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Tamasi
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Grasdaggl
Hortensie hat geschrieben:Vor wenigen Tagen war ich zum ersten Mal bei einem Brass Konzert.

Brassed Off.
Für mich einer der schönsten Filme; über musizierende Bergmänner im kaputtgehenden Yorkshire.

Concierto d’Orange Juice:



Der mit der Wollmütze ist auch der Clown:



In Cod we trust.

Und noch ein drittes Video, auf Wunsch von Auswurf, der immer gern mehr hätt':


Unter Westfalen
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Grasdaggl
Brassed Off.
Für mich einer der schönsten Filme; über musizierende Bergmänner im kaputtgehenden Yorkshire.


Schließe mich der Bewertung vollinhaltlich an.
:prost:

Ich mag Filme, in denen es die Underdogs zeigen, dass sie sich nicht kleinkriegen lassen.

Oder in denen der Protagonist seinen Traum gegen alle Widerstände bis zum Erfolg träumt.

Wie z.B.



Großartig die letzte Szene, als er in der Rolle des Zauberers Rotbart aus Schwanensee auf die Bühne springt.
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.

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Halbdaggl
Unter Westfalen hat geschrieben:Oder in denen der Protagonist seinen Traum gegen alle Widerstände bis zum Erfolg träumt.

Wie z.B.




"Billy Elliot" gehört auch zu meinen absoluten Lieblingsfilmen. Natürlich auch, weil er ein kleines Bisschen Ballettfilm ist, aber insbesondere, weil da ein großes Talent in einem völlig abwegigen Milieu entdeckt wird :!:

Unter Westfalen hat geschrieben:Großartig die letzte Szene, als er in der Rolle des Zauberers Rotbart aus Schwanensee auf die Bühne springt.


Leider muss ich dich korrigieren, denn in der besagten Szene springt nicht der Zauberer Rotbart, sondern der männliche "Weiße Schwan" auf die Bühne. Zu sehen ist eine Aufführung der "Schwanensee"-Neuinterpretation von Matthew Bourne von 1995, in der alle Schwäne von Männern getanzt werden und der Prinz sich in deren "Schwanenkönig" verliebt.

Wenn die Unfähigkeit einen Decknamen braucht, nennt sie sich Pech.

- Charles Maurice de Talleyrand -


Unter Westfalen
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Grasdaggl
CZ schrieb:
Leider muss ich dich korrigieren, denn in der besagten Szene springt nicht der Zauberer Rotbart, sondern der männliche "Weiße Schwan" auf die Bühne. Zu sehen ist eine Aufführung der "Schwanensee"-Neuinterpretation von Matthew Bourne von 1995, in der alle Schwäne von Männern getanzt werden und der Prinz sich in deren "Schwanenkönig" verliebt.

Danke für den Hinweis.

Erstaunlich, wie einen die Erinnerung täuschen kann. Ich hätte geschworen, dass er ein ähnliches Kostüm trug wie in diesem Beispiel:

Bild

Jetzt habe ich mir die Finalszene des Films noch einmal angeschaut:



Die Interpretation von Bourne war für mich bislang unbekannt. Interessanter Ansatz. Die Tänzer tragen die Schwanenkostüme, tanzen aber eher wie die Mäuse im Nussknacker. Der homoerotische Ansatz ist sowohl in der Handlung, als auch in der Musik angelegt, sofern einem die Biographie Tschaikowskys geläufig ist.

John Neumeier hat übrigens in seiner Version des Balletts, „Illusionen wie Schwanensee“ die Parallelen zwischen dem Leben und der Einsamkeit Ludwigs II und dem Leben und der Musik Tschaikowskys über das Schwanenmotiv (Neuschwanstein ist voll davon) gezogen. Und somit kommt auch Richard Wagner ins Spiel, der dem traumverlorenen Bayernkönig, durchaus berechnend, feurige Liebesbrief schrieb.

Die ersten 5 Töne des Schwanenmotivs und der Arie aus Lohengrin „Nie sollst Du mich befragen“ sind nahezu identisch. Verblüffend.
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.

Southern Comfort
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Halbdaggl
Hi Uwe,

Nee, das ist hundert pro Absicht. Die mittelalterlichen Epen um Parzifal, Lohengrin, Tristan und Isolde war für Wagner wie Ludwig II. ein gemeinsames Hobby. Beide fanden es irgendwie cool, Ritter zu spielen. Der eine vertont die alten Stoffe. Der andere baut Burgen nach, die zu seiner Zeit bereits wie ein Disneyland aussahen.

