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Bundes-Jogi
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Grasdaggl
Cantona hat geschrieben:"progressiver Bürgermeister"????

Woher hast du den Quatsch?

Er stand schon immer der Muslimbruderschaft nahe und hat das laizistische Erbe Atatürks bekämpft. Ein Trauerspiel für die Türkei.


Am Anfang war Erdogan sicher progressiv, er hat in der Türkei für einen wirtschaftlichen Aufschwung mit angestossen. Bis er dann eben den Allmachtsrappel bekommen hat und ihn der Größenwahn und der Furor zu einem populistischen muslimischen türkischen Diktator gemacht hat.
„Selbst das wildeste Tier kennt doch des Mitleids Regung“ – „Ich kenne keins und bin deshalb kein Tier“ (Richard III).

muffinho
Cantona hat geschrieben:"progressiver Bürgermeister"????

Woher hast du den Quatsch?

Er stand schon immer der Muslimbruderschaft nahe und hat das laizistische Erbe Atatürks bekämpft. Ein Trauerspiel für die Türkei.


Progressiv in Wirtschaftsfragen. Wenn Du in Sachen Grüne und Türken nicht so unglaublich verbohrt wärst, dann würde ich Dir mal empfehlen mit einem Türken aus Istanbul zu reden, wie sich die Stadt während seiner Zeit als Bürgermeister zum Guten verändert hat, jedenfalls was das Leben der Menschen betrifft.
Auch am Anfang, so hat es ein Kumpel mal gesagt, war er durchaus beliebt im Land, weil sein Kurs sehr auf Modernisierung lief und die Menschen spürbar am Aufschwung teilnahmen und sich das alltägliche Leben verbessert hat.
Erst im Laufe der Zeit kamen irrsinnige Bauvorhaben dazu, Höhepunkt der neue Flughafen und die Korruption um den neuen Palast, da ist die Stimmung gekippt.

muffinho
Und die Flache trollt wieder rum... Du wirst echt langsam die Iron des Politikthread, immer nur am provozieren. Aber schon ok, 14 ist halt auch ein schwieriges Alter.

Unter Westfalen
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Grasdaggl
Aus Wikipedia:

Herkunft, Ausbildung und Familie
Erdoğan ist der Sohn von Ahmet und Tenzile Erdoğan. Er entstammt nach eigener Aussage einer aus Batumi immigrierten georgischen Familie aus Rize im Nordosten der Türkei, die sich im Großraum Istanbul niederließ.[2] Der Vater war Seemann und arbeitete als Küstenschiffer und bei der Türkischen Küstenwache.[3] Er benannte den Sohn nach seinem Geburtsmonat Recep, dem siebten Monat des islamischen Kalenders, und gab ihm den Namen Tayyip des Großvaters als zweiten Vornamen. Erdoğan wurde im alten Istanbuler Hafenviertel Kasımpaşa (Stadtteil Beyoğlu) geboren und wuchs mit drei Brüdern, einer Schwester und seinem Cousin Danny „Talât“ Torosoğlu dort und in Rize auf.


Erdoğan mit seiner Ehefrau Emine Erdoğan (Mitte) und seiner Tochter Sümeyye (Mitte rechts) zusammen mit dem griechischen Premierminister Giorgos Papandreou und seiner ehemaligen Ehefrau
Nach der Grundschule besuchte Erdoğan eine İmam-Hatip-Schule. Dies sind in der Türkei religiös orientierte Fachgymnasien. Der junge Erdoğan erhielt aufgrund seiner tiefen Religiosität den Spitznamen „Koran-Nachtigall“.[4] Die Schulausbildung schloss er mit einem Fachabitur für Imame ab.[5] Anschließend studierte er an der İstanbul İktisadi ve Ticari İlimler Akademisi. Der Abschluss 1981 und die Wertigkeit des Studiums und des dazugehörigen Diploms werden jedoch seit 2016 angezweifelt. (Siehe dazu: Zweifel am akademischen Grad)[6]

Erdoğan ist seit dem 4. Juli 1978 mit Emine Erdoğan, geb. Gülbaran, verheiratet; das Paar hat zwei Söhne, Ahmet Burak und Necmeddin Bilal, und zwei Töchter, Esra und Sümeyye. Die Töchter haben in den USA studiert.[7] Esra ist seit 2004 mit Berat Albayrak, Minister für Energie und Naturschätze im Kabinett Davutoğlu III, verheiratet.[8]

Parteiämter
Am 11. Oktober 1972 gründete Necmettin Erbakan die Nationale Heilspartei (MSP), die dem Spektrum der religiös-konservativen Rechten zugeordnet wird[9] und bis Ende der 1970er Jahre an drei Koalitionsregierungen beteiligt war.

