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Strafraumgitarre
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Halbdaggl
Zu El Camino: :)

Southern Comfort hat geschrieben:Ich fand

el Camino

langweilig, aussagelos, nicht im Mindesten erhellend aber vor allem

unnötig.

Nostalgischer Fan service: so einfallsreich und so symbolschwanger wie Episode VII (it was so nice, they did it twice).

Neue Details, die den Charakter bereichern:

...


War es zwingend nötig, diesen Film zu machen? Vermutlich nicht. Hat es geschadet? Mitnichten!

Fan-Service? Sicherlich auch und ich persönlich habe mich darüber gefreut. Jedoch war das Ganze in keinster Weise anbiedernd. Gilligan hat nach sechs Jahren den Faden wieder aufgenommen und einfach nochmals stringent weitergesponnen, ohne dabei sein Vermächtnis zu beschädigen. Das muss man angesichts der vorhandenen Fußstapfen erst mal schaffen und das ist es auch, was ich ihm dabei hoch anrechne.

Neue Details zu den Charakteren? Glücklicherweise nicht, wozu auch? Die waren detailliertest geformt und (fast) auserzählt; es gab also keinerlei Grund, sie neu zu erfinden. Im Endeffekt wurde das Serienfinale um eine weitere Folge ergänzt, welche wiederum auf (sogar mehr als) Spielfilmlänge gestreckt war. Angesichts dessen, was in den zwei Stunden tatsächlich an Handlung passiert, wäre das sicher auch kürzer gegangen, dennoch wurde es mir keine Minute langweilig.

Hervorheben möchte ich neben der gewichtigen Rolle von Jesse Plemons vor allem die Performance von Aaron Paul als Jesse Pinkman. Die fand ich herausragend gut und die trägt auch die Geschichte mühelos über die ungewöhnlich lange Distanz. Und natürlich die Geschichte selbst, bzw. der unverkennbare Erzählstil von Vince Gilligan. All das zusammen ergibt für mich eine runde Sache, die zwar nicht gefehlt hätte, die ich aber dennoch, nun, da sie eben existiert, auch tatsächlich als bereichernd empfand.

Für mich bringt es somit das Fazit des SZ-Kommentars ganz gut auf den Punkt:
SZ hat geschrieben:Vince Gilligan hat keinen Wahnsinns-Film geschaffen, der mit irren Überraschungen aufwartet und sein eigenes Universum sprengt. Dafür aber eine seiner besten Serienfolgen, mit sechs Jahren Verspätung einfach hinten drangehängt. Es fühlt sich so an, als ob seit damals kein Tag vergangen wäre - und das sagt eigentlich alles über die andauernde Kraft dieser großen amerikanischen Erzählung.


Southern Comfort hat geschrieben:Hoffentlich lassen sie es jetzt in der Kiste. Es war brillant so, wie es war. Einfach ne runde Sache...

Also ich freue mich definitiv auf die nächste Staffel von Better call Saul. :D
Fick den Reichskanzler! Und den Kaiser!

Southern Comfort
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Halbdaggl
Ich kann mich dem nicht anschließen. Bei mir bleibt das Gefühl zurück, dass alles, was man jetzt erzählt hat, auch in Season 5 hätte erzählen können. Hat man halt nicht. Dafür gab es einen Grund.

Wenn man jahrelang das Gefühl hatte, dass Pinkman noch keinen würdigen Abschluss bekommen hat, und man infolgedessen noch was nachschieben wollte, dann wird dieser Loop dem Anspruch nicht gerecht, weil es sich stilistisch nicht einfügt. Das war die große Stärke der Hauptserie, das macht der Spinoff hervorragend. Da wird jedesmal mit der Pinzette angerichtet. Jetzt habe ich zwei Stunden ein Leipziger Allerlei von Cameos auf dem Blechteller bekommen. Halb wundert man sich, dass bestimmte Figuren sogar gefehlt haben, weil die auch mal ein Gespräch mit ihm hatten...

Abgesehen vom stilistischen: Ich fand das dramaturgische Ende in der Hauptserie viel passender. Die Immer kompliziertere Beziehung zu WW war die Triebfeder für seine Storyline. Das wurde am Ende entknotet und Jesse bekommt endlich die Befreiung, die man ihm seit dreieinhalb Staffeln wünscht. Jetzt noch mal draufzuschauen, was aus ihm wurde... das macht es nicht besser. Es ist für mich (gell... alles hier isch imho) nicht mal relevant.