Allerdings waren die damit nicht alleine. Geht mal ins Schloss Bebenhausen. Selbes Prinzip, nur von König Wilhelm. Da wird auch so getan, als wäre das Hochmittelalter wieder ausgebrochen.
Das Huhn wurde in den Urlaub geschickt. ENTSPANNT EUCH ALLE MAL!

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Halbdaggl
Unter Westfalen hat geschrieben:Die Interpretation von Bourne war für mich bislang unbekannt. Interessanter Ansatz. Die Tänzer tragen die Schwanenkostüme, tanzen aber eher wie die Mäuse im Nussknacker. Der homoerotische Ansatz ist sowohl in der Handlung, als auch in der Musik angelegt, sofern einem die Biographie Tschaikowskys geläufig ist.

John Neumeier hat übrigens in seiner Version des Balletts, „Illusionen wie Schwanensee“ die Parallelen zwischen dem Leben und der Einsamkeit Ludwigs II und dem Leben und der Musik Tschaikowskys über das Schwanenmotiv (Neuschwanstein ist voll davon) gezogen. Und somit kommt auch Richard Wagner ins Spiel, der dem traumverlorenen Bayernkönig, durchaus berechnend, feurige Liebesbrief schrieb.

Die ersten 5 Töne des Schwanenmotivs und der Arie aus Lohengrin „Nie sollst Du mich befragen“ sind nahezu identisch. Verblüffend.


Nun, auch der Name des Prinzen - Siegfried - weist ja auf Richard Wagner.

Tatsächlich erlebte Tschaikowsky 1876 die Erstaufführung des Rings von Richard Wagner in Bayreuth (war allerdings nicht sehr davon begeistert), 1877 wurde dann "Schwanensee" uraufgeführt, in dieser zeitlichen Aufeinanderfolge liegen wohl die erstaunlichen Parallelen und Anspielungen :!:

Interessanterweise (und quasi prophetisch) ertrinkt der Prinz im 4. Akt im See, ebenso wie später Ludwig II. im Starnberger See. Weil der Zar in Ballettaufführungen jedoch nur Happy-Ends duldete, musste Tschaikowsky noch eine Apotheose in strahlendem Dur hinzufügen, bei der die Liebenden entweder im Dies- oder Jenseits vereint sind.

Kleine Anekdote am Rande: John Cranko war mit seiner Stuttgarter Inszenierung von 1963 übrigens der erste, der wieder das ursprünglich so konzipierte tragische Ende des Prinzen mit dem Ertrinken choreographierte (und nebenbei die Rolle des Prinzen deutlich ausbaute. Vorher war dieser hauptsächlich als Partner und menschlicher Kran für die Schwanenprinzessin tätig). Der im selben Jahr als Gast eingeladene Rudolf Nureyev übernahm dann beides für seine weltbekannte Wiener Inszenierung von 1964...
Wenn die Unfähigkeit einen Decknamen braucht, nennt sie sich Pech.

- Charles Maurice de Talleyrand -

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Halbdaggl
Southern Comfort hat geschrieben:Nee, das ist hundert pro Absicht. Die mittelalterlichen Epen um Parzifal, Lohengrin, Tristan und Isolde war für Wagner wie Ludwig II. ein gemeinsames Hobby. Beide fanden es irgendwie cool, Ritter zu spielen. Der eine vertont die alten Stoffe. Der andere baut Burgen nach, die zu seiner Zeit bereits wie ein Disneyland aussahen.


Die mittelalterlichen Themen waren im 19. Jahrhundert generell sehr aktuell. Der Vater von Ludwig II. hat beispielsweise das Stammschloss Hohenschwangau mit Wandbemalungen zu eben diesen Sagengestalten versehen lassen, so dass Ludwig diese während seiner Kindheit tatsächlich bereits "vor Augen" hatte...

Southern Comfort hat geschrieben:Allerdings waren die damit nicht alleine. Geht mal ins Schloss Bebenhausen. Selbes Prinzip, nur von König Wilhelm. Da wird auch so getan, als wäre das Hochmittelalter wieder ausgebrochen.