1984 rückte Erdoğan in den Vorstand der inzwischen gegründeten Nachfolgepartei auf, der Wohlfahrtspartei (RP), und wurde stellvertretender Vorsitzender. Nach deren Verbot gehörte er bis zu seinem Austritt 1998 der nächsten Nachfolgepartei an, der Tugendpartei (FP). 2001 gründete er mit anderen ehemaligen Mitgliedern der Tugendpartei die Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung (AKP); zuletzt wurde er Ende September 2012 als Parteichef bestätigt.[10]

Aufgrund seiner Wahl zum Staatspräsidenten musste Erdoğan, wie gesetzlich vorgeschrieben, im August 2014 den Parteivorsitz niederlegen. Nachdem im Frühjahr 2017 im Zuge einer Änderung der Verfassung die Trennung beider Ämter aufgehoben worden war, wurde er auf einem Sonderparteitag am 21. Mai 2017 erneut zum Parteivorsitzenden gewählt.[11]

Oberbürgermeister von Istanbul
In der Folge des ISKI-Skandals erhielt der zunächst als chancenlos geltende Erdoğan als Kandidat bei den Istanbuler Kommunalwahlen die Gelegenheit zum Wahlerfolg und begann damit seine politische Karriere.

Die Wohlfahrtspartei nominierte Erdoğan 1994 gegen den Willen Erbakans als Kandidaten für das Amt des Oberbürgermeisters von Istanbul. Er gewann überraschend die Wahl und wurde Nachfolger von Nurettin Sözen. In der frühen Phase seiner Amtszeit verfolgte er eine konservative Politik, die der Ausrichtung seiner im religiös-konservativen Milieu verhafteten Wählerschaft entsprach. So wird seit seiner Amtszeit in städtischen Lokalen kein Alkohol mehr ausgeschenkt (in der privaten Gastronomie ist dies jedoch weiterhin möglich). In seiner Zeit als Bürgermeister fällt eine viel zitierte Aussage Erdoğans bei einer Pressekonferenz: Laizistisch und gleichzeitig ein Moslem zu sein, sei nicht möglich („Hem laik hem Müslüman olunmaz“). In einem Interview mit der Zeitung Milliyet bezeichnete er sich als Anhänger der Scharia.[12] In einem Sonntagsgespräch mit Nilgün Cerrahoğlu erwiderte er auf die Frage, wie es mit der Demokratieverbundenheit der Wohlfahrtspartei aussehe: „Perfekt. Aber ist Demokratie der Zweck oder das Mittel? […] Wir meinen, dass Demokratie nicht der Zweck, sondern das Mittel ist.“[13]

Weitere religiöse Vorhaben betrafen die Einführung gesonderter Badezonen für Frauen oder getrennter Schulbusse für Jungen und Mädchen. Darüber hinaus erwarb er sich mit einer pragmatischen Kommunalpolitik Ansehen bei der Bevölkerung. Zu den erfolgreicheren kommunalpolitischen Initiativen gehörten die Modernisierung der Infrastruktur (z. B. die Instandhaltung der Strom- und Wasserleitungen) und die Verbesserung öffentlicher Dienste, wie beispielsweise der städtischen Entsorgungsdienste.

Seine außenpolitische Einstellung zum EU-Beitritt während seiner Zeit als Bürgermeister unterscheidet sich deutlich von seiner späteren Politik als Ministerpräsident. 1994 äußerte er sich gegen einen Beitritt zur EU. Dazu beschrieb er die EU als eine „Vereinigung der Christen“, in der die „Türken nichts zu suchen“ hätten.[14]
Für eine freie und selbstbestimmte Ukraine.

Auswurf
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Grasdaggl
alles isch relativ
und man muss immer sehen wo er herkommt ... :stumm:
Nach dem verbot der Wohlfahrtspartei, dachte ich, der sei bestimmt nicht ganz so schlimm.
Bin gespannt, ob ihn der wirtschaftliche niedergang die macht kosten wird
und was das militär dazu meint
das ist doch keine Musik

Cantona
muffinho hat geschrieben:
Cantona hat geschrieben:"progressiver Bürgermeister"????

Woher hast du den Quatsch?

Er stand schon immer der Muslimbruderschaft nahe und hat das laizistische Erbe Atatürks bekämpft. Ein Trauerspiel für die Türkei.


