beste Zeile ist “Ich habe in meinem ganzen Leben nie sowas ekelhaftes gesehen” – die ist aber gar nicht im Film drin, sondern stammt von Jelena Drapeko, einer russischen Schauspielerin, die
den Film als Mitglied des Kulturkommitees im russischen Parlament angeguckt und dem zuständigen Ministerium ein Verbot empfohlen hat. Das ist schon sehr lustig.