Nun, insbesondere im Zusammenhang mit dem Deutschen Kaiserreich der Hohenzollern wurden ja etliche bedeutende Monumente der deutschen Geschichte wiederaufgebaut oder "auf alt" wiederhergerrichtet, so beispielsweise die Hochkönigsburg im Elsass oder die diversen Luther-Stätten in Thüringen und Sachsen-Anhalt (Wartburg, Schlosskirche zu Wittenberg, Luther-Sterbehaus usw.).

Wie schon gesagt: Mittelalter war "in" in der Romantik.
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Unter Westfalen
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Grasdaggl
SC

Das ist richtig. Beide hatten in der Tat das ähnliche Hobby, allerdings mit deutlich unterschiedlichen Intentionen.

Was ich sagen wollte, kommt dem Tenor dieses Artikels ziemlich nahe:

https://www.tagesspiegel.de/wissen/ludw ... 70272.html

Ich weiß, dem Menschen Wagner gegenüber bin ich manchmal ungerecht, weil mich sein hochmütiger Antisemitismus ankotzt. Aber dass er seine Visionen mit Bayreuth über den König zu verwirklichen hoffte, ist Geschichte. Und ohne Ludwig II wäre es unmöglich gewesen. Da wurden dann die (wohlgemerkt platonischen) Liebesschwüre noch eine Zeitlang weiter gepflegt, auch wenn von der ursprünglichen Zuneigung nicht mehr viel übrig geblieben war.

CZ

Crankos neue Sicht auf Schwanensee war in der Tat revolutionär. Ich kann mich an eine Aufführung mit Egon Madsen als Siegfried erinnern. Wer die Odette/Odile getanzt hat, weiß ich nicht mehr. Ich müsste mal meine alten Programme auf dem Boden durchstöbern. Madsen war für Jahre hinaus der ideale Siegfried, während Richard Cragun den idealen Romeo verkörperte. Das Finale war sensationell. Von beiden Seiten der Bühne wurden dunkelblaue Stoffbahnen über die Bühne gezogen. Es müssen einige Bühnenwerker zugange gewesen sein, um das stürmische Wasser zu simulieren. Und wie Madsen den Kampf gegen das Ertrinken darstellte, verursachte Gänsehautfeeling. Und zum ersten Mal hatte man das Gefühl, dass Handlung und Musik im Finale wieder eine Einheit bilden.

In der Ära Beriozoff wurden übrigens die russischen Ballette, auch Schwanensee, ausschließlich in der Zarentradition getanzt, wie heute noch am Bolschoi und Marinsky üblich. Der Cranko-Schwanensee war der Quantensprung und war mit Romeo und Julia (1962) die Initialzündung für das "Stuttgarter Ballettwunder".

Crankos Inszenierung von Brittens "Der Pagodenprinz" in Stuttgart mit Tänzern der Beriozoff-Compagnie, war seine Bewerbung für Stuttgart. Und Walter Erich Schäfer, der damalige Intendant des Hauses, bewies, wie so oft, ein glückliches Händchen bei der Personalauswahl.
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.

Unter Westfalen
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Grasdaggl
Nun, insbesondere im Zusammenhang mit dem Deutschen Kaiserreich der Hohenzollern wurden ja etliche bedeutende Monumente der deutschen Geschichte wiederaufgebaut oder "auf alt" wiederhergerrichtet, so beispielsweise die Hochkönigsburg im Elsass oder die diversen Luther-Stätten in Thüringen und Sachsen-Anhalt (Wartburg, Schlosskirche zu Wittenberg, Luther-Sterbehaus usw.).


Und ganz in der Nähe Lichtenstein und die Hohenzollernburg.
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.

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Unter Westfalen hat geschrieben:Crankos Inszenierung von Brittens "Der Pagodenprinz" in Stuttgart mit Tänzern der Beriozoff-Compagnie, war seine Bewerbung für Stuttgart. Und Walter Erich Schäfer, der damalige Intendant des Hauses, bewies, wie so oft, ein glückliches Händchen bei der Personalauswahl.


Die Einladung von John Cranko als Gastchoreograph wurde übrigens von Beriozoff initiiert, der dann nach dem Erfolg des "Pagodenprinzen", als Walter Erich Schäfer unbedingt Cranko fest engagieren wollte, großzügig seinen Vertrag auflöste und zum Ballet de Marquis de Cuevas ging.