Progressiv in Wirtschaftsfragen. Wenn Du in Sachen Grüne und Türken nicht so unglaublich verbohrt wärst, dann würde ich Dir mal empfehlen mit einem Türken aus Istanbul zu reden, wie sich die Stadt während seiner Zeit als Bürgermeister zum Guten verändert hat, jedenfalls was das Leben der Menschen betrifft.
Auch am Anfang, so hat es ein Kumpel mal gesagt, war er durchaus beliebt im Land, weil sein Kurs sehr auf Modernisierung lief und die Menschen spürbar am Aufschwung teilnahmen und sich das alltägliche Leben verbessert hat.
Erst im Laufe der Zeit kamen irrsinnige Bauvorhaben dazu, Höhepunkt der neue Flughafen und die Korruption um den neuen Palast, da ist die Stimmung gekippt.


Diesbezüglich (also eigentlich in sämtlichen Punkten, die du hier tangierst, sowohl mich betreffend als auch in Bezug auf den Möchtegern-Sultan, der gerne Kalif waere), völlig auf dem Holzpfad, werter Muffinho. Aber egal...

Cantona
Auswurf hat geschrieben:alles isch relativ
und man muss immer sehen wo er herkommt ... :stumm:
Nach dem verbot der Wohlfahrtspartei, dachte ich, der sei bestimmt nicht ganz so schlimm.
Bin gespannt, ob ihn der wirtschaftliche niedergang die macht kosten wird
und was das militär dazu meint


Egal wo die Muslimbrüder ihre Finger im Spiel hatten, ob im Algerien der 90er mit dem FIS, in Ägypten, jetzt in der Türkei, es endet immer in der Scheisse.



Bundes-Jogi
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Grasdaggl
Jamie Sheffield
fthS2pt9oe. hMnoäsgormerdzatn ·
Someone asked "Why do some British people not like Donald Trump?"
Nate White, an articulate and witty writer from England, wrote this magnificent response:
"A few things spring to mind.
Trump lacks certain qualities which the British traditionally esteem.
For instance, he has no class, no charm, no coolness, no credibility, no compassion, no wit, no warmth, no wisdom, no subtlety, no sensitivity, no self-awareness, no humility, no honour and no grace - all qualities, funnily enough, with which his predecessor Mr. Obama was generously blessed.
So for us, the stark contrast does rather throw Trump’s limitations into embarrassingly sharp relief.
Plus, we like a laugh. And while Trump may be laughable, he has never once said anything wry, witty or even faintly amusing - not once, ever.
I don’t say that rhetorically, I mean it quite literally: not once, not ever. And that fact is particularly disturbing to the British sensibility - for us, to lack humour is almost inhuman.
But with Trump, it’s a fact. He doesn’t even seem to understand what a joke is - his idea of a joke is a crass comment, an illiterate insult, a casual act of cruelty.
Trump is a troll. And like all trolls, he is never funny and he never laughs; he only crows or jeers.
And scarily, he doesn’t just talk in crude, witless insults - he actually thinks in them. His mind is a simple bot-like algorithm of petty prejudices and knee-jerk nastiness.
There is never any under-layer of irony, complexity, nuance or depth. It’s all surface.
Some Americans might see this as refreshingly upfront.
Well, we don’t. We see it as having no inner world, no soul.
And in Britain we traditionally side with David, not Goliath. All our heroes are plucky underdogs: Robin Hood, Dick Whittington, Oliver Twist.
Trump is neither plucky, nor an underdog. He is the exact opposite of that.
He’s not even a spoiled rich-boy, or a greedy fat-cat.
He’s more a fat white slug. A Jabba the Hutt of privilege.
And worse, he is that most unforgivable of all things to the British: a bully.
That is, except when he is among bullies; then he suddenly transforms into a snivelling sidekick instead.
There are unspoken rules to this stuff - the Queensberry rules of basic decency - and he breaks them all. He punches downwards - which a gentleman should, would, could never do - and every blow he aims is below the belt. He particularly likes to kick the vulnerable or voiceless - and he kicks them when they are down.
So the fact that a significant minority - perhaps a third - of Americans look at what he does, listen to what he says, and then think 'Yeah, he seems like my kind of guy’ is a matter of some confusion and no little distress to British people, given that:
* Americans are supposed to be nicer than us, and mostly are.
* You don't need a particularly keen eye for detail to spot a few flaws in the man.
This last point is what especially confuses and dismays British people, and many other people too; his faults seem pretty bloody hard to miss.
After all, it’s impossible to read a single tweet, or hear him speak a sentence or two, without staring deep into the abyss. He turns being artless into an art form; he is a Picasso of pettiness; a Shakespeare of shit. His faults are fractal: even his flaws have flaws, and so on ad infinitum.
God knows there have always been stupid people in the world, and plenty of nasty people too. But rarely has stupidity been so nasty, or nastiness so stupid.
He makes Nixon look trustworthy and George W look smart.
In fact, if Frankenstein decided to make a monster assembled entirely from human flaws - he would make a Trump.
And a remorseful Doctor Frankenstein would clutch out big clumpfuls of hair and scream in anguish:
'My God… what… have… I… created?
If being a twat was a TV show, Trump would be the boxed set."
„Selbst das wildeste Tier kennt doch des Mitleids Regung“ – „Ich kenne keins und bin deshalb kein Tier“ (Richard III).

