492 Beiträge

Welche Partei bekommt deine ZWEITstimme?

Umfrage endete am 25. September 2017 01:20

CDU/CSU
2
4%
SPD
10
19%
B90/Die Grünen
17
31%
Die Linke
7
13%
FDP
13
24%
AFD
2
4%
Sonstige
2
4%
Mir Wurscht / Ich wähle nicht
1
2%

thoreau
Granadaseggl
Manolo hat geschrieben:Der Großteil der afd- Wähler ist einfach nur dumm. Dumme Menschen sind manchmal Nazis, aber nicht immer. Gerade im Osten dürften viele von ihnen vor acht Jahren (editiert) noch FDP und vor 4 und 12 Jahren die Linke gewählt haben, aber wohl fast nie eine Regierungspartei, die durch Taten glänzen müsste und nicht einfach leere Versprechungen machen kann.


Wenn ich das geschrieben hätte, wäre es sicher nicht vier Stunden unkommentiert von darki hiergestanden... so viel zum Thema userbezogene Reaktionen.

Inhaltlich sehe ich es genauso, auch wenn mir das Konzept des "einfach Dummen" widerstrebt. Aber ich fürchte man muss sich da irgendwie abfinden und das realisieren und akzeptieren.



Frank N Furter
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Himbeertoni
thoreau hat geschrieben:Inhaltlich sehe ich es genauso, auch wenn mir das Konzept des "einfach Dummen" widerstrebt. Aber ich fürchte man muss sich da irgendwie abfinden und das realisieren und akzeptieren.


:?:

Es existiert als ein erstaunliches Phänomen in unserer aktuellen Massenmenschenhaltung von so vielen Menschen die Meinung und die explizite Aussage, "die Menschen seien eben dumm" in unterschiedlichsten Varianten, dass man ohne weitere Überprüfung sagen kann, hier scheint eine sehr große Selbstwidersprüchlichkeit offenbar zu werden (Bin ich nicht ein höflicher Zeitgenosse? :D ).

Woran liegt das? Ich vermute, dass es neben den rein massenpsychologischen, eher soziologischen Aspekten, schon daran mangelt, dass gar keine genaue Vorstellung darüber existiert, was hier eigentlich "dumm" sein soll. Keine Bange, ich werde es nicht erörtern. Was ich sehr kurz sagen kann, ist aber etwas, was doch eine gewisse breitere Überzeugungskraft haben sollte: Alleine der Umstand, dass andere Menschen andere Meinungen haben, sollte bitte noch nicht ausreichen, um die Kategorie "dumm" zu bemühen. Und noch genereller ist ebenfalls ziemlich offensichtlich, dass eine Abwertung anderer als "dumm" unmittelbar damit einhergeht, dass man selber nachweispflichtig wird, dies von einem klügeren Standpunkt aus zu beurteilen. Und jetzt behaupte ich einmal etwas was am ehesten auf meiner Lebenserfahrung beruht: dieser klügere Standpunkt existiert überhaupt nicht, er ist seit jeher eine Fiktion.
https://bit.ly/2x1Kpuf



darkred
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Halbdaggl
nice hat geschrieben:Warum ist man da so über-akademisch – weil unsere Opas das Copyright drauf haben?


Ist jetzt nicht ne ernsthafte Frage, oder?
Auch der nachfolgende Vergleich mit Völkermord ist aus meiner Warte unangebracht.
Wer ansonsten großen Wert auf Ausdifferenzierung legt, darf sich hier jetzt doch nicht hinstellen und polemische Gleichungen wie AfD=alles Nazis aufmachen.
Das ist doch vom Stil her dann kein Deut besser, als die, die man damit zu treffen sucht.

manolo hat geschrieben:Der Großteil der afd- Wähler ist einfach nur dumm. Dumme Menschen sind manchmal Nazis, aber nicht immer.

thoreau hat geschrieben:Wenn ich das geschrieben hätte, wäre es sicher nicht vier Stunden unkommentiert von darki hiergestanden... so viel zum Thema userbezogene Reaktionen.


Kam nur noch nicht dazu.
Aber ehrlich gesagt, weiß ich auch gar nicht was ich darauf erwidern soll, weil mir auf "dumme Menschen sind manchmal Nazis" schlichtweg nix sinniges einfällt. Halt doch. "Gestern wars kälter wie draußen..."
Okay?

thoreau hat geschrieben:Inhaltlich sehe ich es genauso, auch wenn mir das Konzept des "einfach Dummen" widerstrebt. Aber ich fürchte man muss sich da irgendwie abfinden und das realisieren und akzeptieren.


