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thoreau
Granadaseggl
Paare werden nicht gelockt, ihr Neugeborenes abzugeben, sondern es wird ihnen die Möglichkeit gegeben das zu tun. Und um ehrlich zu sein ist das die absolut einzige Möglichkeit für eine Frau, beides für sie zufriedenstellend hinzubekommen.

Zudem empfinde ich - selbst (noch) kinderlos - das Kinderbekommen nicht als Freizeitbeschäftigung oder Privatvergnügen, sondern - und das sicher nicht nur wegen des Generationenvertrags - als gesellschaftliche Verantwortung.

crastro
das Kinderbekommen nicht als Freizeitbeschäftigung oder Privatvergnügen,


Hut ab! So'n alter Esel wie ich hat immer geglaubt (und tut das heute noch), die Vorbereitungshandlungen wären ausgesprochen vergnüglich......

:mrgreen:



Nilkheimer
Halbdaggl
Was ist eigentlich das Thema? Ob das eine gute Sache ist an sich, oder eher nicht?

Ich finde es von der Theorie her gar nicht einmal so schlimm. Durch die großflächige Möglichkeit der "Abgabe" der Kinder in Einrichtungen, die gesellschafltich und wirtschaftspolitisch (Stichwort: Frau als Humanressource) sehr gewollt ist, entsteht schon ein gewisser Sog in eine bestimmte Richtung. Zur Erhaltung der "Wahlfreiheit" kann man da schon einen Hunni an die Daheimlasser geben, mir ist das im Prinzip wurscht. Der Vergleich mit dem Schwimmbad trifft es jedenfalls nicht, weil der Nichtschwimmengeher keine Belastungen auf sich nimmt, sondern halt drhoim vor der Glotze bleibt - während Mutti halt ein Kind an der Backe hat.
Nur: Kant war schon zu Recht der Ansicht, dass es Dinge gibt, die in der Theorie richtig sein mögen, in der Praxis aber nichts taugen. Man muss kein Prophet sein (Zahlen gibt es wohl nicht bisher) vorherzusagen, dass genau die falschen angelockt werden: Bildungsferne, religiöse Ideologen und Geldgeile. Dazu kommt nach die Alimentierung jener "höheren Schichten", wo es immer noch zum guten Ton gehört, dass Mama nicht schaffen geht. Die nehmen dann die Kohle auch gerne mit, ist ja quasi geschenkt, weil Filia und Filius eh nicht rausdürfen. Ob es die erreicht, die man vielleicht erreichen will, die Mittelschichtler, die das Gefühl haben, die Frau KANN und DARF gar nicht zu Hause bleiben, wegen gesellschaftlichen Drucks, aber auch aus finanziellen Zwängen heraus, ob DIE nun in Scharen tatsächlich mehr "Wahlfreiheit" erlangt haben - es ist dann doch zu bezweifeln.

Unter dem Strich bleibt das klare Votum: Selbst wenn die Idee im Ansatz gar nicht so beschissen sein sollte (lässt sich gut drüber streiten): Die praktischen Folgen sind fürs Ganze und aber auch für die einzelnen (Islamisten-, Säufer-, Deppen-)Kinder zum Teil so verheerend, dass man die Herdprämie (lange nicht gehört) ablehnen muss.
Aber das macht doch nichts.



crastro
Na na, jetzt nimms nicht so tragisch bitte, wie es mir scheint. Es war KEIN Fehler, sondern Du hast mir die Möglichkeit gegeben, mit einem für mich schmunzligem Einwurf eine Diskussion sozusagen zu entspannen........ :mrgreen:

...siehe meine Signatur.

crown
Sloggi hat geschrieben:
jagdhuette hat geschrieben:Wer Ehepartner damit lockt sich jahrelang aus dem Berufsleben zurückzuziehen, der schafft damit Fehlanreize.


Naja, wer Paare damit lockt, das Neugeborene praktisch beim Staat abzugeben, macht ein bisschen auf DDR.

Mich nervt es allgemein, dass ich irgendwelchen gut verdienenden Akademikereltern das Geld in den Rachen werfen muss. Ob Elterngeld, Betreuungsgeld oder kostenlose Kita ist mir da eigentlich wurscht.

Sloggi, kinderlos.

Also erstens wird niemand gelockt :roll: Das stellen nur die Dorftrottel der CSU so dar, damit sie ihre "Frau an den Herd" Politik so weiter betreiben können.

Zweitens solltest du nicht vergessen das die gut verdienenden Akademiker (die heutige Mittelschicht) auch die Frauen! die ganze Nummer um Dich und mich herum finanzieren -> Schwimmbad, Straße, Kita, Straßenbeleuchtung, Abwasser und Kläranlage, Müllentsorgung zum Teil, Stromleitungen zum Teil, Wasserversorgungsleitungen zum Teil etc.
Ich würde diese Leute also nicht unbedingt wie raffgierige Geldsäcke hinstellen, sondern die bilden das Rückgrat das die vielen Alleinerziehenden, Niedrigverdiener oder Sozialhilfeempfänger ihre Kinder auch in die Kita bringen können.
Zumal es für die Frau, wie thoreau schon sagte, oft die einzige Möglichkiet ist, ihre Beruf samt der Umsetzung der akademischen Ausbildung doch noch auszuüben.

Richtig dumm ist es nämlich, Menschen zwar die Möglichkeit zu geben eine akademischen Ausbildung zu erlangen, aber die dann durch 50erJahre Familienpolitik vom lechzenden Arbeitsmarkt fernzuhalten. Dann hätte man das Geld das in deren Ausbildung gesteckt hat, nämlich in der Schornstein geschossen.