Wenn man dieses Thema anpackt, hätte es - passend zum bisherigen Verlauf - viel mehr Zeit gebraucht. Die Fragen, die sich stellen könnten, passen nicht in zwei Stunden. Der Nachfeilbedarf, den man haben könnte, ist nicht erledigt, wenn man die wenige Zeit, die man hat, mit Aufwärmen verbringt. Ich hätte mich also durchaus damit anfreunden können, Jesse auf eine längere Reise zu schicken, mit mehr Gelegenheiten zur behutsamen Beschau des seelischen Wracks. Aber das wäre für mich nur second best gewesen. Nenn mich ruhig konservativ.
Das Huhn wurde in den Urlaub geschickt. ENTSPANNT EUCH ALLE MAL!


Tamasi
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Grasdaggl
Tifferette hat geschrieben:Boah, ich werde mich wohl für ein paar Tage von dem Fred hier fernhalten müssen.

:x

Zur Überbrückung kannst du versuchen, deinen legendären Frogger-Highscore zu knacken. Der steht bei 860,630 Punkten.

Hasenrupfer
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Grasdaggl
Strafraumgitarre hat geschrieben:
Sollte also außer mir noch jemand der Meinung sein, dass BB das beste Serien-Storytelling aller bislang bekannten Universen erschaffen hat: Anschauen! :D


Du meinst The Wi... äh, ok, die Geschichte wurde tatsächlich sehr stringent zu Ende erzählt. ;)

Man darf aber die armen Sopranos nicht vergessen, die erst mit dem ganzen Zeug angefangen haben, nur um dann in der South Jersey'schen Einöde zu versauern.

Bundes-Jogi
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Grasdaggl
Tamasi hat geschrieben:
Tifferette hat geschrieben:Boah, ich werde mich wohl für ein paar Tage von dem Fred hier fernhalten müssen.

:x

Zur Überbrückung kannst du versuchen, deinen legendären Frogger-Highscore zu knacken. Der steht bei 860,630 Punkten.



Oder seinen Cowboy-Anzug aus dem Schrank holen, und alle Lieder von Truck Stop hören und mitsingen...
Alternativ kann ich, falls das gewünscht wird, den kompletten Faust I und II hier posten. Will Quadflieg konnte den auswendig.
„Selbst das wildeste Tier kennt doch des Mitleids Regung“ – „Ich kenne keins und bin deshalb kein Tier“ (Richard III).





Monitor
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Granadaseggl
PARASITE (Südkorea) von Bong Joon-ho,

eine beißende Sozial-Satire - a-flat-out-masterpiece




Wenn sie sich nicht gerade mit Aushilfsjobs, wie dem Zusammenfalten von Pizzakartons über Wasser halten, versuchen sie in die hintersten Winkel ihrer Behausung zu kommen, um etwas vom WLAN der anderen Mitbewohner abzugreifen.


Familie Kim ist ganz unten angekommen: Vater, Mutter, Sohn und Tochter hausen in einem grünlich-schummrigen Keller, kriechen für kostenloses W-LAN in jeden Winkel und sind sich für keinen Aushilfsjob zu schade. Erst als der Jüngste eine Anstellung als Nachhilfelehrer in der todschicken Villa der Familie Park antritt, steigen die Kims ein ins Karussell der Klassenkämpfe.

Mit findigen Tricksereien, bemerkenswertem Talent und großem Mannschaftsgeist gelingt es ihnen, die bisherigen Bediensteten der Familie Park nach und nach loszuwerden. Bald schon sind die Kims unverzichtbar für ihre neuen Herrschaften. Doch dann löst ein unerwarteter Zwischenfall eine Kette von Ereignissen aus, die so unvorhersehbar wie unfassbar sind.

Der Gewinner der Goldenen Palme von Cannes hält, was dieser Preis verspricht: großes Kino mit größtmöglicher Spannung. Der gefeierte koreanische Regisseur Bong Joon Ho liefert mit PARASITE eine scharfe Satire mit viel bösem Humor und Lust an der radikalen Zuspitzung der Verhältnisse. Mit seiner brillanten Gesellschaftskritik ist Bong Joon Ho ein gewaltiges, in spektakulären Bildern erzähltes Meisterwerk gelungen, das bereits jetzt Filmgeschichte geschrieben hat.


https://www.sueddeutsche.de/kultur/para ... -1.4641317
I could write several novels about what I do not know.

Auswurf
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Grasdaggl
gott sei dank nicht im kino...
joker gerade abgebrochen
- berührt mich mit nichts.
Jede sekunde scheissegal, was sich da abspielt

um es zu konkretisieren..
von allem zuviel - auch overacting

das nervt mich oft, wenn übertrieben agierende schauspieler als besonders tiefgründig wahrgenommen werden

es war mir also doch nicht egal, sondern ich war tierisch genervt
das ist doch keine Musik

Tamasi
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Grasdaggl
Ich habe den „Joker“ noch nicht gesehen, habe inzwischen aber von mehreren Seiten ähnlich Schlechtes gehört.