Wie man so ein vielschichtig gelagertes und in der Haltung/Ausdruck unterschiedlich gewichtetes Phänomen in simpelster und verständlicher Art und Weise runter brechen kann, nötigt mir großen Respekt ab. 8)

Frank N Furter
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Himbeertoni
thoreau hat geschrieben:
Frank N Furter hat geschrieben:Alleine der Umstand, dass andere Menschen andere Meinungen haben, sollte bitte noch nicht ausreichen, um die Kategorie "dumm" zu bemühen.


Da das nicht der Fall ist, ist der Rest des Kurzessays hinfällig.


Hinfällig, soso. Tu Dir doch mal selbst was Gutes und versuche mir zu beschreiben, was aus Deiner Sicht "dumm" ist (also "nicht intelligent", ergo "nicht besonders lernfähig", oder unwissend, ungebildet etc.).

Ich zitiere Dich nochmal:

thoreau hat geschrieben:Inhaltlich sehe ich es genauso, auch wenn mir das Konzept des "einfach Dummen" widerstrebt. Aber ich fürchte man muss sich da irgendwie abfinden und das realisieren und akzeptieren.


Aha. Das lese ich so: Dir widerstrebt zwar das Konzept "einfach dumm", aber Du realisierst es und akzeptierst es. Dann wird es Dir ja auch überhaupt nicht schwerfallen, mal zu beschreiben, was dieses "dumm" ist, das dir so schwer fällt bei anderen Menschen irgendwie zu akzeptieren und zu realisieren. Ich habe nämlich bisweilen den Eindruck, es fällt denen, die andere Menschen "dumm" nennen, sehr einfach und es scheint ihnen da nicht nur nichts zu widerstreben, sondern es scheint sie magisch hinzuziehen, zu dieser pauschalen Abwatschung größerer Bevölkerungsgruppen, von denen sie in der Regel kaum über zwei Personen kennen und wirklich bezogen auf "nicht sehr lernfähig" oder "unwissend" beurteilen könnten, wenn sie es wenigstens für diese zwei könnten, was schon fraglich genug ist. Ob es dann selbst so klug ist, eine Masse von Menschen die man nicht kennt pauschal für dumm zu halten, hatte ich ja impliziert.

Andere für dumm zu halten, hat also ganz generell etwas von dem alten Epimenidis-Pradoxon: "Alle Kreter lügen. Ich bin ein Kreter."
https://bit.ly/2x1Kpuf






Airwin
Voßkuhle hält wohl nicht viel von der idee den afdlern beständig "nazi" entgegenzuschleudern

Verfassungsgerichtspräsident Andreas Voßkuhle fordert, die AfD nicht aus dem politischen Diskurs zu verbannen. Denn genau das tue Populismus. Man müsse der Partei anders begegnen.

Der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Andreas Voßkuhle, hat sich für einen besonnenen Umgang mit der AfD ausgesprochen. „Wir können nicht einfach diejenigen, die eine Partei gewählt haben, die einer Mehrheit von uns vielleicht nicht gefällt, aus dem politischen Diskurs verbannen“, sagte Voßkuhle am Mittwochabend bei einer Veranstaltung der Zeitschrift „Cicero“. Es wäre vollkommen falsch, dem Populismus so zu begegnen, weil der Populismus genau das tue: „Andersdenkende aus dem politischen Prozess zu verbannen.“


im selben ticker auch:
Die Mehrheit der Deutschen hat sich einer Umfrage zufolge gegen eine Ausgrenzung der AfD-Fraktion im Bundestag ausgesprochen. 63 Prozent der Befragten sagten, Abgeordnete der AfD sollten in der parlamentarischen Arbeit genauso behandelt werden wie jede andere Fraktion auch. Das ergab eine Forsa-Befragung im Auftrag des Magazins „Stern“, die kurz vor Bundestagswahl vorgenommen wurde. Demnach war nur fast jeder dritte Deutsche der Ansicht, dass sich andere Fraktionen im Parlament von den Rechtspopulisten abgrenzen sollten.

Nach Auffassung von 52 Prozent der Befragten sollte die AfD-Fraktion auch einen Stellvertreter des Bundestagspräsidenten stellen dürfen. Die Geschäftsordnung des Bundestags sieht vor, dass jede Fraktion mindestens einen Vizepräsidenten entsenden kann. Laut der Umfrage waren aber 44 Prozent dagegen, dass ein Abgeordneter der AfD ins Bundestagspräsidium gewählt wird. Darunter seien mehrheitlich die Anhänger von Union (57 Prozent) und SPD (51 Prozent).

https://www.welt.de/politik/deutschland ... l#Comments




was @niceweather wohl dazu sagt, dass der voßkuhle bei einem schmuddelblat wie dem cicero (nachfolger der nationalzeitung :lol: ) auftritt? Wir werden es hoffentlich bald erfahren.


darkred
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Halbdaggl
Verfassungsgerichtspräsident Andreas Voßkuhle fordert, die AfD nicht aus dem politischen Diskurs zu verbannen. Denn genau das tue Populismus. Man müsse der Partei anders begegnen.