Auswurf
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Grasdaggl
merz muss weg
- wer will den arsch oder söder als kanzler ?
Immer diese kackzukunft und die sich anbahnenden neuen problemmänner
das ist doch keine Musik



muffinho
Cantona hat geschrieben:
muffinho hat geschrieben:
Cantona hat geschrieben:"progressiver Bürgermeister"????

Woher hast du den Quatsch?

Er stand schon immer der Muslimbruderschaft nahe und hat das laizistische Erbe Atatürks bekämpft. Ein Trauerspiel für die Türkei.


Progressiv in Wirtschaftsfragen. Wenn Du in Sachen Grüne und Türken nicht so unglaublich verbohrt wärst, dann würde ich Dir mal empfehlen mit einem Türken aus Istanbul zu reden, wie sich die Stadt während seiner Zeit als Bürgermeister zum Guten verändert hat, jedenfalls was das Leben der Menschen betrifft.
Auch am Anfang, so hat es ein Kumpel mal gesagt, war er durchaus beliebt im Land, weil sein Kurs sehr auf Modernisierung lief und die Menschen spürbar am Aufschwung teilnahmen und sich das alltägliche Leben verbessert hat.
Erst im Laufe der Zeit kamen irrsinnige Bauvorhaben dazu, Höhepunkt der neue Flughafen und die Korruption um den neuen Palast, da ist die Stimmung gekippt.


Diesbezüglich (also eigentlich in sämtlichen Punkten, die du hier tangierst, sowohl mich betreffend als auch in Bezug auf den Möchtegern-Sultan, der gerne Kalif waere), völlig auf dem Holzpfad, werter Muffinho. Aber egal...


Du hast wie immer Recht, da werden wohl die zwei oder drei Türken, mit den ich mich über das Thema unterhalten habe, nur Scheiße erzählt haben, ähnlich wie die Fake News die damals über die wirtschaftlichen Fortschritte in der Türkei gerichtet haben, analog zum infrastrukturellen Aufstieg von Istanbul, ist halt immer noch das gleiche Drecksnest von früher wo man für den Strom den Esel aus dem Schlafzimmer ins Laufrad bringen muss...

Cantona
Dass die Türkei von ca. 2001 bis zum Anfang der 2010er Jahre eine Phase der wirtschaftlichen Entwicklung hatte, bestreitet niemand, allerdings wurden die Grundlagen dafür im wesentlichen Teil gelegt, bevor Erdogan zum MP gewählt wurde, mit Hilfe des IWFs.

Inwiefern Erdogan als "progressiv" zu bezeichnen sein soll, mir ein Rätsel: er hat immer klar gesagt, auf welcher Seite er steht, im Übrigen war er dafür in der Türkei auch im Knast. Er hatte allerdings lange Zeit keine freie Hand, da ja die türkische Armee noch eine gewisse Autonomie hatte, die sie heute nicht mehr hat, ironischerweise auch bedingt durch den EU-Beitrittsprozess -> hat Erdogan clever genutzt, um seine Macht auszubauen.

Interessant finde ich, dass in Lyon vor 2 Tagen Jagdszenen türkischer Graue Wölfe gegenüber Armeniern stattgefunden haben, Türken in Wien in einer Kirche randalieren etc... mal sehen, was die nächsten Wochen noch alles passiert.

factotum
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Granadaseggl
Cantona hat geschrieben:
Dass die Türkei von ca. 2001 bis zum Anfang der 2010er Jahre eine Phase der wirtschaftlichen Entwicklung hatte, bestreitet niemand, allerdings wurden die Grundlagen dafür im wesentlichen Teil gelegt, bevor Erdogan zum MP gewählt wurde, mit Hilfe des IWFs


Vor allem anderen hatte der wirtschaftliche Aufschwung der Türkei mit Gülen und seinen Leuten zu tun. Die hat die Kanaille zu Hunderttausenden abgeräumt und durch loyale Spacken ersetzt. Die Ergebnisse kann man jetzt bewundern.