Ich bleibe dabei, dass ich den Trailer großartig - und berührend - finde. Ich will den Film auch noch sehen. Aber ich erwarte nichts mehr.

Andere Sache, wer Sky hat:
Hab gestern Abend mit „Tschernobyl“ angefangen. Das ist ja sowas von gut! Wow.

Auswurf
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Grasdaggl
danke für den tip - ich brauch schdoff

vielleicht ist mein jokerurteil auch zu hart.
Im kino sitzend geb ich filmen länger eine chance
(bin ja da gefangen und hat kohle gekostet),
als zu hause, wo man jederzeit "besseres" zu tun hat
das ist doch keine Musik

Tifferette
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Grasdaggl
Ein lange totgeschwiegenes Thema. Aber ich bin jetzt wieder TWD-Anhänger. :oops:

Nachdem die achte Staffel einfach nur Mist war, waren die Kritiken für TWD9 sehr positiv. Ich hatte die letzten Monate andere Dinge zu tun und bin jetzt mehr so aus Zufall reingeschlittert. Ay Caramba! Die besinnen sich auf ihre alten Stärken. Dieser Wunsch nach Normalität, dieser Fokus auf die zwischenmenschlichen Probleme – endlich wieder. Lissy hatte vor ein paar Monaten (?) mal geschrieben, dass gerade dieser Wunsch nach Normalität die erste Staffel ausgezeichnet hat. Das ist jetzt wieder da.

Und sie haben es auch geschafft, dass die Zombies nicht einfach nur Kanonenfutter sind. Das Ganze hat eine ganz neue, bedrohliche Dimension. Das war aus den Comics natürlich so vorgegeben. Aber sie haben es verdammt gut umgesetzt. Als zwei Protagonisten zum ersten Mal en passant die Whisperers hören, das erzeugt eine ganz fundamentale Angst. Handwerklich richtig gut.
"They may be drinkers, Robin, but they are also human beings."

(Batman)

Tamasi
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Grasdaggl
Auswurf hat geschrieben:danke für den tip - ich brauch schdoff

Ja, schau mal. Ich habe erst die erste Folge gesehen und finde heute hoffentlich noch Zeit für die zweite. Stoff gibt‘s aber auch so, schau einfach die nächste Folge Soko Stuttgart, du weißt ja, support your local Krimiserie. :-)

Knallgöwer
Lombaseggl
Ich finde den ARD-Film "Die Ungewollten - Die Irrfahrt der St. Louis" sehenswert. Es geht um eine Rettung von fast 1000 Juden per Schiff, es ging ursprünglich nach Havanna (aber weder Kuba noch die USA oder Kanada wollten die Juden). Schlussendlich gelang es in Antwerpen endlich von Bord zu gehen.
Der Film beruht auf einer wahren Begebenheit 1939.

Dem Film sind Originalfotos in Schwarz-Weiß und kurze Aussagen von Überlebenden beigefügt, also quasi Film + ein bischen Doku.
Ulrich Noethen spielt den sich wandelnden Kapitän sehr gut: Zuerst ist es nur ein Job für Ihn, sprich die Juden nach Havanna zu bringen. Als Kuba die Juden nicht will, mischt er sich ein, verhandelt mit den USA, appelliert auch an seine Reederei, will auch eine Havarie vortäuschen, damit z.B. die USA oder auch Großbritannien die Juden retten muss.

https://www.ardmediathek.de/daserste/pl ... type=pc%2F

Hier noch ein Filmbericht der "Welt":
https://www.welt.de/geschichte/zweiter- ... ttete.html
Wie stark du tatsächlich bist, erfährst du erst dann, wenn "stark sein" deine einzige Option ist!



Hasenrupfer
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Grasdaggl
Midsommar/Mittsommar/Mittsommer muss man übrigens nicht gesehen haben.

Seeehr vorhersehbar das Ganze, nach Hereditary der zweite durchgekaute Stiefel vom "Auteur".

Don't believe the hype.





Hasenrupfer
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Grasdaggl
Nilkheimer hat geschrieben:Parasite is natürlich gut, klar. Aber wo gibt's des jetzt in Würzburg et al. O.m.kor.U.?


Im Central natürlich.

Kumpel war letzte Woche drin, aber sorry, das gibt mir nun beim besten Willen keinen Mehrwert.