Der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Andreas Voßkuhle, hat sich für einen besonnenen Umgang mit der AfD ausgesprochen. „Wir können nicht einfach diejenigen, die eine Partei gewählt haben, die einer Mehrheit von uns vielleicht nicht gefällt, aus dem politischen Diskurs verbannen“, sagte Voßkuhle am Mittwochabend bei einer Veranstaltung der Zeitschrift „Cicero“. Es wäre vollkommen falsch, dem Populismus so zu begegnen, weil der Populismus genau das tue: „Andersdenkende aus dem politischen Prozess zu verbannen.“


Mein Reden.

vivafernanda
Benutzeravatar
Granadaseggl
Airwin hat geschrieben:
nice hat geschrieben:
Warum ist man da so über-akademisch – weil unsere Opas das Copyright drauf haben?




war Nice nicht derjenige der schon rumheulte, wenn im VfB-thread ein "mädchenhaftes zweikampfverhalten" (o.ä.) festgestellt wurde ?


Airwin, schwaches Verhalten von Männern als "mädchenhaft" zu beschreiben ist eindeutig sexistisch.
Den Nazi-Term bei AFD und Anhängern zu benutzen ist zumindest diskutabel.


AfD-Wähler sind zu einem großen Teil männlich, mittlerern Alters, ostdeutsch.

Aber "dumm"?

AfD-Wähler gibt es in allen Städten und Gegenden Deutschlands, auch hier in der Wiege unserer Demokratie, in München.
Von einem entfernt Bekannten, der irgendetwas akademisches arbeitet, habe ich gehört, dass er Männer im BEkanntenkreis hat, die AfD wählen. Akademiker. Genau so etwas schrieb auch mal einer in der SZ. Also eher Typen, die keine mittelalten ostdeutschen Männer sind oder kennen.

Man kann natürlich, auch anhand des Forums, feststellen, dass Männern eine Neigung zur Simplifizierung innewohnt. Manchen. Häufiger jedenfalls als Frauen, denn sie wissen spätestens ab dem Zeitpunkt des Pubertätbeginns, dass nichts einfach einfach ist.
Männer bauen sich ein Nest aus ihrer Meinung, aus dem heraus sie bequem die WElt be-und verurteilen.
Das gelingt erstaunlicherweise auf allen möglichen Leveln der persönlichen Bildung.
Seit ich denken kann, renne ich gegen diese Mauern, kämpfe, argumentiere, zerre und ziehe, möchte Bewegung sehen, Luft und Leben. Mein Bruder war mein erstes Opfer. Armer Kerl.
Ich verehre heimlich jeden Mann, der differenzieren kann, seine Meinung nicht für sakrosankt hält, der klug, aber zurückhaltend argumentiert. Der nicht in der Diffamierung seiner Gegner seinen Standpunkt untermauert sieht, sondern allein in der Güte seiner Argumente. Und der, Gott steh mir bei, seinen Humor nicht verliert im Diskurs und ZUGEBEN kann, wenn er sich irrt. Und zwar nicht, dass er sich auf dem Fahrplan geirrt hat, sondern, dass seine Denke vielleicht insgesamt nicht der Weisheit des Allmächtigen entsprechen könnte.
Ich sag´s nochmal: Ich möchte nicht verallgemeinern. Ich teile eine lebenslange Beobachtung mit.
Es gibt solche verehrungswürdigen Männer.Zum Glück auch hier. ;)

PS: Was ich ja glaube, was die Menschen lange an der Kanzlerin gefunden haben, war genau das: Da ist jemand sehr klug, aber nicht eitel. Da sagt jemand klar, was er denkt, schwätzt aber nicht rum, spielt sich nicht auf. Sehr erfrischend nach Gerd und Helmut.
Eine Hand, die schiebt, ist besser als 100 Hände, die ziehen.


Manolo
Grasdaggl
Airwin hat geschrieben:dann gebe ich der diskussion gerne einen neuen impuls und zitiere einen der ganz großen theoretiker:

Dumme Menschen sind manchmal Nazis, aber nicht immer.


