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schwaebi
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Halbdaggl
Southern Comfort hat geschrieben:Ich präzisiere: italienische oder deutsche Oper hat nicht soviel mit der Herkunft des Komponisten zu tun wie man denkt.

Es sind halt zwei unterschiedliche Grundkonzepte. Ein „Italiener“ stirbt 12 Minuten lang musikalisch in einer Arie, Schmerz, Drama, oh du böse Welt, buhu und buhä und dann tritt ermit dem hohen C ab. Der deutsche Heros braucht dafür exakt 3 Noten: „Ich ster-be“ bekommt aber 12 Minuten orchestrale Untermalung das leitmotivmäßig sein Leben wiederkäut.

Die Rolle des Orchesters ist eh der interessanteste Unterschied: Wie ein Fußballkommentator beim Tor in unterschiedlichen Ländern.

Der italienisch (spanische) Kommentator schreit für Äonen „Gooooooooooooooooooooo -Atempause - oooooooooooooool“ und man nimmt ihm ab, dass er wirklich begeister ist. Affekt, Affekt, Affekt...

Der deutsche Kommentator von 1974: „Bohnhof -Müller - Tor.“ und dann kommen etliche Statistiken und Hintergründe, wo der Müller das Kicken gelernt hat.


:lol: Volltreffer :nod:

Unter Westfalen
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Grasdaggl
Hier etwas für Fans der italienischen Oper.
Die Preghira (Bittgebet) "Dal tuo stellato soglio" aus Mosé von Rossini. Gesungen auf Französisch, da dieser Aufführung der Scala in Milano die Pariser Fassung von 1827 zugrunde gelegt ist. Dirigent Ricardo Muti (dirigiert am 01.01.2018 wieder das Neujahrskonzert).



Wer von dieser Musik nicht emotional berührt wird, ist ein Untoter. :)
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.












Unter Westfalen
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Grasdaggl
Nilkheimer hat geschrieben:
Unter Westfalen hat geschrieben:
Nilkheimer hat geschrieben:Ganz klar Playback - und auch noch schlecht gemacht. :mrgreen:


Auch einer, der von Musicals versaut worden ist. :banane:

Hast wohl gerade @thoreaus Bewertung im anderen Thread gelesen. :bounce:


:?:


sorry, da habe ich Dich mit jemand anderem verwechselt. Tut mir leid und ich entschuldige mich dafür. Habe nicht abgewartet, bis mein Blutdruck nach Lesen Deines Posts wieder bei 120/80 war. :prost:
Mache mir jetzt deswegen aber keine schlaflose Nacht. ;)
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.


Unter Westfalen
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Grasdaggl
Der erste "crossover"! E- und U-Musik von ein- und demselben Komponisten.

Erste Fimmusik von Schostakowitsch 1929



Das war für mich eine unglaubliche Entdeckung! Habe vor der Wende mit Russen Platten getauscht: 2,5 Melodya-Platten gegen 2 Popscheiben West.

Und dann hörte ich diese Musik! Eine Fuge in der Filmmusik, dazu eine Menge an Zitaten aus Musikstücken aller Art. Unglaublich!

Wer sich für den Hintergrund der Musik interessiert:

https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q= ... 4IxmVsSLzb
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.

CoachingZone
Halbdaggl
Jaaaa. Shostakovich. Vielen Dank!

Ein absoluter Gigant unter den Musikern und Komponisten (was ja nicht immer dasselbe ist...). Es brauchte sehr lange, bis man ihn im Westen entdeckte.

Dann möchte ich gleich mal mit einem musikalischen Auf"Galopp" antworten und endlich allen Forumsseggln ein glückliches und gesundes und erfülltes Jahr 2018 wünschen!

Und dem VfB eine erfolgreiche Rückrunde mit einem Mittelfeldplatz oder besser in der Liga! Und gerne mit mehr VfB-Toren und attraktivem Spiel!

(Was auch der Grund war, weswegen ich nicht in den "Weihnachts"-Thread geschrieben habe. Der routinierte Wünscher weiß, dass man nienichtniemals etwas mit einer negativen Silbe o.ä. wie "Nicht-", "Un-" oder "-los" wünscht, weil das Gehirn Negatives nicht abbilden kann und deswegen immer das Wort ohne die Verneinung in seiner Vorstellung verankert - dies so als "esoterischer" Tipp...)