Und das hat nicht mit DDR-System zu tun, sonst wäre wohl der Wirtschaftsflügel der CDU nicht so zurückhaltend. Die wissen nämlich auch das die die Arbeitskräfte gut brauchen können. Mal davon abgesehen kenne ich das "DDR System" recht gut und muss Dir leider mitteilen das die in diesem Punkt der gesellschaftlichen Entwicklung (Akzeptanz von arbeitenden Müttern) weiter waren als der Westen. Die Scheibe Brot hätte sich der Westen durchaus abschneiden können, anstatt großkotzig alles als "schlecht" zu erklären.

crown, 2 Kinder



jagdhuette
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Halbdaggl
Sehe ich auch so - das ist eine der wenigen Regelungen der DDR, die moderner und vor allem produktiver ist als die Lösungen im Westen. Und es reicht nicht Lösungen für den Regelfall zu haben. Kinder werden krank, Termine bei der Arbeit verschieben sich usw. Auch für die ungeplanten Betreuungszeiten benötigen wir Lösungen. Klar erscheint es da einfacher einen Partner ganz aus dem Berufsleben auszuschließen. Aber volkswirtschaftlich ist das Wahnsinn.


crastro
"crown",

Deinen Beitrag finde ich zwar gut, darin aber einiges merkwürdig:

Code

 lechzenden Arbeitsmarkt


hab ich da was verpasst oder haben wir nicht ein Heer von Millionen Arbeitslosen?

Code

Die wissen nämlich auch das die die Arbeitskräfte gut brauchen können


siehe oben.






Plan B
Halbdaggl
Nein, da irrst Du nicht. Aber wie jagdhütte richtig schreibt, Angebot und Nachfrage sind eben nicht kompatibel. Die Zahlen an sich sind übrigens die letzten Jahre gefallen. Sprich, entweder hat sich das Angebot angepasst (Anforderungen gesunken) oder die Nachfrage angepasst (sprich, sinnvolle Weiterbildungen).
Nur ist das ein eigenes Thema und hat nichts mit dem Betreuungsgeld zu tun.
Carpe diem.

Sloggi
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Lombaseggl
crown hat geschrieben:Zweitens solltest du nicht vergessen das die gut verdienenden Akademiker (die heutige Mittelschicht) auch die Frauen! die ganze Nummer um Dich und mich herum finanzieren



Die finanziere erstmal ich selbst als unverheirateter mit Spitzensteuersatz.

crown hat geschrieben: sondern die bilden das Rückgrat das die vielen Alleinerziehenden, Niedrigverdiener oder Sozialhilfeempfänger ihre Kinder auch in die Kita bringen können.


Genau. Kinder kriegt in erster Linie die Unterschicht. Für ne Harzerin ist das Kinderkriegen quasi eine Art Lebensentwurf, gut konsumieren zu können ohne jemals arbeiten zu müssen. Und die Kinder darf sie noch auf meine Kosten in der Kita abgeben.

Dass mich niemand falsch versteht: Ich hab nix gegen eine Politik, die das Kinderkriegen fördert. Nur wird das in Deutschland so langsam pervers. Einerseits sollen wenige Monate alte Säuglinge sollen in der Krippe abgegeben werden, damit Frau wieder arbeiten gehen kann (wenn sie sich dann scheiden lässt ist das Arbeiten dann komischerweise unzumutbar bis das Kind 10 ist).
Andererseits soll ich die klassische Frau am Herd-Beziehung noch durch ein Betreuungsgeld alimentieren, wobei diese Leute finanziell zumeist ohnehin schon privilegiert sind.

Arbeitskräfte brauchen wir ohnehin immer weniger. Also macht die "Volksvermehrung" keinen Sinn mehr. Unser Rentensystem ist sowieso kaputt. Wäre wesentlich sinnvoller dies zu refomieren, ansatt Geld fürs Kindermachen zu verschenken.

schwaebi
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Halbdaggl
Sloggi, Deine Argumentation stimmt nicht.

So wie Du argumentierst, gehst Du davon aus, dass die "Unterschicht" die Kinder in die Krippe schickt, während die "Privilegierten" ihre Kinder daheim behalten und die Herdprämie absahnen. Dabei ist es gerade andersrum (wenn man jetzt mal die Ultrareichen ausschließt). Für die Kinder wäre es aber oft besser, wenn es tatsächlich so wäre, wie Du vermutest...

"(wenn sie sich dann scheiden lässt ist das Arbeiten dann komischerweise unzumutbar bis das Kind 10 ist). "
Wo hast'n das her? In meiner Bekanntschaft gibt es mindestens 15 geschiedene Mütter mit Kindern unter 10 und die arbeiten - Achtung - alle.

"Arbeitskräfte brauchen wir ohnehin immer weniger" - erzähl das mal den Branchen Handwerk, Hotel & Gaststätten, Pflege usw.

Rentensystem kaputt: da kann ich Dir zustimmen. Die verschwurbelte Denke, dass sich das wieder ändert, wenn mehr Kinder geboren werden, ist quatsch. Beamte einzahlen lassen und (gestern war ein interessanter Bericht bei ?!plusminus glaub ich?!) das System wieder zurück auf "Vor-Riester", und alle wären wieder glücklich.

Ach nein, die Versicherungen nicht. Noch 'ne verdammt starke Lobby, die in der Politik mehr mitmischt, als gut ist. :evil:

schwaebi
1 Kind im Kindergarten