Du siehst, Du sprichst hier zu einem absoluten Ballettfan und Stuttgarter Ballett-Kenner, insofern für mich (leider) nichts Neues. ;)

Trotzdem Danke für Deine Mit-teilungen, die ich immer sehr gerne lese (auch wenn ich nicht immer Deinen Geschmack teile...) :!:

Und überhaupt: Forza :vfb:
Wenn die Unfähigkeit einen Decknamen braucht, nennt sie sich Pech.

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Unter Westfalen
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Grasdaggl
Vor dem nervenzerfetzenden Spiel noch etwas zur Entspannung:

CZ schrieb:

Die Einladung von John Cranko als Gastchoreograph wurde übrigens von Beriozoff initiiert, der dann nach dem Erfolg des "Pagodenprinzen", als Walter Erich Schäfer unbedingt Cranko fest engagieren wollte, großzügig seinen Vertrag auflöste und zum Ballet de Marquis de Cuevas ging.

Du siehst, Du sprichst hier zu einem absoluten Ballettfan und Stuttgarter Ballett-Kenner, insofern für mich (leider) nichts Neues. ;)



Ich bin noch mal zu den Quellen gegangen, da ich den Abgang von Beriozoff etwas anders in Erinnerung habe. Walter Erich Schäfer stellt es in seinen Erinnerungen („Bühne eines Lebens“, DVA 1975) so dar:

Beriozoff fühlte sich überarbeitet und schlug für das nächste Ballett einen Gastchoreographen vor. Am Royal Ballet in London gäbe es einige hoffnungsvolle Choreographen und er nannte Schäfer die Namen Kenneth MacMillan und John Cranko. Schäfer verließ sich auf Beriozoff, dessen Tochter, Swetlana Beriosofa, eine berühmte Tänzerin, rief in London an. „Cranko hat Zeit und ist im übrigen rechtbegabt.“

So kam es zur Verpflichtung von Cranko für den „Pagodenprinz“. Das Stück beurteilte Schäfer durchaus zwiespältig, aber: „Sie (die Solonummern) waren alle von einer Lebendigkeit, einem Können, einem Eingehen auf die Stärken – und auf die Schwächen – der Tänzer, daß ich nichts anderes mehr im Kopf hatte, als das: Diesen Mann müssen wir haben.….

….Danach sprach ich mit Beriosow. Es war, natürlich, eines der unangenehmsten und schwierigsten Gespräche meiner Intendantenzeit. Ich legte ihm dar, daß nach der Bekanntschaft mit Cranko es mir besser scheine, wenn dieser bleibe und er, Beriosow, sich nach einer anderen Ballettmeisterstelle umsehe. Ich sei gern bereit, ihm dabei zu helfen.“…


Beriozoff wies Schäfer auf einige Fehler in der Choreographie Crankos hin, worauf Schäfer zur Antwort gab, es komme bei keiner künstlerischen Leistung auf die Fehler an, sondern darauf, ob das Geglückte im Zentrum sitze.

…“nach kurzer Pause meinte Beriosow, unsere weitere Zusammenarbeit habe nur Sinn, wenn ich von dem Nutzen seiner Tätigkeit überzeugt sei. Sei ich das nicht, so würde auch er, so leid es ihm tue, eine Trennung für sinnvoller halten. Die Unterredung dauerte nicht länger als eine halbe Stunde. Noch heute habe ich vor seiner Reaktion die größte Hochachtung."

Übrigens hat Horst Koegler, der Stuttgarter Ballettpapst, 2006, 10 Jahre nach dem Tod Beriozoffs, diesem einen anrührenden Nachruf gewidmet:

https://www.tanznetz.de/blog/7113/ein-blick-zuruck-ii


CZ schrieb:
Trotzdem Danke für Deine Mit-teilungen, die ich immer sehr gerne lese (auch wenn ich nicht immer Deinen Geschmack teile...)


Darüber musst Du dir jetzt wirklich keine tiefschürfenden Gedanken machen. Ich weiß, dass ich – vor allen Dingen dirigentenmäßig – in musicis mehrdimensional unterwegs bin. :D

Hier wieder einmal ein schönes Beispiel:



Rodszinski nahm, wie übrigens Hermann Scherchen auch, Werke für das amerikanische Label „Westminster“ auf. Die großen Klassiklabels waren an diesen beiden Ausnahmedirigenten nicht interessiert.