Und wer es etwas weltschmerzhafter mag, dem sei sein Streichquartett No. 8 empfohlen, das ich in der Darbietung eben des Borodin-Quartetts vor Jahrzehnten mal in Ludwigsburg erleben durfte.



Viel Spaß beim Hören!
Wenn die Unfähigkeit einen Decknamen braucht, nennt sie sich Pech.

- Charles Maurice de Talleyrand -




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Halbdaggl
Unter Westfalen hat geschrieben:@CZ

Habe mir gerade das Streichquartett angehört, muss das noch vertiefen.


Sehr verständlich. Absolut keine leichte Musik!

Insofern war der "Spaß" auch eigentlich nicht der richtige Wunsch, der bezog sich eher auf die schräge Ballettmusik. Es existieren übrigens VIER Ballettsuiten mit zum Teil richtigen (bekannten) Ohrwürmern...

Ich persönlich finde, dass Shostakovich so einen ganz und gar eigenen (natürlich auch persönlichen), sehr von anderen Komponisten verschiedenen Weg gefunden hat, das menschliche Sein in seiner Musik zu erfassen. Eben auch in einer ganz modernen, eher die menschliche Zerrissenheit widerspiegelnden Art und Weise. Lässt mich jedenfalls nicht mehr los.
Wenn die Unfähigkeit einen Decknamen braucht, nennt sie sich Pech.

- Charles Maurice de Talleyrand -


CoachingZone
Halbdaggl
Plan B hat geschrieben:Hier ist die richtige Verknüpfung von Klassik und Modern:



Wollt Ihr beiden nochmal eins?


Aber gerne doch!

Der "olle" Bach war ja mal fast vergessen, zumindest zu einer Zeit ohne Radio, Fernsehen, Internet und Musikreproduktion. Da können wir uns sehr bei Felix Mendelssohn-Bartholdy bedanken, dass der ihn wieder hervorgekramt hat.

Und seine Musik überlebt auch alles.

Finde aber persönlich diese Annäherung irgendwie der Größe der Musik entsprechender:

Wenn die Unfähigkeit einen Decknamen braucht, nennt sie sich Pech.

- Charles Maurice de Talleyrand -

Unter Westfalen
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Grasdaggl
CoachingZone hat geschrieben:
Unter Westfalen hat geschrieben:@CZ

Habe mir gerade das Streichquartett angehört, muss das noch vertiefen.


Sehr verständlich. Absolut keine leichte Musik!

Insofern war der "Spaß" auch eigentlich nicht der richtige Wunsch, der bezog sich eher auf die schräge Ballettmusik. Es existieren übrigens VIER Ballettsuiten mit zum Teil richtigen (bekannten) Ohrwürmern...

Ich persönlich finde, dass Shostakovich so einen ganz und gar eigenen (natürlich auch persönlichen), sehr von anderen Komponisten verschiedenen Weg gefunden hat, das menschliche Sein in seiner Musik zu erfassen. Eben auch in einer ganz modernen, eher die menschliche Zerrissenheit widerspiegelnden Art und Weise. Lässt mich jedenfalls nicht mehr los.


Ja, absolut.
Um die Musik eines Komponisten zu erfassen, muss ich, da ich keinerlei musikalische Ausbildung genossen habe, den Menschen verstehen. Habe mir vor 30 Jahren das Buch "Die Memoiren des Dimitrij Schostakowitsch" von Solomon Volkow gekauft. War damals sehr umstritten. Für mich war es aber eine große Hilfe, um die Musik, die er unter Stalin geschrieben hat, besser verstehen zu können.

"Die Tagebücher von Peter Tschaikowsky", Ernst Kuhn Verlag, Berlin: ein betroffen machendes Dokument seiner seelischen Zerrissenheit und seines lebenslangen Kampfes gegen seine Neigung. Erschütternd.
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.

Plan B
Halbdaggl
Ich habe während meiner Studienzeit mal alle 32 Klaviersonaten von LvB live gehört in der Aula der Uni. Da sind schon einige Stücke dabei, bei denen es einem ganz kalt den Rücken runterläuft. Nicht umsonst nennt man diese das neue Testament der Klaviermusik. Von JSB ist das alte.

Schostakowitschs Sinfonien höre ich gerne, aber weiter habe ich mit diesem Menschen wie auch anderen Komponisten eher weniger beschäftigt.
Carpe diem.