Der Kamerad Erdogan schaufelt sich sein Grab. Seinem Naturell entsprechend wird das aber recht gigantisch ausfallen, und man darf interessiert abwarten, wer alles mit hineinspringen darf in der nicht mehr allzu fernen Zukunft.
The shit that used to work, won`t work now.




muffinho
So, los gehts.

Erstens, mein lieber Cantona, wir haben beiden das gleiche Problem: so wie sich ein Farmer in Idaho herzlich wenig dafür interessiert, was ich von Trump halte, solange er weiterhin steuerliche Subventionen bekommt, solange interessiert es einen Istanbuler wenig, ob Du etwas gegen Möchtegernkalifen hast, solange die infrastrukturellen Maßnahmen spürbar das Leben der Menschen verbessern. Und so wie ich mit einem Freund aus den USA, der früher hier stationiert war und wir uns regelmäßig per Mail oder Skype nerven, ausgiebig über Trump und die Faszination unterhalten habe, dass es immer noch so viele Menschen gibt, die ihn unterstützen, so habe ich auch mit besagten Türken über die Situation um Erdogan unterhalten, und beides Mal das gleiche Muster, die Menschen sehen auf ihrer lokalen Ebene Dinge eben anders und gewichten daher Politik und Leistungen auch anders, und wenn Erdogan in seiner Zeit als Bürgermeister eben viele Dinge angestoßen hat, die die Menschen in ihrem täglichen Leben weitergebracht haben, dann interessiert sie Deine Befindlichkeiten einen feuchten Döner. Und laut Aussage meiner Gesprächspartner ist er bei älteren Türken immer noch beliebt, weil diese eben um die Errungenschaften wissen und daran teilgenommen haben, während die Jungen damit nicht viel anfangen können. Daher ist es mir wichtiger, was Menschen sagen die dort gelebt haben oder noch dort leben, die tägliche Stimmung erleben und tiefer in der emotionalen Ebene berichten können als Deine Empfindung wo der Holzweg anfängt und wo er aufhört.
Ich würde auch mal gerne mit einem Afghanen über die Taliban diskutieren, denn auch wenn diese viel Terror über das Land gebracht haben, ist die Unterstützung im Land nicht gering, viele Menschen haben es begrüßt dass die Macht der kriminellen Clans gebrochen wurde und die Taliban für Sicherheit und Ordnung gesorgt haben, auch wenn dies massive Einschränkungen für sie bedeutet hat. Kann ich von Außen eingeschränkt verstehen, daher hätte mich schon mal die Meinung eines Betroffenen interessiert, aber da solche Gespräche etwas persönliches sind und ich persönlich keine Afghanen kenne, muss meine Neugierde hierzu wohl noch warten.

Damit komme ich zum zweiten Punkt, der mir zeigt dass mit Dir eine Diskussion schwer möglich ist, aus dem gleichen Grund wie bei Airwin: ein Priester wird angeschossen, der Täter ist auf der Flucht, und schon setzt bei Dir der Reflex ein, es geht weiter, das nächste islamistische Attentat, und mappes springt gleich mit.

Die Hintergründe sind völlig unklar, vielleicht war es was persönliches, vielleicht eine Verwechslung, vielleicht ein missratener Raubüberfall, es ist so vieles möglich, aber so wie Airwin legst Du Dich sofort fest, es geht weiter. Soll ich mal googleln wie viele Franzosen gestern erstochen/erschossen/erschlagen worden sind? Ging es bei ihnen auch weiter? Oder nur der Priester, weil wenn man auf einen Priester schiesst, dann muss es ja was religiöses sein, und damit kann es nur was islamistisches sein, wie bei Airwin halt auch, Fakten sind alternativ, abwarten ist Zeitverschwendung, es lebe die gefestigte Weltansicht... und genau deswegen kann man ich nicht mit Dir diskutieren, diese voreingenommene Ansicht hat mich schon bei Airwin angekotzt.

Es kann sein dass es ein islamistisches Attentat war, aber solange man keine Hintergründe oder Fakten hat, dann aber gleich mal in die bekannte Richtung zielt, sagt das halt viel über die Person aus.... ich sag ja, geht es um die Grünen oder den Islam, braucht man mit Dir nicht diskutieren.

Strafraumgitarre
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Halbdaggl
de mappes hat geschrieben:Sieht schon eher nach Netzwerk aus denn nach isolierten Einzeltätern


Wurde denn der Router schon gefunden und ausgewertet?
Fick den Reichskanzler! Und den Kaiser!