:)


Danke für das Lob. Ich habe nur das "dumme" Gefühl, dass du den Satz nicht verstanden hast. Andere übrigens auch nicht. Dabei ist es gar nicht so schwer. Damit ist nur gesagt, dass ich NICHT alle AfD-Wähler für Nazis halte. Auch ist damit gesagt, dass Nicht-Nazis auch dumm sein können. Beide Erläuterungen dürften dich eigentlich freuen.

Die Aussage (Zum Großteil dumm) kann wiederum jeder, der es bsp. für klug hält, eine Partei zu wählen, die den Klimawandel negiert und kein Rentenkozept hat (beides große Fragen dieser Zeit), für dumm halten. "Dumme" Inhalte vertreten sicher aber auch andere, die dumpfen rechten Parolen dieser Partei führen aber dazu, dass ich es auch für dumm halte, diese Partei aus Protest zu wählen und damit dafür zu sorgen, dass diese Parolen bald auch im Bundestag zu hören sein werden und in der gesamten Gesellschaft noch salonfähiger werden als sie es jetzt schon sind.

Und nun kann mich jeder gerne für dumm halten. Ist ein freies Land ;)

PS: es gibt massig Akademiker, die ich als dumme Fachidoten ansehen und ebenso viele "einfache" leute, die sehr kluge Dinge sagen und machen.
Zuletzt geändert von Manolo am 28. September 2017 19:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Tifferette
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Grasdaggl
vivafernanda hat geschrieben:Ich verehre heimlich jeden Mann, der differenzieren kann, seine Meinung nicht für sakrosankt hält, der klug, aber zurückhaltend argumentiert. Der nicht in der Diffamierung seiner Gegner seinen Standpunkt untermauert sieht, sondern allein in der Güte seiner Argumente. Und der, Gott steh mir bei, seinen Humor nicht verliert im Diskurs und ZUGEBEN kann, wenn er sich irrt.


Äh, es geht aber schon um einen Mann, oder?

:shock:




:P
"They may be drinkers, Robin, but they are also human beings."

(Batman)

vivafernanda
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Granadaseggl
@tiffi: selber :P 8)

Und, das möchte ich auch sagen, jede Menge Mischtypen gibt es. Eigentlich bockig, aber wenns drauf ankommt, dann doch hörbereit. Oder andersrum.


@manolo:
Ich glaube, das Wertende Deiner Aussage ist so massiv, dass sich jeder an ihr stört, auch wenn es klar ist, warum, Du das sagst.
Es ist ziemlich dumm, die AfD zu wählen, unter anderem aus den von Dir genannten Gründen.
Aber die Wähler als dumm zu bezeichnen, ist echt heftig.
Eine Hand, die schiebt, ist besser als 100 Hände, die ziehen.

Tifferette
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Grasdaggl
vivafernanda hat geschrieben:Aber die Wähler als dumm zu bezeichnen, ist echt heftig.


Ja, ist es. Aber hier kommen zwei Dinge zusammen: erstens wird eine Partei gewählt, deren Programm objektiv nicht gut für den Wähler ist (Statistiken sagen ja, dass die AfD-Wähler tendenziell weniger Bildung und Einkommen haben). Und zweitens dann dieser rechtsextreme Scheiß. Da muss auch ich sagen - ja, das ist dumm.
"They may be drinkers, Robin, but they are also human beings."

(Batman)

Manolo
Grasdaggl
vivafernanda hat geschrieben:Es ist ziemlich dumm, die AfD zu wählen, unter anderem aus den von Dir genannten Gründen.
Aber die Wähler als dumm zu bezeichnen, ist echt heftig.


"Dumm ist der, der Dummes tut."

Ansonsten ist das meine Form von "Mut zur Wahrheit" und Abkehr von politischer Korrektheit. ;)

übrigens gibt es auch Umfragen zum Thema Wähler und Bildungsgrad:
http://www.rp-online.de/politik/deutsch ... -1.7102849
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exmatthes
Granadaseggl
"willst Du nicht meiner Meinung sein, so schlag ich Dir den Schädel ein".

und weil selbst der dümmste kapiert, daß das virtuell schlecht funzt, ist zur not immer derjenige, der anderer Meinung ist, dumm.

zu beschränkt, den eigenen, natürlich über alle zweifel erhabenen Einsichten, zu folgen...


davon mal ab:
mal angenommen, es ließe sich tatsächlich irgendwie belegen, daß diese roundabout 5 Millionen afd-wähler signifikant "dümmer" wären als der rest.
was folgt daraus eigentlich?
dürfen die dann nimmer wählen?
zählt deren stimme wenigstens weniger?
ab in die Anstalt?

echt dumme lage dann.