In der Anfangszeit erschienen die Aufnahmen in Deutschland bei der Deutschen Grammophon unter dem Label „Heliodor“, das zunächst im Pop-Bereich für Nachwuchskünstler, u.a. Udo Jürgens, gedacht war und auf dem später Klassikaufnahmen veröffentlicht wurden, die nicht in die Verkaufsstrategie des Gelbetiketts gehörten, die man aber immerhin für so gut hielt, dass man sie dem deutschen Markt nicht vorenthalten wollte.

Hör mal rein. Selbst einem so bekannten Werk wie dem Nussknacker kann man noch neue Nuancen abgewinnen. Ich habe mir die Aufnahme vor Jahren als CD gekauft, als die "Westminster"-Serie aus der Frühzeit der Stereophonie bei Polygram neu aufgelegt worden ist.
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Halbdaggl
Wo, lieber @Unter Westfalen widerspricht meine Verknappung Deiner ausführlichen Schilderung?

Natürlich hat Beriozoff seine Stelle nicht sofort zur Verfügung gestellt, aber er hat eben auch nicht darauf beharrt.

Ray Barra schreibt übrigens in seinen Memoiren, dass Cranko sehr große Skrupel hatte und nicht die Position des Mannes haben wollte, der ihn so großzügig eingeladen hatte und zudem der Vater seiner Lieblings-Ballerina war. Und dass Cranko mit ihm über dieses Dilemma gesprochen hatte...

In dieser Biographie (Ray Barra: "A Life in ballet") heißt es:

Meanwhile Professor Schäfer had spoken to Papa Beriozoff who, showing great dignity - then decided to leave, feeling that 'there was no point in his staying if he no longer had the confidence of the director.' To Cranko, he said, 'Don't worry, I can always go to the Marquis de Cuevas'.


Falls es Dich interessiert, ich habe neulich auch endlich erfahren, warum Cranko Marcia Haydee als erste Solistin engagiert hatte. Die Haydee erzählte nämlich in einer Diskussionsrunde, dass sie sich als einzige nach dem Warm-Up getraut habe, die Figuren und Schritte zu probieren, die Cranko sehen wollte. Und das war es wohl, was Cranko sehen wollte, nämlich, dass man es probierte.
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- Charles Maurice de Talleyrand -

Unter Westfalen
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Grasdaggl
Natürlich hat Beriozoff seine Stelle nicht sofort zur Verfügung gestellt, aber er hat eben auch nicht darauf beharrt.


Das Beharren,
meine liebe @Coaching Zone,
hätte ihm, so scharf wie Schäfer auf Cranko war, nichts gebracht. ;)
Koegler erwähnt es ja ebenfalls.

In Deinem verknappten Beitrag erschien mir Beriozoff zu philantropisch.
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.


de mappes
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Spamferkel
Plan B hat geschrieben:Bzgl . Des Nicht passenden Milieus finde ich Good Will Hunting stark, der Film hat aber nichts mit Musik zu tun.


nicht mit klassischer musik, aber mit musik sehr wohl...nominiert auch für zwei Oscars im Bereich Soundtrack
und die Filmmusik von Elliot Smith verleiht diesem Meisterwerk IMO die entscheidende Würze
Don't criticize what you can't understand

Tamasi
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Grasdaggl
Es gab hier ja einige, die Glück gewünscht hatten und darum:

Mein Sohn hat die Aufnahmeprüfung aufs Musikgymnasium geschafft. 60 Plätze wurden vergeben, er hat Platz 18 geschafft. Cello vorspielen, Singen und Singen mit eigener Klavierbegleitung. Dazu Melodik- und Rhythmus-Prüfungen.

Ich sollte mal einen Vaterschaftsstest machen, weil von mir hat er das nicht. :lol:

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Halbdaggl
Tamasi hat geschrieben:Es gab hier ja einige, die Glück gewünscht hatten und darum:

Mein Sohn hat die Aufnahmeprüfung aufs Musikgymnasium geschafft. 60 Plätze wurden vergeben, er hat Platz 18 geschafft. Cello vorspielen, Singen und Singen mit eigener Klavierbegleitung. Dazu Melodik- und Rhythmus-Prüfungen.

Ich sollte mal einen Vaterschaftsstest machen, weil von mir hat er das nicht. :lol:


Herzlichen Glückwunsch :!:

Zu Deiner Beruhigung: Es gibt auch rezessive Gene, die über einige Generationen hinweg verborgen sind, und natürlich genetische Drifts/Shifts. Muss also nichts heißen...
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- Charles Maurice de Talleyrand -