Airwin hat geschrieben:meinst du damit (in erster linie, nicht "entweder oder" ) technologien die helfen mit dem klimawandel umzugehen oder technologien um ihn zu verhindern? das war nämlich dies aussage von dem kollegen, dass die welt es nicht hinbekommen wird sich rechtzeitig zu transformieren um den klimawandel zu begrenzen (entlang den bekannten zielen). Von daher solle man sich realsitischeren zielen zB artenvielfalt etc zuwenden und sich darauf konzentrieren wie man die folgen des klimawandels abmildern kann....
Kann Dir ja nur meine Einschätzung dazu geben, Airwin
Vielleicht antworte ich mal so: neulich hatte irgendeine Zeitung oder Webseite angeboten, dass man mal seinen eigenen persönlichen CO2-Fussabdruck ins Verhältnis zum Durchschnitt setzt, bzw. ins Verhältnis zu dem, was eigentlich langsam mal angesagt wäre. Ich dachte selbstverständlich, dass ich die Avangarde der Klimaaktivisten darstelle, ohne freilich bisher auch nur irgendetwas konkretes unternommen zu haben (einfach Kraft meiner unbezweifelbaren Gutartigkeit
). Meine Hoffnung lag wesentlich auf dem Umstand, dass isch gar keine Auto `abe. Ich muss meinem Irrtum hier glaube ich kaum weitere Details zufügen: ich lag so irgendwo bei 95% vom aktuellen Durchschnitt und 220% vom eigentlich Nötigen....
Was will ich sagen: Mir persönlich gehts immer noch viel zu super, als dass ich genug Druck verspüren würde mein Leben klimafreundlicher zu machen. Das ist der ganz normale Jeder-ist-ein-Arschloch-Faktor. Der Klimawandel ist keine digitale Veranstaltung. Er ist schon da und wird immer drastischer. Die Frage also ist doch jetzt eher die: wie scheisse muss das Klima werden, damit eine demokratische Mehrheit mal was Substantielles an ihrem Leben ändern will?
Machen wir uns da auch mal ehrlich: was soll denn die Politik überhaupt machen, so lange hier eine Mehrheit viel lieber privat weiter herumschweinigelt und wenns hart auf hart kommt, sich lieber ne andere Regierung wählt, als auf irgendeine liebgewonnene Klimasauerei zu verzichten?
In dem Maße nun, wie bei vielen Bürgern der anschwellende Klimagesang den Lebensstandard senkt, wird die Nachfrage nach Technologien steigen, dem entgegen zu wirken. Denn irgendjemand wird ja diese klimafreundlicheren Technologien auch real kaufen und "leben" müssen. Auch hier kann der Staat nicht der Wirtschaft den Klimawandel verordnen. Es gibt immer noch zu viele Idioten (Nein, dafür entschuldige ich mich nicht), die unbedingt so einen SUV-Panzer fahren wollen. Die zahlen auch lieber nochmal 1000 € mehr KFZ-Steuer im Jahr, bevor sie sich auf andere Formen der Mobilität einlassen.
Technologien also, die entweder den Klimawandel angenehmer machen oder teilweise wieder rückführen, werden nachfrageorientiert entwickelt werden müssen, mit einem Käufer der "Endkunde" und nicht "Staat" heißt. Meiner Meinung nach werden wir also irgendwann mal folgendes Szenario haben:
Der Klimawandel ist schon ziemlich drastisch fortgeschritten. Viele Regionen der Erde sind kaum noch zu bewohnen. Die Bewohner der anderen Regionen haben Technologien entwickelt, um ausreichend gut mit den Folgen des Klimawandels leben zu können und haben begonnen Vorsorge zu treffen, dass er nicht noch drastischer wird. Ich vermute, das Szenario der Ballance, bzw. der Waffenstillstand mit dem Göttlichen wird sich so ab ca. +10°C einstellen , vorher ist uns Arschlöchern alles egal, auch das Artensterben usw.
Die "Lösung" des Klimawandels wird also gar keine klassische Problemlösung werden, sondern eher eine Akzeptanz des gerade noch so Erträglichen, vermittelt von Technologie mit lustigen anderen Eigenschaften, um die wir uns aber lieber erst später kümmern....das Ganze nennt sich Evolution, und ist nunmal das herrschende Betriebssystem auf diesem Planeten.